Khanor
Dungeon-Boss
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Früher konnte man annähernd sicher sein, dass beim Kauf von jeglichen Artikeln aus dem Ikea-Sortiment mindestens Schrauben fehlten, oder aber beim Kauf eines Schrankes entpackte man daheim die Schrauben aus einem 200 x 70 cm messenden Karton, allerdings fand sich kein einziges Brett darin.
Heutzutage hat sich diesbezüglich vieles geändert und es ist eher selten, dass etwas fehlt - und das kommt schließlich in den besten Familien mal vor.
Die Aufbauanleitungen waren damals auch ein Graus, heute kann man sich aber an wirklich gut erklärten Legoanleitungen erfreuen, sodass sogar ein 5-jähriger in der Lage wäre einen riesigen und komplexen Schrank aufzustellen.
Seit mein Altgeselle und ich mal in einer Wohnung nicht nur die Kücheninstallation übernehmen sollten, sondern auch einen halben Tag extra bekamen, um eine Ikea-Küchenzeile aufzustellen habe ich diese Anleitungen wirklich zu schätzen gelernt. Kann sein, dass es daran lag, dass der Kollege noch annähernd volltrunken vom Vorabend war (schließlich hatte Hamburg gespielt, nur einer von vielen Gründen abends die Weizen-Vorräte des Sportheims zu erschöpfen), ich vermute aber eher, dass es das "Das ham'wa immer so gemacht"-Prinzip war, dass eines der Bretter zum Versagen zwang - was mit einem Blick in die Anleitung definitiv nicht geschehen wäre.
Er überreichte mir die mittlerweile zwei Holzteile dann mit den Worten: "Pack das mal unten in meinen Koffer und leg die Schraubendreher drüber. Das Teil war dann einfach nicht dabei..."
Gut...
Wie gesagt, seither werfe ich tatsächlich Blicke in alle möglichen Anleitungen, oftmals sogar in Spielanleitungen. Ihr wäret überrascht, wie einfach manche GameCube-Spiele sein können, wenn man sich die Seite mit den Tastenkombinationen mal zu Gemüte führt.
Bei Prince of Persia beisielsweise würde ich aber davon abraten und zumindest die Kämpfe weiter nach dem Hack'n'Slay-Prinzip durchziehen.
Seit ich nun hier wohne steht in meinem Schlafzimmer das eine oder andere Teil von Ikea herum, weil ich es noch nicht verbauen konnte, da mir irgendwas fehlt. Z.B. die restlichen Küchenmöbel, oder schlicht eine Arbeitsplatte. Oder ein Schrank für die Schranktür.
Manchmal geschieht es dann, dass man nach einem Ikea-Besuch dann einiges davon abarbeiten kann und genau darauf freute ich mich heute morgen.
Eckschrank aufbauen, Wohnzimmerregal aufbauen - und unterwegs die Tür verbraten um Platzgewinn im Schlafzimmer zu erhalten.
Den Schrank selbst haben Yvy und ich schon am Samstag begonnen, kleinere Missgeschicke ließen uns dann doch abbrechen. Dieser Schrank wird uns noch mit 80 Jahren verfolgen, fürchte ich. So viel kann nicht einmal beim Kauf einer viel zu kleinen Badehose schief gehen, die dann im Schwimmbad auf der Leiter des Sprungturms aufplatzt!
Wie dem aber auch sei: heute wollte ich ihn bezwingen.
Nach kurzer Zeit stand er wenigstens von selbst. Nach dem Einbau des Rondells irritierte mich zwar, dass kein effektiver Schwungstopper vorhanden ist, aber wenn man das weiß kann man sich dementsprechend verhalten.
Mit Ächzen und Keuchen bugsierte ich das Teil in die Küche und zwar ohne, dass die Standfüßchen abbrachen.
Ab an die Wand schieben, ganz vorsichtig versteht sich, immer in Sorge um die Füße.
Steht.
Zu weit von der Wand.
An dieser Stelle muss man nun erwähnen, dass der Schrank eine geschlossene Rückwand hat, was die Steckdose dahinter allerdings nicht weiter stört, da sie sich nicht davon abbringen lässt den für sich selbst nötigen Platz in Anspruch zu nehmen.
Hier wird nun also noch Klärungsbedarf sein, da ich aber noch keine Arbeitsplatte vorweisen kann ist die ganze Story sowieso noch variabel.
Dann überlegt man allerdings weiter: bei dem Schrank fehlten die Wandhalter. Wie verhält sich das Teil, wenn das Rondell mit Töpfen beladen ist?
Ein Glück, dass ich noch kein Statiker bin...
Egal nu, jetzt erstmal die Tür dran, damit von dem Schrank - abgesehen von einigen überzähligen Schrauben - wenigstens alles aus dem Schlafzimmer verschwindet.
Tür - da.
Scharniere - da.
