Fast 4 Jahre PvP - von OpenPvP nahe XR zu WotLK

creep

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Den folgenden Text werden einige Forum-Leser vielleicht wieder erkennen. Geschrieben habe ich Ihn kurz vor WotLk. Da der Inhalt immer noch Gültigkeit hat für mich, möchte ich ihn gerne als Blog verewigen und am Ende ergänzen. Der Anfang wird ein wenig editiert, um den Einstieg zu erleichtern.

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WotLk ist nun seit einigen Wochen im Lande und ich möchte zu diesem Zeitpunkt noch einmal für mich die Möglichkeit nutzen, die Entwicklung des PvP´s in WoW Revue passieren zu lassen, zu ordnen, ob es damals (für mich) wirklich besser war, was im Moment stört, und was ich mit WotLK verbessern würde.

Das ganze ist natürlich aus einer sehr persönlichen Sicht, sicherlich auch mit Ausblicken auf Feedback aus Foren und "Hören-Sagen", aber mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluß für alles und jeden.Aber vielleicht mag der ein oder andere "alte PvP-Hase" mit mir noch einmal in den alten "guten" Zeiten schwelgen, vielleicht freut sich der ein oder andere neuere Spieler, zu erfahren, wie sich PvP damals zumindest bei einigen angefühlt hat, und flames und Diskussionen zu der aktuellen PvP-Situation sind ja auch immer sehr beliebt.

Die Anfänge des PVP:

Wenn man in dem ein oder anderen Thread zur Einführung von Warhammer gelesen hat, dann ist einem schnell aufgefallen, dass einige Spieler wohl verdrängt haben, das WoW vom Release-Termin noch nicht das komplett-Paket war, das wir heute kennen.
Es gab zum Start von Wow weder ein Ehresystem, noch eines der momentan verfügbaren Schlachtfeldern. Das Ehresystem wurde mit Patch 1.4 eingeführt, was ca mitte April 2005 war, die Schlachtfelder Alteractal und Warsongschlucht wurden Anfang Juni 2005 eingeführt.

Für mich persönlich war dieser Zeitpunkt nahezu perfekt. Mein 2ter Char wurde im Juni 2005 erstellt. Ein Undead-Rogue namens Creep auf dem schönen Server-Dunmorogh. (Der erste Char ist nur lvl 35 geworden und nach Erstellung von Creep kaum noch besucht).
Mit Mitte 30 war ich das erste Mal in der Warsong, 2 Freunde waren ebenfalls dabei (mit den beiden habe ich bis mitte lvl 55 gemeinsam gequestet), und auch wenn wir keine Ahnung hatten und alles am Anfang noch sehr chaotisch war, so war das Schlachtfeld ab diesem ersten Besuch eine sehr schöne Abwechslung zum eigentlichen questen.

Parallel gab es immer wieder kleinere und größere Open-PVP-Scharmützel, meist in Crossroads und Southshore, wo sich zum Teil eine 3-stellige Anzahl von Spielern gegenseitig auf die Mütze gegeben hat. Das ganze hat, außer Ehrenhafte Siege, nicht viel zählbares eingebracht, und war taktisch immer nur stupides gezerge, aber auch immer sehr kurzweilig und lustig und hat sich zum teil über stunden hingezogen.
Es gab auch ab und an Angriffe auf Städte, nur gab es (ich weiß nicht mehr, ab welchem patch das eingeführt wurde) unehrenhafte kills für das Töten von NPC´s, die dann auch noch an alle innerhalb der Gruppe angerechnet wurden und negative in die Ehren-Abrechnung der Woche eingerechnet wurde. Daher sank die Motivation sehr schnell, Städte und kleinere Orte anzugreifen.

