Mailînn
Quest-Mob
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Ich möchte euch eine Geschichte erzählen.
Die Geschichte eines kleinen Wesens. Dieses kleine Wesen ist eine Seele. Ich habe sie Momo genannt.
Momo ist wahrlich winzig klein. Sie ist so klein, das kaum jemand sie wahrnimmt. Kaum jemand kann sie sehen. Kaum jemand weiß, das Momo da ist.
Und diese winzig kleine Momo hat sogar ein Aussehen. Sie hat, dafür das sie so klein ist, einen unnatürlichen großen Kopf - weil Momo nämlich immer sehr viel denken muss. Eigentlich denkt Momo ununterbrochen. Doch dieser Kopf sieht nicht so aus wie gewöhnliche Köpfe, denn Momo hat keine Augen. In Momos großem, runden und alabasterfarbenen Gesicht sind anstelle von Augen lediglich zwei große, dunkle Höhlen. Riesige Höhlen.
Ihr Mund ist ganz schmal und da ihre Lippen die selbe Farbe haben wie das restliche Gesicht sieht man meistens nur eine kleine Linie. Meistens ist diese Linie gerade. Manchmal zieht diese Linie einen Bogen nach unten - nie jedoch umschreibt diese einen Bogen nach oben.
Einen Hals hat Momo nicht. Und wenn sie doch einen hat, dann wird er von ihrem riesigen Kopf sehr gut versteckt.
Ihr Körper ist eigentlich ganz normal. Klein, aber normal. Vielleicht sind die Beine etwas kurz geraten. Aber wer achtet schon auf kurze Beine wenn man einen so übermäßig massigen Kopf hat?
Wenn man Momo so betrachtet könnte man meinen, man blicke in das Gesicht eines kleinen, unglücklichen Kindes. Wie sie so dasteht und einen anblickt mit ihren Höhlen. Ja. Sie kann sehen. Auch wenn sie keine Augen hat, Momo kann alles sehen. Sogar wenn ihre schwarzen Wuschelhaare vor den Höhlen hängen sieht sie alles.
Doch Momo war nicht immer so, wie sie heute ist. Momo war einmal groß und die Linie hat oft einen Bogen nach oben gemacht. In ihren Augen lagen Hoffnung, Zuversicht und Stärke. Nicht Muskel-Stärke. Momos Stärke saß tief in ihrem Inneren. Jeder konnte diese Stärke sehen, sie wahrnehmen und spüren.
Die Zeit als Momo noch Augen hatte war viel schöner, als die Zeit heute, wo sie nur Höhlen hat. Sie hatte tolle Augen. Freundliche, blaue Kulleraugen.
In dieser Zeit damals da passte auch noch ihr Kopf zum Rest des Körpers. Diese Zeit ist lange, lange schon vorbei. Im Laufe der Jahre ist Momo immer und immer mehr geschrumpft... und ihre Augen sind mit geschrumpft. Bis sie irgendwann weg waren. Vielleicht ist Momo ja auch irgendwann einfach verschwunden?
Und wollt ihr wissen, wieso Momo so geschrumpft ist?
Man hat sie verhungern lassen.
Ihr dürft euch das ähnlich vorstellen wie bei einer Topfpflanze. Pflanzen wachsen und gedeihen wenn man sie giesst. Meist ist eine solche noch sehr klein, wenn man sie kauft. Doch wenn man sie pflegt und gießt und ihnen Licht gibt, dann werden sie größer.
Sie werden größer und schöner und kräftiger. Sie werden grüner und strecken ihre Blätter dem Himmel entgegen wie kleine Kinder ihre Arme Richtung Mama und Papa strecken.
Momo war auch groß und schön, wie wurde umsorgt und gefüttert.
Wisst ihr, womit man Seelen füttert? Mit Zuneigung, Liebe und Freundschaft. Man füttert sie mit einem Lachen, mit Freude und Hoffnung. Sogar mit einem Weinen kann man eine Seele füttern - wenn man es nicht zu oft tut. Das ist wie mit Rosenkohl. Der Oma zuliebe kann man alle zwei Jahre mal einen Rosenkohl essen. Aber eben nicht zu oft!
Doch irgendwann bekam Momo all das nicht mehr. Sie musste zu oft 'Rosenkohl essen'. Und da ist sie ganz unglücklich geworden und geschrumpft. Immer, immer weiter. Sie ist eingegangen wie eine Blume die man hat vertrocknen lassen..