Kombination - möglich.
Schrank - da.
Tür/Scharnier Kombination - da.
Tür/Scharnier/Schrank Kombination - ausstehend.
Wie zum Geier überzeuge ich nun die Tür davon, dass sie am Schrank haften bleibt? Ein Blick in die Anleitung könnte helfen...
Leider werden Ikea-Küchenschränke ohne Türen verkauft, daher findet sich in der Anleitung kein Türeinbau.
Oh, aber da, auf der Scharbierverpackung:
Hmmhm, gut.
Sieht zwar aus, wie eine Demontageanleitung, aber darüber kann man ja Rückschlüsse ziehen. Wenige Handgriffe später war also die Fassung des Scharniers im Schrank.
Wie gehts weiter?
Soso, okay.
Das Scharnier muss da nun irgendwie dran, hmmhm.
Und wie? Hmm...
Nicht wie früher, einfach dranschrauben. Nein.
Auch nicht einschieben, nein.
Achso, per Click.
Oder?
Hm... Vorn einhängen, hinten klicken?
Nein.
Hinten einhängen, den Bügel spannen und vorn einklicken?
Nein.
Innovation mit Hindernissen, würde ich sagen.
Geschlagene 15 Minuten (gefühlt zwei Stunden) versuchte ich mein Glück, bis ich von Jähzorn gepackt dagegen ankämpfen musste, dieses scheiß Scharnier durch das geschlossene Fenster direkt bis nach Mannheim zu werfen, um es dort im Schädel eines Verkäufers zu versenken.
Da ist KEIN Click!
Wie denn auch? Ich meine, schön, dass die sich sowas überlegen, was neues, was tolles, was leichtes. Aber auch das alte Prinzip hat funktioniert, ohne Schwierigkeiten. Und wenn ich etwas neues in Produktion gebe, dann teste ich doch vorher, ob nicht vielleicht die Spanne zwischen Bügel und Raste zu kurz sein könnte oder? Ich meine, ein halber Millimeter ist nicht viel, aber wenn genau der gebraucht wird, dann muss er auch vorrätig sein.
Nicht einmal mit meinem Hämmerchen ist ein Click drin.
Und mit einem Hammer auch nicht.
Um mindestens zehn Jahre gealtert verfrachtete ich also Tür un Scharniere wieder ins Schlafzimmer, um eine weitere Ecke mit weiteren Ikea-Einzelteilen zu beglücken.
Vielleicht sollte ich mir von denen einen Sponsorenvertrag erzwingen.
Und ein schickes, beleuchtetes Klingelschild.
"Ikea - Außenlager Darmstadt".
Heutzutage hat sich diesbezüglich vieles geändert und es ist eher selten, dass etwas fehlt - und das kommt schließlich in den besten Familien mal vor.
Die Aufbauanleitungen waren damals auch ein Graus, heute kann man sich aber an wirklich gut erklärten Legoanleitungen erfreuen, sodass sogar ein 5-jähriger in der Lage wäre einen riesigen und komplexen Schrank aufzustellen.
Seit mein Altgeselle und ich mal in einer Wohnung nicht nur die Kücheninstallation übernehmen sollten, sondern auch einen halben Tag extra bekamen, um eine Ikea-Küchenzeile aufzustellen habe ich diese Anleitungen wirklich zu schätzen gelernt. Kann sein, dass es daran lag, dass der Kollege noch annähernd volltrunken vom Vorabend war (schließlich hatte Hamburg gespielt, nur einer von vielen Gründen abends die Weizen-Vorräte des Sportheims zu erschöpfen), ich vermute aber eher, dass es das "Das ham'wa immer so gemacht"-Prinzip war, dass eines der Bretter zum Versagen zwang - was mit einem Blick in die Anleitung definitiv nicht geschehen wäre.
Er überreichte mir die mittlerweile zwei Holzteile dann mit den Worten: "Pack das mal unten in meinen Koffer und leg die Schraubendreher drüber. Das Teil war dann einfach nicht dabei..."
Gut...
Wie gesagt, seither werfe ich tatsächlich Blicke in alle möglichen Anleitungen, oftmals sogar in Spielanleitungen. Ihr wäret überrascht, wie einfach manche GameCube-Spiele sein können, wenn man sich die Seite mit den Tastenkombinationen mal zu Gemüte führt.
Bei Prince of Persia beisielsweise würde ich aber davon abraten und zumindest die Kämpfe weiter nach dem Hack'n'Slay-Prinzip durchziehen.
Seit ich nun hier wohne steht in meinem Schlafzimmer das eine oder andere Teil von Ikea herum, weil ich es noch nicht verbauen konnte, da mir irgendwas fehlt. Z.B. die restlichen Küchenmöbel, oder schlicht eine Arbeitsplatte. Oder ein Schrank für die Schranktür.
