ScHaDoWeYe
Welt-Boss
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Ich habe meine Spezialmünze für mich entscheiden lassen. Beim ersten mal lautete die Frage:
"Soll ich etwas Neues anfangen, oder an meiner alten Geschichte weitermachen, die ich im
Regen habe stehen lassen? Die Münze entschied sich für etwas Neues.
Nun, ich hatte zwei Ideen. Ich sagte der Münze:
"Fell oder Schuppe?"
Nach dem ich sie unter dem Bett hervorgezogen hatte stand fest: Schuppe.
Hier ist erstmal das erste Kapitel meiner neuen Geschichte
(Die ich wohl wieder nach 2 Wochen hinschmeiße). Mal sehen wie euch das gefällt.
[font="Arial, sans-serif"]Begierde - Kapitel 1[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Kanek legte die Zirre auf eine umgestürtzte Säule und besah die Ruinen um sich herum. Kaum las er die ersten Schriftzeichen
auf den Überresten vor ihm, da verlor er sich schon in seinen eigenen Gedanken. Kanek war ein Dragno, ein Wesen das auf
zwei Beinen lief wie ein Mensch und zwei Arme hatte. Das war aber auch alles was seinesgleichen mit uns gemeinsam hat.
Zwei Flügel zierten seinen Rücken, ledrige Schwingen, die viel zu klein waren um damit zu fliegen. Sein ganzer Körper war
grau geschuppt und endete in einem langen Schwanz. Sein Kopf war geformt wie der eines Reptils, was von spitzen Eckzähnen
nur unterstrichen wurde. So schien ein Dragno an eine Echse auf zwei Beinen zu erinnern, wären da nicht die Flügel und einige
feine Unterschiede.
Die Ruinen um ihn herum stammten nicht von Dragno. Die hatte das alte Volk hinterlassen bevor es gegangen war und nichts
hinterlies als die behauenen Steine. Was auch immer das alte Volk hier getan hatte, es waren Spuren geblieben. Noch immer
debattierten alte Leute mit zu viel Zeit und zu wenig Verstand ob es gut war oder nicht, was das alte Volk hinterlassen hatte.
Viele würden sich den langen Schwanz abschneiden nur um zu erfahren, wie das alte Volk aussah und was es hier getan hatte.
Kanek war egal ob es gut war oder schlecht, es war eine Möglichkeit zu noch mehr Macht. In der Tat wären die Dragno nicht
so stark in ihrer Magie, hätten sie nicht von den Überbleibseln der alten Wesen lernen können. Zerbrochene Gebäude und
Brücken zierten so manchen Ort auf dieser Welt. Jedoch nie ein Zeugnis das nicht aus Stein wäre. Runen bedeckten die wichtigsten
Stücke und erzälten Geschichten von Macht und Ewigkeit. Aber immer, so schien es, waren die kurzen Texte völlig sinnlos. Was
jedoch von echtem Nutzen war, das waren die Portale, kreisrunde Steingebilde, die senkrecht in der Landschaft standen und
die Magie festhielten, die man einst in ihre Mitte gewoben hatte. Früher in der Zeit hatte jedes dieser Portale, so hieß es, in eine
fremde und schreckliche Welt geführt, doch schlossen sie sich nach für nach. Nur eines, das größte von allen, war noch intakt.
Jeder der hineingegangen war blieb dort. Niemand kam je zurück. Deswegen hieß es, das Portal würde in den Tod direkt führen,
was aus Kaneks Sicht völliger Unfug war. Kanek strich über den schwarzen Stoff der um seine Hüfte gebunden war. Die Schwarzen
waren bis vor einigen Jahrzehnten noch geächtet gewesen. In der Vorzeit hatten die anderen Farben stets an den Schwarzen
Anstoß genommen. Nicht, dass die farbigen Clans sich nicht auch untereinander zanken würden, jedoch hatten die Schwarzen
eine egoistische Einstellung. Andere bedeuteten ihnen selten etwas, was stark im Gegensatzt zum größten, mächtigsten und
selbstgefälligsten Clan stand, wie Kanek dachte. Die Grauen predigten davon dass die Dragno im Zusammenhalt Kraft suchen
sollten. Viele unter den Schwarzen belächelten die Grauen nur, wärend die Grauen über die Schwarzen nur den Kopf schüttelten.
