hplraid
Rare-Mob
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Es begab sich zu einer Zeit, in welcher SCSI-Festplatten noch etwas für IT-Profis waren und Backup-Systeme die Geschwindigkeit eines Go-Karts hatten, als ein damaliger Kollege und meine Wenigkeit einem Kunden ein Disk-Backup-System verkauften.
Argumentation: schnell, sicher, auf Dauer kostengünstig.
Dies waren die Argumente, die dem Kunden langten, um uns eine Summe im fünstelligen Bereich (noch DM) auf unser Konto zu zaubern.
Für soviel Zaster war das persönliche Einrichten und erklären selbstverständlich, schließlich wollten wir ja auch irgendwann die AS/400 durch etwas ablösen, was uns Weihnachten in der Karibik bescheren sollte.
Nun, der Backup-Server wurde geliefert, von uns ins Netz eingebunden, Cron-Jobs wurden erstellt, Probesicherungen gefahren, Rücksicherungen überprüft, das volle Programm eben.
"Sie müssen nix tun, nur jeden Freitag diese Festplatten hier raus nehmen, in den Safe bringen und dafür die anderen hier rein stecken", so unsere fachkundige Anweisung.
Der Chef der Firma nickte anerkennend.
"Na dann kann ich ja endlich ruhig schlafen", sprach er und wir verabschiedeten uns in ein wohlverdientes Wochenende.
2 Wochen später, Freitag Nachmittag klingelt das Telefon: "Was haben sie da für einen Schund geliefert?", hörte man aus dem Telefonhörer. Ich war ratlos. Wer war das? Die Frage konnte ich mir ersparen.
"Schwingen sie ihren Arsch ins Auto und bringen sie neue Festplatten mit, die hier sind alle im Eimer, hier funktioniert nix mehr!"
Alle? Der sagte gerade "alle"... Mein Kollege guckte mich an und zuckte mit den Schultern. Also rein ins Auto, Vollgas zum Kunden.
Dort aufgeschlagen konnten wir es nicht fassen. Statt eines ordentlichen Summens bei zehntausend Umdrehungen erklang aus dem Backup-Tower nur ein erbärmliches Gekreische und Knacken. Das klang echt nicht gut. Und wir sahen nicht gut dabei aus, denn der Kunde bekam ein diabolisches Grinsen, wie es nur einer bekommen kann, wenn die Wörtchen "Regress" und "Konventionalstrafe" hinter seiner Stirn auftaucht.
Wir machten uns an die Arbeit und nach bangen 5 Minuten war klar, daß tatsächlich alle 5 Festplatten im Eimer waren.
"Wir würden gerne den anderen Festplattensatz mal sehen, ob die auch kaputt sind, geht das?"
"Klar, ich sage dem Praktikanten bescheid, der holt sie aus dem Safe. Ich gehe schon mal in den Feierabend, sie haben hier jetzt sicher ne Menge zu tun." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Kunde.
Bange Minuten verstrichen, da hörten wir auf dem Flur Geräusche.
"fliirrrrrrrrrrr-klock"
"flirrrrrrrrrrrr-klock"
Zwei Augenpaare schoben sich langsam aus der Tür des Serverraumes und lugten um die Ecke, als an uns gerade eine SCSI-Platte im Wechselrahmen vorbeisauste und mit nicht zu verachtender Wucht 2 Meter weiter an der Wand aufschlug.
Daraufhin folgten die restlichen 4 Platten im Sekundentakt.
Geistesgegenwärtig hechteten wir den letzten Platten nach, um sie vor dem sicheren Erschütterungstod zu retten - sofern es nicht schon zu spät war, als den Gang entlang eine Stimme brüllte:
"Hey, ihr macht ja mein Spiel kaputt!"
"..."
"Freitags werden hier die Böden gewachst, ne geilere Bowlingbahn gibts nicht, und die Kisten hier gehen ab wie Schmitz Katze!"
Die darauf folgenden Szenen lassen sich nur mit Salvador Dalis apokalyptischen Visionen der Hölle verlgeichen, als mein Kollege - von mir angefeuert - den Praktikanten mit den Resten einer an der Wand zerschellten Wechselfestplatte quer durch das Gebäude jagte.
Ich griff zum Telefon und wählte.
"Ja, Herr Kunde, wir haben das Problem gefunden."
"Und, was wars? Jetzt sagen sie blos nicht, es waren unsere Admins gewesen, denen reiß ich den Arsch auf!"
"Nein, Herr Kunde, aber der Praktikant, der hat nämlich..."
Kurze Zeit später kam mein Kollege zurück, schwer keuchend, aber erfolgreich. Der Praktikant war in den Putzmittelraum geflüchtet, auf welchen dummerweise unser Generalschlüssel passte und somit seiner gerechten Strafe nicht entgehen konnte.
