Kurzgeschichtenprojekt – Hallow's End

Yalda

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Heute: A Mask for all OccasionsMir ist gerade nach Schreiben zu Mute, es ist Hallows End in WoW und ich habe mir überlegt, wie meine 5 Jungs die Festlichkeiten Ingame wohl angehen. Ich werde also eine Woche lang jeden Tag eine Kurzgeschichte posten, die nach einem der Hallows End Achievements benannt ist. Und ja, mein Troll wechselt manchmal den Akzent. Unbelehrbar und chaotisch.

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A Mask for all Occasions

„Yo man, macht mich die Tintenfischvisage fett?“ fragte Yucajin und drehte sich zu dem kleinen Goblin um.
„Deine Hauer schauen aus den Nasenlöchern raus. Faszinierend, aber auch irgendwie ekelig. Probier mal die auf und – uh, nein, nimm wieder den Draenei. Oh man, dass hat gerade sämtliche Fantasien die ich jemals über Nachtelfinen hatte zerstört“

„Watt?“
„Zerstört. Verpufft! Silbrige Augen, lange Haare die verspielt im Wind wehen, sinnliche Gewänder die sich eng an besonders griffige Körperstellen anschmiegen - und Hauer die aus der Nase gucken, vielen Dank auch, Yucajin, manchmal hasse ich dich.“

„Watt?“ sagte Yucajin wieder.

Sarimir seufzte. „Vergiss es einfach, mein Großer. Die Schöngeistigen Aspekte, die man kennenlernt, wenn man in einem neutralen Handelsunternehmen arbeitet, sind vielleicht ein bisschen zu hoch für deine „Schlepp sie in die Höhle und treib es solange mit ihr, bis sie ja sagt“ Mentalität.“
„Watt? Schöngeistige….Willzst du sagen, datt meine Bekanntschaften mich nicht attraktiv finden, oda watt, ey?“
Sarimir drehte sich zu Yucajin um und biss sich auf die Zunge um nicht loszulachen. Er trug eine Murlocmaske. „ich bin mir sicher, am Strand von Hillsbrad finden sie dich supersexy und dir werden Bekanntschaften schneller zufliegen als du mrgl mrgl sagen kannst. Oder vielleicht eher umrgl umgrl uruggrlll, wenn du eher auf die äh….Männchen stehst.“

„Watt?“
„Mit ein bisschen Fischöl und….du weißt schon.“
„WATT?“

Sarimir probierte eine Worgenmaske auf, die so groß war, dass nur seine Füße noch darunter hervorschauten. „Sag nicht immer nur Watt. Wie sehe ich aus?“
„Pazzt perfekt, mon, sie bringen die einzigen Körperpartien voll zur Geltung, die an Goblins schön sind.“
„Meine…Füße?“
„Deine Stiefel.“
„Das sind Kleidungsstücke, Yuca…“

„Dann haben Goblins keine schönen Körperteile. Auch gut, kann nicht jeder so gut aussehen wie ich.“
„Sicher, Yuca, sicher. Deine Palmenfrisur lässt Frauenherzen höher und schneller schlagen. Und dann noch höher und noch schneller und dann gar nicht mehr. Du findest meine Schuhe schön?“ Er probierte eine Zwergenmaske aus.
„Sei nicht albern, mon, Trolle tragen keine Schuhe, Trolle Mögen keine Schuhe, ey. Wäre ja noch schöner.“

„Du bist aber gerade kein Troll, dein Gesicht sagt ganz deutlich, dass du ein ähm….Ding bist.“ Der Maskenverkäufer, der sich bisher diskret aus der Diskussion herausgehalten hatte und sich hinter einer Tikimaske verschanzt hatte räusperte sich „Das ist ein Mensch.“

„Ein Mensch, genau. Und die tragen Schuhe.“
„Leih mir mal deine Schuhe aus. Fürs Kostüm. Authentisch sein, für die Waisenmatrone und die Kinder und so.“

„Ähm, bis du sicher, ich glaube wir haben nicht die gleiche Schuhgröße…“
„Watt? Es gibt Schuhgrößen? Du veralberst mich, ey.“
„Ach vergiss es einfach.“ Sarimir streifte sich die Stiefel von den Füßen und reichte sie Yuca, der seine Füße hineinquetschte.

„Alter, die sind vielleicht unbequem, mon. Warum tragt ihr so unbequeme Dinger den ganzen Tag? Ich spür meine Zehen nicht, mon.“
„Ähm, das meinte ich mit Größe.“
„Watt? Du hast keine Größe du bist-

„Ein Tauren, siehst du? Die Maske sagt ich bin ein Tauren, deswegen habe ich auch keine Schuhe an, weil ich Hufe habe. Verstanden?“
„Du hast keine Hufe, du hast Füße.“ Yuca starrte nach unten, Sarimir legte sie Maske wieder zur Seite. „Und ich nehms zurück, du hast schöne Füße.“ Brummte der Troll.
„Kauft ihr Zwei jetzt endlich was, ihr verschreckt die Kundschaft.“ Nörgelte der Maskenverkäufer entnervt.

