Rechts vor Links.

Sasmidu

Quest-Mob
Mitglied seit
07.12.2008
Beiträge
10
Reaktionspunkte
0
Politisches Spektrum ist eigentlich eine einfache Sache.
Ganz stark vereinfacht sitzen links Sozialdemokraten bis Kommunisten, rechts konservative bis ...ja...Faschisten und getrennt wird das ganze von einem Streifen namens Zentrum.
Nun sieht das aber in Deutschland anders aus.
Fangen wir links an:
Ganz arg links haben wir die Kommunisten von PSG und KPD, die Leninbilder in jedem Klassenzimmer wollen.
Dann – und wir erreichen jetzt die großen Parteien – folgt die Linke, wie der Name sagt, im „normalen“ linken Flügel.
Als nächstes aber gibt es diese Grauzone namens „Mitte“, die Grüne, SPD, FDP und CDU/CSU gleichzeitig für sich beanspruchen. Okay, SPD und Grüne haben zwar leichte linke Flügel, sehen sich selbst aber weit linker, als sie es wirklich sind.
Danach folgt im Spektrum ein Loch, das sich fast durch den gesamten rechten Teil zieht, bis das Spektrum bei den rechtsextremen wie NPD und DVU wieder auftaucht.
Das ist „rechts“ im deutschen Konsens: Naziparolen grölende Extremisten.
Und deshalb ist die Abschreckung so groß, dass die Union schon damit hampelt sich auch nur „konservativ“ zu bezeichnen.
„Mitte“ ist das Schlagwort; „bürgerlich“ die Alternative.
„Rechts“, das ruft so viele Bilder von Hakenkreuzfahnen schwingenden Soldaten hervor.
Kein Wunder also, dass es in einer Partei mit Schäuble, Koch und Von der Leyen nicht mit rechten Dingen zugeht...
Nein, nein, es ist ein deutsches Phänomen.
Die FPÖ in Österreich oder die Republikaner in Amerika stehen dazu und wenn sie sagen sie sind rechts(-konservativ) dann ist das für die Leute eine normale Alternative. Die und Mitte? Die würden auf diese Frage den Vogel zeigen.
Selbst in Italien, wo man ja „Hitler-lite“ (beschissenere Armee und eine andere Art von Realitätsfremdheit) hatte, gibt es ein gesundes, manchmal aber schon hyperaktives, rechtes Spektrum.
Hier nicht. Hier geht man auf Kuschelkurs, denn „konservativ“ klingt zu altmodisch.
Ausländerfeindlichen Populismus in Hessen macht die „Mitte“ in Hessen.
Internetüberwachung macht der „bürgerliche“ Schäuble.
„Konservativ“ ist doch auch nichts an der Killerspieldebatte von Zensursula.
Die FDP ist zwar schwieriger einzuordnen, da sich liberale Positionen nur schwer ins klassische links/rechts Schema einordnen lassen. In ihrer Art die Märkten komplett von der Leyen...äh, falsche Partei, Leine zu lassen und den Sozialstaat am liebsten beerdigen zu wollen ist man klar dem rechten Rand des Liberalismus zugeneigt. Da kann Westerwelle noch so sehr sagen die FDP sei eben nicht „eine Partei die nur an die großen denken würde, was für ein Unfug.“ Die Wahl hat's gezeigt. Aber rechts-liberal lässt sich nicht gut verkaufen, da braucht man was anderes, was freundlicheres.
Ob man zu „Scheiße“ nun „Kot“ sagt, ändert am Produkt auch nichts, schwarz-gelb.
 
Gesundes rechtes Spektrum in Italien?
Ich kenne eigentlich nur "Lega Nord" oder zählt "Popolo della Libertà" auch als rechts...was gibt's denn da noch?
 
Zurück