Aber zurück zu den Schlachtfeldern. Bis einschließlich lvl 59 war das Schlachtfeld-PvP auf Dun-Morogh sehr einfach zu beschreiben:
Die Wartezeiten waren auf Hordenseite meist sehr kurz, je höher das lvl, so kürzer wurden sie. Es gab zwar erst ab lvl 50 aufwärts fürs Arathibecken (eingeführt mit Patch 1.7) eine Art Stammgruppe bei uns, aber insgesamt hatte man selten das Gefühl random unterwegs zu sein, da man oft schon bekannte Namen in der Gruppe hatte.
Ab Mitte 50 wurde das ganze dann bei mir und einigen anderen etwas motivierter angegangen. Gequestet wurde gar nicht mehr, die letzten 5 lvl hab ich fast nur durch die Abgabe von Arathibecken-Marken gelevelt. Zu diesem Zeitpunkt haben wir nur noch als vollständige gruppe angemeldet, meine erste Stammgruppe war geboren :-)
Man kann nicht sagen, dass PvP damals besonders spannend war. Bis lvl 59 hab ich insgesamt weniger als 10 Spiele in den Schlachtfeldern verloren, davon mehr als die Hälfte, weil wir stark in Unterzahl waren. Wenn man bedenkt, wie viele Spiele ich alleine von lvl 55-59 gemacht hab, ist das schon ne Hausnummer. Wenigstens war es immer spaßig, es war gut für die eigene Penislänge und auch ne gute Vorbereitung auf die Zeit ab lvl 60.
Das Alteractal wurde in dieser Zeit fast komplett ignoriert.

Das Rängesystem - pvp auf lvl 60 -

vielleicht zuerst ein paar Worte zu dem alten Rängesystem, da vielleicht nicht jeder das alte Sytem kennt:
Es gab 14 Ränge, die man innerhalb des PvP erreichen konnte. Jeder dieser Ränge wurde mit einer bestimmten Belohnung versüßt, mit Rang 11 z.b. gab es ein sehr schnelles Mount, mit Rang 14 gab es die besten Waffen.
Jede Woche wurde die eigene erreichte Ehre genommen und mit der erreichten Ehre der anderen Spieler der eigenen ! Fraktion verglichen. Je nachdem, wie gut und aktiv man die Woche gespielt hat, stieg oder sank man in der Rangfolge, wurde nach ner Zeit degradiert oder befördert. (Die erreichten Belohnungen konnten natürlich weiter benutzt werden.)
Wollte man z.b. von Rang 13 auf Rang 14 kommen, dann musste man versuchen, über einen gewissen Zeitraum die meiste Ehre im Ehrepool der eigenen Fraktion zu erarbeiten, um sicher in dem Rang-System aufzusteigen um dann zeitnah Rang 14 zu erhalten. Die Konkurrenz war also innerhalb der eigenen Fraktion zu suchen. Eine 2te Belohnungsmöglichkeit gab es durch den Ruf der Schlachtfeld-Fraktionen. Jedes Schlachtfeld hatte eine Fraktion, wo man für die bekannten Ruf-Stufen Belohnungen erwerben konnte. Ab ehrfürchtig gab es dann für viele den ersten epischen Gegenstand im Spiel.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Warsong als frisch-gewordener lvl 60er. Der Invite kam Instant, ich war random angemeldet, in der Liste der gegnerischen Allys sah ich zum ersten mal die höheren Offiziers-Ränge. Mein erster Feinkontakt war vergleichbar mit dem Zusammenstoß mit einem Zug. Nur war dieser Gelb-Golden equipt und hat meinen char fast instant zum Geistheiler befördert. Das Spiel war in 7 Minuten zu Ende und ich war ein bisschen entsetzt, weil ich es nicht gewohnt war, das man so im BG mit mir umgeht^^
Die nächsten Spiele aber zeigten sehr deutlich, dass das nur ein Ausnahmezustand war, wenn Random-Horden-gruppe auf die sehr gute Ally-Stamm traf. Random vs Random gewannen wir immer noch zu 95 %. Stamm-Horde vs Random wurde ebenfalls klar gewonnen. Stamm vs Stamm waren die absoluten Höhepunkte und über die gesamte Zeit während des Rang-Systems hat die beste Ally-Stammgruppe wohl mehr gewonnen als verloren gegen unsere Stamm-Grps.

