Der Fall des Drachen (Teil 1 - Fortsetzung 6)

Vespilla

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Wie versprochen werde ich ab jetzt meine "Gilden-Geschichte" wieder regelmäßig Stück für Stück weiter veröffentlichen. Viel Spaß beim Lesen!
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Der Fall des Drachen (Teil 1, Fortsetzung 6)
written by Vespilla of Nera'thor

[...]

Schnell überlegte er. Was immer auf ihn zu kam, es war die Finsternis gewohnt. Also löschte Bigle hastig seine Fackel, um zum einen nicht so schnell entdeckt zu werden und zum anderen um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Geschwind kletterte er nun hinunter und hockte sich hinter ein großes Fass, welches von oben hinuntergerollt und unweit des Loches an einem gewaltigen Topfstein stehen geblieben war. Derart auf der Lauer wartete Bigle auf das, was da kommen mochte.

Nach kurzer Zeit schon hatten sich seine Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte einigermaßen gut seine Umgebung ausmachen. In weiterer Entfernung um sich herum konnte Bigle nun noch weitere Tropfseine aufragen und andere Fasstrümmer herumliegen sehen. Auch erkannte er, dass die Höhle viel größer war, als er bisher den Eindruck hatte. Sie schien länglich zu sein und eine Biegung zu machen, in welche man aber nicht einsehen konnte, da der Schutt des Deckeneinsturzes einem die Sicht versperrte. Eben aus dieser Biegung schien das seltsam windige Geräusch zu kommen, noch immer jedes Blickes entzogen.

Bald wurde das Geräusch lauter und lauter. Nun jedoch war Bigle, als könne er ein Seufzen oder leises Stöhnen heraushören. Es klang künstlich und unnatürlich, dennoch aber derart gequält und geplagt, dass Bigle sicher war, es musste sich um ein fühlendes Geschöpf handeln. Ein verletztes Tier vielleicht? Oder ein verirrter Mensch? Doch kaum hatte Bigle den Gedanken gedacht, schon erspähte er aus der Biegung kommend, was er schon so lange vorher mit seinen Ohren vernommen hatte. Für einen Moment wollte er seinen Augen nicht trauen. Es war ohne Zweifel eines der Geistwesen, vor denen Alturus ihn gewarnt hatte. Noch nie zuvor hatte Bigle ein vergleichbares Wesen gesehen.

Die Gestalt bewegte sich nicht wie gewöhnliche Wesen, sondern schwebte dicht überm Boden, schwerelos wie eine Feder. Den Körper der Erscheinung konnte man mehr erahnen als wirklich sehen, denn er war teils durchsichtig, teils hell violett leuchtend. Man konnte noch gerade so zwei Arme erkennen und auch etwas, das wohl die Form eines Kopfes hatte, jedoch vorborgen unter einer Art Kapuze aus violettem Licht war. Der Rest des Körpers kam einer eng anliegenden Kutte nahe, welche zu beschreiben Bigle fast unmöglich schien, denn sie zog in der Luft einige violette Lichtfäden hinter sich her und schien ständig die Form zu ändern. Aufrecht und mit fast majestätischem Aufteten näherte es sich langsam Bigles Versteck. Wäre sich Bigle der Gefahr, in der er schwebte, in diesem Moment nicht bewusst, so hätte er das Gespenst wohl beinahe als wunderschön bezeichnet.

Ganz automatisch umfasste der Taure das Heft seines Schwertes fester, nahm mit der anderen sein Schild vom Rücken und machte sich bereit, die Deckung hinter dem Fass zu verlassen. Seine Sinne waren geschärft, seine Muskeln spannten sich, er lauschte bis das Wesen nahe genug herangekommen war. Und dann... sprang er auf. Mühelos schwang er sein mächtiges Schwert in Richtung des Geistwesens. Diesem entwich ein Laut der Verblüffung, als es den Tauren plötzlich angreifen sah. Lautlos und wie durch Luft glitt Bigles Schwert durch den violetten Lichtkörper, dann sogleich nochmal und nochmal. Nach sieben blitzschnellen Hieben war es dann an Bigle verblüfft zu sein, als sein Angriff das Wesen fast gar nicht zu verletzen schien. Stattdessen ließ es ein wütendes, ohrenbetäubendes Kreischen hören. Was dem Krieger vorher als herrliche Erscheinung vorkam, sah er nun als ein dämonisches Monstrum.

Alles um ihn herum verschwand in violettem Licht, als das Ungetüm sich auf ihn stürzte und die Lichtfäden ihn vollständig umgaben. Kalte schmale Finger umfingen seine Kehle und drückten zu, ohne dass er diese Klauen hätte greifen und sich wehren können. Das Kreischen, schrill und beinahe metallisch, griff nach seinem Verstand, die eisigen Klauen raubten ihm den Atem. Minutenlang, so schien es Bigle, versuchte er sich immer verzweifelter von dem Dämon zu befreien. Er hörte sein eigenes Blut in den Ohren rauschen und Wut stieg in ihm auf. Er ließ sein Schild fallen und tastete mit der freien Hand nach einem Dolch im Gürtel. Er fand ihn gleich und stieß dann mit beiden Waffen und mit letzter Kraft wie ein Wirbelwind zu. Als sein Dolch zufällig die hellste Stelle des violetten Körpers durchstoß, ließen die Klauen des Wesens Bigle abrupt los. Er fiel zu Boden und rang nach Luft, während das Wesen unter furchtbaren Schreien und Zuckungen herumschwirrte und Funken sprühend in sich zusammenfiel. Schließlich blieb nur eine dunkle, von hellblauen Nebelschwaden umgebene Kugel auf dem Boden liegen. Der Rest einer verfluchten Existenz.

Fortsetzung folgt.....

Anmerkung:
Die Personen und Handlungen (auf Nera'thor) sind nur zum Teil frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit existierenden Charakteren sind nicht zufällig, sondern voll beabsichtigt. Beschwerden sind bitte an den Mülleimer... ähm... ich meine natürlich BRIEFKASTEN.... von Vespilla zu senden. :-)


(Ich glaub', ich sollt mal irgendwo ne Charakterübersicht für die komplette Story machen... kommen ja noch paar Leuts mehr ^^)
 
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