Kein Zwang zu BC^^

Imbachar

Rare-Mob
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Wie wir alle wissen ist eine neue Art der Helden im Kommen, die die edelsten Artefakte der Geschichte Azeroths nicht mehr erkennen, wenn sie sie sehen.

Von den Stats her sind sie auch wenig interessant geworden, doch das Aussehen lassen sie immernoch legendär erscheinen und doch geraten die Geschichten um jene Items immer mehr in Vergessenheit.

Es sind aber nicht nur jene alten Mythen vom Kampf des Feuerfürsten Ragnaros mit dem Herrn des schwarzen Drachenschwarms auf Azeroth Lord Victor Nefarius um die Vorherrschaft im Blackrock, die in Vergessenheit geraten, sondern die ursprüngliche Welt an sich. Die Helden unserer Zeit haben ein verwaistes und herrenloses Land zurückgelassen, in dem sich der Nachwuchs schnellstmöglich bemüht diese soziale Einöde Richtung Scherbenwelt verlassen zu können. Und nicht nur das. Mit dem nächsten Addon gibt es nicht nur eine weitere Welt, die darauf wartet erobert zu werden, sondern die heimatliche Ausbildung soll zusätzlich enorm verkürzt werden, um dem durchschnittlichen Helden den Weg ins Exil einfacher zu gestalten.

Und was geschieht dann mit der alten Welt?

Dies ist eine Geschichte, die man in seiner Phantasie frei weiterspielen kann. Denn augenscheinlich ist die Bedrohungslage ja nicht geringer geworden. Gerade aus den Pestländern und der Zitadelle des Abgesandten des Lich Königs Kel'Thuzad gab es die letzte große Gefahr für die freien Landen. Horde und Allianz stellten sich einst (zumindest auf den PvE-Servern) gemeinsam gegen die Bedrohung ausgehend von den schwebenden Pyramiden der Untoten.

Und auch die Silithiden im Süden Kalimdors sollten nicht außer Acht gelassen werden. Denn einst wurden Tonnen von Kriegsgütern zusammengetragen um eine Armee auszurüsten, die bei der Öffnung des Tores von Ahn'Qiraj die feindlichen Heerscharen zurücktreiben konnte. Und nun sind sie sich selbst überlassen. Sie können sich in Ruhe erholen, aufbauen, rehabilitieren. Und wenn die Zeit gekommen ist, dann werden sie zuschlagen.

Was ist mit Lady Katrana Prestor, die nun unbedrängt ihren Einfluss auf König Anduin Wrynn und Hochlord Bolvar Fordragon geltend machen kann, ohne dass sie täglich fünfmal von tapferen Helden entlarvt wird. Wer wird sie in Zukunft noch in ihre Schranken weisen? Durch eine ellenlange Questreihe, dessen Sinn höchstens noch rollenspielerischer Natur ist...

In der Welt gibt es eine unendliche Anzahl von offenen Geschichten und unerledigten Heldentaten die langsam aber sicher in Vergessenheit geraten und auch der Scherbenwelt wird es bei Veröffentlichung des nächsten Addons nicht anders ergehen.

Böse Zungen behaupten immer dieses Spiel habe sich verändert. Es sei nicht mehr das alte World of Warcraft, das sie einst vor bis zu zweieinhalb Jahren begonnen haben. Und sie haben recht damit. Schuld ist nicht alleine Blizzard, denn der Einfluss der spielenden Community ist einfach zu groß, doch ganz schuldfrei kann man die Herren von Azeroth nun auch wieder nicht sprechen. Letztlich können die Fragen rund um neuen Content, weitere Addons und größere Veränderungen in der Welt so einfach beantwortet werden, wie fast alle anderen Fragen dieser Erde:

Finde heraus wo das Geld liegt, und die Antwort ist nicht mehr weit entfernt.
Ob es der Spieler möchte oder nicht, ist World of Warcraft zuallererst immernoch eine virtuelle Gelddruckmaschine für den Betreiber. Nein, nicht die Milchmädchenrechnungen sind richtig ála

6.000.000 Abos x 13 Euro = 78.000.000 Euro pro Monat...
abzüglich 100* Server á 5.000* Euro Wartungs, Strom und sonstige Kosten
abzüglich 4* überforderte Gamemaster für 1200* Euro pro Monat
abzüglich 1 x 400 Euro/Monat für die Putze, die Mittwochs immer die Stecker rauszieht.
abzüglich Vorstandsgehälter unbekannter Höhe

=> 60.000.000 Euro im Monat Gewinn!