Für mich war diese Zeit das absolute PVP-Schlaraffenland. Instant-Invites, Easy-Wins gegen Randoms, jeden Tag war ab dem späten vormittag eine Stamm unterwegs, die dann bis mitten in der Nacht gezockt hat; dazu sehr spannende und harte Matches gegen sehr gute Ally-Stammgruppen.
Das Rangsystem fand ich für mich persönlich auch super: Ich konnte sehr früh schon abschätzen, das ich neben der Ausbildung nicht Rang 14 erreichen konnte. Aber Rang 11 ging, ohne das ich mich zu irgendeinem Zeitpunkt wirklich zu PvP zwingen musste. Jeden Abend ein paar Stunden, am WE dann auch mal nen kompletten Tag und nach Rang 10 dann auch mal ein komplettes WE durchgezockt. (Endlich das schnelle Mount :-) ) Und die PVP-Items ab Rang 12 waren zwar nice, aber nicht notwendig, um im pvp mitzuhalten. Das waren Belohnungen für die wenigen, die mehr in das Spiel investierten, als andere (bin dafür, das mehr Energie/leistung/arbeit belohnt wird in nem mmo), die (belohnungen) aber trotzdem nicht das spiel-gefüge auseinander genommen haben. Mit dem blauen pvp-equip und den ruf-belohnungen konnte man jederzeit im pvp mithalten und das gear war für alle erreichbar.
Insgesamt fand ich das System auch fairer, als z.b. die Arena aktuell, was die Vorraussetzungen der Chars anging. Jede Klasse/Skillung konnte Rang 14 werden, da man jede irgendwie in die Taktik der Schlachtfelder integrieren konnte. Einige behaupten zwar gerne, das man als Rang 14er nur eins brauchte, und das ist "Zeit", aber ganz so einfach war es nicht. Da du gegen deine eigene Fraktion im Rang konkurriert hast, brauchtest du eine gute Gruppe, die dich unterstützt hat. Die Rang 14er, mit denen ich in der Stamm spielen durfte (waren ca 6), haben die komplette Gruppenorganisation, Taktik-Ansage etc übernommen und waren, zumindest was das taktische spiel in den Schlachtfeldern anging, gute gamer, die sich den Rang hart erarbeitet und verdient haben.

Der Taktik-Anspruch gegen andere organisierte PvP-gruppen war eh sehr hoch. Sehr oft wurden bestehende Taktiken weiterentwickelt, verworfen, neue probiert, alles nur, um sich kleine Vorteile gegen die gegnerische Gruppe zu erarbeiten. Rampen-Def, Tauren-Taktik, 3-Punkte-Def, Fear-Rotation-WS-Off, Köder-Off waren nur einige der Taktiken, die so nach und nach entwickelt und perfektioniert wurden.
Nach Rang 11 kam dann der Raid-Content, den ich parallel zum PvP besucht habe. Mit 5 T1/3 T2 + Perdi und Corehound gings dann richtig ab (leute, die in den letzten Monaten über Rogues geweint haben, wissen gar nicht, was früher mal mit dem Rogue so abging^^). Der Schurke hat immer Spaß gemacht, aber was da abging war nicht mehr feierlich
All diese Punkte waren aber, aus meiner Sicht, noch nicht das Beste am Ränge-System. Das wurde mir mit Patch 1.12 klar, wo die Realmpools eingeführt wurden.
Das Beste war die PvP-Community auf unserem Server. BG-Freundschaften, Rivalitäten, Feindschaften, Konkurrenz...das alles brachte ungemein viel Würze in das PvP auf DM.
Man kannte die Leute in der eigenen Gruppe, und man kannte sehr oft viele der Namen auf gegnerischen Seite. Besonders zwischen den PvP-gruppen/ großen Gilden-Gruppen gabs immer gut Zündstoff, gut Reibereien, aber auch Respekt für gute Spiele, für gute Leistung.
Kommunikations-Chars auf der gegnerischen Fraktion waren völlig normal, um ein bisschen mit den lieb-gewonnenen Gegnern zu quatschen. Selbst im TS traf man sich hier und da, wenn man kein pvp gemacht hat, zum teil hab ich im ts auf ally-seite mit angehört, wie meine stamm gerade vermöbelt wurde^^
Richtig intensive Bekanntschaften haben sich so zum teil entwickelt (/hug veliana) und ein Spielgefühl, das seit patch 1.12 niemals wieder so erreicht wurde im pvp.

War also alles perfekt ?