Kanek riss sich aus den fruchtlosen Gedanken. Er war nicht hergekommen um sich den Kopf wegen Problemen zu zerbrechen
für die noch in späteren Jahren Zeit war. Kanek klemmte sich die Zirre, das einfache Musikinstrument, unter den Arm und machte
sich auf den Heimweg. Die ersten Ausläufer der Stadt waren noch im Wald sichtbar. Baumhäuser hingen in den dicken Ästen der
kräftigen Bäume, die unheimlich schnell wuchsen nur um rasch das Verlangen nach Wachstum zu verlieren. Die Grünen und
Braunen lebten gerne hier, so nahe der Natur. Der schlichte Feldweg der durch den Wald führte ging in eine gepflasterte Straße
über, die mit Körperkraft und Magie erschaffen worden war. Immer mehr einfache Häuser säumten nun die Straße. Aus
gebrannten Lehmziegeln und rissigen Holzbalken erbaut waren sie das Heim der einfacheren Dragno, derer, die wenig zu melden
hatten. Umso mehr Einfluss, umso größer dein Heim. Und doch schien es eine unsichtbare Linie zu geben die niemand überschritt.
So waren selbst die größten Häuser, aus massivem hellgrauen Granit, nie zu groß und nie höher als zwei Stockwerke. Kanek
lebte in einer der kleineren Wohnungen, und doch war es keines von denen die aus Lehm gebaut waren. Seines war aus
Sandstein, weder zu einfach noch übertrieben. In seinem Heim angekommen, legte er die Zirre auf sein Bett und setzte sich an
den schlichten Tisch. Gestern hatte er wie so oft ein Buch aus der Bibliothek mitgehen lassen. Dieses handelte über Portalmagie,
und Kanek verschlang nun ein Kapitel nach dem anderen, suchte nach Informationen und Wissen das ihm noch fremd war. Vor
allem aber suchte er nach einem Schlüssel seine eigene Macht zu vergrößern. So ziemlich alles was man von dem alten Volk hat
lernen können hing irgendwie mit den Portalen zusammen. Er sollte verdammt sein, wenn er wieder nichts finden würde.
Stunden später, als er das Buch zuschlug, fragte er sich depremiert ob er die Sache falsch anging. Nichts Neues. Theoretisch
konnte er ein Portal öffnen, aber das war schon seit einem Jahr der Fall. Es fehlte ihm die magische Stärke dazu, und eben jene
hoffte er durch das Wissen des alten Volkes mehren zu können. Kanek legte die Zirre unsanft auf den Boden, warf sich auf die
Matratze und schloss die Augen.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Nächste Morgen begann damit, dass Kanek die Beine aus dem Bett schwang und auf seine Zirre trat. Das Holz brach mit einem
lauten Knacken, die dünnen Saiten aus Sumpfhanf rissen. Nun, zumindest war Kanek wach. Er starrte die Überreste seiner Zirre
an, schnaufte und stand auf. Heute war wieder ein Tag an dem der Unterricht kurz ausfiel. Wenn keine Arbeit auf ihn wartete konnte
er sich in der Bibliothek der Schwarzen austoben oder versuchen eine Bibliothek der anderen Clans zu bestehlen. Letzteres war
nicht leicht, aber machbar, wie zwei graue Bände unter seinem Bett bewiesen. Kanek band sich einen neuen Kilt um und betrachtete
sich in dem kleinen Spiegel, der an seiner Wand hing. Sein Blick ruhte eine ganze Weile auf seinem eigenen Körper, dann ging er
hinaus. Ja, so dachte er sich, wenn es keine Zwischenfälle gab könnte der Tag ganz amüsant werden.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Schulungsraum im Tempel war groß, aber schlicht. Man brauchte keinen Schnickschnak, den würde am Ende nur ein Schüler
in die Luft jagen, oder verkehrterweise als Wurfgeschoss benutzten. Nicht dass irgendein Schüler - ausser vielleicht Kanek – das
mit Absicht machen würde. Dieser löste mit Leichtigkeit alle Aufgaben, genau so wie er es gewohnt war. Beim betreten des Tempels
hatte er vorher kurz Halt bei seinem Stab gemacht. Dieser hing mit den Stäben der anderen Schüler an einer Wand. Jeder Schüler
erhielt einen Stab sobald er zehn Jahre alt war und wurde an diesen gebunden. Umso mehr die Macht in einem Schüler wuchs,
umso mehr wuchs der Kopf des Stabes. Die Form des Stabes passte sich der Charakteristik der Magie des Besitzters an. Schnörkel
und Verzierungen gaben sich bei den Alten ein Stelldichein während die Stäbe der Jungen meist nur schwach ausgeprägt waren.