Und deswegen ist sie jetzt so winzig klein und hat keine Augen mehr, kann nicht mehr richtig lachen... und ohne ihre Augen kann sie nichtmal richtig weinen.
Das macht sie oft traurig. Sie hat sogar schonmal überlegt, ihr zu Hause zu verlassen.
Wo Seelen wohnen, wisst ihr ja sicher?
Seelen wohnen in den Körpern von Menschen und Tieren. Sie leben und schlafen dort. Und irgendwann, wenn es an der Zeit ist, müssen sie umziehen.
Dann packen sie ihre siebensachen und gehen in ein neues zu Hause. Eines, wo ganz viele ihrer Art sind. Da sitzen die ganzen vielen Seelen dann zusammen und reden über ihr altes zu Hause, tauschen sich aus und geben ihre Erfahrungen weiter. Wer weiß, vielleicht ziehen manche Seelen ja auch in einen anderen Körper ein anstatt zu diesem Seelensammelpunkt zu reisen?
Doch so ein zu Hause zu verlassen ist nicht einfach für eine Seele. Auch nicht für Momo. Seelen lieben ihr zu Hause.
Selbst als Momo noch viel größer war und kaum Platz in ihrem Heim hatte hat sie es geliebt. Sie fühlte sich wohl trotz der manchmal erdrückenden Enge.
Jetzt ist Momo in ihrem zuhause wie eine winzig, winzig kleine Ameise in einer großen, leeren und kalten Sporthalle - nur, um euch zu veranschaulichen wie klein sie ist!
Früher hat Momo gerne am Fenster gesessen und hinaus geschaut. Fenster für Seelen sind die Augen des Körpers in welchem sie leben.
Es ist gut für Seelen aus dem Fenster zu schauen. Sie lernen ihr zuhause so besser kennen und werden manchmal sogar vorgewarnt, wenn sie bald lange nichts mehr zu essen bekommen sollten. Dann saugen Seelen alles ganz gierig in sich auf um es zu speichern - für schlechtere Zeiten.
Doch nun tut sie das nicht mehr. Es macht ihr keine Freude mehr. Sie kann nichts mehr lernen, wenn sie aus dem Fenster schaut und auch nichts mehr in sich aufsaugen für schlechtere Zeiten. Denn schlechter könnte es für die kleine Momo doch kaum noch werden, oder? Abgesehen davon ist es für Momo auch ganz schön anstrengend, so hoch zu klettern, das sie aus dem Fenster schauen kann.
Manchmal sitzt Momo einfach nur da und tut so, als würde sie weinen.
Weinen sei befreiend, hat sie mal gehört.
Ein anderes Mal sitzt sie da und tut so, als würde sie lachen.
Das sei gesund, wurde mal gesagt.
Doch einfach nur so tun als würde man lachen oder weinen ist weder befreiend noch gesund. Und Momos kleine Mundlinie ist auch so schwer das sie es nichtmal richtig schafft nur so zu tun als würde sie lachen. So, als würden kleine Gewichte diese Linie einfach nach unten ziehen und gar nicht zulassen das sich dieser Zustand ändert.
Wenn Momo in ihrem Heim dann vollends die Decke auf den Kopf zu fallen droht wird sie wütend. Es sieht lustig aus, wenn Momo wütend wird. Habt ihr schonmal wütende Höhlen gesehen?
Nein?!
Seht ihr... ich nämlich auch nicht.
Aber die winzige Momo stampft dann und ballt ihre noch viel winzigeren, knochigen, weissen Fingerchen zu Fäusten - ganz fest - sie springt, trampelt auf der Stelle und schreit. Doch wer soll sie denn schon hören? Seelen leben immer allein in einem zuhause. Für zwei Seelen ist kein Platz. Das gäbe nur Reibereien.
Bei Momo wäre sicherlich genug Platz für eine weitere Seele - doch Seelen sind nicht so gesellig wenn sie ihr Heim noch nicht verlassen haben.
Manchmal, ganz selten, kommen andere Seelen zu Besuch. Das sind Begegnungen, die Momo mag. Die alle Seelen mögen. Aber solche Besuche sind wirklich selten.