„Genau, ich verrotte hier schon vor lauter Warterei!“ rief jemand aus der Warteschlange hinter den beiden. „Du bist ein Untoter, du Idiot, du verrottest auch so!“ rief ein anderer.

„Äh…ich glaube…“ Sarimir griff blind in den Maskenkaufen, Yucajin tat es ihm gleich.
„Die hier.“ Er achtete nicht genauer darauf, auch nicht, als der Maskenverkäufer „Ganz sicher?“ fragte.

„MACHT ENDLICH!“ keifte es aus der Schlange. Sarimir spähte über seine Schulter, eine Orcfrau hinter ihm blickte ihn finster an und deutete mit ihren Händen an, dass sie durchaus gewillt war, ihn zu erwürgen. Oder sie wollte eine Pfeffermühle von ihm, aber….oh nein, sie wollte ihn erwürgen, ja ganz deutlich. Sarimir drehte sich hastig wieder zu der Tikimaske.

„Ja, ich bin ganz sicher. So sicher, wie ich meine Großmutter verkaufen würde, wenn ich sie damals nicht schon gegen eine Kajamitmine getauscht hätte.“
„Was?“ fragte der Verkäufter irritiert.
„Watt?“fragte Yucajin
„Wir nehmen sie. Und sag nicht immer Watt.“

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Sie gingen schweigend nebeneinander her, mit ihren neuen Masken, zurück zum Zeppelinturm. Davaketh und Yaldagor lehnten an den Außenmauer, die Wölfe hatten sich zum Schlafen zusammengerollt. Kürbisreste zeugten von einer Maskenschnitzorgie. Die beiden sahen zufrieden aus, orangene Schnippsel in den wilden Mähnen, breites Grinsen in den Gesichtern.

„Das hat aber lange gedauert.“ Brummte Davaketh zur Begrüßung.
„Naja, man muss abwägen, auswählen, ausschließen, man will ja authentisch sein mit dem Kostüm. Und wenn man schonmal gutes Geld ausgibt und keine krummen, schiefen, häßlichen Kürbismasken selber schnitzt, so wie ihr, dann…“
„Ihr habt also zwei Stunden gebraucht…“ begann Davaketh und grinste (und oh, bei Großvaters Monetenerbschaft, wenn er grinste bekam Sarimir Angst vor ihm.) „….um DIESE Masken auszuwählen, ja?“

„Äh…ja? Ich mein, man muss ja so….also Sarimir hat….also schöngeistige Aspekte und so und…“
„Bitte sagt, ihr habt wahllos in den Maskenhaufen gegriffen.“
„Wir haben wahllos in den Maskenha- warum, so schlimm? Sarimir, watt hab ich für ne Maske auf?“
„Äääh…eine….oh…..Oh!“ Er hustete und murmelte dann „ Eine Trollmaske….“
„WATT?Du hast mir ne Trollmaske gekauft. Und du hast ne Gobomaske auf, ey. Helden sind wir."
„Du hast Schuhe an.“ bemerkte Yaldagor.
„Falsch. Trolle tragen keine Schuhe. Trolle mögen keine Schuhe. Datt…datt…..datt… sind Fußmasken.“

„Na immerhin sind deine Füße verkleidet.“

„Wir selbstlosen Wesen haben krumme, schiefe, häßliche Kürbismasken für euch mitgeschnitzt. Weil ich mir schon sowas dachte. Hier, die kann man bei den Schlotternächten zu jeder Gelegenheit tragen.“ Bot Yaldagor diplomatisch an. An Davaketh gewandt sagte er „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt.“
Der Orc schnaubte. "Jaja."

Nach einem Moment peinlichen Schweigens murmelten Yucajin und Sarimir „Danke.“ Yaldagor pflückte einen Kürbisrest aus Davakeths Haaren und steckte ihn sich in den Mund.

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Die vier setzten sich ihre Kürbismasken auf, wckten die Wölfe auf und ritten dann über den Hügel, weiter nach Brill.
„Mir tun die Füße weh, mon Scheiß Verkleiderei. Ich hasse die Schlotternächte.“ maulte Yucajin.
„Watt?“ sagten seine drei Freunde gleichzeitig.
 
Kommt Yucajin aus Essen Nord? :-)

Schöne Geschichte, ich musste öfters schmunzeln. Ich denke, sogar an den richtigen Stellen ;-)
 
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