~Der Wolf~

Dranay

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Dies ist eine Gute-Nacht-Geschichte, welche ich mir vor einiger Zeit ausgedacht habe. Sie ist geschrieben für Kinder, aber hat auch sicherlich interessante Punkte für etwas ältere Kinder im Inhalt =)


Viel Spaß beim Lesen - Comments gerne gesehen

PS: Meine erste Kindergeschichte bisher.



~Der Wolf~

Es war einmal im wunderschönsten Wald, den die Märchenwelt jemals gesehen hatt...

Dieser Wald war so wunderbar grün und saftig, ja - an jeder Ecke hörte man die emsigen Bienchen
summen und sah wie sie eifrig umher schwirrten um neuen Honig für ihre Königin und die kleinen
Bienenkinder zu sammeln.

In diesem Walde von Ahcrahbah war ein jeder Tag so unvergesslich schön.
Die Sonne schien durch die lichten Stellen im Geäst und man hört hier und dort einen bunten Specht
mit seinem Schnabel gegen einen Baum hämmern um paar Würmer oder gar Käferchen zu fangen.

Lief man dem kleinen brauen Weg entlang den Tannenbäumen und den vielen grünen, wunderschön
geschlungenen Farnen nach, so kam man irgendwann an einen alten Apfelbaum, neben
dem ein Wolf, der in einem Haus aus Müsli wohnte.

Ihr fragt euch sicherlich - warum wohnt ein großer, böser schwarzer Wolf denn nur in einem
Haus, das aus nichts weiter als Körnern und Obst bestand. Fressen Wölfe nicht normal die kleinen
Zieglein auf den Weiden der Bauern oder die Hasen im Wald?

Sicher, das tun Wölfe und Wölfe mögen auch eigentlich überhaup gar kein Müsli - aber dieser Wolf
war anderes als alle anderen.

Er liebte es den ganzen lieben und langen Tag zu kochen und zu backen, ringst um sein Haus herum
duftete es immer nach den besten Leckereien und wenn man achtsam lauschte, dann hörte man den Wolf
sogar ein Liedchen mit tiefer dunkler Wolfsstimme singen.

"Ich bin der Wolf aus Ahcrahbah, ich wohn in einem Haus das man hier noch nie so sah und ich
backe den ganzen Tag - weil ich backen ja so sehr mag.
Den Teig den wälze ich geschwind mit geschickter Hand im Kreis um her,
denn Leckereien die Liebe ich sehr".

Und so geschah es eines Tages, dass der große Wolf mit den langen Ohren kein Holz mehr hatte
um seinen Ofen für das Gebäck und das tolle Essen ein zu heizen.
Darum musste der Bäcker los mit seiner Axt in den
groß weiten Wald um neues Holz zu schlagen,
denn ohne Holz gibt es nunmal kein Feuer und ohne Feuer kein duftendes
Gebäck.

Der Wolf nahm sich also die Axt und seinen tollen Hut, an dem er eine kleine Feder befestigt hatte
und zog hinaus um Holz zu holen. Doch er wollte nicht einfach so einen Baum fällen, weil das
nicht so gut ist, also dachte so bei sich:
"Ich könnte doch mal schauen ob ich nicht vielleicht irgendwo trockenes Holz finden kann".

Doch dafür musste er oft weit laufen, denn der Wald wurde stets von kleinen gelb leuchtenden und
fliegenden Elfen aufgeräumt und es war manchmal richtig schwer noch etwas trockenes Holz zu finden.
Aber der Wolf war ein schlauer, er wusste genau wohin er zu gehen hatte um das beste und trockenste
Feuerholz für seinene Ofen zu holen.

So führte ihn sein Weg über eine Lichtung - im Sonnenlicht tanzten einige Fliegen und das Gras stand
schon sehr hoch. Überall wuchsen wunderbare und duftende Blumen in alle Farben des Regenbogens und
ein sanfter Wind wogte den Löwenzahn, sodass die Samen an den weißen Fallschirmchen sich auf den Weg
machten um neue und wunderschöne Löwenzahne zu werden, wie schon ihre Eltern und deren Eltern es taten.