Viele Seelen kriegen niemals einen solchen Besuch. Sie bleiben immer alleine.
Die Münder die am Körper dran hängen in denen Wesen wie Momo wohnen sprechen dann von einem "Seelenverwandten". Die haben aber eh alle keine Ahnung, denkt Momo - denn sie hat weder eine Tante, noch einen Onkel.
Aber das dass was ganz besonderes ist das weiß sie auch.
Wenn ein "Seelenverwandter" zu Besuch ist werden nämlich die meisten Seelen ganz dick und kugelrund weil es dann soviel zu essen gibt. Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen. Eine Woche daueressen. Von sowas träumt Momo auch schon lange. Aber meistens waren ihre Besuche immer nur recht kurz. Manche haben sogar nur angeklopft und sind dann wieder weggerannt.
Ohja, Klingelmäuschen spiele Seelen nämlich auch!
Aber selbst wenn nun einer bei ihr Klingelmäuschen spielt regt sich Momo nicht mehr wirklich auf. Sie bleibt ganz ruhig und ihre Höhlen schauen bloß ausdruckslos in die Richtung aus welcher das leise Klopfen kam.
Manchmal verwechselt Momo auch das Herzklopfen mit dem Klingelmäuschenklopfen. Vielleicht regt sie sich ja auch nur deswegen nicht mehr auf. Das ist nämlich ein Nachteil an den Behausungen der Seelen. Es gibt keine Ruhezeiten die eingehalten werden müssen. Seelen können ja schlecht hingehen und sagen:
"Hey, Herz..hör doch mal auf zu schlagen. Ich will schlafen"
Das geht nicht. Seelen gewöhnen sich also an so Klopfgeräusche. Oder auch an Blubber - und Knurrlaute.
Das einzige was den Seelen manchmal ein bisschen Angst macht ist wenn die Herzklopfgeräusche zu laut sind, zu schnell... oder gar langsam zu verstummen drohen. Denn entweder heißt das, dass sie bald ausziehen müssen oder aber das es vielleicht auch wieder lange, lange kein essen mehr gibt. Seelen hören am klopfen ob es was gutes oder schlechtes ist, was auf sie zukommt. Deswegen passen sie auch immer gut auf... auf das klopfen.
Die Geschichte eines kleinen Wesens. Dieses kleine Wesen ist eine Seele. Ich habe sie Momo genannt.
Momo ist wahrlich winzig klein. Sie ist so klein, das kaum jemand sie wahrnimmt. Kaum jemand kann sie sehen. Kaum jemand weiß, das Momo da ist.
Und diese winzig kleine Momo hat sogar ein Aussehen. Sie hat, dafür das sie so klein ist, einen unnatürlichen großen Kopf - weil Momo nämlich immer sehr viel denken muss. Eigentlich denkt Momo ununterbrochen. Doch dieser Kopf sieht nicht so aus wie gewöhnliche Köpfe, denn Momo hat keine Augen. In Momos großem, runden und alabasterfarbenen Gesicht sind anstelle von Augen lediglich zwei große, dunkle Höhlen. Riesige Höhlen.
Ihr Mund ist ganz schmal und da ihre Lippen die selbe Farbe haben wie das restliche Gesicht sieht man meistens nur eine kleine Linie. Meistens ist diese Linie gerade. Manchmal zieht diese Linie einen Bogen nach unten - nie jedoch umschreibt diese einen Bogen nach oben.
Einen Hals hat Momo nicht. Und wenn sie doch einen hat, dann wird er von ihrem riesigen Kopf sehr gut versteckt.
Ihr Körper ist eigentlich ganz normal. Klein, aber normal. Vielleicht sind die Beine etwas kurz geraten. Aber wer achtet schon auf kurze Beine wenn man einen so übermäßig massigen Kopf hat?
Wenn man Momo so betrachtet könnte man meinen, man blicke in das Gesicht eines kleinen, unglücklichen Kindes. Wie sie so dasteht und einen anblickt mit ihren Höhlen. Ja. Sie kann sehen. Auch wenn sie keine Augen hat, Momo kann alles sehen. Sogar wenn ihre schwarzen Wuschelhaare vor den Höhlen hängen sieht sie alles.
