Melian
Dungeon-Boss
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Eure Magie macht mir Angst... Macht mir Angst.. Ununterbrochen gingen Kyrethil diese Worte durch den Kopf. Ununterbrochen, während er wie betäubt dastand, und der Strasse der Urahnen entlangstarrte, in der der Sprecher der Worte verschwunden war. Seine Hände begannen zu zittern, stärker als jemals zuvor. Er fühlte Kälte in sich aufsteigen, und die Magie, sie sich ihren Weg durch seinen Körper suchte.
Eure Magie macht mir Angst, murmelte Kyrethil, schloss die Augen und trat einen schritt nach vorne. Dann sackte er zusammen. Sein Körper war ausgemergelt und dünn, so als hätte er seit Wochen nichts Richtiges mehr gegessen und das hatte er wohl auch. Er landete unsanft auf den Händen und den Knien und starrte auf den Boden. Er liess sich nach hinten fallen, und lehnte sich an den Kistenstapel, der beim Händler für Stoffe und Verbände in der Strasse aufgestapelt war, ingoierte den missbililgenden Blick von ebendiesem, und schloss die Augen.
Eine Strähne seines Haares fiel ihm ins Gesicht, und er schob sie sich langsam zurück hinters Ohr.
Er hat es also begriffen, dachte er bei sich. Ich bin eine Gefahr für ihn. Er hat es endlich begriffen, was ich anstellen kann, was ich bewirken kann und dass ich ihn sofort töten könnte, wenn ich es will. Die Gedanken rasten in seinem Kopf. War es nicht das, was er gewollt hatte? Er hatte ihm gesagt, er solle gehen. Er hatte ihm gesagt, dass er gefährlich wäre. Dass er auch gar keine Hilfe brauche.
Blödsinn. Hilfe braucht jeder mal, hatte er gesagt, und Kyrethil angelächelt.Bei der Erinnerung daran zeigte sich auf Kyrethils Gesicht ein dünnes Lächeln.
Herr.. Geht es euch gut?, der Händler hatte mittlerweile bemerkt, dass es Kyrethil nicht so gut zu gehen schien, hatte sich zu ihm hinunter gebeugt und mit der Hand vor seinem Gesicht gewedelt. Kyrethil öffnete die Augen sofort, und funkelte den Händler wütend an, der sofort zurückschreckte. Ich brauche keine Hilfe, sagte er, in seiner Stimme lag ein eisiger Hauch, und er wusste, dass der Händler Angst hatte vor ihm. Eine Weile genoss er das Gefühl, dann rappelte er sich hoch, und suchte in seiner Tasche nach einer kleinen Pfeife, die ihm Zulk´jia herbeirufen würde, sein selber gezähmtes Raptorreittier.
Der Händler trat sofort zurück. Kyrethil spürte seine Angst, und grinste spöttisch. Er hatte Macht in sich, von der der Händler nur träumen könnte. Macht, soviel Macht, die langsam in ihm aufstieg. Kyrethil fühlte Wut in sich aufsteigen,und Hass und Enttäuschung, und er fühlte die knisternde Magie, die sich immer schneller in ihm ausbreitete. Kyrethil gab sich dem Gefühl völlig hin, spürte neue Kraft in sich, stieg auf seinen Raptor und gab ihm mit einem kurzen Schenkeldruck den Befehl, los zureiten.
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Der Troll vor ihm kreischte auf, als ihre Füsse von einer dicken Eisschicht umschlossen wurden. Er hackte vergebens mit seiner Axt darauf herum, während Kyrethil langsam näher kam. Seine Haare waren zerzaust, Eis bildete eine dicke Schicht um ihn herum, und seine Roben waren leicht durchnässt. Er hielt seinen Stab in der rechten, und die linke Hand erhoben. Seine Augen flackerten in einem hellen, leuchtenden Grün, und sein Gesicht umspielte ein Lächeln, welches seiner Erscheinung einen zusätzlich furchteinflössenden Ausdruck gab. Ein seliges, verblendetes Lächeln im Gesicht eines Monsters.
Und er war ein Monster in diesem Augenblick. Die Magie hatte ihn vollständig in ihrem Bann. Sie durchströmte ihn, jeden Teil seines Körpers, und er griff mit vollen Zügen danach, und tötete eine Bestie nach der andern, Trolle, Bachtatzenluchse, Geisseldiener.. Alles was den Immersangwald verseuchte.
