Gestörte Sicht bei der Tauglichkeitsprüfung

Puabi

Rare-Mob
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Es gibt Tage, an denen es am besten gewesen wäre, wenn man das Bett gar nicht verlassen hätte. Und zu solchen Tagen zähle ich bisher diesen Mittwoch, denn den Vormittag hätte ich mir gerne erspart.

Der Tag begann heute morgen um 6:30 Uhr, als mich der Wecker aus den schönsten Träumen riss. Ich habe zwar keine genaue Ahnung, was ich geträumt habe, aber es war eben schön.
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Beim ersten Kaffee teilte mir mein Freund dann mit, dass wir draußen gemütliche -12°C haben – ich hätte mich am liebsten wieder in meine warme Decke eingemummelt. Aber das ging ja leider nicht, schließlich musste ich um 8:30 Uhr bei der ARGE auflaufen, wegen meines Termins (ärztliche Untersuchung zur Feststellung meiner Erwerbsfähigkeit, ich hatte gestern bereits darüber berichtet).

Also nach dem Kaffee ins Bad und mit der morgendlichen Reinigung des ach so müden Körpers beginnen. Nun bin ich ja Brillenträgerin und aufgrund meiner starken Kurzsichtigkeit sind meine Brillengläser auch nicht gerade dünn. Klar, dass die Brille daher mit einer erhöhten Rutsch- und Fallsucht ausgestattet ist. Ich habe deswegen extra schon ein Brillenband an den Bügeln. Als ich dann den Kopf vorbeugte, um die etwas weiter unten befindlichen Körperregionen abzutrocknen, geschah es: Die Brille fiel und das Brillenband rutschte ab – zack, Brille auf dem Boden, natürlich mit den Gläsern voran. Das dies nicht so glücklich war, dürfte klar sein. Gott sei Dank hat der Sturz „nur“ bewirkt, dass das linke Glas gesprungen ist und nicht vollständig zerbombt wurde. Aber mit einem V-förmigen Sprung in der Optik sieht man halt auch nicht besonders gut.

Jedenfalls bin ich dann mit Hamsterchen zusammen zu meinem Termin beim AD (Ärztlicher Dienst) aufgebrochen. Ich kam auch recht pünktlich dran, was ich nicht gedacht hätte. Der erste Anblick der Ärztin reichte mir dann eigentlich auch schon, die Gute sah nicht gerade freundlich aus. Zuerst stellte sie mir ein paar Fragen, z.B. ob ich schon einmal operiert worden bin, ob ich rauche, wieviel Alkohol ich trinke, ob ich Medikamente nehme etc.. Mit im Zimmer saß eine Tippse, die alles akribisch genau festgehalten hat. Als das Thema auf meine Augen kam und ich der „netten“ Ärztin sagte, dass ich seit längerem nicht mehr beim Augenarzt war, sondern den Optiker wegen Brille oder Linsen vorziehe, erntete ich den ersten Rüffel. Ein Optiker alleine würde nichts taugen, er könne sich nicht den Augenhintergrund betrachten usw.. Dann sollte ich aus einem dünnen Büchlein etwas vorlesen und zwar in der kleinsten Schriftgröße, die mir möglich sei. Wir erinnern uns: Ich habe diesen Sprung im linken Brillenglas. Das interessierte die Frau aber kaum, ich solle lesen und sie notierte sich irgendeinen Wert.

Dann fragte sie noch, ob ich denn mit Brille oder ohne lesen würde, wenn ich ein Buch zur Hand nehme. Ich sagte wahrheitsgemäß, dass ich dies mit Brille mache, da ich ohne kaum etwas erkennen kann. War ihr nicht gerade verständlich, bei so großer Kurzsichtigkeit könne man doch ohne Brille lesen. Ich habe mir meinen Teil dazu gedacht... Dann sollte ich aufstehen und in einiger Entfernung etwas lesen, wie etwa auch beim Optiker üblich. Dazu sollte ich mir erst das linke Auge zuhalten und mit rechts lesen, danach das rechte Auge und mit links lesen. Tja, ich wies zu diesem Zeitpunkt das zweite Mal darauf hin, dass meine Brille doch kaputt ist und ich mit links nicht lesen kann. Es gibt ja doch immer wieder Leute, die unter Vergeßlichkeit leiden und der V-förmige Sprung über das gesamte Brillenglas ist ja auch wirklich sehr unauffällig.