Unter den Schülern war der Stab von Kanek am stärksten verdreht und gewunden. Selbst Lehrer Tonk hatte einen weniger kunstvollen
Stab. Tonks Stab jedoch war mit silbernen Runen und Striemen überzogen, was bedeutete, dass seine Macht ihren Höhepunkt
erreicht hatte und nicht mehr wachsen würde. Einige Stäbe der Schüler trugen ebenfalls schwache silberne Verzierungen, was
auf eine baldige Stagnation ihrer Macht hinwies. Ihre Stäbe würde man an dem Tag zerbrechen, an dem sie die Meisterroben tragen
durften. Sie würden niemals Stabmagier werden, wofür sie nichts konnten. Die Natur oder das Schicksal hatten es anders gewollt.
Wer nun die Schüler zählte und die Stäbe an der Wand betrachtete, bemerkte sofort dass es mehr Schüler als Stäbe gab.
Das hatte einen einfachen Grund. Wenn der Lehrer einen Zauber vorzeigte, so hatte jeder Schüler es ihm nachzutun. Wenn es einem
Novizen nicht gelang den Zauber auf anhieb zu wirken, so hatte er noch eine letzte Chance. Scheiterte er erneut, so durfte er zwar
weiterhin am Unterricht teilnehmen, jedoch wurde sein Stab zerbrochen. Nicht für umsonst galten die Stabmagier als Elite.
Die Braunen und Grünen hielten es so wie die Grauen und führten überhaupt keinen kollektiven Unterricht. Nur wer wollte wurde
unterrichtet, niemand wurde an seiner Macht gemessen. Damit ergab sich, dass die Schwarzen zwar zahlenmäßig weit unterlegen
waren, dafür aber bei weitem stärker waren als die andersfarbigen Clans. Zudem hatten viele Schwarze ihr Leben ganz der
Erforschung der Portale gewidmet, wodurch sie das Wissen über Teleportation erlangten. Damit verfügten sie über vier Wege
die ein Meister verfolgen konnte, insofern sein Stab noch nicht silbern angelaufen war.
[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Kanek, wiederhole!" Raunte Tonk. Verdammt, er hatte nicht aufgepasst. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Welcher Zauber?" [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Tonk lächelte. "Du hast nicht aufgepasst. Mal sehen ob dein Stab den heutigen Tag[/font][font="Arial, sans-serif"] übersteht. So du Großmaul, du sollst..."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"...Eure Gedanken lesen. Schon passiert." Das Lächeln auf Tonks Gesicht gefror augenblicklich.
"Deine Arroganz wird einmal dein Untergang sein, genau so wie es Tempak wiederfuhr. Seine Macht war unübertroffen und
dennoch schützte sie ihn nicht vor seinem Tod, da seine Arroganz ihn blind machte."
