Khanor
Dungeon-Boss
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1:55 Uhr, drei Tage wach...
Nein, nicht ganz, aber ich habe just in dem Moment, als ich mich entschied, diesen Blog zu schreiben, diesen Satz im Ohr gehabt.
Zu berichten gibt es nicht viel interessantes. Ich fühl mich wie damals, auf Montage, nur wesentlich schlimmer. "Von zuhause weg" und ohne Bezug zu seinem sonstigen Tagesablauf oder dem wirklichen Leben. Und dazu noch Panik, gefolgt von Hochgefühlen, gejagt von Versagensängsten, wonach meine Resignation schon beinahe wieder einen Lichtblick darstellt, die mich dann wieder zu (vermeintlichen) sehr guten Erkenntnissen führt, die dann hektisch bearbeitet werden müssen solang sie noch frisch sind, was wiederum zur Abschottung beiträgt und ich einige Stunden später vor dem nervlichen Zusammenbruch stehe, weil ich entweder den Überblick verloren habe oder wieder doch irgend etwas nicht so stimmt, wie ich es mir gedacht hatte.
Zusammengefasst: "Bachelorthesis".
Tja, 3,5 Jahre ist es nun her, da trat ich aus der Fachoberschule heraus, eigentlich mit jeder Menge "keine Ahnung". Jetzt, 3,5 Jahre und einen Studiengang später, komme ich gelegentlich an die Grenzen, bei denen ich zu sagen verleitet bin: es hat sich nichts geändert.
Das wäre übertrieben, aber wie oft ich allein bei meinen Überlegungen auf die Nase gefallen bin ist schon erbärmlich. Mit etwas mehr Vorwissen wäre das wohl weniger gravierend geschehen...
Aber was solls, ich kneif jetzt die Backen fest zusammen, schließe meine Augen und breche durch. Ein Zurück gibt es nicht mehr, aus mehreren Gründen, und das ist auch gut so. Wie sagte die Hebamme doch:
"Gegen Ende ist es ganz gut, dass man die Schwangerschaft leid ist, sonst würde das Kind ja nie geboren werden."
Gut, das war auf die Schwangerschaft bezogen, aber ich denke sinngemäß ist das übertragbar.
Johannes sagte vor einigen Wochen, als ich ihm sagte, dass ich die Klausur in Verbundbau auch nicht mitschreiben werde: "Ist doch in Ordnung, Sven. Mach dir den Kopf frei und häng dich in die Thesis, damit das Kapitel endlich vorbei ist. Im Master wirds doch erst so richtig interessant."
Hm, da wird er wohl recht haben, daran wage ich derzeit aber noch gar nicht zu denken.
Ich komme seit gut... ich habe schon keine Ahnung mehr, wie lange ich nur für die relativ unregelmäßigen körperlichen Bedürfnisse aus dem Arbeitszimmer komme. Es mögen vielleicht erst zwei Wochen sein, aber wie sagt der Typ in "Avatar" doch so schön: "Die Tage verschwimmen ineinander."
Irgendwann morgens raus, zwischen halb 9 und halb 11, und eigentlich gleich ins Arbeitszimmer. Irgendwann bestimmt Yvonne einfach, dass es doch mal Zeit für etwas zu essen ist (ich glaub das ist so etwa nach der ersten Kanne Kaffee), was wir dann oftmals zusammen zubereiten und uns dann aufs Sofa verkrümeln und einen Film schauen.
Dabei nehme ich mir jedes Mal vor, es zu genießen, aber nach allerspätestens 90 Minuten sehe ich schon immer wieder auf die Uhr und kann das Ende kaum abwarten. Wir haben doch keine Zeit.
Aber ich denke diese Zwangspausen tun mir ganz gut. Dann ist es auch schon wieder dunkel draußen, was meiner Arbeitsweise irgendwie zugute kommt. Abends bin ich am effektivsten. Ich weiß nicht woran das liegen mag, seinbar bin ich im Herzen doch noch immer ein Kellerkind.
Ich könnte ja tagsüber den Rollladen schließen, aber das ist in etwa so wie jemandem, der die Sonne vermisst, zu sagen: "mach dir doch das Licht an."
Nein, das ist nicht das gleiche.
Naja, und dann enden die Tage so zwischen halb drei und vier. Gestern etwas früher. Bei der Herleitung, zu der mein Prof sagte "sieht ganz gut aus", bin ich voll auf die Nase gefallen. Das ist mir gestern beim Abtippen bewusst geworden, als ich die einzelnen Terme immer weiter zusammenfasste und irgendwann nur noch eine 0 auf dem Bruchstich stand.
W?
T?
F?