Immer weiter und weiter über Stock und stein führte ihn sein Weg, bis er schließlich unterwegs
ein Reh traf.

"Hallo Wolf, wohin gehst du denn mit dieser großen Axt und deinem schönen Hut" fragte das Reh als
es den Wolf sah. Es hatte keine Angst vor ihm, denn es wusste, dass der Wolf ein guter war
und nur Müsli und Früchte und leckeres Gebäck aß.

"Ah hallo Reh" antwortete der Wolf mit seiner tiefen und starken Stimme "ich bin auf dem Weg
um neues Holz für meinen Ofen zu holen, es ist mir ausgegangen und ohne kann ich leider nicht mehr backen".

Der Wolf war zum Reh gelaufen und nun standen das Reh und der Wolf ganz nahe bei einander
und das Reh konnte den Duft von leckerenKeksen und Schokohörnchen riechen.
"Du Wolf, wann kannst du mir denn mal wieder einen so tollen Erdbeerkuchen backen,
ich liebe deine Backkunst und kann es kaum erwarten wieder etwas tolles
von dir zu bekommen".

Der Wolf schob mit dem Daumen und Zeigefinger seinen Hut verlegen etwas nach hinten, denn er mochte
es nicht so sehr wenn die Leute ihn so bewunderten. Sicher war er der wohl beste Bäcker
den man je im Wald von Ahcrahbah gesehen hatte, doch er war ein sehr bescheindener Wolf, der
einfach aus Freunde und Leidenschaft backte und dafür nicht all zu viel Lob wollte.

Der Wolf blickte zum Reh und meinte "Nunja, du könntest morgen vorbei kommen, so gegen Mittag.
Bis dahin habe ich neues Holz für den Ofen und frische Erdbeern um dir einen tollen Kuchen zu
machen. Was meinst du?"

"Au ja" sagte das Reh und sprang aufgereht umher "Dann sehen wir uns morgen um die Mittagszeit".

Unser Wolf nicke lächelnd dem Reh zu und begann seinen Weg weiter zu führen in Richtung des Holzes
welches er holen wollte.

Es verging einige Zeit und der Wolf genoss es an der frischen Luft zu sein und einmal wieder
im Wald spazieren laufen zu können.

Nach einer ganzen Weile, in der er sich Gedanken darüber machte,
was genau er denn alles für Zutaten für den Erdbeerkuchen des Rehs brauchte hörte er
in nicht all zu weiter Ferne einen Hilfe ruf....

"Hilfe... hiieellfeee" rief es nochmals und der Wolf hielt den Hut fest und rannte so schnell
er nur konnte los um dem Geschöpf zur Hilfe zu eilen, dass offenbar in Bedrängniss geraten war.
Nach einem nich all zu weiten Stück und hindurch zwischen vielen Büschen und Zweigen, bei denen er
immer wieder aufpassen musste, damit er seinen Hut verlor kam er an den großen Tewu-Fluss.

Es war ein breiter Fluss mit klarem Wasser, aber das Wasser war seeehr kalt, reißend und tief.
In der Mitte des Flusses entdeckte er endlich woher die verzweifelten Rufe kamen.

Dort hing an einem Stein ein schneeweißes Schaf und klammerte sich mit aller Kraft fest.

"Hilfe, bitte helft mir" Rief das Schaf erneut und der Wolf rief zurück "Halte durch kleines Schaf,
ich werde dich retten".

Der Wolf musste schnell überlegen was er denn nur tun könnte um das arme kleine Schaf aus dem kalten
Wasser zu retten. Er hatte nicht mehr viel Zeit, denn das Schaf war sicher schon ganz erschöpft weil
es sich ja festhalten musste und wenn es abrutschte, dann würde es sicherlich ertrinken.

Da hatte der Wolf mit den langen Ohren aufeinmal eine Idee, geschwind würde er mit seiner Axt einen Baum
fällen, dass dieser so über den Fluss hing, damit er dem Schaf die Wolfstatze reichen kann um es heraus
zu ziehen.

