Dungeons & Dragons Online vs. World of Warcraft

gartendiva

Quest-Mob
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Auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern, die sich von täglichen Quests, dem mühsamen Partikelfarmen oder durch Instanzen wipen abheben, stieß ich über einen Artikel im neuesten Buffed Magazin. Hier wurde Dungeons & Dragons Online vorgestellt, inklusive Beurteilungen zu Quests, Solospiel, Spielwelt, etc. Neugierig geworden, luden mein Freund und ich eine Probeversion herunter, die mit einem 10-Tage-Abo aktiviert werden konnte (dies hört sich leichter an, als getan. Tatsächlich war die Aktivierung nicht ganz so einfach).

Gesagt, getan: Nachdem die Anfangsschwierigkeiten überwunden waren, ging es an die Charaktererstellung. Zuerst freute ich mich, dass es so viele Einstellungsmöglichkeiten gab. Der Schein trügt allerdings, die Vielfalt wirkt nur so auf den ersten Blick. Frisurentechnisch standen für meinen weiblichen Elfen-Ranger zwar viele, aber nur wenige schmeichelhafte Alternativen zur Verfügung und als ich mich zum ersten Mal einloggte, stand mir schon ein fast identisches Ebenbild meiner selbst gegenüber. Naja. Hübsch ist Kelhandra Llewellyn trotzdem geworden, mit dunkelroten Haaren und einem intensiven Blick. :-)

Jedenfalls galt es, nachdem die reinen Äußerlichkeiten festgelegt waren, sich nun auf die inneren Werte zu konzentrieren. Dies gestaltete sich für mich als nur rudimentär erfahrene Pen&Paper-Rollenspielerin als gar nicht so einfach. Zum Glück waren ein paar grundlegende Tipps zur Punkteverteilung angegeben, an denen ich mich dann mangels besserer Kenntnis auch brav orientierte. (DEX? CHA? STR???) Auch was die Feats angeht ("hm, was nehm ich? Point Blank Shot? Bringt das was?" ^^) wählte ich aus dem Bauch heraus, von dem ich dachte, dass es mir helfen könnte. Nachdem ich ja nicht wusste, ob mir das Spiel prinzipiell gefällt, hatte ich auch keine Lust, mich groß in den Foren einzulesen, sondern wollte mich einfach mal überraschen und alles auf mich wirken lassen. Eingefleischte Rollenspieler werden sich hier sicherlich leichter tun als ich und diese Individualisierung sogar begrüßen.

Nachdem die Punkte verteilt waren, wurde ich ins Freie entlassen. Eine hübsche, sandige Insel, die aber, wie ich schnell feststellen musste, komplett umzäunt war. Um die Bösen draußen, oder UNS drinnen zu halten? Hmmmm!! Erste Versuche mit der Tastatursteuerung verliefen frustrierend. Bin kein Freund von WAD-Tastengedrücke um mich zu bewegen, und schon gar nicht, wenn ich dann auch noch mit SHIFT rumhantieren soll. Man kann zwar bei DDO die Maus so einstellen, dass sie intelligent dem Auge folgt, das bedeutet aber, dass man nichts in der unteren Aktionsleiste anklicken kann. Denn: Geht man mit der Maus runter, starrt man plötzlich an den Boden, es erscheint aber kein Pfeil o.ä., der signalisiert, dass man die Taste für eine bestimmte Fähigkeit auch anklicken kann. Ich musste deshalb immer zwischen intelligenter Maus und Tastatur hin- und herswitchen, was mich schon bald ziemlich angenervt hat.

Nachdem ich mich im Kämpfen geübt hatte, schickte mein Lehrer mich weiter zu neuen Taten. Eigentlich wollte ich noch eine Quest annehmen, verklickte mich aber und wurde in die Stadt Stormwind, äh ich meine, StormREACH geportet. Das Tolle: Es führt kein Weg mehr zurück zur Anfängerinsel Smuggler's Rest. Nichts, nada, rien. Zuerst war es mir mehr oder weniger egal, denn schnell konnte ich erste EP durch Quests in der Stadt sammeln. Was mich dann aber ärgerte: Mein Freund hatte das ganze Anfangsritual durchlaufen und die erste Quest erledigt. Nicht nur, dass seine EP-Leiste nach Abschließen der Quest zu zwei Drittel voll war (meine auch, aber ich hatte ja schon einiges erledigt), sondern er hatte auch noch einen Action Point bekommen, mit dem er seine Fähigkeiten verbessern konnte. Ich, da ich die Quest nicht gemacht hatte, schaute in die Röhre. GRMPF!!! Meine Anfrage beim GM blieb unbeantwortet (zumindest bis 20 Minuten nach Abschicken), so dass ich keine Möglichkeit sah, mir meinen Action Point zu holen.

