Mal ein Geschichtchen von mir - zum definitiven Ende meiner WoW Karriere

MacJunkie79

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Tja - so ist das halt wenn man auf einem RP-Server angefangen hat: Da kommen einem Char-Geschichten in den Sinn: (Damit wären alle meine Chars abgehandelt)

Theogrimm machte seinen ersten Schritt auf dem weichen Sand. Das Geschaukel des Schiffs hatte ihn etwas blass werden lassen um die Nase werden lassen. Jetzt hatte er endlich wieder festen Boden unter den Füßen - festen Boden der lieben Heimat. Doch ein heimatliches Gefühl wollte sich nicht so recht einstellen. Er war froh wieder im Lande Khaz Modan zu sein, aber das Herzklopfen das er früher gespürt hatte blieb aus. Hart war sein Gesicht geworden. 3 große Narben zogen sich schräg über sein Gesicht. Das linke Auge war mit einer grob geschmiedeten Platte abgedeckt - durch Bolzen in seinem Fleisch gehalten. Ein Ork hatte ihm das Auge mit einem Pfeil herausgeschossen. Er hatte den Pfeil damals mitsamt des Augapfels herausgerissen und den Ork mit Millionen von Stichen geradezu perforiert. Theogrimms roter Bart war von grauen Haaren durchzogen. Er war alt geworden - alt und verbittert. Viele Helden hatte er kommen sehen und ebenso viele auch wieder gehen. Er hatte Freunde gewonnen und wieder verloren. Jetzt wollte er einfach nur seine Ruhe - seinen Lebensabend im Kreise seines Volkes, seines Stammes verbringen.

Da wo der Sand durch grünes, saftiges Gras abgelöst wurde standen 3 Gestalten. Theogrimm erkannte sie sofort, sein letztes verbliebene Auge war sehr gut. Der eine war ein Gnom, Flixxli ein Magier mit weißen Haaren, Bruder von Gixxli der starb als er versuchte eine Feuerwerksrakete mit einem viel zu großem Feuerball anzuzünden. Flixxli hatte ihm geschrieben, damals, und meinte es sei ein durchaus würdiger Tod gewesen. Die anderen beiden Gestalten waren zwei Zwerge Allvedir, ein Jäger gehüllt in abgewetzte Lederkleidung und Grimmbur, dessen Kettenrüstung im leichten Wind klapperte. Grimmbur hatte sich auf seinen Hammer gestützt, richtete sich jetzt aber auf und winkte Theogrimm zu. Dieser schritt zu seinen Freunden hinüber. Die vier begrüßten sich stumm und schritten ohne ein Wort zu den Widdern hinüber die unter einigen Bäumen grasten.

Seit der letzten Schlacht in der er sein Auge verloren aber 20 Moonkins erlegt hatte, hatte er seine Rüstung nur noch zum Schlafen abgelegt. Die Panzerplatten klapperten beim Aufsteigen. Ein kurzes Schnalzen mit den Zügeln und der kleine Tross setzte sich in Bewegung - Richtung Grollberg. Die Magie seiner Beschwörung war vorbei - das spürte er.

3 Tage waren sie geritten, hatten kaum ein Wort gesprochen und nun waren sie fast am Ziel angekommen. Nach 2 Stunden war auch der letzte Rest Weg geschafft. Theogrimm stieg am Fuße des Berges ab. Je näher er dem Berg kam um so lauter wurde ein Grummeln das aus der Tiefe zu kommen schien. Als er auf Armlänge an die graue Wand des Berges herangekommen war, teilte er sich mit lautem Getöse und gab für den Herren des Berges den Weg frei. Modrige Kühle umfing ihn als er in den Berg trat. Seine 3 Begleiter folgten hinter ihm. Etwas war merkwürdig. Die Statuen der Wachen in dieser Höhle waren eingeschlagen, in Bruchstücken lagen sie auf dem Felsboden verstreut. Theogrimms Axt fauchte 2,3 mal kampfbereit durch die Luft und nahm dann zielsicher geführt, ihre Kampfposition ein während Theogrimm mit dem anderen Arm sein Schild vom Rücken zog und anlegte. Noch einmal war der alte Krieger in einem Abenteuer verstrickt. Seine Gefährten machten sich ebenfalls Kampfbereit. Zwischen Flixxlis Fingern bruzzelte es verdächtig, Grimmbur war an die Seite Theogrimms gestürzt und hatte seinen Hammer gezogen. Grimmburs Anwesenheit gab Theogrimm Sicherheit. Aus Richtung von Allvedir hörte man das metallische Klicken des Jagdgewehrs. So marschierten sie durch verlassene Gänge, überall lagen die Bruchstücke von Zwergenstatuen. Theogrimms Wut stieg mit jedem Schritt den er tat. Hier lag sein Volk in Trümmern.