Kanek hatte von seinem senilen Lehrer schon genug über Tempak gehört. Tonk kannte ihn von damals, als die Zeiten noch
in Aufruhr waren. Die Zeit während und vor allem nach dem Bürgerkrieg, als Tempak der Schwarze den Krieg entschied und
weiteres Chaos hervorrief, als er ungeklärte Machtverhältnisse zurücklies, indem er durch das Portal ging.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Ich glaube nicht dass er tot ist. Dafür hat er zu viel über das Portal gewusst."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Tonk kam nun näher, ließ seinen Stab besonders laut auf dem Boden aufschlagen um seine höhre Position zu unterstreichen. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Der Schwarze glaubte viel über das Portal zu wissen, glaubte gescheidter zu sein als der Rest. Er hat nicht erkannt dass
Das eine Fehleinschätzung war. Er ging hindurch und kam nie wieder, wie alle anderen vor ihm."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Kanek gefiel sich darin seinem Lehrer zu wiedersprechen. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Ich glaube nicht, dass auf der anderen Seite ein großer Dämon lauert und jeden, der hindurchgeht, verspeist. Es kann viele
Gründe geben dass niemand von dort zurückkommt. Es könnte kein Gegenstück zu diesem Portal geben, oder der Rückweg
ist anderweitig blockiert. Oder es will einfach nur keiner zurück."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Deine Theorien," so begann Tonk, "kannst du dem Torklopfer erzählen, oder aber dem Rat wenn du deine Robe und deinen
Stab voller Hochmut spazieren trägst. Im Moment bist du aber noch Schüler, und das wird sich für die nächsten Monate nicht
ändern. Auch wenn du besser bist als der Rest, so wie Tempak einst, und das bin ich bereit einzugestehen, bist du noch
immer ein Jüngling. Aktzeptiere das einfach so lange das noch so ist, und mache dich nicht unbeliebt." [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Bevor Kanek den Mund aufmachen konnte drehte sich Tonk um und sprach weiter. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Du wirst heute nach dem Unterricht hierbleiben, wir beide haben noch etwas zu besprechen." [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Lehrer wendete sich wieder an die gesamte Klasse, die die Auseinandersetzung wie ein Schwamm in sich aufgesogen hatte
um es heute Abend in den Tanzschuppen herumzuerzählen. "Kanek kann es, welch Wunder, also wird er mich nun assestieren.
Jeder nimmt eine Kreide und eine Tafel zur Hand, dann werdet ihr versuchen meine Gedanken zu lesen. Schreibt auf was ihr in
Erfahrung bringt und wartet bis ich unterbreche. Kanek wird darauf achten dass niemand versucht zu betrügen, nicht wahr,
Eure Hochmütigkeit?" [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Einige Schüler grinsten, doch Kanek überging den Scherz einfach, der auf seine Kosten gemacht worden war.
[/font]
"Soll ich etwas Neues anfangen, oder an meiner alten Geschichte weitermachen, die ich im
Regen habe stehen lassen? Die Münze entschied sich für etwas Neues.
Nun, ich hatte zwei Ideen. Ich sagte der Münze:
"Fell oder Schuppe?"
Nach dem ich sie unter dem Bett hervorgezogen hatte stand fest: Schuppe.
Hier ist erstmal das erste Kapitel meiner neuen Geschichte
(Die ich wohl wieder nach 2 Wochen hinschmeiße). Mal sehen wie euch das gefällt.
[font="Arial, sans-serif"]Begierde - Kapitel 1[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Kanek legte die Zirre auf eine umgestürtzte Säule und besah die Ruinen um sich herum. Kaum las er die ersten Schriftzeichen
auf den Überresten vor ihm, da verlor er sich schon in seinen eigenen Gedanken. Kanek war ein Dragno, ein Wesen das auf
zwei Beinen lief wie ein Mensch und zwei Arme hatte. Das war aber auch alles was seinesgleichen mit uns gemeinsam hat.
Zwei Flügel zierten seinen Rücken, ledrige Schwingen, die viel zu klein waren um damit zu fliegen. Sein ganzer Körper war
grau geschuppt und endete in einem langen Schwanz. Sein Kopf war geformt wie der eines Reptils, was von spitzen Eckzähnen
nur unterstrichen wurde. So schien ein Dragno an eine Echse auf zwei Beinen zu erinnern, wären da nicht die Flügel und einige
feine Unterschiede.
Die Ruinen um ihn herum stammten nicht von Dragno. Die hatte das alte Volk hinterlassen bevor es gegangen war und nichts
hinterlies als die behauenen Steine. Was auch immer das alte Volk hier getan hatte, es waren Spuren geblieben. Noch immer
debattierten alte Leute mit zu viel Zeit und zu wenig Verstand ob es gut war oder nicht, was das alte Volk hinterlassen hatte.
Viele würden sich den langen Schwanz abschneiden nur um zu erfahren, wie das alte Volk aussah und was es hier getan hatte.
