Hell Night 2010: Münster (Konzertbericht)

XLarge TeaM

Rare-Mob
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Hell Night ... eigentlich muß man sich an einem solchen Abend nicht wundern wenn so einiges schief geht ...

Aber der Reihe nach. Aufmerksam geworden bin ich auf die Hell Night auf der MySpace Page von The Other, die für die Konzertreihe durch sechs deutsche Städte fleißig warben.

Und da mir das aktuelle Album „New Blood“ in sehr guter Erinnerung geblieben ist und die Fahrradhauptstadt Münster ja in angenehmer Reiseweite liegt, war das Onlineticket schnell geordert und rasch noch eine Interviewanfrage an The Other gestellt.

Die rund 250 Kilometer lange Fahrt nach Münster war eine stinkend langweilige Angelegenheit deren spannendster Moment ein Tankstellengummibrötchen mit Käse & Schinken war. Richtig interessant wurde es erst einige Kilometer vor dem Sputnik, als urplötzlich meine Lampen ausfielen und ich die letzte Viertelstunde mit Fernlicht überbrücken mußte ...

Am Sputnik angekommen war meine Verwunderung erst einmal groß, denn der Zugang zur Konzerthalle war noch verschlossen und trotzdem fanden sich gerade einmal sechs Personen vor dem Ort des Geschehens. Aus der Halle hörte man noch laut und deutlich den Soundcheck der französischen Banane Metalik - was zehn Minuten nach eigentlich offiziellem Einlaßbeginn kein gutes Zeichen ist ...

Und so kam es dann wie es kommen mußte, Regen setzte ein und die sich langsam ansammelnde Meute hatte die Wahl entweder nass zu werden oder sich unter das nach Urin stinkende Vordach zurückzuziehen. Das Staunen ging für mich weiter als sich die Zahl der anwesenden Wartenden plötzlich minimierte. Was sich dadurch erklärte dass auf dem Sputnikgelände zeitgleich eine Schülerfeier und eine Kulturveranstaltung stattfanden. Nach geschlagenen 105 Minuten des Wartens hatte die Sputnikcrew doch ein Einsehen und öffnete um 19.45 Uhr endlich die Tür.

Die Sputnikhalle an sich ist eine mittel große gemütliche Halle die geschätzt rund 500 Leute fasst, günstige Getränkepreise, als feste Nahrung Pizza bietet. Einen wirklich großen Umsatz haben die Veranstalter an diesem Abend aber wohl eher nicht gemacht. Denn bis zum Auftritt der ersten Band verteilten sich gerade mal zwischen 20-30 Personen in der Halle.

Als erste Band des Abends stürmten um 20.45 Uhr die fünf Mitglieder der französischen Band Banane Metalik die Bühne. Mit dabei die wohl aufregenste untote Go-Gore Tänzerin aus ganz Frankreich: Lora von Gore.

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Die Band lief mit dem berühmten Intro aus Clockwork Orange auf, der Sänger passend dazu kostümiert. Da ich bislang nur einige Takte aus ihrem 2008
erschienenen Album „Nice to meat you“ kannte und die mir seinerzeit eigentlich nicht so zusagten, war ich doch erstaunt wie metal- & gitarrenlastig sich Banane Metalik live präsentierte. Mit dem ersten Takt Musik gab die Band alles und mit dem dritten Song hatte die Jungs & das Mädel ihr (jetzt etwa 50-60
köpfiges) Publikum voll im Griff. Der Sänger sprang, boxte und rannte sich durch eine Liveshow die man als absolut headlinerwürdig bezeichnen
mußte. Der Roadie der Truppe war während der Show wirklich nicht zu beneiden. Den Kampf ums Mic-Kabel hat er aber schwitzend bestanden, Glückwunsch dazu!
Leider rächte sich jetzt der verspätete Einlaß und der Beginn des Konzertes. Denn bereits nach 25 Minuten kam von der Bühne der Hinweis, das man bereits das letzte Stück spielen müsse. Es sind dann zwar noch 2 Songs geworden und eine Bühnenzeit von 30 Minuten, doch befriedigend war das weder für die Band noch für das gerade warm gelaufene Publikum ...

Nach einer rund 15minütigen Umbaupause standen dann um 21.30 Uhr Nim Vind aus Kanada auf der Bühne. Tja, und bei der Band passte für mich irgendwie nix zueinander. Die Musik der Drei war nicht wirklich schlecht, doch der Gesang und der ganze Sänger passten irgendwie nicht. Mit seinem Outfit wirkte er leicht deplaziert und sein Gesang war nicht gut abgemischt und ging an vielen Stellen im Sound unter. Die Musik war angenehm flott & laut, doch irgendwie klangen die Stücke für mich alle gleich. Deshalb nutzte ich den Auftritt von Nim Vind für einen ausgiebige Shoppingeinsatz am Verkaufsstand von Banane Metalik, an dem Lora von Gore müde aber motiviert Shirts, CDs und allerhand Zubehör an den Mann brachte.

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Nach dem Nim Vind die Bühne gegen 22.05 Uhr verlassen hatten begann ein weiterer Umbau um The Other ihren Auftritt zu ermöglichen. Doch nicht nur der Bühnenumbau war zu bewerkstelligen sondern auch noch ein kurzer Soundcheck - vor Publikum während eines eigentlich laufenden Konzertes.

Aber um 22.30 Uhr hatte das Warten endlich ein Ende und The Other legten mit Vollgas einen wirklich sehr guten Gig hin. Die Geduld hatte sich am Ende ausgezahlt und Rod & seine Mannen rissen das Publikum noch einmal voll mit.

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Die letzte Band des Abends, die US-amerikanischen Blitzkid, hab ich mir persönlich dann geschenkt. Zum einen ist die Musik der Band nicht mein Geschmack und zum anderen war die Hell Night in Münster gegen 23.00 Uhr dann ohnehin offiziell zu Ende ...

Die Rücktour, noch immer nur mit Fernlicht ausgestattet, verlief aufgrund der technischen Mängel meines PKWs dann doch sehr viel spannender als die Hinfahrt ... *räusper, räusper ...

Fazit des Abends:
The Other & Banane Metalik lieferten jeweils eine großartige Bühnenshow ab, für die es sich lohnte alle Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Schade, dass die Bands nicht mehr Zeit auf der Bühne zur Verfügung hatten. Organisatorisch lief an diesem Abend leider doch vieles durcheinander ...
Aber nun ja: es war halt ´ne: Hell Night
 
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