Death Note

Tami12

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Die japanische Anime- und Mangalandschaft ist in der Vergangenheit relativ unbeachtet an mir vorbeigegangen, einfach weil man die gängigen Klischees kennt und die Pokemon- und Yugiohhypes mich zu Grundschulzeiten so angewidert haben, dass ein sehr negatives Image haften blieb. Natürlich gibt es eine Vielzahl von wesentlich seriöseren und "erwachseneren" Werken, jedoch hatte ich aufgrund der mangelnden Informationen nie große Ambitionen, mich damit zu beschäftigen.

Bis zu den Pfingstferien dieses Jahres, als ich gelangweilt eines Nachmittags meine Schwester fragte, die völlig enthusiastisch in der Szene unterwegs ist, ob sie nicht einen Anime kenne, der auch für mich interessant sei.
Also nannte sie mir 3 verschiedene, namentlich die sehr bekannten "Elfenlied", "Code Geass" und "Death Note".

Elfenlied machte auf mich zu allererst den Eindruck eines relativ fantasielosen Splatterstreifens, in dem es nur darauf ankäme, dem japanischen Publikum möglichst viel Blut, Gewalt und nackte Haut zu präsentieren und es dann als "düster und erwachsen" zu verkaufen. Nach zwei Episoden war ich schon gelangweilt und ging zum nächsten über, "Code Geass". Hierbei war ich noch früher gelangweilt. Die englischen Sprecher wirkten aufgesetzt, die Story wirkte banal (kleiner Junge will Rache für getötete Familie und wird zum Anführer einer Widerstandsgruppe blabla und am Anfang wird gezeigt, dass er ein guter Schachspieler ist und deswegen jede echte Schlacht auch gewinnt usw usf
rolleyes.gif
) und die Power-Ranger-Roboter-Kriege wirkten einfach nur albern.
Fast schon resignierend gab ich dann Death Note eine letzte Chance, japanisch mit englischen Untertiteln.

Und ich war hellauf begeistert. Das aus 37 Episoden bestehende Stück ist ein Kunstwerk. Die Hintergrundstory ist einfach nur einzigartig und so wendungsreich, dass man alle 5 Minuten ein neues A-Ha-Erlebnis hat. Die Charaktere sind sehr tiefgründig gezeichnet und gestaltet und vermitteln von allen Seiten Sympathie. Selten habe ich so bei einer Serie (eigentlich noch nie) mitgefiebert und die Folgen so verschlungen. Nach zwei Tagen und einer durchwachten Nacht hatte ich dann die 37 Episoden in mich aufgesogen und war völlig geflasht, auch wenn es nach Episode 25 etwas an Reiz und Witz verloren hatte, wie ich fand.

Die Hintergrundgeschichte geht wie folgt:

Der hochintelligente Highschoolschüler Light Yagami findet durch Zufall ein kleines schwarzes Büchlein, welches den Titel "Death Note" trägt. Aus dem "How to use"-Eintrag auf den ersten Seiten geht hervor, dass alle Personen, deren Name in dieses Buch geschrieben wird, sterben werden. Wenn man den Namen hineinschreibt, und sich die Person dabei deutlich vorstellt, wird sie binnen 40 Sekunden einen Herzinfakt erleiden. Man kann jedoch weitere Instruktionen hinzufügen, dann werden weitere 6 Minuten und 40 Sekunden gewährt. Man kann auch die Handlungen, die die Person vollziehen wird, weiter festlegen. Erst hält Light das Buch für einen schlechten Scherz, jedoch kann er seine Neugier nicht unterdrücken und schreibt letztendlich, etwas nervös, den Namen eines im Fernsehen gesehenen Geiselnehmers in das Buch. 40 Sekunden später bricht der Verbrecher tot zusammen. Nach einigen weiteren Tests wird ihm klar, dass dieses Buch tatsächlich echt ist. Erst ist er völlig am Boden zerstört, dass er Menschenleben vernichtet hat, kommt allerdings relativ schnell zu der Annahme, dass ihm dieses Buch zukam, damit er die Welt vom Üblen befreit und der "Gott der neuen Welt" wird. Als nächstes taucht dann Ryuk auf, ein Todesgott, dem dieses Buch gehörte. Er hat es in der Menschenwelt fallen gelassen, um zu schauen, was passiert. Solange das Buch in Yagamis Hand bleibt, muss Ryuk an seiner Seite bleiben bis dieser es ihm zurückgibt oder er selbst stirbt.

Schnell fängt Light an, Namen von Schwerverbrechern herauszufinden und sie Tag und Nacht in sein Buch zu schreiben. Die plötzliche Welle an herztoten Kriminellen ruft jedoch auch die UN auf den Plan, denen das ganze spanisch vorkommt, und so engagiert sie den mysteriösen "L", welcher weder sein Gesicht, noch seinen Namen jemals gezeigt hat. Er beginnt, Yagami zu jagen.

Zuerst denkt man: Das ist nicht möglich. Light hinterlässt weder eine Spur, noch muss er in der Nähe des Tatorts sein. Wie soll man ihn finden? Doch "L" kommt relativ schnell sogar sehr nahe an ihn heran und es macht alles Sinn, was einen als Zuschauer fasziniert. "L" ist ebenso hochintelligent wie Yagami, und so beginnt eine abenteuerliche Verfolgungsjagd, die so voller unerwarteter Wendungen und überaschender Ereignisse steckt, dass man sofort von dem stark süchtig machenden Sog dieser Geschichte gepackt wird, und erst nach knapp 10 Stunden, wenn dann der Abspann läuft, völlig hin und weg Youtube oder wo man es auch anschaut, beenden kann.

Ich kann dieses Kunstwerk jedem, der sich ein bisschen für spannende (Kriminal-)geschichten mit einem leicht überirdischen Flair, die sich durch tolle Charaktere, hunderte von unerwarteten, jedoch völlig nachvollziehbaren Wendungen und einen wirklich passenden Grafikstil von der Masse abhebt, interessiert empfehlen, denn hier ist wirklich ein äußerst spannendes Meisterwerk entstanden, welches mich so sehr gefesselt hat wie schon lange nichts mehr.
Aber vorsicht, es macht stark süchtig. Schaut es euch nur an, wenn ihr viel Zeit habt, oder ihr müsst in jeder Minute, die ihr zwischen zwei Episoden arbeiten müsst, leiden
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Gruß
Der Empfehlungs-Tami

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Death Note ist echt klasse. hab ich mir auch alles angeguckt.
 
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