Gestern Abend in Barad Gularan…

Ithilduin

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Verwegen… Verzweifelt… Verhungert…

Das wäre ich übrigens gestern Abend beinah und zwar während unseres Besuchs in der Instanz Barad Gularan… ich hab nämlich kein Stück Süsskram mehr im Haus gefunden… aber genug von mir…


Wir 6 Wanderer waren gestern Abend eine wahrlich verwegene Gruppe, bestehend aus

einem Barden… in Form unseres Quotenzwerges für Instanz-Besuche…

einem Hauptmann… der jedesmal mit seiner farbenfrohen Rüstung jedes Bit meines 32-Bit-True-Color-Farbmodus ausnutzt…

einem Jäger… dessen größte Leidenschaft Schoko-Keks-Torten sind…

einer Jägerin… deren Einkaufszettel ständig auf orthographische Fehler gefilzt wird…

einem Wächter… dem Mann in Schwarz, unserem Johnny-Cash-Mittelerdes…

Und natürlich… mir, einem Hächter… halb Heuler, halb Wächter… ich hab nämlich immer noch diese wirklich grauenhaften Zahnschmerzen *schluchz*


Wir also rauf nach Angmar, auf die Pferde und losgeritten… und schon nach wenigen Minuten standen wir vor den Toren der eindrucksvollen Festung Barad Gularans…


Noch eindrucksvoller als das UN-Gebäude in New York…


Fast so eindrucksvoll wie das White-House in Washington…


Eindrucksvoller ist eigentlich nur noch das neue Herrenhaus meines Zahnarztes, das er nach meinem ersten Diagnose-Termin in Auftrag gegeben hat…


Wir prügelten uns im Inneren der Instanz durch Horden von Gegnern… Angmarin-Wächter, Angmarin-Zauberer, Untote, Geister… alles keine Hindernisse für uns, wir glitten durch sie durch wie ein warmes Messer durch ein Stück frischer Butter, wie Moses durch das Rote Meer, wie Charlotte Roches Finger in die biologischen Öffnungen ihres… vergessen wir das letzte, das hier ist ein jugendfreier Blog…

Um den Endboss in Bard Gularan zu erlegen, ist es notwendig, drei besondere Gegenstände zu erbeuten, die man beim Endkampf zwingend einsetzen muss, um das Kerlchen zu erlegen…

Nein… nicht was Blaues, was Altes, was Neues und was Geliehenes...

Sondern ein Horn, eine Schriftrolle und einen Stab.

Immer wenn der Endboss einen bestimmten Spruch loslässt, müssen die drei Träger dieser Gegenstände sofort auf eines der drei um den Boss herum positionierte Siegel treten, den Gegenstand benutzen, schnell wieder runter von dem Siegel treten und weiterkämpfen…

Werden die Gegenstände nicht schnell genug benutzt, passieren üble Sachen…


Wenn die Schriftrolle nicht schnell genug benutzt wird, heilt sich der Boss kräftig wieder hoch…

Wir sprechen hier vom ABC-Pflaster-Effekt…


Wenn der Stab nicht schnell genug benutzt wird, wird ein extrem übler Schaden auf die Gruppenmitglieder gepfeffert, der erfahrungsgemäß die meisten Teilnehmer vom Diesseits ins Jenseits befördert…

Wir sprechen hier vom Kurt-Beck-Effekt…


Wenn das Horn nicht schnell genug benutzt wird, haut der Boss so einen gewaltigen Schaden raus, der die gesamte Gruppe tötet, unabhängig davon, wie weit entfernt sie sich von ihm aufhalten hat…

Wir sprechen hier vom Derivate-Effekt…


Die drei Siegel sind leider Gottes recht weit weg vom Boss positioniert, daher ist es immer sinnvoll, beim Zusammenstellen der Gruppe darauf zu achten, dass mindestens drei Fernkämpfer (Jäger, Kundige oder Bill Kaulitz) dabei sind, damit die Siegel immer schnell besetzt werden können…


Wir Wanderer achten aber prinzipiell nicht auf sogenannte „sinnvolle Gruppenzusammenstellungen“…


Und deswegen hatten wir gestern Abend auch nur zwei Fernkämpfer dabei… also hatte ich gestern Abend eine Premiere… normalerweise tanke ich immer Bosse, Gegnerhorden oder junge, willige Frauen an, während der Rest der Gruppe versucht, diese dann niederzuringen…

Gestern Abend aber haben wir uns so geeinigt, dass der andere Wächter, also Herr Cash, diesen Part übernehmen sollte, während ich mich mit dem Stab auf eines der Siegel stellen sollte…

Etwas, das beinah fatal geendet hätte…


Tankte der andere Wächter etwa nicht so gut wie ich…?