*geschätzte Werte


Blizzard wo bleibt mein Mitspracherecht?????

So einfach ist es leider nicht, doch abgesehen von dubiosen Rechnungen innerhalb der Spielerschaft darf trotzdem nicht vergessen werden, dass es letztlich nur um das Geld geht. Und Geld wird über den Spielspaß erreicht, den man der Community bieten kann. Und dieser errechnet sich einfacherweise aus den Bedürfnissen und Wünschen der Spieler.

World of Warcraft wurde als Rollenspiel für die Massen gestartet. Anzeichen dafür sind so sinnlose Dinge wie Emotes, nutzlose Kleidungsstücke für bis zu 25 Gold zu kaufen, Blumensträuße und Hochzeitskleider. Und selbst in der Anfangsphase gab es noch diverse Dinge, die einen daran erinnerten, dass auch die Entwickler dem Rollenspiel Bedeutung zugemessen haben. Zum Beispiel war das Feature der Anprobe nicht von Anfang an implementiert. Doch mit der Zeit änderte sich dies. Die Spielerschaft erinnerte sich zunehmend ihrer Urinstinkte als Jäger und Sammler und jagte Boss um den Loot zu sammeln. Und diese Entwicklung wird unaufhaltbar vorangetrieben.

Mit der Vereinfachung des Levelns bis zum 60ten Level wird ein weiterer unliebsamer Aspekt des Spieles entfernt. Es dauert einfach zu lange, bis ein Held weit genug ist, um in die bewohnten Gebiete der Welt vorzudringen: Die Scherbenwelt und später auch Northrend. Ein neuer Spieler, der sich wünscht an einem Onlinespiel mit tausenden von Spielern teilzunehmen wird schon nach kurzer Zeit jäh in die Realität zurückgerissen und fühlt sich wie Crocodile Dundee, der sich hoffnungslos im australischen Outback verirrt hat und sich Monster für Monster den meilenweiten Weg in die Zivilisation zurück freikämpfen muss. Erst nach tagelangem Solospiel hat er schliesslich den Test bestanden und wird langsam in die Gesellschaft aufgenommen.

Wenn man keine wertvollen Neukunden verlieren möchte muss man nun also reagieren und das unfreiwillige Solospiel abkürzen. Level werden verkürzt, das Heldenleben vereinfacht und neuer Spielinhalt folgerichtig auch auf das Endlevel beschränkt.

Das Spiel verändert sich.

Wer die alte Welt gesehen hat, braucht etwas neues, auf das er sich konzentrieren kann. So die Philosophie der Entwickler. Nach dem geschmolzenen Kern kam der Pechschwingenhort. Nach dem Pechschwingenhort kam Ahn'Qiraj. Nach Ahn'Qiraj kam Naxxramas. Für den Gelegenheitsspieler schon mehr als er selbst eigentlich eleben kann. Vielleicht bin ich nicht ehrgeizig genug für dieses Spiel, vielleicht bin ich anders als der ganze Rest, aber der Content, der mir in der "alten Welt" geboten wurde, war für mich noch lange nicht ausgeschöpft.

Mit anderen Worten: Ich brauche kein Addon, welches mir völlig neue Bosse, Instanzen, Herausforderungen und neue Aufgaben beschert. Ich möchte nicht sagen, dass es völlig nutzlos war, The Burning Cruisade herauszubringen. Nein, weiss Gott nicht. Aber es gab für mich in Azeroth immernoch genug Situationen, Herausforderungen und Ziele, auf die ich mich besinnen konnte und damit stand für mich fest: Ich halte die Stellung in Azeroth!

