Kehron
Quest-Mob
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Für alle die mit dem Begriff Sandbox nichts anfangen können hier ein kurzer Exkurs:
Als Sandbox Game bezeichnet man Titel, welche versuchen eine "reale Welt" zu erschaffen. Ein Charakter lebt in dieser, kann einem "normalen" Beruf nachgehen, ein Haus besitzen uvm. Die wohl besten Beispiele für Sandbox MMOs sind Ultima Online und zumindest bis zum NGE Star Wars Galaxies (NGE = New Game Enhancements, die aus SWG ein billiges WoW Imitat in der Star Wars Welt machten). Direktes Beispiel aus SWG: Ein älterer etwas dicklicher Mensch betreibt eine Cantina in einer von Spielern gebauten und "regierten" Stadt. Er kann Drinks mixen, Speisen zubereiten und hat vielleicht auch Kontakte zur Unterwelt. Er beschäftigt eine Band von Musikern und 2-3 leckere Tänzerinnen. Andere Spieler kommen Abends in die Cantina, schauen sich die Band an, kaufen Drinks, machen Geschäfte oder sind einfach nur auf Ärger aus. Genau DAS ist Sandbox in meinen Augen. Der Spieler hat einfach die Möglichkeit die Welt um sich herum mit zu gestalten und mit anderen Spielern aktiv darin zu leben.
Aber genug dem klugscheißen und zum eigentlichen Thema. Es gab in einigen Interviews mit verschiedenen Entwicklern (unter anderem den Jungs von BioWare Austin) oftmals die Aussage das es wichtig sei, den Leuten Content zu bieten der gut ist. Geschichten zu erzählen und den eigenen Charakter etwas besonderes erleben zu lassen, ohne das dadurch andere nicht ebenso diese Möglichkeit hätten. Die Leute von BioWare Austin sehen genau dieses Story Telling innerhalb ihres bisher nicht näher spezifiertem MMOs als den großen Fortschritt und Vorteil den BioWare gegenüber anderen hat. Das Story Telling aus ihren bisherigen RPGs (BG2, Kotor, NWN) in einem MMO umzusetzen ist wohl ihre heilige Kuh in welche die Hoffnungen gesteckt werden.
Kritische Stimmen dazu kommen natürlich mit dem Argument das Spieler, wenn sie Möglichkeit dazu haben, eigenen Content erschaffen wollen und Sandbox der heilige Weg zu Endgame Content neben PvP darstellt. Story Telling und sei es noch so verdammt gut gemacht, wird irgendwann an einen Punkt kommen, bei dem die Entwickler nicht mehr schnell genug liefern können um den Leuten neue Dinge zu geben wenn alte bereits gesehen/erlebt/geschafft sind. Und was wäre z.B. ein Buch (sagen wir mal mit 300 Seiten) wenn sich ab Seite 250 bis zur Seite 300 alles immer und immer wieder wiederholen würde? Wie lange würdet ihr das Buch lesen? Wie oft die selbe Seite? Nun, in MMOs wie WoW liest man die selbe Seite auch gern 150 mal denn MMOs bieten natürlich etwas, das Bücher nicht bieten: Belohnungen. Und je länger man benötigt um die gewünschten Belohnungen zu erhalten, desto öfter "lesen Leute die gleiche Seite". Ist dies wirklich interessant? Abwechslungsreich? Spannend? (Wenn man mal die Itemhatz weglässt sondern das reine Spielen selbst). Ich glaube die meisten sehen es eher als notwendiges Übel.
Ich selbst möchte keine der beiden Methoden über die andere Stellen, im Gegenteil ich würde mir sehr stark wünschen es würde sich ein Entwickler mit genug MKB (Money Knowledge Balls) finden, der die Vorteile der beiden Varianten im richtigen Maße zusammenfügt. Das Story Telling ala BioWare (du entscheidest durch deine Taten wie sich dein Charakter entwickelt und hast entsprechend immer mehrere Möglichkeiten) um ins Spiel hineinzufinden und den Charakter zu entwickeln, die Sandbox Aspekte welche mit steigender Spielzeit langsam aber sicher hinzukommen und gegen Ende hin die Oberhand gewinnen, sodass Story Telling zwar in kleinem Rahmen weiter geführt wird, die Entwickler jedoch nicht aus Panik immer neuen Content hineinpumpen müssen ohne diesen wirklich in Ruhe aufbauen zu können da die Spieler gelangweilt sind und keine Lust mehr haben "die gleiche Seite schon wieder zu lesen".
