Doppelmoral?

Quendan

Quest-Mob
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Aufgeschreckt hat mich dieser Tage, die Meldung das unser Innenminister Herr Schäuble fordert, das Alter das zum Erwerb und Besitz einer Waffe von 21 Jahren auf 18 Jahre reduziert wird.
Das könnte man sicher als Sommerloch-Thema abtun. Allerdings ist das in einer Zeit in der man parallel eine Diskussion über das (grundsätzliche) Verbot von sogenannten Killerspielen führt, mehr als merkwürdig.
Ursprünglich wurde die Altersgrenze erhöht, nachdem man zwanghaft versuchte, die Bevölkerung, nach den Amokläufen an diversen Schulen, zu beruhigen. Das ist noch nicht sehr lange her. Was sich ein Herr Schäuble hierbei denkt, wird wohl nur er selbst wissen.
Welchen Vorteil verspricht er sich davon?
Abgesehen davon, das es fragwürdig ist, wieso eine Privatperson eine Waffe braucht, stellt sich die Frage wie das ganze mit der aktuellen Diskussion um Killerspiele zusammenpasst. Spiele dieser Art sollen der gesamten Bevölkerung , unabhängig vom Alter vorenthalten werden, aber die Pistole im Schrank, die ist in Ordnung? Eine Diskrepanz unerhörten Ausmasses. Natürlich könnte es auch an der fehlenden Lobby der Spieleindustrie in Deutschland liegen. Aber Deutschland ist ja schliesslich frei von Lobbyisten. Oder doch nicht?
Wer stellt denn potentiell die grössere Gefahr dar? Derjenige der sich mit Freunden an einem nachmittag virtuell die Rübe einschiesst oder der merkwürdige Typ von nebenan der mit der Pistole in der Tasche, seinen Hund spazieren führt?
Der Jugendliche der sich täglich Schnetzelfilme und die reinsten Blutbäder mittels Fernseher reinzieht ist natürlich auch weit weniger gefährdet, als derjenige der seine Kollegen jagd und sich mit ihnen via Teamspeak darüber amüsiert, wie komisch doch grünes Blut ist.
Ein Waffenvebot, halte ich grundsätzlich für sinnvoll, sind Waffen doch nur zu einem einzigen Zweck da, nämlich der Auslöschung von Leben jedweder Art. Ausgenommen natürlich entsprechende Sportler und selbst diese brauchen daheim keine Waffe.
Allerdings sollte die grundsätzliche Diskussion endlich wieder in Richtung der Verantwortung gehen. Verantwortung bei der Erziehung insbesondere. Eltern und Lehrer scheinen bei den ganzen Diskussionen um Verbote weitestgehend aussen vor zu sein. Verbote sind ein Zeichen dafür, das wir aufgeben, die Mittel sind uns ausgegangen, also wird ins extrem gegangen und statt sich konstruktiv über die Verantwortung bei der Erziehung zum mündigen Bürger zu unterhalten, kommt die Politik mit der Holzhammermethode. Nur um stillschweigend unter den Tisch zu kehren selbst versagt zu haben.
Liebe Eltern, es ist Euer Job , sich darum zu kümmern, wie Eure Kinder mit Medien umgehen, es ist Euer Job Eure Kinder zu sensibilisieren was Recht und was Unrecht ist. Das selbe gilt für unsere Bildungseinrichtungen und deren Lehrkörper.
Und an dieser Stelle kommt ihr ins Spiel liebe Politiker. Es ist Euer Job dafür zu sorgen das unsere Kinder und Jugendlichen ein Umfeld erhalten, das es ihnen erlaubt zu lernen was Recht und Unrecht ist und das tun wir nicht indem wir uns unserer Verantwortung durch Verbote entziehen. Es wird sich ausserdem recht schnell zeigen, das dies nicht die gewünschte Wirkung erzielt.
Inzwischen hat unser Innenminister unter anderem auf Drängen seiner eigenen Partei, seine Forderung zurückgenommen.
Lieber Herr Schäuble, für eine Erklärung dieser Diskrepanz wäre ich ihnen sehr verbunden.

Edit:
Hab hier noch etwas aktuelles, zum Thema passendes gefunden:
http://www.gamestar....le_debatte.html

Und noch etwas das ich eben gefunden habe. Das der gute Frank414 da nichts sagt o_O. jedenfalls hat auch er sich diesem Thema (vor mir) gewidmet und das möchte ich an dieser Stelle erwähnen : http://my.buffed.de/...l?blogID=955354
 
Schäuble hat eh einen gewaltig an der Waffel. Mehr weiß ich dazu kaum zu sagen. Paranoid ( waaahh überall terroristen!!!)und irgtwie verwand mit golum "mmmeeeiiinnn Deutschlannnnd"
 
Statt das herunterschrauben für den Erwerb und Besitz einer Waffe sollten sie es wenn schon eher nach oben drehen.
Ich persönlich finde man sollte als Privatperson keine Waffe besitzen. Wie du schon sagst, sie dient nur dazu leben auszulöschen.
 
Ich habe ja gar nichts gegen eine konstruktive Diskussion, aber die findet zumindest in den öffentlich rechtlichen Medien einfach nicht statt. Mal ganz von reisserischen Schlagzeilen einer Bildzeitung abgesehen.
 
Mittlerweile hat er sein Engagement diesbezüglich zurückgezogen und spricht sich wieder gegen eine Herabsetzung des Alters aus..
 
Schäuble ist schon seit Beginn seiner Amtszeit mit recht dubiosen Vorschlägen dahergekommen. Einerseits kann man sich natürlich denken: "laß den lieben alten Menschen doch ruhig weiterreden (zensiert...)"; andererseits bringt es mich ebenso auf die Palme wie viele andere sicherlich auch, dass sich der liebe Herr Innenminister wie ein Fähnlein im Winde dreht, je nachdem, welche Lobby ihm grad wieder stärker in das Gesicht pustet. Die Auflockerung des Waffengesetzes wäre absoluter Schwachsinn! Wer braucht eigentlich ÜBERHAUPT eine Waffe "für den privaten Gebruch"? Nicht alle Ideen aus Amerika (bevorzugt Texas) haben Vorbildcharakter, Herr Schäuble!
Bevor ich mich hier noch weiter aufrege, breche ich mal ab, eigentlich wurde ja alles Wichtige auch schon gesagt, Schäuble ist zurückgerudert, und ich warte voller Vorfreude auf seinen nächsten Aussetzer *evil*

Gauragar
 
Ich hätte nix gesagt (siehe auch unten). Finde es gut, dass auch andere meine Meinung teilen...^^
 
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