Für mich persönlich eigentlich schon. Nervig waren meist Dinge wie "Wartelisten für die Stamm (da schon voll)", "Exploits in den Schlachtfeldern (z.b. mit der flag an posis gehen, wo man nur durch exploit hin konnte)", oder auch das ab und an vorkommenden "mit-10-Mann-und-gegnerischen-Flag-am-eigenen-FH-deffen der allys".
Negativ war auch die Tatsache, das man in dem Rängesystem gegen die eigene Fraktion konkurrieren musste. Wollte man Rang 14 erreichen, durfte niemand auf dem Server quer schießen. (Es kam z.b. mal vor, dass ein Student in seinem Semesterferien auf einmal aktiv im pvp werden wollte. Er hat also von einem tag auf den anderen fast 24/7 im BG gesessen, hatte ne große Raid-Gilde, die ihn unterstützt hat, und dadurch hat er mehrere Wochen Platz 1 der Ehre auf Hordenseite erwirtschaftet. Für die angehenden Rang 14er bedeutete das quasi Stillstand und es gab einiges an flamereien.) Fraktions-Interne Absprachen waren nötig, wer zuerst den Rang macht, wer danach usw, damit man sich nicht gegenseitig blockieren konnte. War die Konkurrenz sehr aktiv, wurde auf das Beste im damaligen PVP verzichtet: Spannende Spiele gegen andere Stammgruppen. Diese dauerten immer sehr lange...zu lange... und in der Zeit konnte man 3-4 random-grps abfertigen. Also hieß es "hinsetzen und gewinnen lassen", zumindest ab dem 2ten Aufeinandertreffen pro Tag. (Einmal musste man dann doch immer klären, wer gerade Platzhirsch ist im pvp.) Da ich nie das verlangen hatte, rang 14 zu werden, war das verhalten für mich zwar nachvollziehbar aber natürlich sehr spaß-bremsend.

Den größten Nachteil seh ich aber immer noch in einem Punkt, der mich persönlich nicht tangiert hat: Viele Server hatten ein Populations-Verhältnis von ca 70:30. Fast immer war die Allianz in Überzahl und auf unserem server waren wartezeiten jenseits von gut und böse für die Allianz die folge. Lange Wartezeiten und als Random ne Win-Chance von 1 %.....das schürrt nicht gerade die Motivation. Ich bin immer noch baff, das sich trotzdem immer so viele Allys in den BG´s eingefunden haben und das einige sich wirklich random ihr gear und ihren rang erarbeitet haben. Für das Dicke Fell zolle ich ne Menge respekt.
Daraus resultierte auch unter anderem die große Gewinn-Spanne der Random vs Random-Matches auf den Servern, da bin ich mir sicher. Wir (Horde) waren durch die Instants-Invites und den viel kleineren Spieler-Pool sehr viel schneller eingespielt => viele Siege am Anfang => direkt positives WIN-Flair, das wir lange Zeit nicht mehr ablegen mussten. Und wenn der Gegner erstmal das Gefühl verinnerlicht hat, das er zu 99 % verliert, damit schon zu beginn des games rechnet, dann kommt man aus diesem teufelskreis nur noch sehr schwer raus. Als random unter randoms eigentlich unmöglich.
Daher musste eine Änderung des Systems erfolgen, die Realmpools waren die große Lösung....und haben die Wartezeiten der Allys genauso gesenkt, wie sie die oben beschriebenen positiven Punkte zerstört hat.

Was ist mit dem Alteractal ?

Das Alteractal hatte während des Rang-Systems auf Hordenseite nur eine untergeordnete Rolle. In den Anfängen waren nur selten welche offen, meistens dann an nem Samstag oder Sonntag, wenn einer der Hordler mal die sache in die Hand genommen und das ganze organisiert hatte (/salute snikrod). Die Spiele dauerten dann aber auch mehrere stunden, zum teil den ganzen tag, bis irgendwann der Strom der nachrückenden Hordler abbrach und die Allianz nach und nach die Überhand gewann. (hier war die überzahl der Allys auf einmal ein klarer Vorteil und lange Zeit konnte die Horde im AT nicht gewinnen).
Aber lustig war es auf alle Fälle. Ich sag nur Korrak, die Elementargeister, der Shredder usw :-)