Manchmal geschieht es dann, dass man nach einem Ikea-Besuch dann einiges davon abarbeiten kann und genau darauf freute ich mich heute morgen.
Eckschrank aufbauen, Wohnzimmerregal aufbauen - und unterwegs die Tür verbraten um Platzgewinn im Schlafzimmer zu erhalten.
Den Schrank selbst haben Yvy und ich schon am Samstag begonnen, kleinere Missgeschicke ließen uns dann doch abbrechen. Dieser Schrank wird uns noch mit 80 Jahren verfolgen, fürchte ich. So viel kann nicht einmal beim Kauf einer viel zu kleinen Badehose schief gehen, die dann im Schwimmbad auf der Leiter des Sprungturms aufplatzt!
Wie dem aber auch sei: heute wollte ich ihn bezwingen.
Nach kurzer Zeit stand er wenigstens von selbst. Nach dem Einbau des Rondells irritierte mich zwar, dass kein effektiver Schwungstopper vorhanden ist, aber wenn man das weiß kann man sich dementsprechend verhalten.
Mit Ächzen und Keuchen bugsierte ich das Teil in die Küche und zwar ohne, dass die Standfüßchen abbrachen.
Ab an die Wand schieben, ganz vorsichtig versteht sich, immer in Sorge um die Füße.
Steht.
Zu weit von der Wand.
An dieser Stelle muss man nun erwähnen, dass der Schrank eine geschlossene Rückwand hat, was die Steckdose dahinter allerdings nicht weiter stört, da sie sich nicht davon abbringen lässt den für sich selbst nötigen Platz in Anspruch zu nehmen.
Hier wird nun also noch Klärungsbedarf sein, da ich aber noch keine Arbeitsplatte vorweisen kann ist die ganze Story sowieso noch variabel.
Dann überlegt man allerdings weiter: bei dem Schrank fehlten die Wandhalter. Wie verhält sich das Teil, wenn das Rondell mit Töpfen beladen ist?
Ein Glück, dass ich noch kein Statiker bin...
Egal nu, jetzt erstmal die Tür dran, damit von dem Schrank - abgesehen von einigen überzähligen Schrauben - wenigstens alles aus dem Schlafzimmer verschwindet.
Tür - da.
Scharniere - da.
Kombination - möglich.
Schrank - da.
Tür/Scharnier Kombination - da.
Tür/Scharnier/Schrank Kombination - ausstehend.
Wie zum Geier überzeuge ich nun die Tür davon, dass sie am Schrank haften bleibt? Ein Blick in die Anleitung könnte helfen...
Leider werden Ikea-Küchenschränke ohne Türen verkauft, daher findet sich in der Anleitung kein Türeinbau.
Oh, aber da, auf der Scharbierverpackung:
Hmmhm, gut.
Sieht zwar aus, wie eine Demontageanleitung, aber darüber kann man ja Rückschlüsse ziehen. Wenige Handgriffe später war also die Fassung des Scharniers im Schrank.
Wie gehts weiter?
Soso, okay.
Das Scharnier muss da nun irgendwie dran, hmmhm.
Und wie? Hmm...
Nicht wie früher, einfach dranschrauben. Nein.
Auch nicht einschieben, nein.
Achso, per Click.
Oder?
Hm... Vorn einhängen, hinten klicken?
Nein.
Hinten einhängen, den Bügel spannen und vorn einklicken?
Nein.
Innovation mit Hindernissen, würde ich sagen.
Geschlagene 15 Minuten (gefühlt zwei Stunden) versuchte ich mein Glück, bis ich von Jähzorn gepackt dagegen ankämpfen musste, dieses scheiß Scharnier durch das geschlossene Fenster direkt bis nach Mannheim zu werfen, um es dort im Schädel eines Verkäufers zu versenken.
Da ist KEIN Click!
Wie denn auch? Ich meine, schön, dass die sich sowas überlegen, was neues, was tolles, was leichtes. Aber auch das alte Prinzip hat funktioniert, ohne Schwierigkeiten. Und wenn ich etwas neues in Produktion gebe, dann teste ich doch vorher, ob nicht vielleicht die Spanne zwischen Bügel und Raste zu kurz sein könnte oder? Ich meine, ein halber Millimeter ist nicht viel, aber wenn genau der gebraucht wird, dann muss er auch vorrätig sein.
Nicht einmal mit meinem Hämmerchen ist ein Click drin.
Und mit einem Hammer auch nicht.
Um mindestens zehn Jahre gealtert verfrachtete ich also Tür un Scharniere wieder ins Schlafzimmer, um eine weitere Ecke mit weiteren Ikea-Einzelteilen zu beglücken.
Vielleicht sollte ich mir von denen einen Sponsorenvertrag erzwingen.
Und ein schickes, beleuchtetes Klingelschild.
"Ikea - Außenlager Darmstadt".