Als nächstes sollte ich eine der Umkleidekabinen nutzen, um mich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Brav befolgte ich diese Aufforderung und habe mich entkleidet, nur Unterwäsche und T-Shirt habe ich anbehalten. Als ich dann jedoch wieder in den Untersuchungsraum kam, wurde ich erst mal angemeckert: „Haben Sie denn keine Strümpfe?“ Hmm, zählen Strümpfe neuerdings zur Unterwäsche? Wäre mir neu! Nun ja, ich habe mir meine Strümpfe dann wieder angezogen und bin zurück zu Frau Dr. marschiert. Zuerst wurde meine Größe ermittelt, in meinem Perso steht eigentlich 1.75m, letztes Jahr beim Arzt hieß es 1.74m und heute kamen 1.73m raus – hilfe, ich scheine zu schrumpfen! Das Gewicht stimmte wohl, ich war noch nie die Dickste und dass ich Untergewicht habe, wusste ich schon.

Anschließend wurde ich abgetastet (wobei ich mich fragte, ob die Frau noch lebt, so kalt waren ihre Hände), meine Reflexe wurden geprüft und ich sollte ein wenig Gymnastik machen. Einziger Kommentar dazu war: „Schwache Muskulatur“. Ob ich denn nicht in irgendeinem Sportverein wäre oder einem Fitness-Studio – ähm, hallo, von Hartz IV? Bei der Untersuchung meiner Kniee knackten diese fröhlich rum und ich hatte Druckschmerzen auf den Innenseiten. Wie lange ich denn stehen könne, wurde gefragt; ob mir Treppensteigen Probleme macht oder bergiges Gelände. Ich hatte Frau Dr. immerhin schon darüber unterrichtet, dass ich an beiden Knien eine Fehllagerung der Kniescheiben habe und letztes Jahr einen verklemmten Innenmeniskus rechts... Abschließendes Urteil war dann ein Ärztesprachekauderwelsch, das ich nicht übersetzen kann – zumindest habe ich das Wort „Patella“ aufschnappen können und das ist meines Wissens die Kniescheibe. Auf jeden Fall klang es nicht so, als ob alles in Ordnung wäre.

Gnädigerweise durfte ich mich danach wieder anziehen, um dann nochmal in den Untersuchungsraum zu kommen. Habe ich auch brav gemacht, mir wurden dann meine ärztlichen Unterlagen, die ich mitgebracht hatte, wieder ausgehändigt und ich bekam die Auskunft, dass ich von meiner Arbeitsberaterin hören würde. Hmm, wann denn wohl? Ich lasse mich wohl einfach mal überraschen, wann sich da was tut und was meine Tauglichkeitsprüfung denn nun ergeben hat. Jedenfalls durfte ich dann endlich gehen, Hamsterchen und ich sind dann auch recht schnell aus dem Gebäude raus. Ab zur Schwebebahn, schnell drei Stationen gefahren und in Barmen erstmal zum Optiker. Die haben sich mein Malheur mit dem Brillenglas angeschaut und auch direkt ein neues bestellt. Bis das da ist, soll ich äußerst vorsichtig mit der Brille umgehen und sie am besten gar nicht putzen, zumindest nicht links. 150,- € kostet mich das neue Glas – ach wie schön waren doch Kontaktlinsen, die fielen nicht einfach runter.
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So, das war mein Tag bisher, ich hoffe ja, dass er angenehmer weitergeht als er angefangen hat. Ich meine, ich bin zu Hause, was kann mir jetzt noch großartig passieren? Auf meine Brille werde ich gut achten, die Knochen werde ich mir schon nicht brechen und mein Compi macht auch keine Anzeichen, dass da irgendwas passieren könne. Toi Toi Toi.

Ich hoffe, dass sich euer Tag angenehmer gestaltet hat und auch ebenso angenehm weitergeht.
Eure Puabi
bzw.
Eure Dani
 
Ich drücke dir die Daumen für den weiteren Tag.
Ich ärgere mich übrigens auch immer über teure Brillengläser... meine Mutter durfte letztens um die 400,- Euro zahlen, allerdings für 2 Gläser. Das ist in meinen Augen mehr als überteuert. Ich trage zwar auch manchmal eine Brille, aber nur zum Autofahren... lesen und sonstiges geht gut ohne. Ich hatte früher immer das Glück meine Brille zu verlieren oder mich versehentlich draufzusetzen, so dass ich beschloss ohne auszukommen. Und meine Erfahrung ist, dass meine Augen zwar langsam aber beständig besser wurden. Komisch, nicht?

Einen angenehmen Tag noch,
Vespi
 
oh je - das klingt nach nem eher bescheidenen tagesanfang - ich drueck die daumen, das der rest vom tag angenehmer fuer dich verlaeuft
 
wie shcon gesagt wurde, es kann nur noch besser werden-am besten wieder decke rausholn,tee machen und fleißig zocken oder blogs lesen oder irgendwas anderes machen ^^
 
Welch reizende Ärztin. Ich drücke mal die Daumen, dass Du nicht nochmals bei ihr vorstellig werden mußt...

LG,

Sebastian
 
Siehs Positiv ;D
Wenn der Tag so Scheiße anfängt,kann er nur besser werden.
 
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