Möglichkeiten Sandbox Eigenschaften in ein Spiel einzubauen gibt es wohl wie Sand am Meer, hier sind wohl nur der Fantasie Grenzen gesetzt (wie wäre es mit der Möglichkeit Appartments und Geschäfte in einer Stadt kaufen/mieten zu können, um als Einwohner dann selbst nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit zu haben die Regierung der Stadt zu übernehmen, sei es durch eine Wahl oder durch die nötige Waffengewalt, oder durch einen genügend dicken Geldbeutel. Oder wie wäre es NPCs randalieren schicken zu können um einem Konkurrenten Ärger zu machen und die Kunden zu einem selbst zu locken? Oder oder oder ... jede Idee kann in irgendeiner Weise umgesetzt werden. Man(n) muss nur herausfinden wie dies am besten funktioniert, ohne das man andere Spieler dadurch zu stark negativ beeinflussen kann.
Ein herrliches Beispiel für solchen Sandbox Content war z.B. das Housing in Ultima Online (für diejenigen die sich noch dran erinnern hehe). Dort gab es praktisch Grundstücksmakler, welche sich Bauland schnappten um es dann mit Gewinn wieder zu verkaufen (man wartete wenn ein Gebäude kurz vorm verschwinden stand um als erster das Grundstück zu nehmen bevor es ein anderer tat und wie viele Leute haben diese "Makler" verflucht und gehasst, allerdings machten sie das Spiel dadurch lebendiger und interaktiver).
Oder die sehr beliebten und extrem kreativen Innenarchitekten von Star Wars Galaxies. Diese haben aus einfachen Häusern Kunstwerke geschaffen in denen vom optischen her alles möglich erschien (mit ein wenig Fantasie).
Story Telling ist schön und gut und kann eine für eine gewisse Zeit unterhalten (je nachdem wieviel Story man zur Verfügung bekommt) aber ernsthaft? Welche "Story" ist besser als die, welche man selbst geschrieben hat? Die welche einen fordert und fördert und zwar nicht unbedingt durch Levels, Skills und Items sondern durch Interaktion mit anderen Spielern und dem daraus resultierendem Ruf o.ä.?
Oder wollt ihr doch lieber eine vorgebene Geschichte welche dafür wohl "besser" erzählt ist und sich epischer anhört, ohne das es irgendwen ausser euch selbst wirklich interessiert?
Als Sandbox Game bezeichnet man Titel, welche versuchen eine "reale Welt" zu erschaffen. Ein Charakter lebt in dieser, kann einem "normalen" Beruf nachgehen, ein Haus besitzen uvm. Die wohl besten Beispiele für Sandbox MMOs sind Ultima Online und zumindest bis zum NGE Star Wars Galaxies (NGE = New Game Enhancements, die aus SWG ein billiges WoW Imitat in der Star Wars Welt machten). Direktes Beispiel aus SWG: Ein älterer etwas dicklicher Mensch betreibt eine Cantina in einer von Spielern gebauten und "regierten" Stadt. Er kann Drinks mixen, Speisen zubereiten und hat vielleicht auch Kontakte zur Unterwelt. Er beschäftigt eine Band von Musikern und 2-3 leckere Tänzerinnen. Andere Spieler kommen Abends in die Cantina, schauen sich die Band an, kaufen Drinks, machen Geschäfte oder sind einfach nur auf Ärger aus. Genau DAS ist Sandbox in meinen Augen. Der Spieler hat einfach die Möglichkeit die Welt um sich herum mit zu gestalten und mit anderen Spielern aktiv darin zu leben.
Aber genug dem klugscheißen und zum eigentlichen Thema. Es gab in einigen Interviews mit verschiedenen Entwicklern (unter anderem den Jungs von BioWare Austin) oftmals die Aussage das es wichtig sei, den Leuten Content zu bieten der gut ist. Geschichten zu erzählen und den eigenen Charakter etwas besonderes erleben zu lassen, ohne das dadurch andere nicht ebenso diese Möglichkeit hätten. Die Leute von BioWare Austin sehen genau dieses Story Telling innerhalb ihres bisher nicht näher spezifiertem MMOs als den großen Fortschritt und Vorteil den BioWare gegenüber anderen hat. Das Story Telling aus ihren bisherigen RPGs (BG2, Kotor, NWN) in einem MMO umzusetzen ist wohl ihre heilige Kuh in welche die Hoffnungen gesteckt werden.