In der Tür zum großen Thronsaal durch das auch einmal Chayara hereingekommen war um ihn zu wecken, blieben sie stehen. Theogrimm fixierte seinen Thron und die Gestallt die darauf in entehrender Weise saß. Ein Elf lümmelte Quer über den Thron, die Füße über die Armlehnen gelegt.
"Da seid ihr ja endlich Theogrimm Grollbringer, war die Überfahrt nett?" Theogrimm sprach kein Wort, seine Axt blitzte im Fackelschein angriffslustig.
Der Elf richtete sich auf. Der schlanke Körper war in eine rote Robe gehüllt, seine langen, blonden Haare vielen bis zu seinen Hüften und seine Augen leuchteten in einem intensiven Grün. Ein Blutelf. "Wißt Ihr", sprach der Elf weiter, "hier könnte ich nicht leben - aber es ist nett, dass ihr zum sterben heim gekehrt seid." Mit diesen Worten hob der Blutelf die Hand. Im gleichen Moment platzte Allvedirs Brustkorb auf, die Rüstung platzte und ein Schwall rotes Blut ergoß sich über den Boden. Der Zwerg sank leblos zu Boden. Ein Leuchten schien zwischen dem toten Körper und dem Blutelf für kurze Zeit aufzuflackern.

Der Gegner vor dem Thron verzog verächtlich das Gesicht. "Eure Seelen sind die Schlimmsten die es gibt Zwerg." Der Hexer erhob erneut die Hand. Allvedir stöhnte auf, Schweißperlen zeigten sich auf seiner Haut. Plötzlich schien er von Sekunde zu Sekunde zu altern. Seine Haut wurde grau, warf Falten und fiel dann in Fetzen zu boden. Grimmbur gab krächzende Laute von sich. Als das Skelett des Zwergs in sich zusammenbrach zerfiel es noch im Fallen zu Staub. Theogrimm wollte gerade vorwärts stürmen um den Hexer der die Hallen der Grollbringer entweiht hatte, auseinander zu nehmen, als ein Feuerball an sienem Kopf vorbeiflog. Flixxli hatte all seine Kraft zusammengenommen und einen Feuerball aus einen Handflächen entlassen, der fast 3x so groß war wie er. Bevor der Zauber in seinem Ziel einschlagen konnte erschien ein lila-farbenes Pentagram hinter dem Thron an der Wand. Überall an den Wänden und Säulen erschienen lilane Symbole - keine Zwergenrunen - unheilige Symbole.

Der Feuerball hatte fast sein Ziel erreicht als sich eine mächtige dunkle Gestalt zwischen Feuerball und sein Ziel warf. Die Wirkung der Flammen verpuffte an der Brust des Leewandlers....

Theogrimm drehte sich zu dem Gnom um der gerade eine Salve arkane Geschosse nach der anderen auf den Leerwandler abfeuerte, der schon verdächtig nah an dem kleinen Magier war. Auf die letzten Schritte riss der der Leerwandler die Arme hoch und ergriff den Gnom. Es knackte laut wie ein morscher Ast als Flixxlis Rückrad brach. Das Leben erlosch schnell, noch bevor der Leerwandler die beiden Hälften des leblosen Körpers zu Boden werden konnte war Flixxli tot.

Gerade wollte sich der Dämon Theogrimm zu wenden als er in der Bewegung inne hielt und zu beben begann. Er begann ein langes stöhnen auszustoßen während er sich langsam in schwarzem Nebel auflöste. Theogrimm war dem Angriff zu vor gekommen und hatte seine Axt gekonnt dem Dämon in den Rücken geworfen. Der Macht Grom'tols Angriff war der Diener des Bösen nicht gewachsen. Der Hexer und seine Diener mochten seine Freunde ausgeschaltet haben, aber nicht ihn - er würde ich teuer verkaufen. Er hatte die Axt so geworfen, dass sie wie ein Bumerang zu ihm zurück gekehrt war. Nun duckte er sich mit erhobener Axt hinter das Schild und tat langsam einen Schritt nach dem anderen auf den Hexer zu. Theogrimm merkte, dass seine Füße auf dem Blut seiner Freunde kaum halt fanden. Er trat fester auf und die Plattenstiefel dröhnten bei jedem Schritt. In seinen Augen blitzte es kampfeslustig. Ein Abgang nach seinem Geschmack. Der Hexer machte keinen überraschten Eindruck - er schien eher den Verlauf des Kampfes vorausgesehen zu haben. Langsam, im Takt der Schritte Theogrimms hob der dunkler Zauberer seine Hand. Ein dunkler, violett schimmernder Totenkopf löste sich aus seiner Hand und schoss auf Theogrimm zu. Im letzten Moment konnte dieser sein Schild hoch reißen. Die Wucht des Aufpralls trieb Theogrimm 1, 2 Schritte zurück. violette Entladungen züngelten zwischen seinen Panzerplatten und er spürte einen Schmerz tief in seiner Seele, der schlimmer war als jeder Streich den er je erhalten hatte. Trotzdem marschierte Theogrimm wacker vorwärts - noch 3 dieser Schattenbälle musste er abfangen bis er in Angriffsreichweite war.