Klar tankte der besser als ich, selbst vierjährige Waldorf-Schüler tanken effektiver als ich…


Hatte ich das falsche Siegel ausgewählt…?

Nein, meine Gruppe nahm mich nämlich vorher ans Händchen, erklärt mir langsam und deutlich, was ich zu tun hatte („DU BLEIBST EINFACH HIER STEHEN, BEWEGST DICH MAXIMAL EINEN SCHRITT VOR UND ZURÜCK… COMPRENDE?!?“)


Hatte ich den Stab zum passenden Zeitpunkt und vor allen Dingen richtig eingesetzt…?

Na ja…

Fast…

Also der Zeitpunkt war schon richtig…


Aber der Reihe nach... der Kampf wogte hin und her… die beiden Jäger schossen aus der Entfernung einen Pfeilregen nach dem anderen auf den Boss… der Wächter tankte besser als eine Ferrari-Boxcrew bei einem asiatischen Nachtrennen… der Hauptmann prügelt im Stil einen Klitschkos auf den Boss ein… der Barde heilte Wunde auf Wunde, Verletzung auf Verletzung…

Und der Boss wankte… man spürte förmlich, wie die Kraft seinen Körper verließ, wie das Leben mit jedem Schlag meiner Gefährten aus ihm hinaus geprügelt wurde…

Es war kein Kampf… es war ein Gemetzel… sie kämpfen verbissen, um ihr Leben, um das Leben jedes einzelnen Menschen, jedes Hobbits, jedes Elben, jedes Zwerges…

Und ich stand rum und schaute zu… als Nahkämpfer konnte ich ja nicht in den Kampf eingreifen, weil ich ja bei meinem Siegel stehen bleiben musste (ich sag nur „COMPRENDE?!?“)...

Ich schaute in der Zwischenzeit ein wenig mein Inventar durch… prüfte mein Questlog und mein Buch-der Taten… oh… ich muss noch Geister in den Hügelgräbern machen… musste ich damals wohl vergessen haben, vielleicht findet sich ja in den nächsten Tagen mal eine Gruppe dafür, dann können wir zusammen dort…

„Ithilduin… der Stab….“

„DER STAB“

„ITHILDUIN“

„HEY, DU FLACHPFEIFE“

Flachpfeife… der Mädchenname meine Mutter… sofort reagierte ich, schnell… präzise… kompromisslos…

Ich sprang also katzengleich in das Siegel hinein, zückte den Stab, benutze ihn…

Moment…

Benutzen…

Den Stab…

Aber wie…

In meiner Verzweiflung, in meiner Not fiel mir nur eine Sache ein, ein Spruch, ein Satz, ein Credo… vielleicht die Lösung, vielleicht die Rettung für uns, die Rettung für alle freien Völker Mittelerdes… und ich rief, ich schrie, mit lauter, klarer Stimme, mit einer Stimme, die über Ozeane und Berge hinweg fegte, verließen die magischen Worte meine Lippen…


„In allen drei Ecken soll Liebe drin stecken“


Stille… Ruhe… Die Zeit stand still…


Meine fünf Gruppenmitglieder schauten mich mit offenen Mündern an… genauso wie der Boss…

Der anschließend schallend anfing zu Lachen, sich grölend auf dem Boden wälzte, mit den Fäusten auf den Fussboden trommelte, sich den Bauch umklammerte, kaum noch Luft zum Atmen bekam…

Und auf einmal ganz still liegen blieb…

Er war tot… hatte sich tot gelacht…

Wir hatten den Boss in Barad Gularan besiegt… Zeit für ein triumphierendes Gefühl hatte ich allerdings nicht, ganz im Gegenteil, ich musste anschließend sehr schnell weglaufen, weil meine fünf Gefährten ziemlich sauer waren, weil ich den Stab falsch benutzt hatte… ich hatte sogar ziemlich große Angst, weil irgendwer sagte, das er den Stab in meine drei Ecken nicht wirklich mit viel Liebe stecken wollte…




Zitat des Tages:
„Wieso reite ich vor… ich kenn den Weg doch gar nicht…“
 
Hehe, damit war jetzt aber nicht zu rechnen^^

Totgelachter Boss... das nenn ich maln interaktives Spiel^^


MfröhlichfG ---> Iseniell (hoffe ja, dass Du schnell genug rennen konntest, wegen der 3 Ecken und des Stabes...)
 
@ Iseniell: Insofern er nicht schnell genug gerannt ist, mag ich gar nicht wissen, wie das mit dem Stab dann letztlich ausgegangen ist... o.O
 
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