Doch Momo war nicht immer so, wie sie heute ist. Momo war einmal groß und die Linie hat oft einen Bogen nach oben gemacht. In ihren Augen lagen Hoffnung, Zuversicht und Stärke. Nicht Muskel-Stärke. Momos Stärke saß tief in ihrem Inneren. Jeder konnte diese Stärke sehen, sie wahrnehmen und spüren.
Die Zeit als Momo noch Augen hatte war viel schöner, als die Zeit heute, wo sie nur Höhlen hat. Sie hatte tolle Augen. Freundliche, blaue Kulleraugen.
In dieser Zeit damals da passte auch noch ihr Kopf zum Rest des Körpers. Diese Zeit ist lange, lange schon vorbei. Im Laufe der Jahre ist Momo immer und immer mehr geschrumpft... und ihre Augen sind mit geschrumpft. Bis sie irgendwann weg waren. Vielleicht ist Momo ja auch irgendwann einfach verschwunden?
Und wollt ihr wissen, wieso Momo so geschrumpft ist?
Man hat sie verhungern lassen.
Ihr dürft euch das ähnlich vorstellen wie bei einer Topfpflanze. Pflanzen wachsen und gedeihen wenn man sie giesst. Meist ist eine solche noch sehr klein, wenn man sie kauft. Doch wenn man sie pflegt und gießt und ihnen Licht gibt, dann werden sie größer.
Sie werden größer und schöner und kräftiger. Sie werden grüner und strecken ihre Blätter dem Himmel entgegen wie kleine Kinder ihre Arme Richtung Mama und Papa strecken.
Momo war auch groß und schön, wie wurde umsorgt und gefüttert.
Wisst ihr, womit man Seelen füttert? Mit Zuneigung, Liebe und Freundschaft. Man füttert sie mit einem Lachen, mit Freude und Hoffnung. Sogar mit einem Weinen kann man eine Seele füttern - wenn man es nicht zu oft tut. Das ist wie mit Rosenkohl. Der Oma zuliebe kann man alle zwei Jahre mal einen Rosenkohl essen. Aber eben nicht zu oft!
Doch irgendwann bekam Momo all das nicht mehr. Sie musste zu oft 'Rosenkohl essen'. Und da ist sie ganz unglücklich geworden und geschrumpft. Immer, immer weiter. Sie ist eingegangen wie eine Blume die man hat vertrocknen lassen..
Und deswegen ist sie jetzt so winzig klein und hat keine Augen mehr, kann nicht mehr richtig lachen... und ohne ihre Augen kann sie nichtmal richtig weinen.
Das macht sie oft traurig. Sie hat sogar schonmal überlegt, ihr zu Hause zu verlassen.
Wo Seelen wohnen, wisst ihr ja sicher?
Seelen wohnen in den Körpern von Menschen und Tieren. Sie leben und schlafen dort. Und irgendwann, wenn es an der Zeit ist, müssen sie umziehen.
Dann packen sie ihre siebensachen und gehen in ein neues zu Hause. Eines, wo ganz viele ihrer Art sind. Da sitzen die ganzen vielen Seelen dann zusammen und reden über ihr altes zu Hause, tauschen sich aus und geben ihre Erfahrungen weiter. Wer weiß, vielleicht ziehen manche Seelen ja auch in einen anderen Körper ein anstatt zu diesem Seelensammelpunkt zu reisen?
Doch so ein zu Hause zu verlassen ist nicht einfach für eine Seele. Auch nicht für Momo. Seelen lieben ihr zu Hause.
Selbst als Momo noch viel größer war und kaum Platz in ihrem Heim hatte hat sie es geliebt. Sie fühlte sich wohl trotz der manchmal erdrückenden Enge.
Jetzt ist Momo in ihrem zuhause wie eine winzig, winzig kleine Ameise in einer großen, leeren und kalten Sporthalle - nur, um euch zu veranschaulichen wie klein sie ist!
Früher hat Momo gerne am Fenster gesessen und hinaus geschaut. Fenster für Seelen sind die Augen des Körpers in welchem sie leben.
Es ist gut für Seelen aus dem Fenster zu schauen. Sie lernen ihr zuhause so besser kennen und werden manchmal sogar vorgewarnt, wenn sie bald lange nichts mehr zu essen bekommen sollten. Dann saugen Seelen alles ganz gierig in sich auf um es zu speichern - für schlechtere Zeiten.