Einführung der Realmpools bis BC

Ich weiß noch, das ich schon ein bisschen vorfreude auf die realmpools hatte. Endlich mal mit Leuten von anderen Servern messen => geile Sache. Die Ernüchterung war leider sehr schnell sehr groß.
Es gab einige Server-Gruppen, die unterwegs waren und sicherlich gab es auch hier einige schöne games. Aber gegen unbekannte Spieler spannende Games gewinnen/verlieren befriedigt nur noch mäßig, wenn man es monatelang intensiver erlebt hat. Dazu kam, das viele Gruppen sich hingesetzt haben, wenn man selber server-intern unterwegs war. Gleichzeitig hat sich die random-gruppe auch oft hingesetzt, wenn es gegen ne server-gruppe ging, und das, obwohl das wirklich einfach nur "random-server-grps" waren....oft kein vergleich zu den damaligen stammgruppen und die meisten auf jeden fall gut schlagbar.
Dafür gab es eine neue Alterac-Renaissance. Auf einmal waren mehrere Altercs parallel auf....den ganzen Tag über. Das gabs vor den Realmpools nicht in dem Maße.

Insgesamt war diese Phase sehr enttäuschend. Ich hab mich ehrlich für die Allianz gefreut, das die wartezeiten endlich menschlich waren. Das Sie im Alteractal eine Macht blieben und so die vielen hundert WS/AB-Niederlagen zumindest ein bisschen wieder gut machen konnten. Aber das alte geliebte pvp-gefühl war von heute auf morgen weg und kam seit dem nie wieder.
Wenn man selbst heute noch von alten Ally-PvP-Hasen hört, dass sie die alten Wartezeiten gerne wieder gegen das pvp-gefühl von damals tauschen würden, dann sagt das schon eine Menge aus.
Das große Problem an den Realmpools ist einfach, dass man die meiste Zeit gegen gesichtslose, ersetzbare Gegner kämpft. Es gibt keine Rivalität mehr, keinen Respekt, keine Feindschaften...es fehlt die komplette Würze. Das PvP-Mahl ist schal geworden in den Schlachtfeldern.

Schlachtfelder mit BC:

Wenn wir das Schlachtfeld-PvP in BC betrachten, dann wird wohl jedem "echten" PvP´ler flau in der magengegend.
In den Schlachtfeldern gehts eigentlich nur noch darum, Ehre und Marken für Gear zu farmen. Selbst PVE-Twinks nehmen diese Free-Epic-Dienstleistung in Anspruch und equipen sich dort, weil es nirgendwo einfacher ist, sich auf dem Niveau zu equipen. Für die ersten Schritte im Raidcontent (Karazhan) reicht das Gear zumindest für viele der klassen/skillungen gut aus. Dadurch werden die Schlachtfelder von frisch gewordenen 70er-Twinks geradezu überflutet.
Nimmt man dann noch die fehlende Würze seit Realmpool-Einführung (weil man immer noch gegen und mit gesichtslose(n) Spieler(n) spiel), die fehlenden Schlachtfeld-Only-Reize (pvp´ler müssen ja zwangsweise in die schlachtfelder gehen, um für die arena zu equippen, aber es gibt keine belohnungen nur für die schlachtfelder, keine rufbelohnungen mehr), die längeren Wartezeiten für die eh kaum noch vorhandenen PvP-gruppen durch die Änderung des Warteschlangen-Systems, und
die fehlende Motivation, wirklich gewinnen zu müssen, so ist es kein Wunder, dass das Schlachtfeld seelenlos, spaßfrei und motivationsarm geworden ist.
Ab und an kann man sich sicherlich noch mal für ein BG anmelden....ein bisschen alleine sein Ding machen, ne neue Skillung antesten, mit Glück vielleicht ein spannendes Game erleben......aber für mich als alten Hasen ist nach ein paar Spielen wieder schnell die Luft raus. Letztendlich sind die Schlachtfelder neben der Arena zu einem Unwichtigen Teil des PvP "gewachsen", dem während BC zu wenig aufmerksamkeit seitens Blizz geschenkt wurde. Einzige Neuerung war das Auge des Sturms, ein Schlachtfeld, das wohl zu den unbeliebtesten aller Schlachtfelder gehört.
Eine Vermischung von Arathibecken und Warsong....und insgesamt einfach zu wenig, wir reden hier immerhin von 4 BG´s in 3 einhalb Jahren WoW-PvP.