Kanek war egal ob es gut war oder schlecht, es war eine Möglichkeit zu noch mehr Macht. In der Tat wären die Dragno nicht
so stark in ihrer Magie, hätten sie nicht von den Überbleibseln der alten Wesen lernen können. Zerbrochene Gebäude und
Brücken zierten so manchen Ort auf dieser Welt. Jedoch nie ein Zeugnis das nicht aus Stein wäre. Runen bedeckten die wichtigsten
Stücke und erzälten Geschichten von Macht und Ewigkeit. Aber immer, so schien es, waren die kurzen Texte völlig sinnlos. Was
jedoch von echtem Nutzen war, das waren die Portale, kreisrunde Steingebilde, die senkrecht in der Landschaft standen und
die Magie festhielten, die man einst in ihre Mitte gewoben hatte. Früher in der Zeit hatte jedes dieser Portale, so hieß es, in eine
fremde und schreckliche Welt geführt, doch schlossen sie sich nach für nach. Nur eines, das größte von allen, war noch intakt.
Jeder der hineingegangen war blieb dort. Niemand kam je zurück. Deswegen hieß es, das Portal würde in den Tod direkt führen,
was aus Kaneks Sicht völliger Unfug war. Kanek strich über den schwarzen Stoff der um seine Hüfte gebunden war. Die Schwarzen
waren bis vor einigen Jahrzehnten noch geächtet gewesen. In der Vorzeit hatten die anderen Farben stets an den Schwarzen
Anstoß genommen. Nicht, dass die farbigen Clans sich nicht auch untereinander zanken würden, jedoch hatten die Schwarzen
eine egoistische Einstellung. Andere bedeuteten ihnen selten etwas, was stark im Gegensatzt zum größten, mächtigsten und
selbstgefälligsten Clan stand, wie Kanek dachte. Die Grauen predigten davon dass die Dragno im Zusammenhalt Kraft suchen
sollten. Viele unter den Schwarzen belächelten die Grauen nur, wärend die Grauen über die Schwarzen nur den Kopf schüttelten.
Kanek riss sich aus den fruchtlosen Gedanken. Er war nicht hergekommen um sich den Kopf wegen Problemen zu zerbrechen
für die noch in späteren Jahren Zeit war. Kanek klemmte sich die Zirre, das einfache Musikinstrument, unter den Arm und machte
sich auf den Heimweg. Die ersten Ausläufer der Stadt waren noch im Wald sichtbar. Baumhäuser hingen in den dicken Ästen der
kräftigen Bäume, die unheimlich schnell wuchsen nur um rasch das Verlangen nach Wachstum zu verlieren. Die Grünen und
Braunen lebten gerne hier, so nahe der Natur. Der schlichte Feldweg der durch den Wald führte ging in eine gepflasterte Straße
über, die mit Körperkraft und Magie erschaffen worden war. Immer mehr einfache Häuser säumten nun die Straße. Aus
gebrannten Lehmziegeln und rissigen Holzbalken erbaut waren sie das Heim der einfacheren Dragno, derer, die wenig zu melden
hatten. Umso mehr Einfluss, umso größer dein Heim. Und doch schien es eine unsichtbare Linie zu geben die niemand überschritt.
So waren selbst die größten Häuser, aus massivem hellgrauen Granit, nie zu groß und nie höher als zwei Stockwerke. Kanek
lebte in einer der kleineren Wohnungen, und doch war es keines von denen die aus Lehm gebaut waren. Seines war aus
Sandstein, weder zu einfach noch übertrieben. In seinem Heim angekommen, legte er die Zirre auf sein Bett und setzte sich an
den schlichten Tisch. Gestern hatte er wie so oft ein Buch aus der Bibliothek mitgehen lassen. Dieses handelte über Portalmagie,
und Kanek verschlang nun ein Kapitel nach dem anderen, suchte nach Informationen und Wissen das ihm noch fremd war. Vor
allem aber suchte er nach einem Schlüssel seine eigene Macht zu vergrößern. So ziemlich alles was man von dem alten Volk hat
lernen können hing irgendwie mit den Portalen zusammen. Er sollte verdammt sein, wenn er wieder nichts finden würde.