Kritische Stimmen dazu kommen natürlich mit dem Argument das Spieler, wenn sie Möglichkeit dazu haben, eigenen Content erschaffen wollen und Sandbox der heilige Weg zu Endgame Content neben PvP darstellt. Story Telling und sei es noch so verdammt gut gemacht, wird irgendwann an einen Punkt kommen, bei dem die Entwickler nicht mehr schnell genug liefern können um den Leuten neue Dinge zu geben wenn alte bereits gesehen/erlebt/geschafft sind. Und was wäre z.B. ein Buch (sagen wir mal mit 300 Seiten) wenn sich ab Seite 250 bis zur Seite 300 alles immer und immer wieder wiederholen würde? Wie lange würdet ihr das Buch lesen? Wie oft die selbe Seite? Nun, in MMOs wie WoW liest man die selbe Seite auch gern 150 mal denn MMOs bieten natürlich etwas, das Bücher nicht bieten: Belohnungen. Und je länger man benötigt um die gewünschten Belohnungen zu erhalten, desto öfter "lesen Leute die gleiche Seite". Ist dies wirklich interessant? Abwechslungsreich? Spannend? (Wenn man mal die Itemhatz weglässt sondern das reine Spielen selbst). Ich glaube die meisten sehen es eher als notwendiges Übel.
Ich selbst möchte keine der beiden Methoden über die andere Stellen, im Gegenteil ich würde mir sehr stark wünschen es würde sich ein Entwickler mit genug MKB (Money Knowledge Balls) finden, der die Vorteile der beiden Varianten im richtigen Maße zusammenfügt. Das Story Telling ala BioWare (du entscheidest durch deine Taten wie sich dein Charakter entwickelt und hast entsprechend immer mehrere Möglichkeiten) um ins Spiel hineinzufinden und den Charakter zu entwickeln, die Sandbox Aspekte welche mit steigender Spielzeit langsam aber sicher hinzukommen und gegen Ende hin die Oberhand gewinnen, sodass Story Telling zwar in kleinem Rahmen weiter geführt wird, die Entwickler jedoch nicht aus Panik immer neuen Content hineinpumpen müssen ohne diesen wirklich in Ruhe aufbauen zu können da die Spieler gelangweilt sind und keine Lust mehr haben "die gleiche Seite schon wieder zu lesen".
Möglichkeiten Sandbox Eigenschaften in ein Spiel einzubauen gibt es wohl wie Sand am Meer, hier sind wohl nur der Fantasie Grenzen gesetzt (wie wäre es mit der Möglichkeit Appartments und Geschäfte in einer Stadt kaufen/mieten zu können, um als Einwohner dann selbst nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit zu haben die Regierung der Stadt zu übernehmen, sei es durch eine Wahl oder durch die nötige Waffengewalt, oder durch einen genügend dicken Geldbeutel. Oder wie wäre es NPCs randalieren schicken zu können um einem Konkurrenten Ärger zu machen und die Kunden zu einem selbst zu locken? Oder oder oder ... jede Idee kann in irgendeiner Weise umgesetzt werden. Man(n) muss nur herausfinden wie dies am besten funktioniert, ohne das man andere Spieler dadurch zu stark negativ beeinflussen kann.
Ein herrliches Beispiel für solchen Sandbox Content war z.B. das Housing in Ultima Online (für diejenigen die sich noch dran erinnern hehe). Dort gab es praktisch Grundstücksmakler, welche sich Bauland schnappten um es dann mit Gewinn wieder zu verkaufen (man wartete wenn ein Gebäude kurz vorm verschwinden stand um als erster das Grundstück zu nehmen bevor es ein anderer tat und wie viele Leute haben diese "Makler" verflucht und gehasst, allerdings machten sie das Spiel dadurch lebendiger und interaktiver).
Oder die sehr beliebten und extrem kreativen Innenarchitekten von Star Wars Galaxies. Diese haben aus einfachen Häusern Kunstwerke geschaffen in denen vom optischen her alles möglich erschien (mit ein wenig Fantasie).
Story Telling ist schön und gut und kann eine für eine gewisse Zeit unterhalten (je nachdem wieviel Story man zur Verfügung bekommt) aber ernsthaft? Welche "Story" ist besser als die, welche man selbst geschrieben hat? Die welche einen fordert und fördert und zwar nicht unbedingt durch Levels, Skills und Items sondern durch Interaktion mit anderen Spielern und dem daraus resultierendem Ruf o.ä.?
Oder wollt ihr doch lieber eine vorgebene Geschichte welche dafür wohl "besser" erzählt ist und sich epischer anhört, ohne das es irgendwen ausser euch selbst wirklich interessiert?