Es begab sich zu einer Zeit, in welcher SCSI-Festplatten noch etwas für IT-Profis waren und Backup-Systeme die Geschwindigkeit eines Go-Karts hatten, als ein damaliger Kollege und meine Wenigkeit einem Kunden ein Disk-Backup-System verkauften.
Argumentation: schnell, sicher, auf Dauer kostengünstig.
Dies waren die Argumente, die dem Kunden langten, um uns eine Summe im fünstelligen Bereich (noch DM) auf unser Konto zu zaubern.
Für soviel Zaster war das persönliche Einrichten und erklären selbstverständlich, schließlich wollten wir ja auch irgendwann die AS/400 durch etwas ablösen, was uns Weihnachten in der Karibik bescheren sollte.
Nun, der Backup-Server wurde geliefert, von uns ins Netz eingebunden, Cron-Jobs wurden erstellt, Probesicherungen gefahren, Rücksicherungen überprüft, das volle Programm eben.
"Sie müssen nix tun, nur jeden Freitag diese Festplatten hier raus nehmen, in den Safe bringen und dafür die anderen hier rein stecken", so unsere fachkundige Anweisung.
Der Chef der Firma nickte anerkennend.
"Na dann kann ich ja endlich ruhig schlafen", sprach er und wir verabschiedeten uns in ein wohlverdientes Wochenende.
2 Wochen später, Freitag Nachmittag klingelt das Telefon: "Was haben sie da für einen Schund geliefert?", hörte man aus dem Telefonhörer. Ich war ratlos. Wer war das? Die Frage konnte ich mir ersparen.
"Schwingen sie ihren Arsch ins Auto und bringen sie neue Festplatten mit, die hier sind alle im Eimer, hier funktioniert nix mehr!"
Alle? Der sagte gerade "alle"... Mein Kollege guckte mich an und zuckte mit den Schultern. Also rein ins Auto, Vollgas zum Kunden.
Dort aufgeschlagen konnten wir es nicht fassen. Statt eines ordentlichen Summens bei zehntausend Umdrehungen erklang aus dem Backup-Tower nur ein erbärmliches Gekreische und Knacken. Das klang echt nicht gut. Und wir sahen nicht gut dabei aus, denn der Kunde bekam ein diabolisches Grinsen, wie es nur einer bekommen kann, wenn die Wörtchen "Regress" und "Konventionalstrafe" hinter seiner Stirn auftaucht.
Wir machten uns an die Arbeit und nach bangen 5 Minuten war klar, daß tatsächlich alle 5 Festplatten im Eimer waren.
"Wir würden gerne den anderen Festplattensatz mal sehen, ob die auch kaputt sind, geht das?"
"Klar, ich sage dem Praktikanten bescheid, der holt sie aus dem Safe. Ich gehe schon mal in den Feierabend, sie haben hier jetzt sicher ne Menge zu tun." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Kunde.
Bange Minuten verstrichen, da hörten wir auf dem Flur Geräusche.
"fliirrrrrrrrrrr-klock"
"flirrrrrrrrrrrr-klock"
Zwei Augenpaare schoben sich langsam aus der Tür des Serverraumes und lugten um die Ecke, als an uns gerade eine SCSI-Platte im Wechselrahmen vorbeisauste und mit nicht zu verachtender Wucht 2 Meter weiter an der Wand aufschlug.
Daraufhin folgten die restlichen 4 Platten im Sekundentakt.
Geistesgegenwärtig hechteten wir den letzten Platten nach, um sie vor dem sicheren Erschütterungstod zu retten - sofern es nicht schon zu spät war, als den Gang entlang eine Stimme brüllte:
"Hey, ihr macht ja mein Spiel kaputt!"
"..."
"Freitags werden hier die Böden gewachst, ne geilere Bowlingbahn gibts nicht, und die Kisten hier gehen ab wie Schmitz Katze!"
Die darauf folgenden Szenen lassen sich nur mit Salvador Dalis apokalyptischen Visionen der Hölle verlgeichen, als mein Kollege - von mir angefeuert - den Praktikanten mit den Resten einer an der Wand zerschellten Wechselfestplatte quer durch das Gebäude jagte.
Ich griff zum Telefon und wählte.
"Ja, Herr Kunde, wir haben das Problem gefunden."
"Und, was wars? Jetzt sagen sie blos nicht, es waren unsere Admins gewesen, denen reiß ich den Arsch auf!"
"Nein, Herr Kunde, aber der Praktikant, der hat nämlich..."
Kurze Zeit später kam mein Kollege zurück, schwer keuchend, aber erfolgreich. Der Praktikant war in den Putzmittelraum geflüchtet, auf welchen dummerweise unser Generalschlüssel passte und somit seiner gerechten Strafe nicht entgehen konnte.