Stunden später, als er das Buch zuschlug, fragte er sich depremiert ob er die Sache falsch anging. Nichts Neues. Theoretisch
konnte er ein Portal öffnen, aber das war schon seit einem Jahr der Fall. Es fehlte ihm die magische Stärke dazu, und eben jene
hoffte er durch das Wissen des alten Volkes mehren zu können. Kanek legte die Zirre unsanft auf den Boden, warf sich auf die
Matratze und schloss die Augen.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Nächste Morgen begann damit, dass Kanek die Beine aus dem Bett schwang und auf seine Zirre trat. Das Holz brach mit einem
lauten Knacken, die dünnen Saiten aus Sumpfhanf rissen. Nun, zumindest war Kanek wach. Er starrte die Überreste seiner Zirre
an, schnaufte und stand auf. Heute war wieder ein Tag an dem der Unterricht kurz ausfiel. Wenn keine Arbeit auf ihn wartete konnte
er sich in der Bibliothek der Schwarzen austoben oder versuchen eine Bibliothek der anderen Clans zu bestehlen. Letzteres war
nicht leicht, aber machbar, wie zwei graue Bände unter seinem Bett bewiesen. Kanek band sich einen neuen Kilt um und betrachtete
sich in dem kleinen Spiegel, der an seiner Wand hing. Sein Blick ruhte eine ganze Weile auf seinem eigenen Körper, dann ging er
hinaus. Ja, so dachte er sich, wenn es keine Zwischenfälle gab könnte der Tag ganz amüsant werden.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Schulungsraum im Tempel war groß, aber schlicht. Man brauchte keinen Schnickschnak, den würde am Ende nur ein Schüler
in die Luft jagen, oder verkehrterweise als Wurfgeschoss benutzten. Nicht dass irgendein Schüler - ausser vielleicht Kanek – das
mit Absicht machen würde. Dieser löste mit Leichtigkeit alle Aufgaben, genau so wie er es gewohnt war. Beim betreten des Tempels
hatte er vorher kurz Halt bei seinem Stab gemacht. Dieser hing mit den Stäben der anderen Schüler an einer Wand. Jeder Schüler
erhielt einen Stab sobald er zehn Jahre alt war und wurde an diesen gebunden. Umso mehr die Macht in einem Schüler wuchs,
umso mehr wuchs der Kopf des Stabes. Die Form des Stabes passte sich der Charakteristik der Magie des Besitzters an. Schnörkel
und Verzierungen gaben sich bei den Alten ein Stelldichein während die Stäbe der Jungen meist nur schwach ausgeprägt waren.
Unter den Schülern war der Stab von Kanek am stärksten verdreht und gewunden. Selbst Lehrer Tonk hatte einen weniger kunstvollen
Stab. Tonks Stab jedoch war mit silbernen Runen und Striemen überzogen, was bedeutete, dass seine Macht ihren Höhepunkt
erreicht hatte und nicht mehr wachsen würde. Einige Stäbe der Schüler trugen ebenfalls schwache silberne Verzierungen, was
auf eine baldige Stagnation ihrer Macht hinwies. Ihre Stäbe würde man an dem Tag zerbrechen, an dem sie die Meisterroben tragen
durften. Sie würden niemals Stabmagier werden, wofür sie nichts konnten. Die Natur oder das Schicksal hatten es anders gewollt.
Wer nun die Schüler zählte und die Stäbe an der Wand betrachtete, bemerkte sofort dass es mehr Schüler als Stäbe gab.
Das hatte einen einfachen Grund. Wenn der Lehrer einen Zauber vorzeigte, so hatte jeder Schüler es ihm nachzutun. Wenn es einem
Novizen nicht gelang den Zauber auf anhieb zu wirken, so hatte er noch eine letzte Chance. Scheiterte er erneut, so durfte er zwar
weiterhin am Unterricht teilnehmen, jedoch wurde sein Stab zerbrochen. Nicht für umsonst galten die Stabmagier als Elite.
