Der Tag danach

Khanor

Dungeon-Boss
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09.01.2008
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Guten morgen, allerseits.

Die Weihnachtszeit ist nun, zumindest offiziell laut Kalender, vorbei. Der Einzelhändler wartet noch auf die in wenigen Stunden beginnende Nachflut an Umtauschleistungen und Weihnachts-Geld-Geschenk-Verprassern, in zwei Tagen stehen wieder die Knallartikel für drei Tage in den Läden und locken wieder scharenweise die Massen an, aber abgesehen von diesen bemitleidenswerten Herrschaften scheint es wohl ein weiteres mal überstanden.

Die blauen Augen von den Schlägereien um die besten Teile des Weihnachtsbratens schwellen langsam ab und einige Leute sind froh, dass es endlich vorbei ist, damit wieder einmal 362 Tage Ruhe vor den lieben Verwandten herrscht. Die Mordgelüste verstecken sich langsam hinter der wohligen Wärme der Gelassenheit und dem Wissen, ein weiteres Jahr die Weihnachtseinkäufe und die Familie überlebt zu haben.

Oder?

Etwa nicht?

War es bei euch schöner?

Meinen Glückwunsch! Wirklich, das freut mich sehr.

Ich komme langsam, nachdem ich das Weihnachtsfest lange Jahre schlicht als Nötigung empfand und doch leicht depressiv zu werden drohte, in ein Alter, in dem ich mich auch darauf freuen kann. Nicht, wegen "Weihnachten", also Kirhce-Krippe-Heiligkeit, sondern einfach wegen dem wohligen Flare, der allgemeinen Stimmung und - nicht zuletzt - den Geschenken und dem gemütlichen Beisammensein.

Sicher, das Fest an sich hat einen kirchlich-christlichen Hintergrund, den ich so nicht unterstütze. Aber da es in der heutigen Zeit sowieso immer weniger populär wird überhaupt zu wissen, warum welche Feiertage überhaupt eingeführt werden kann man - so finde ich - auch diesen Aspekt einfach mal schlicht ausblenden und die Zeit so genießen wie sie ist. Wenn jemand die Geburt des Heilandes zu dieser Jahreszeit feiern möchte und deswegen seine Verwandten und Freunde beschenkt (was auch immer diejenigen damit zu tun haben...) so soll er das tun. Ich für meinen Teil sehe das Fest einfach als gemütlichen und reichlich mit Nahrung gesegneten Jahresabschluss im Kreis der Familie und Freunden, denen ich gern kleine Freuden bereite und etwas schenken möchte.

Dass das zufällig mit einem kirchlichen Ereignis zusammen fällt ist mir dabei herzlich egal...

Noch ist die Weihnachtszeit für mich nicht um, das wird wohl frühestens erst am 29. der Fall sein. Meine bisherigen Ereignisse sind aber durch die Bank positiv und es war eine schöne Zeit.

Wir waren bei Yvonnes Eltern und haben die Zeit genießen können, haben eine aufregende Zugreise durch halb Deutschland gemacht und sind trotz Winterchaos im Fernverkehr pünkltich und warm angekommen, verbringen nun noch eine kurze und laut-fröhlich-freche Zeit bei meiner Mutter und meinen Brüdern und fahren morgen wieder mit dem Zug von Hannover nach Darmstadt, wo wir uns schon darauf freuen unsere Mäuschen und das Kaninchen zu knuddeln, die Wohnung von Minustemperaturen wieder hochzuheizen und gegen Abend auch dort noch ein wenig Urlaub- und Weihnachtsstimmung zu versprühen.

Die folgenden Tage werden dann damit gefüllt sein sich so langsam wieder in den Alltag hinein zu fühlen und der überwiegenden Freizeit den Rücken zu kehren - frisch gestärkt für neue Schandtaten im hektischen Studentenalltag.

Mittwoch abend hatte ich mich noch ein wenig mit Statik beschäftigt, mich dann allerdings mit Yvonnes Vater zum Abendbrot und zwei gemütlichen Bier zusammen gesetzt. Der Donnerstag verflog auch schneller als gedacht, nach dem Ausschlafen am Freitag ging es auch schon langsam auf die Familienrunde am Abend zu, dann das Packen am Samstagmorgen, das Essen am Mittag, die Überfahrt von Süden nach Norden, heute hier den ganzen Tag an Ess- und Wohnzimmertisch verbracht, morgen (bzw. heute) noch ein Freundesbesuch, ein wenig plaudern und packen, Dienstag die Heimfahrt...

Ich habe schlicht seit Mittwoch keinerlei Lerntätigkeit mehr durchgeführt.

Donnerstag war ich nahezu unausstehlich deswegen, einfach weil mich mein schlechtes gewissen so plagte, mein Kopf sich aber auch zeitgliech vollkommen überfordert zeigte. Freitag ging das schon ganz gut, ohne sich permanent schlecht deswegen zu fühlen. Seitdem kam mir ehrlich gesagt nur selten ein Stich in Herzgegend in die Quere, wenn ich daran dachte die teure Lernzeit einfach so zu verpulvern...

Denn es tut einfach auch mal wahnsinnig gut für einen kurzen Moment einfach nur Familienmensch und kein Bachelorstudent zu sein.

:happy:
 
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