Aus lauter Wut baute ich meine WoW-Hexenmeisterin Mhari dann (rein optisch) in DDO nach (Screenshot kommt noch). Wer will schon einen doofen Ranger, wenn er einen Sorcerer haben kann? XD Muss sagen, rein optisch wirkt das schon supercool, wenn die Kleine ihre feurige Hand einsetzt oder den Gegner zum "chillen" zwingt ^^ Dumm nur, dass die Spell Points verdammt schnell ausgehen, ein paar Flüche gesprochen und schwupp, ist die Leiste schon halb leer. Und kann auch nicht so ohne weiteres aufgefüllt werden, nur an einem Resting Stone oder in einer Taverne. GRRRRRR.

Was ich noch sehr gewöhnungsbedürftig fand: Items sind versehen mit einem (für mich) recht komplizierten Wertungssystem, das ich nicht so ganz geblickt habe. Habe halt die genommen, die ich einigermaßen entziffern konnte. Einmal zog ich sogar eine schwere Rüstung an, für die ich eigentlich gar nicht die richtigen Kenntnisse hatte. Hab ich aber erst nicht gemerkt, weil ich die ja anziehen konnte (was ja eigentlich logisch und realistisch ist - nicht wie in WoW, wo man die Sachen gar nicht erst anziehen kann). Andererseits hilft es Leuten (ich will nicht sagen Noobs, aber vielleicht Anfängern) wie mir, nicht die "falschen" Sachen zu nehmen.

Im AH hab ich auch nicht ganz durchgeblickt. Ich hatte 2 Platin, 175 Gold, 154 Silber und ein paar Kupfer angehäuft nach den ersten Quests. Aber ich konnte nicht auf ein Item für 300 Gold bieten. Obwohl ich dachte, dass die Platin vielleicht umgerechnet werden? Doch bevor das Geflame losgeht: Dies soll nur verdeutlichen, dass manche Sachen im Spiel nicht sehr intuitiv sind.

MEIN FAZIT - DDO vs. WoW

(alles meine Meinung - wer anderer Meinung ist soll auf seinem eigenen Blog posten statt hier zu flamen):

+ + + schönere Grafik (z.B. Holzplanken mit detaillierter Faserung, Sand, Steine der Gebäude, Effekte beim Zaubern, Rüstung, etc.)
+ + keine solch extreme Itemgeilheit (da hauptsächlich von Skills abhängig, nicht Equipment) - zumindest was ich in den kleinen Leveln mitbekommen hab
+ Questreihen stimmungsvoll und detaillierte Interaktion mit NPC's
+ Insgesamt realistischer, was Stimmung, Interatktionen, etc. angeht

- - - ganz schlimm war für mich die Steuerung. Für mich ein Grund, nicht zu zocken.
- für mich zu viel RP (wenn ich, um mich für so ein Dragonmark zu bewerben, Fragen zur Geschichte der Stadt, wichtigen Abgeordneten, Clans, etc. beantworten muss, ist mir das ein bissl zu viel!!!); auch wusste ich nie, ob das, was ein NPC mir erzählt, vielleicht von Nutzen sein würde später. Aber ich kann ja nicht alles mitnotieren??!
- Anfängerquests ziehen sich zu lange hin in (bzw, UNTER) der Stadt, man sehnt sich bald nach offenem Land! (...aaaaah, Westfall.... Eschental...^^)
- Regeneration zu umständlich - erfordert zu viel Planung (oder Skill?? Geb zu, den hab ich nicht XD), dabei will ich doch ned allzuviel denken, sondern einfach nur zocken ^^
- Chatbedienung umständlich (muss immer reinklicken und channel eintippen, anstatt mit TAB sich durchklicken zu können)

Als ich nach 2 Tagen DDO zocken endlich wieder meine "richtige" (WoW-)Mhari auspacken konnte, war das, wie in ein paar bequeme Pantoffeln schlüpfen zu können AAAAAAAAAAAAAH schööööööön ^^ Werde die restlichen Tage noch DDO weiterprobieren, aber bin mir jetzt schon relativ sicher, dass ich nicht switchen werde. Dazu ist die Umgewöhnung zu groß und mir persönlich für das, was ich bekomme, nicht wirklich wert. MEINER Art zu zocken kommt es einfach nicht entgegen. Was aber nicht heisst, dass ich nicht meine Augen offenhalten werde. Denn wer weiß? Vielleicht kommt doch noch ein Spiel auf den Markt, dass die (für mich) Vorteile beider Spiele in eines kombiniert. Dann kann ich mich endlich aus den Klauen des selbstverliebten, arroganten Blizzard befreien!! XD
 
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