Tja, die Suche des Fehlers war nach etwa 30 Minuten bereits beendet: wenn man irgendwo den Cosinus von 0 einsetzt, wo er nicht hingehört, bleibt eine 1 stehen. Nimmt man ihn weg, eben weil er da nicht hingehört, macht das 0 ^^
Weitere drei Stunden später, in der ich mir überlegt hatte ob es nicht doch auch anders geht, hab ichs dann aufgegeben und bin um 1 oder halb 2 ins Bett. Ich hab mir einfach gedacht, dass ich den Rotz dann eben weg lasse, auch wenn es echt cool wäre.
In meiner Arbeit heißt es an der Stelle: "Auf eine aufwendige Herleitung, wie es bei der kritischen Last der Fall gewesen ist, wird bei der kritischen Kippspannung abgesehen, um diese Arbeit übersichtlich zu halten."
Schön rausgeredet
Konnte natürlich, wie schon seit einer Woche, nicht einschlafen. Meinen Schlafrythmus habe ich mal wieder vollständig verloren, meine Tiefpunkte der Vergangenheit (so zwischen 12 und 2) hat der massive Kaffeekonsum wohl vorübergehend ausgeschaltet.
Es heißt Frauen nehmen in der Schwangerschaft 12 bis 15 kg zu, Männer etwa die Hälfte. Gut... wenn es so weiter geht stimmt das auch am Ende der Bachelorarbeit wieder, weil ich bis dahin bestimmt wegen Appetitlosigkeit wieder 10 kg runter habe
Aber Wurst. Das geht vorbei, dann nur noch hoffen, dass die nicht zu blöde Fragen im Kolloqium stellen und fertig. Ich sehe einfach davon ab, für Kapitel 4 und 5 jeweils auch eine so große Exceltabelle zu bauen, die mit 100.000 Holzstäbe analysiert und als pdf druckt (voll cooooool
), dann geht das bestimmt auch alles noch schneller. Die erste Tabelle hat mich zwar mit Arbeit über Wasser gehalten, wenn meine Schreibfähigkeit stecken blieb, aber für die anderen Probleme nochmal jeweils eine Woche Arbeit in die Tabellen stecken... nein, keine Zeit.
Und auch keine Lust mehr.
Kapitel 4 neigt sich dem Ende. Ich werde jetzt bis zum Schlafen noch einige Bildchen zeichnen, die ich einfügen muss, dann muss ich morgen noch ein Beispiel rechnen und langwierig über den Formeleditor dort einfügen, und dann ist der Senf auch gegessen.
Bergfest!
Naja, mehr oder weniger. Ich denke es geht bereits jetzt bergab, da die meisten Dinge schon behandelt sind.
Yay! Ein Ende ist... nicht in Sicht, aber es kommt bestimmt ^^
Yammi, ich hätte solche Lust auf einen leeeeckeren Kaffee -.-
Nein, nicht ganz, aber ich habe just in dem Moment, als ich mich entschied, diesen Blog zu schreiben, diesen Satz im Ohr gehabt.
Zu berichten gibt es nicht viel interessantes. Ich fühl mich wie damals, auf Montage, nur wesentlich schlimmer. "Von zuhause weg" und ohne Bezug zu seinem sonstigen Tagesablauf oder dem wirklichen Leben. Und dazu noch Panik, gefolgt von Hochgefühlen, gejagt von Versagensängsten, wonach meine Resignation schon beinahe wieder einen Lichtblick darstellt, die mich dann wieder zu (vermeintlichen) sehr guten Erkenntnissen führt, die dann hektisch bearbeitet werden müssen solang sie noch frisch sind, was wiederum zur Abschottung beiträgt und ich einige Stunden später vor dem nervlichen Zusammenbruch stehe, weil ich entweder den Überblick verloren habe oder wieder doch irgend etwas nicht so stimmt, wie ich es mir gedacht hatte.
Zusammengefasst: "Bachelorthesis".
Tja, 3,5 Jahre ist es nun her, da trat ich aus der Fachoberschule heraus, eigentlich mit jeder Menge "keine Ahnung". Jetzt, 3,5 Jahre und einen Studiengang später, komme ich gelegentlich an die Grenzen, bei denen ich zu sagen verleitet bin: es hat sich nichts geändert.
Das wäre übertrieben, aber wie oft ich allein bei meinen Überlegungen auf die Nase gefallen bin ist schon erbärmlich. Mit etwas mehr Vorwissen wäre das wohl weniger gravierend geschehen...
Aber was solls, ich kneif jetzt die Backen fest zusammen, schließe meine Augen und breche durch. Ein Zurück gibt es nicht mehr, aus mehreren Gründen, und das ist auch gut so. Wie sagte die Hebamme doch:
"Gegen Ende ist es ganz gut, dass man die Schwangerschaft leid ist, sonst würde das Kind ja nie geboren werden."
Gut, das war auf die Schwangerschaft bezogen, aber ich denke sinngemäß ist das übertragbar.