Was mich dann erwartete war abzusehen. Eine leere Welt, nur für mich alleine. 40er Raids waren völlig utopisch geworden. 20er Raids wurden mit den Leuten gemacht, die zuvor nie eine Raidinstanz von innen gesehen hatten. Dementsprechend ging es auch schief. Denn obwohl Zul'Gurub mit Helden der Stufe 63-66 viel einfacher wird, braucht es doch eine gewissen Disziplin (vor allem bei Bossen, wie dem Tigertroll). Es kam zu zwei Runs und danach versagte die Motivation der Mitglieder... warum teure Repkosten bezahlen, wenn man eh nichts abstauben kann? Selbst die Nexuskristalle vom Entzaubern braucht schliesslich kein Mensch mehr...

Na und von den 5er Instanzen brauche ich wohl nichts zu erzählen. Erstens braucht man selbst nichts mehr und Randoms, denen man helfen konnte, waren ebenfalls ausgestorben. Die Welt war tot.

Die Freiwilligkeit das Addon zu kaufen und zu spielen wurde faktisch zum Zwang und den Spielern ohne Addon wurde die Grundlage ihres Spielspaßes entzogen. Was dahintersteckt ist natürlich klar: Jeder der einen längerfristigen Spielspaß in der World of Warcraft finden kann, wird früher oder später auf den Kauf des Addons zurückgreifen. Alle anderen wären vermutlich sowieso nicht mehr lange dabei gewesen.

Auf jedem Server gibt es noch einzelne Spieler, die wahrscheinlich die Flagge der Addonlosen hochhalten. Vermutlich zwar ohne ein aktives Abo zu besitzen, aber immernoch mit dem Willen im Hinterkopf vielleicht irgendwann einmal zurückzukehren. Doch ohne sich selbst mit seinesgleichen zu organisieren, wird dies nicht gelingen, denn wer möchte schon 13 Euro im Monat bezahlen um ein Onlinespiel zu spielen, welches sich einzig durch die revolutionäre Erfindung von einem Solospiel unterscheidet, während des Monsterprügelns noch mit anderen Spielern chatten zu können.

Und auch der letzte Rettungsanker jener unverbesserlichen, antiquierten Gute-alte-Zeit-Menschen wurde letztens von Blizzard zerstört. Es wird keinen Server geben, der in der Zeit vor der Öffnung des schwarzen Portals spielt. Es wird keine offizielle Möglichkeit geben, Addonverweigerern den Spielspaß zurückzubringen. Es sei denn sie kaufen dieses freiwillige Addon.

Also machen wir uns nichts vor: Die guten alten Zeiten sind endgültig vorbei.
Es gibt kein zurück mehr. Die Masse hat entschieden. Sie hat sich für den Fortschritt entschieden, für die Instanzen und die Endgameraids. Sie hat sich entschieden für eine Welt der Wettbewerbs untereinander in der Arena und dem ewigen Kampf um den größten, besten und strahlensten Helden von allen.

Eine Entscheidung zugunsten des Wettbewerbs gegeneinander. Wer ist der schnellste Raid! Wer ist die beste Gruppe! Wer ist der fähigste Spieler! Und so bleibt WOW keine fantastische Welt sondern passt sich auf allen Ebenen und in allen Belangen den darwinschen Gesetzen an:

Nur die besten Überleben.
cry.gif
 
Früher war alles besser aber wir hatten ja nix vor dem Krieg... ;)

Der Wettbewerb unter den Raidgruppen war in "Begins" genau der gleiche wie er in "BC" ist. Und die PvP-Landschaft war auch keinen Deut friedlicher.. man konnte zwar noch nicht gegeneinander aber man hätte wenn man könnte und seis nur um endlich zu beweisen das der R14er da doch nur ein Hart-IVer ist

Auf die gleiche Art hätte man auch gegen Naxx wettern können, oder AQ oder ZG oder oder oder.. bis schliesslich sogar MC zur Erfindung des Bösen mutiert, weil die in großer Mühe erwirtschafteten ersten Epixx (noch ECHT selten damals ;) ) auf einmal wertlos wurden..

Was schliessen wir daraus? Die gute alte Zeit war gut, aber gerade sind wir in der guten alten Zeit von Morgen...
 
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