Doch nun tut sie das nicht mehr. Es macht ihr keine Freude mehr. Sie kann nichts mehr lernen, wenn sie aus dem Fenster schaut und auch nichts mehr in sich aufsaugen für schlechtere Zeiten. Denn schlechter könnte es für die kleine Momo doch kaum noch werden, oder? Abgesehen davon ist es für Momo auch ganz schön anstrengend, so hoch zu klettern, das sie aus dem Fenster schauen kann.
Manchmal sitzt Momo einfach nur da und tut so, als würde sie weinen.
Weinen sei befreiend, hat sie mal gehört.
Ein anderes Mal sitzt sie da und tut so, als würde sie lachen.
Das sei gesund, wurde mal gesagt.
Doch einfach nur so tun als würde man lachen oder weinen ist weder befreiend noch gesund. Und Momos kleine Mundlinie ist auch so schwer das sie es nichtmal richtig schafft nur so zu tun als würde sie lachen. So, als würden kleine Gewichte diese Linie einfach nach unten ziehen und gar nicht zulassen das sich dieser Zustand ändert.
Wenn Momo in ihrem Heim dann vollends die Decke auf den Kopf zu fallen droht wird sie wütend. Es sieht lustig aus, wenn Momo wütend wird. Habt ihr schonmal wütende Höhlen gesehen?
Nein?!
Seht ihr... ich nämlich auch nicht.
Aber die winzige Momo stampft dann und ballt ihre noch viel winzigeren, knochigen, weissen Fingerchen zu Fäusten - ganz fest - sie springt, trampelt auf der Stelle und schreit. Doch wer soll sie denn schon hören? Seelen leben immer allein in einem zuhause. Für zwei Seelen ist kein Platz. Das gäbe nur Reibereien.
Bei Momo wäre sicherlich genug Platz für eine weitere Seele - doch Seelen sind nicht so gesellig wenn sie ihr Heim noch nicht verlassen haben.
Manchmal, ganz selten, kommen andere Seelen zu Besuch. Das sind Begegnungen, die Momo mag. Die alle Seelen mögen. Aber solche Besuche sind wirklich selten.
Viele Seelen kriegen niemals einen solchen Besuch. Sie bleiben immer alleine.
Die Münder die am Körper dran hängen in denen Wesen wie Momo wohnen sprechen dann von einem "Seelenverwandten". Die haben aber eh alle keine Ahnung, denkt Momo - denn sie hat weder eine Tante, noch einen Onkel.
Aber das dass was ganz besonderes ist das weiß sie auch.
Wenn ein "Seelenverwandter" zu Besuch ist werden nämlich die meisten Seelen ganz dick und kugelrund weil es dann soviel zu essen gibt. Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen. Eine Woche daueressen. Von sowas träumt Momo auch schon lange. Aber meistens waren ihre Besuche immer nur recht kurz. Manche haben sogar nur angeklopft und sind dann wieder weggerannt.
Ohja, Klingelmäuschen spiele Seelen nämlich auch!
Aber selbst wenn nun einer bei ihr Klingelmäuschen spielt regt sich Momo nicht mehr wirklich auf. Sie bleibt ganz ruhig und ihre Höhlen schauen bloß ausdruckslos in die Richtung aus welcher das leise Klopfen kam.
Manchmal verwechselt Momo auch das Herzklopfen mit dem Klingelmäuschenklopfen. Vielleicht regt sie sich ja auch nur deswegen nicht mehr auf. Das ist nämlich ein Nachteil an den Behausungen der Seelen. Es gibt keine Ruhezeiten die eingehalten werden müssen. Seelen können ja schlecht hingehen und sagen:
"Hey, Herz..hör doch mal auf zu schlagen. Ich will schlafen"
Das geht nicht. Seelen gewöhnen sich also an so Klopfgeräusche. Oder auch an Blubber - und Knurrlaute.
Das einzige was den Seelen manchmal ein bisschen Angst macht ist wenn die Herzklopfgeräusche zu laut sind, zu schnell... oder gar langsam zu verstummen drohen. Denn entweder heißt das, dass sie bald ausziehen müssen oder aber das es vielleicht auch wieder lange, lange kein essen mehr gibt. Seelen hören am klopfen ob es was gutes oder schlechtes ist, was auf sie zukommt. Deswegen passen sie auch immer gut auf... auf das klopfen.