Johannes sagte vor einigen Wochen, als ich ihm sagte, dass ich die Klausur in Verbundbau auch nicht mitschreiben werde: "Ist doch in Ordnung, Sven. Mach dir den Kopf frei und häng dich in die Thesis, damit das Kapitel endlich vorbei ist. Im Master wirds doch erst so richtig interessant."
Hm, da wird er wohl recht haben, daran wage ich derzeit aber noch gar nicht zu denken.
Ich komme seit gut... ich habe schon keine Ahnung mehr, wie lange ich nur für die relativ unregelmäßigen körperlichen Bedürfnisse aus dem Arbeitszimmer komme. Es mögen vielleicht erst zwei Wochen sein, aber wie sagt der Typ in "Avatar" doch so schön: "Die Tage verschwimmen ineinander."
Irgendwann morgens raus, zwischen halb 9 und halb 11, und eigentlich gleich ins Arbeitszimmer. Irgendwann bestimmt Yvonne einfach, dass es doch mal Zeit für etwas zu essen ist (ich glaub das ist so etwa nach der ersten Kanne Kaffee), was wir dann oftmals zusammen zubereiten und uns dann aufs Sofa verkrümeln und einen Film schauen.
Dabei nehme ich mir jedes Mal vor, es zu genießen, aber nach allerspätestens 90 Minuten sehe ich schon immer wieder auf die Uhr und kann das Ende kaum abwarten. Wir haben doch keine Zeit.
Aber ich denke diese Zwangspausen tun mir ganz gut. Dann ist es auch schon wieder dunkel draußen, was meiner Arbeitsweise irgendwie zugute kommt. Abends bin ich am effektivsten. Ich weiß nicht woran das liegen mag, seinbar bin ich im Herzen doch noch immer ein Kellerkind.
Ich könnte ja tagsüber den Rollladen schließen, aber das ist in etwa so wie jemandem, der die Sonne vermisst, zu sagen: "mach dir doch das Licht an."
Nein, das ist nicht das gleiche.
Naja, und dann enden die Tage so zwischen halb drei und vier. Gestern etwas früher. Bei der Herleitung, zu der mein Prof sagte "sieht ganz gut aus", bin ich voll auf die Nase gefallen. Das ist mir gestern beim Abtippen bewusst geworden, als ich die einzelnen Terme immer weiter zusammenfasste und irgendwann nur noch eine 0 auf dem Bruchstich stand.
W?
T?
F?
Tja, die Suche des Fehlers war nach etwa 30 Minuten bereits beendet: wenn man irgendwo den Cosinus von 0 einsetzt, wo er nicht hingehört, bleibt eine 1 stehen. Nimmt man ihn weg, eben weil er da nicht hingehört, macht das 0 ^^
Weitere drei Stunden später, in der ich mir überlegt hatte ob es nicht doch auch anders geht, hab ichs dann aufgegeben und bin um 1 oder halb 2 ins Bett. Ich hab mir einfach gedacht, dass ich den Rotz dann eben weg lasse, auch wenn es echt cool wäre.
In meiner Arbeit heißt es an der Stelle: "Auf eine aufwendige Herleitung, wie es bei der kritischen Last der Fall gewesen ist, wird bei der kritischen Kippspannung abgesehen, um diese Arbeit übersichtlich zu halten."
Schön rausgeredet
Konnte natürlich, wie schon seit einer Woche, nicht einschlafen. Meinen Schlafrythmus habe ich mal wieder vollständig verloren, meine Tiefpunkte der Vergangenheit (so zwischen 12 und 2) hat der massive Kaffeekonsum wohl vorübergehend ausgeschaltet.
Es heißt Frauen nehmen in der Schwangerschaft 12 bis 15 kg zu, Männer etwa die Hälfte. Gut... wenn es so weiter geht stimmt das auch am Ende der Bachelorarbeit wieder, weil ich bis dahin bestimmt wegen Appetitlosigkeit wieder 10 kg runter habe
Aber Wurst. Das geht vorbei, dann nur noch hoffen, dass die nicht zu blöde Fragen im Kolloqium stellen und fertig. Ich sehe einfach davon ab, für Kapitel 4 und 5 jeweils auch eine so große Exceltabelle zu bauen, die mit 100.000 Holzstäbe analysiert und als pdf druckt (voll cooooool
Und auch keine Lust mehr.
Kapitel 4 neigt sich dem Ende. Ich werde jetzt bis zum Schlafen noch einige Bildchen zeichnen, die ich einfügen muss, dann muss ich morgen noch ein Beispiel rechnen und langwierig über den Formeleditor dort einfügen, und dann ist der Senf auch gegessen.
Bergfest!
Naja, mehr oder weniger. Ich denke es geht bereits jetzt bergab, da die meisten Dinge schon behandelt sind.
Yay! Ein Ende ist... nicht in Sicht, aber es kommt bestimmt ^^
Yammi, ich hätte solche Lust auf einen leeeeckeren Kaffee -.-