Das neue PVP - Die Arena -

Wie ein Honigkuchenpferd hab ich mich auf die Arena gefreut. Endlich Mann gegen Mann gegeneinander in einem festen System. Ohne Ablenkung durch komische Ziele, Blöde Flaggen, einzunehmende Punkte. Der Gegner muss down gehen...alles andere ist egal => geil

Die erste Hälfte der ersten Saison war auch noch sehr lustig. Mit nem Freund im 2er eher zum Spaß gespielt (Off-Krieger/Rogue) und im 3er dann doch motiverter auf Wertung fokussiert (triple rogue-team). Unser Pech war natürlich, dass Krieger/Pala die erste fotm-Combo der Arena-Geschichte war und Saison 1 sowohl im 2er, als auch im 3er mit Krieger/Pala/X die fotm sehr stark vertreten war ab einer bestimmten Wertung und zusätzlich noch die Anti-Combo für meine Teams waren. Das Team war auf 1950 und dann kamen zu 100 % nur noch Pala/Krieger/x....oft mit Pala oder Krieger als Nummer 3. Das team ist daran zerbrochen und wir mussten erkennen, das Combo wohl > Skill ist innerhalb des Arena-Systems.

Ab da gewann ich immer mehr Eindrücke, die letztendlich dafür sorgten, das ich nach der ersten Woche Saison 4 der Arena den Rücken gekehrt hab (erst letzte Woche bin ich mal wieder rein, um nem guten freund ein paar spiele zu ermöglichen)

Hier eine kleine Zusammenfassung:

Hinter der Arena steht eigentlich der gute Gedanke, gemäß der eigenen Leistung mit Items,Rängen und co belohnt zu werden.
Leider wird dieser Grundgedanke seit Einführung der Arena nur mangelhaft in der praxis umgesetzt.
Zum einen hatten wir diverse Schlupflöcher im Arena-System, durch die Leecher sich die Wertungen erspielen konnten, ohne dafür wirklich leistung erbringen zu müssen. Löcher wurden gestopft, neue Löcher entstanden.
Desweiteren haben wir die diversen Puscher, die andere Chars für Gold, Freundschaft, etc auf ne Wertung bringen. Hier wird zwar wenigstens zum Teil eine eigene Leistung eingebracht, trotzdem ist es nicht "selber erspielt"...und was noch viel schlimmer ist: die Teams im Mittelfeld ab 1500 aufwärts leiden unter den viel zu gut equipten teams, die auf wertungen spielen, die nichts mit dem equip zu tun haben. Da Blizz unendliche Teamwechsel innerhalb der Saison erlaubt, kann man es den Leuten noch nicht mal vorwerfen, auch wenn sie dadurch das System für viele Spieler kaputt machen.
Dazu kommt noch ein grundsätzliches Problem des Arena-Systems: Es gibt 3 unterschiedliche Brackets. Jeweils mit unterschiedlichem Aufwand. Im 5er muss man 4 andere Leute finden, sich mit 4 Leuten einspielen, sich gegen combos mit 5 leuten einspielen, Termin für 5 Leute finden usw. Im 2er fallen all diese Punkte erheblich leichter. Trotzdem gibt es in jedem Bracket die Möglichkeit die persönliche Wertung x zu erreichen und diese persönliche Wertung ist für alle Brackets gleich gesetzt. Ergo haben wir ein 5er Team, das auf grund des höheren Aufwands mehr leisten muss für
persönliche wertung x, als ein vergleichbares 2er auf der wertung. Dem ganzen wird die Krone aufgesetzt, wenn man bedenkt, dass das aufwands-ärmste Bracket (2er) auch noch das ungebalancte ist (von blizz in blau bestätigt), und hier einige Klassen/Skillungen stark bevorzugt werden. Ich rede nicht davon, dass es mit combo x unmöglich ist, die persönliche Wertung zu erreichen. Aber der Aufwand, mit einem exotischen Setup die Wertung zu erreichen, liegt ungleich
höher, als das mit einer fotm der fall ist. Sicherlich gibt es einige Klassen, die zwar im 2er abstinken, aber dafür im 5er rocken...nur ist der Aufwand im 5er ebenfalls höher. => das komplette System schafft es nicht, die idee dahinter durchzusetzen, belohnt wird eben nicht nach dem, was man geleistet hat, stattdessen werden spieler, die die schwächen des systems ausnutzen, bevorzugt.