Die Braunen und Grünen hielten es so wie die Grauen und führten überhaupt keinen kollektiven Unterricht. Nur wer wollte wurde
unterrichtet, niemand wurde an seiner Macht gemessen. Damit ergab sich, dass die Schwarzen zwar zahlenmäßig weit unterlegen
waren, dafür aber bei weitem stärker waren als die andersfarbigen Clans. Zudem hatten viele Schwarze ihr Leben ganz der
Erforschung der Portale gewidmet, wodurch sie das Wissen über Teleportation erlangten. Damit verfügten sie über vier Wege
die ein Meister verfolgen konnte, insofern sein Stab noch nicht silbern angelaufen war.
[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Kanek, wiederhole!" Raunte Tonk. Verdammt, er hatte nicht aufgepasst. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Welcher Zauber?" [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Tonk lächelte. "Du hast nicht aufgepasst. Mal sehen ob dein Stab den heutigen Tag[/font][font="Arial, sans-serif"] übersteht. So du Großmaul, du sollst..."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"...Eure Gedanken lesen. Schon passiert." Das Lächeln auf Tonks Gesicht gefror augenblicklich.
"Deine Arroganz wird einmal dein Untergang sein, genau so wie es Tempak wiederfuhr. Seine Macht war unübertroffen und
dennoch schützte sie ihn nicht vor seinem Tod, da seine Arroganz ihn blind machte."
Kanek hatte von seinem senilen Lehrer schon genug über Tempak gehört. Tonk kannte ihn von damals, als die Zeiten noch
in Aufruhr waren. Die Zeit während und vor allem nach dem Bürgerkrieg, als Tempak der Schwarze den Krieg entschied und
weiteres Chaos hervorrief, als er ungeklärte Machtverhältnisse zurücklies, indem er durch das Portal ging.[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Ich glaube nicht dass er tot ist. Dafür hat er zu viel über das Portal gewusst."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Tonk kam nun näher, ließ seinen Stab besonders laut auf dem Boden aufschlagen um seine höhre Position zu unterstreichen. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Der Schwarze glaubte viel über das Portal zu wissen, glaubte gescheidter zu sein als der Rest. Er hat nicht erkannt dass
Das eine Fehleinschätzung war. Er ging hindurch und kam nie wieder, wie alle anderen vor ihm."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]Kanek gefiel sich darin seinem Lehrer zu wiedersprechen. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Ich glaube nicht, dass auf der anderen Seite ein großer Dämon lauert und jeden, der hindurchgeht, verspeist. Es kann viele
Gründe geben dass niemand von dort zurückkommt. Es könnte kein Gegenstück zu diesem Portal geben, oder der Rückweg
ist anderweitig blockiert. Oder es will einfach nur keiner zurück."[/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Deine Theorien," so begann Tonk, "kannst du dem Torklopfer erzählen, oder aber dem Rat wenn du deine Robe und deinen
Stab voller Hochmut spazieren trägst. Im Moment bist du aber noch Schüler, und das wird sich für die nächsten Monate nicht
ändern. Auch wenn du besser bist als der Rest, so wie Tempak einst, und das bin ich bereit einzugestehen, bist du noch
immer ein Jüngling. Aktzeptiere das einfach so lange das noch so ist, und mache dich nicht unbeliebt." [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Bevor Kanek den Mund aufmachen konnte drehte sich Tonk um und sprach weiter. [/font]
[font="Arial, sans-serif"]"Du wirst heute nach dem Unterricht hierbleiben, wir beide haben noch etwas zu besprechen." [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Der Lehrer wendete sich wieder an die gesamte Klasse, die die Auseinandersetzung wie ein Schwamm in sich aufgesogen hatte
um es heute Abend in den Tanzschuppen herumzuerzählen. "Kanek kann es, welch Wunder, also wird er mich nun assestieren.
Jeder nimmt eine Kreide und eine Tafel zur Hand, dann werdet ihr versuchen meine Gedanken zu lesen. Schreibt auf was ihr in
Erfahrung bringt und wartet bis ich unterbreche. Kanek wird darauf achten dass niemand versucht zu betrügen, nicht wahr,
Eure Hochmütigkeit?" [/font]
[font="Arial, sans-serif"]Einige Schüler grinsten, doch Kanek überging den Scherz einfach, der auf seine Kosten gemacht worden war.
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