Charakterstory, der Anfang.

Sîlath

NPC
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Denn das Ich kann mich belügen

Eine Geschichte über meine World of Warcraft Charaktere, ihre Hintergrundgeschichten und was sie wirklich in WoW erlebt haben.



Epilog


Wer bin ich?

Eine Lüge..

Was bin ich?

Nicht die Wahrheit…

Warum sehe ich überall nur Blut?

Weil du es willst…


Die Dämmerung bricht an. Der Wald taucht in ein eine dunkle Stimmung und das Licht des Mondes zeichnet Grimassen auf die uralten Baumstämme. Ich wandere zwischen den Bäumen, nein…ich irre…ohne Ziel…auf der Flucht.. Vor wem? Vor was?

Vor dir selbst….

Im Dunkel der Nacht bleibe ich stehen, umgeben von den Bäumen, die mich erdrücken, einsperren, anstarren.

Schuldig…

Ich blicke auf meine Hände. Sie sind feucht. Was…

Welch befriedigendes Gefühl, wenn deine Hand die Rippen durchstößt und das weiche, pulsierende Herz mit Genuss zerquetscht, nicht wahr?

Was ist passiert? Was geschieht hier? Ich sacke zusammen auf den Waldboden, immer noch meine blutigen Hände anstarrend. Die Sicht verschwimmt langsam vor meinen Augen, alles dreht sich…wird schwarz….


Lord Sîlath Nârayan von Rabenblut

„Mein Lord, ihr verpasst euren Termin!“ Eine wohlbekannte Stimmte holte Silath aus seinem tiefem Schlaf. Er öffnete langsam die Augen. Wie widerlich hell es doch war. Langsam richtete er sich auf und blickte sich um. Er zögerte kurz, aber konnte dann nicht anders als auf seine Hände zu starren. Sauber. Nur ein Traum. Mal wieder…
„Mein Lord!“ Er schreckte hoch und starrte Senodas einen Moment lang an. Senodas, ein magerer Elf, der schon viele Jahre sein Hausdiener war, stets treu ergeben. Und er achtete sehr auf Termine…
„Ja, Senodas, ich beeile mich ja schon.“, antworte Silath seufzend und zog sich an. Er war ein gutaussehender Blutelf mit trainiertem Körper und charmant. Seine Haut war extrem blass und er wirkte oft ein wenig düster, was für einen Heilpriester manchmal hinderlich war. Seine pechschwarzen langen Haare kämmte er kurz durch, strich die Robe glatt und ging los.
Heute war der Tag der Änderungen gekommen. Nach langer Zeit des Rückzugs, würde er endlich anfangen wieder seine Fühler auszustrecken und seine Pläne umzusetzen. Irgendwann musste sich das hier alles grundlegend erneuern, verbessern. Und der Anfang machte seine Gemeinschaft. Die Sin Raén. Jene die dem Weg des Blutes folgen, der Rache. Er würde sie alle sammeln unter einem Haus, von ihnen lernen. Ihr Stärken und ihre Schwächen…Silath grinste kurz bei dem Gedanken und machte sich auf den Weg zum Meldeamt um den Namen seiner Gemeinschaft eintragen zu lassen.
Sein Bruder würde ihn steinigen wenn er das wüsste. Sein Bruder, der ihn großgezogen hatte und der Anführer von Haus Rabenblut war. Denn eigentlich hatte dieser sich vor einiger Zeit zurückgezogen und wollte, dass Silath das Haus weiter führt. Aber Silath hatte andere Pläne von denen sein Bruder Nârayan nichts wissen sollte…