Diese Fehler im System wirken sich leider auch stark auf das Spiel-Gefühl aus. Es gibt nur noch wenige aktive 5er auf unserem server, die Motivation ist hier = 0, da 2er/3er trotz weniger Punkten pro wertung einfach attraktiver ist, da weniger aufwändig verlangt wird und trotzdem dieselbe perso-wertung-schwellen geknackt werden muss.
Man trifft auch fast nur auf die "guten combos" ab ner bestimmten wertung. Exoten sind selten. Und zumindest mir nimmt es ne Menge Spaß, wenn ich immer nur gegen die 5-6 "IN"-Combos kämpfen muss. Und Spaß macht es mit so einer Combo auch nicht unbedingt. Ich hab mal ein paar Tage mit nem Heil-Druiden zusammen gespielt (sowohl als Rogue, als auch als Hexer) und es war einfach nur öde. 90 % der Games war gegen andere Druide+X Teams. Spielspaß und Abwechslung = 0. PvP, das nur darauf ausgelegt ist, wer zuerst oom geht = schwach.

Das das Saison-System so wenig mit ner Saison gemeinsam hat, wie Bush mit nem weisen Staatsoberhaupt, unterstützt das ganze noch. Es gibt keine festen vorher definierten Anfangs-und Endzeitpunkte, Teams dürfen unendlich oft gewechselt werden, man kann wochenlang mit nem Team inaktiv sein und trotzdem am Ende mit ner hohen Wertung auf Titel etc zu greifen.....das alles fördert eigentlich nur, dass die high-end-arena gamer die freiheit haben, in den mittleren Wertungen zu machen, was ihnen gefällt....sei es aus langeweile, weil sie jmd ziehen oder warum auch immer.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Arena-System vom Gedanken her super ist - in der Ausführung leider nicht. Zumindest für mich und viele viele andere.

Was würde ich ändern

Man müsste gar nicht so wahnsinnig viel verändern, die Schlachtfelder sind eigentlich gut ausgereift und können spaßig sein und der Gedanke hinter dem Arena-System ist auch sehr gut.

Für die Schlachtfelder wünsche ich mir zum einen mehr Abwechslung. 4 BG´s in fast 4 Jahren ist sehr wenig, da geht ne menge mehr. Was alles geht zeigt Warhammer im Moment sehr deutlich.

Ganz wichtig ist, dass man die BG´s wieder den PvP´lern gibt. Easy Epic-Gefarme muss aufhören, der Gewinn einer Partie muss wieder im vordergrund stehen und Gruppen müssen besser unterstützt werden. Vor allem darf das Schlachtfeld aber nicht mehr nur ein ungeliebter Bruder der Arena sein und man sollte nicht gezwungen werden, beides machen zu müssen.

Stattdessen würde ich mir eine zweigleisige PvP-Saison wünschen, wo Anfangs-und Endzeitpunkt vorher definiert ist. (z.b. 3 Monate, der 4te Monat wird dann für die diversen Tuniere und vorbereitung genutzt und im 5ten monat dann die nächste 3monate-saison). Zweigleisig heißt, dass es auch für die Schlachtfelder eine öffentliche Rangliste gibt, z.b. basierend auf dem verhältnis Siege/Niederlage (man muss mindestens 10 BG´s pro Woche machen, um in der Rangfolge
berücksichtig zu werden). Dadurch würde die Pflicht zu siegen gestärkt werden und man hätte auch wieder Namen in den Schlachtfeldern, an denen man sich orientieren könnte (und vll dadurch wieder mehr seele im bg). Für die Positionierung würden dann ende der saison BG-Only-Belohnungen verteilt werden, z.b. Ränge, Gimmicks etc. Bsp: Die besten 5% bekommen den Rang/Titel General des Schlachtfelds und eine Schlachtstandarte, die im Bag allen Spielern in Range einen Boni gibt, aber auch equipt werden kann als Waffe (dann kann man nicht mehr attackieren, muss also beschützt werden, der Boni weitet sich aber auf den ganzen Raid aus und er wird stärker).