Gerade wollte er zum tödlichen Schlag ausholen, da traf ihn ein gewaltiger Hieb auf der linken Seite und lies ihn taumeln. Er spürte wie im Blut über das Gesicht lief - der Schlag hatte ihm den Helm vom Kopf gefetzt. Theogrimm stolperte und fand auf der vorletzten Stufe halt, wand sich um und erblickte einen furchterregenden Dämon. Fast 2 Meter hoch, glühende rote Augen, über und über mit Panzerplatten bedeckt und eine gewaltige Axt in der Hand die sogar ein Zwerg mit beiden Händen hätte greifen müssen. Die Teufelswache senkte den Kopf und stürmte gegen den alten Zwerg. Dieser stemmte sich mit beiden Füßen fest in den Boden, das Schild auf Kopfhöhe, tief geduckt erwartete er den Aufprall. Dieser kam, und er kam heftiger als er es sich vorgestellt hatte. Das Horn der Teufelswache durchstieß das Schild und drang noch in Theogrimms lädierte linke Wange. Ein Ruck des Kopfes reichte um Theogrimm das Schild aus der Hand und ihm das Fleisch vom Wangenknochen zu reißen. Wütend vor Schmerz packte Theogrimm die Axt mit beiden Händen und trieb sie weit in die Seite des Dämons. Das nächste was er spürte waren unbeschreibliche Schmerzen, seine Eingeweide begannen sich zu verknoten, platzten oder zogen sich zusammen - der Hexer hatte begonnen seine Flüche auf ihn zu schicken.

Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren und holte zum nächsten Schlag aus. Wieder traf er die Seite des Dämons aber die Axt drang nicht mehr so weit ein und mit Missmut sah Theogrimm wie sich der erste Schnitt wieder schloss.

So sollte es also enden...Wenigstens starb er daheim. Die Todeswache griff seinen Waffenarm und riß ihn ruckartig nach oben. Sehnen, Muskeln, Knochen und Fleisch konnten der Kraft des Dämons nicht lange stand halten und dieser schmiss den Arm beiseite. Blut spitzte aus dem Stumpf, aber Theogrimm hatte noch nicht einmal mehr Schmerz empfunden. Er hatte seinen letzten Kampf verloren, er würde bald wieder sein Volk und seine Ahnen sehen. Wozu noch wehren? Es war vorbei. Die Teufelswache drosch mit ihrer mächtigen Axt auf Theogrimm ein, immer und immer wieder. Funken sprühten, Panzersplitter flogen durch die Luft, Knochensplitter und Blut. Theogrimm taumelte rückwärts, getrieben durch die Schläge des Dämons. Das Lachen des Hexers klang in seinen Ohren. Auch er begann zu lachen, lauter als der Hexer, ein zwergisches Lachen, das den Hexer verstummen lies. Theogrimm spürte wie seine Beine schwer wurden, dann seine Hüfte, seine Brust - ein grauer Schimmer der immer stärker wurde überzog ihn - bald komplett. Theogrimm erstarrte als er vom letzten Hieb der Wache umgeworfen wurde. Im Sturz wurde er zu seiner eigenen Statue, umzählige Risse hatten das Bildnis des letzten Grollbringers unkenntlich gemacht.

Die Statue schlug auf dem harten Granitboden auf und zersprang in riesige Trümmer. Dann wurde es ruhig im Grollberg, die Fackeln erloschen. Im Schein der roten Augen der Todeswache konnte man das selbstgefällige Grinsen des Hexers sehen. Er wollte gerade auf dem Thron platz nehmen, als ein tiefes Grollen durch den Berg ging. Der Berg begann zu beben und zu zittern. Felsen lösten sich aus der Decke die Hallen, Tunnel und Stollen begannen einzustürzen. Das Grab der Grollbringer sollte auch das Grab des Hexers werden.

--FIN--
 
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