Nârayan von Rabenblut

Entscheidungen.
Sie bestimmen unser Leben und schreiben unser Schicksal immer wieder neu.
Wie entscheide ich mich? Leben oder Tod? Vernichtung oder Aufbau? Herrschen oder dienen? Reden oder Schweigen?
Alles ändert sich. Jede einzelne Entscheidung ändert das Schicksal eines Einzigen und Vieler. Das ist Kausalität. Wenn ich die schlechtlaunige Frau, die Brot verkauft nicht beachte, einfach mein Brot kaufe und gehe, wird sie schlechtlaunig bleiben. Sie wird die Kunden unfreundlich behandeln und ihre Laune wird sich somit auf all die anderen Kunden übertragen. Und schon haben mehrere Menschen schlechte Laune. Diese übertragen ihre Laune dann schließlich auf weitere Menschen, ihre Familie und ihre Kinder. Und auf den jungen Mann, der ein Brot für seine Frau kauft, schlechtlaunig nach Hause kommt und seine Frau in einem Streit niederschlägt.
Was aber, wenn ich die Brotverkäuferin anlächele und ihr einen schönen Tag wünsche? Ihre Laune könnte sich bessern, sie behandelt ihre Kunden freundlich und lächelt sie an und die Kunden bekommen ebenfalls gute Laune und tragen diese an ihre Umwelt weiter. Der junge Mann wird lächelnd nach Hause kommen und zusammen mit seiner Frau zu Abend essen.
Ein einziger Mensch kann also den Tag für Viele verändern und vielleicht sogar durch ein einziges Lächeln gegenüber einer Brotverkäuferin ein Leben retten.
Also wie entscheide ich mich? Lächele ich oder nicht? Ist es mir egal oder nicht? Kausalität. Entscheidungen.
Ich habe mich entschieden. Ich werde nicht mehr herrschen, diese Zeit ist vorbei. Meine Zeit ist vorbei. Ich ziehe mich zurück. Sollen das andere tun. Ich will nicht mehr…


Nârayan öffnete langsam die Augen. Sie waren schwer. Wie lange hatte er geschlafen? Es tat weh. Seine Augen mussten sich erstmal wieder an das Licht gewöhnen. Als er sich aufrichtete knackte es an diversen Stellen am Körper und er verzog kurz das Gesicht. Seine goldblonden Haare waren ihm bis zur Hüfte gewachsen, er würde sie nachher gleich abschneiden. Erstmal ein schönes Bad…und dann weiter sehen. Sein Magen knurrte…
Was hatte er nur alles für wirres Zeug geträumt. Von Raben, die sprechen konnten…Und von seiner Âshna, seine kleine liebe Âshna. Warum musste sein Kind nur so früh sterben…Er hatte damals schon zusehen müssen wie seine Frau von ihm ging, einfach weil sie alt war. Aber seine Tochter…Nun war er alleine. Wo auch immer Sîlath nun war. Er hoffte ihn in Silbermond anzutreffen. Irgendwie hatte er Angst in die Stadt zu gehen. Sicher hatte sich dort viel verändert. Und hoffentlich erkannte ihn niemand. Als er in seinem warmen Bad lag und seine schmerzenden Muskeln entspannte, überlegte er einen Plan. Er würde sich die Haare schwärzen und ganz kurz abschneiden. Nur zur Sicherheit. Und auf dumm stellen, das war immer gut.
Nach einer Weile stieg er aus der Wanne. Es war sehr still, aber das war auch nicht verwunderlich. Schließlich war dies eine Krypta, uralt und unbenutzt. Ein wunderbarer Ort um sich zurückzuziehen und seine Ruhe zu haben. Als er zu seinem Schrank ging hinterließ er einige nasse Stellen auf dem Fußboden. Ein Tropfen hörte sich seltsam knisternd an und er blickt sofort zu Boden. Ein Pergament lag da. Was das wohl war? Er ging hin und hob es auf. Seine Augen weiteten sich als er las was da stand. Hatte er das noch geschrieben? Dort stand sein Traum, das was er immer und immer wieder träumte….
„Eines Raben Blut…“, las er laut vor. Er würde es in ein Buch schreiben, so ginge es wenigstens nicht verloren oder zerstört durch Wasser, das nasse Blutelfen auf dem Boden verteilen. Er schmunzelte über seine Gedanken und begann sich anzukleiden. Was ihn wohl erwarten würde in der Stadt…er war trotz seiner Bedenken neugierig und machte sich auf den Weg nach Silbermond.

to be continued...
 
Schön geschrieben. Find es immer wieder toll sowas noch lesen zu dürfen. Leider interessieren sich dafür nicht mehr wirklich viele was Charaktergeschichten angeht... es wird ja lieber geflamt :(
 
Ah ich finde es wie immer wunderbar. *freuspring* Dass ich mehr möchte, muss ich wohl nicht mehr sagen *lach*
 
Und wie geht es weiter? *neugierig schau*
 
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