Es sollte für gruppen offen-einsehbare Warteschlangen geben, wo man erkennen kann, wie viele gruppen im realmpool gerade angemeldet sind. Diese sollte man dann herausfordern dürfen. Außerdem sollte es auch hier einen weiteren Pusch geben, damit es sich lohnt, in gruppen bg´s zu machen.

Das Arena-System würde ich grob so beibehalten. In meinem Bsp. oben geht die PvP-Saison 3 Monate, davon würde ich die ersten 2 Wochen als eine Art "Transferzeit" definieren, wo unendlich teamwechsel möglich sind (einfach um sein team zu finden für die saison). danach würde ich die wechsel auf z.b. 3 limitieren, damit das gepusche endlich aufhört und man sich auf sein team konzentriert. (und trotzdem noch die möglichkeit hat, bei notfällen (teammate hört mit wow auf) das team wechseln zu können). Für die Qualifiktation zu den nationalen turnieren würden nur die zugelassen werden, die auf 40 games pro monat kommen (10 games pro woche ist ungünstig wegen urlaub, krankheit und so). In den nationalen turnieren kann man sich dann für die internationalen turniere qualifizieren. Die Turniere sind dann im saison-freien 4ten Monat. (Spiele für Arena-Punkte sind natürlich in der Zeit immer noch möglich).

Die Pve´ler kann man sehr einfach aus dem PvP raushalten: Alle PvP-Sets können in PVE-Instanzen nicht getragen werden und alle PVE-Items können in BG´s und der Arena nicht getragen werden.
Damit trotzdem jeder PvP machen kann, gibt es für jeden für wenig Gold bei einem Händler ein blaues Anfangs-PVP-Set. Und für die ersten 5er-Pve-Instanzen reicht das Gear durchs lvlen.

Außerdem würde ich eine 1on1 Arena einführen. Ohne Wertungen, ohne Arenapunkte, nur als Ersatz für die verwaisten alten Duell-Spots.

Ausblick WotlK

Viel meiner Vorschläge wird wohl leider nicht umgesetzt. Es wird ein neues Schlachtfeld geben, endlich auch Belagerungen, dazu neue Arenen, aber insgesamt für die fast 4 Jahre doch zu wenig. Aber kurzfristig wird das pvp alleine dadurch interessanter werden. Langfristig ist das alleine aber sicherlich zu wenig.
Man wird auch die PVE´ler zu nem Teil aus den BG´s rausbekommen, da es nun auf so ziemlich alles eine persönliche Wertung gibt und man zu Arena parallel gezwungen wird (zu viel aufwand, um twinks zu equipen) Ansonsten wird wohl alles beim alten bleiben - leider - denn bis auf ein paar wenig konkrete versprechungen gibts nix, was viel hoffnung auf Besserung gibt.

Ich würde ja gerne allen PvP´lern Warhammer gerne empfehlen, aber leider hat mich auch da die BETA erstmal nicht überzeugen können. Das System drumherum war da top, dafür war das Spielgefühl mit den getesteten Klassen noch mies.
Irgendwo hab ich geschrieben, dass mir mein Creep in dem ungebalancten, motivationsarmen und seelenlosen PvP-System von WoW mehr Spaß macht, als mein Schwarzork/ meine Hexenkriegerin im wirklich guten pvp-System von WAR. Auch hier - leider -



So....das war ein ganz schöner Textbrocken, den ich da verfasst hab :-)

Da es jetzt schon sehr spät ist, werd ich nicht mehr darauf eingehen, in wie weit mein Ausblick zugetroffen hat und wie gut sich das PvP mit WotLk bisher so anfühlt. Aber das reiche ich nach "grins"
 
/sign
saubere arbeit und die vorschläge sind ordentlich durchdacht so wie Augenscheinlich eine angebrachte lösung
dickes n1
 
Wall of Text hit me critically for 9000 Dmg :(
 
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