Er rannte also los, zurück an den Waldrand und begann mit seiner treuen Axt einen Baum zu fällen.
Der Wolf schlug mit aller Kraft die Axt immer und immer wieder gegen den Baum, damit dieser
hoffentlich bald umkippte um das Schaf retten zu können.

Wieder und wieder holte der Wolf aus und schlug mit der Axt zu, doch der Baum wollte
nicht nachgeben und umknicken. Das machte den Wolf sehr wütend, denn er hatte ja nicht mehr
lange Zeit bis das Schaf von dem Stein abrutschen und weiter den Fluss hinab treiben würde.

Also zeigte der Wolf die Zähne und brüllte fürchterlicher als ein Löwe "RROOOOAAAARRRR"
und schlug mit aller Leibeskraft ein letzes Mal gegen den Baum,
der augenblicklich umknickte und genau wie gehofft neben dem Schaf landete.

Der Wolf warf die Axt zur Seite und rannte auf den Baumstamm, hin zum kleinen Schaf und reicht ihm die
Tatze.

"Komm gib mir deine Hufe kleines Schaf, ich rette dich" Sagte der Wolf und versuchte dabei ruhig zu
bleiben und dem Schaf nicht noch mehr Angst mit seiner Aufgeregtheit zu machen.

Das Schaf sagte ganz ängstlich "Ich trau mich nicht, ich hab solche Angst das ich abrutsche und
den Fluss runter treibe und ertrinken werde".

Der Wolf konnte gut verstehen, dass das Schaf sicher sehr große Angst hatte und er musst ihm
Mut machen, denn wenn nicht würde es mit sicherheit sich gleich nicht mehr halten können.

Also sprach der Wolf so ruhig er nur konnte und blickte dem Schaf tief in die braunen Augen
"Vertrau mir Schaf, ich werde dich nicht abtreiben lassen, ich rette dich.
Dir kann nichts passieren, denn ich bin jetzt da und werde dich beschützen".

Das Schaf nahm sich allen Mut zusammen und reichte dem Wolf seinen Huf, dieser packte das Schaf.
mit einem Ruck war es auf dem Baumstamm und in Sicherheit. Der Wolf hob das Schaf hoch und lief
mit ihm wieder zurück an das Ufer, an dem er den Baum gefällt hatte und seine Axt zurück gelassen.

Behutsam setze er das Schaf auf dem sicheren und trockenen Graßboden ab.

"Hab vielen vielen Dank großer Wolf, dafür dass du mich so tapfer gerettet hast, ich
verdanke dir mein leben" sagte das Schaf jetzt mit einer sehr weiblichen und schönen
Stimme, denn es hatte ja nun keine Angst mehr und war in Sicherheit.

Der Wolf grummelte wieder etwas verlegen und meinte dann "Aaach nicht der Rede wert, ich
helfe doch gern wenn ich kann" und nahm seine Axt wieder in die Hand.

Das Schaf meinte dann "Aber ich muss mich doch irgendwie dankbar zeigen können dafür
dass du mich vor dem ertrinken gerettet hast"

Unser Bäcker Wolf aus dem Müslihaus hielt kurz inne um zu überlegen...

"Mhhh" sagte er "Mhhh, weißt du kleines Schaf, ich war eigentlich auf dem Weg neues
Feuerholz für meinen Backofen zu holen und da ich nun diesen Baum hier eh gefällt habe
könnte ich ihn doch gleich mitnehmen und damit das Feuer einheizen. Doch allein wird das
ziemlich schwer, du könntest mir vielleicht beim Tragen helfen" und so war es abgemacht...

Das Schaf half dem Wolf den Baumstamm nachhause in seine Backstube zu tragen und so konnte
es dem Wolf seine Dankbarkeit zeigen und der Wolf bekam wieder Holz um weiterhin
viele viele leckere Kuchen und Kekse zu backen.


Und wenn sie nicht gestorben sind, dann backt der Wolf wohl noch heut und hört ihr genau hin,
dann könnt ihr ihn beim arbeiten singen hören "Ich bin der Wolf aus Ahcrahbah,
ich wohn in einem Haus das man hier noch nie so sah"....


~THE END~
 
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