Unter einem Schmerzensschrei fiel der Troll zu Boden, als ihr Kopf von einem harten Eisbrocken getroffen und zerstört wurde. Achtlos stieg Kyrethil über den Leichnam, und widmete sich dem nächsten Troll, einem Weibchen, welches ihn bereits angsterfüllt anstarrte, die kleine, kupferne Axt jedoch kampfbereit erhoben. Verzweifelt, kampfbereit.
Kyrethil sammelte einen weiteren Brocken Eis in seinen Händen, grinste die Trollin an, und schoss ihn in ihre Richtung. Sie drehte sich rechtzeitig zur Seite, und wurde nur gestreift, strauchelte und fiel zu Boden. Kyrethil wollte dem ganzen schon ein Ende berieten, als er inne hielt. Irgendetwas sagte ihm inne zuhalten.
Ein Trollkind starrte zu ihm herauf. Sie hatte sich hinter der Trollin versteckt, die wohl ihre Mutter gewesen war, und den Tod des Vaters ebenso mitbekommen wie der Fall der Mutter. Kyrethil starrte in die runden, glänzenden Augen des hässlichen Kindes, dessen Lippen zitterten.
Die kleine Sekunde, in der er inne hielt nutzte die Trollin, und rammte ihm seine Axt durch die Eisschicht, und sie fuhr ein paar Millimeter in seinen Schienbeinmuskel. Kyrethil brüllte auf und alles um ihn herum explodierte in arkaner Magie. Nur noch im Augenwinkel sah er, wie die Körper der Trolle zerrissen wurden. Dann verlor er das Bewusstsein
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Kyrethil entliess Zulk´jia von ihren Zügeln, die sofort freudig davon sprang, um in den Tiefen von Feralas irgendetwas essbares zu suchen, welches sie mit ihren Raptorzähnen zerfleischen konnte. Er jedoch humpelte langsam zu dem Nachtelfen, welcher am Fusse des Zwillingskolosses stand, und nickte ihm nur zu, deutete nach oben. Sein Bein war nachlässig mit einem unsauberen Stück Stoff umwickelt.
Der Nachtelf seufzte, als er Kyrethil sah. Er war vom Zirkel des Cenarius, und somit kein unmittelbarer Feind der Horde, und griff Kyrethil nicht an. Im Gegenteil schien er Kyrethil mittlerweile gut zu kennen, nachdem dieser bereits so oft hier gewesen war. Einen kurzen, missbilligenden Blick auf sein Bein werfen, beschwor er einen Luftwirbel, den Kyrethil einfach und sanft nach oben trug zu seiner Zuflucht.
Auf seinen Stab gestützt humpelte Kyrethil langsam bis zu dem Versteck, holte den Korb mit Lebensmitteln und Essen hervor, und liess sich dann ins Gras sinken. Es hatte geregnet, und das Gras war feucht, aber Kyrethil schien es nicht zu bemerken. Er legte sich auf den Rücken, und starrte in den Abendhimmel, welcher sich klar vor ihm auftat. Er spürte weder die Kälte der Nacht, die ihn umgab, oder die Feuchtigkeit, die langsam seine Kleidung durchnässte.
Er war nur einen Moment unachtsam gewesen, und hatte dafür bezahlen müssen. Er war schwach, wie er es immer gesagt hatte. Schwach, schwach, schwach, murmelte er zu sich selber. Warum hatte er bloss innegehalten? Er hatte eine Familie getötet, ja. Aber .. es waren doch nur trolTe. Nur trolle, verdammt, Kyrethil, was soll das?, in seinem Kopf wüteten die Gedanken. Es war eine Familie gewesen. Welches Recht habe ich, eine Familie zu zerstören in meiner Wut? Welches Recht?, murmelte er erneut.
Ihr habt eure Magie nicht unter Kontrolle, schoss ihm der Satz des Elfen durch den Kopf, den er in den Drachenöden getroffen hatte. Ihr seid ein Narr. Ihr seid nicht stark, sondern ein Sklave eurer Magie, und sie wird alles zerstören, was euch noch übrig geblieben ist und am Schluss euch mit sich. Kyrethil richtete sich auf, und legte die Hand an den Kopf, ein vergeblicher Versuch, die Gedanken auszuschalten Ich brauche NIEMANDEN, brüllte er in die Nacht hinaus, und erneut begann die Magie in ihm zu pochen.
Und doch.. So oft hatte er es zu sich selber gesagt, aber irgendetwas störte ihn dieses Mal. Es war nur ein kleiner, feiner Misston, der jedoch dem ganzen einen unaushaltbaren Klang gab. Es war nicht wahr. Die Magie summte in seinen Adern, obwohl er eigentlich noch zu schwach war nach seinem Ausbruch im Trolldorf, und redete in Engelszungen auf ihn ein. Er wusste, sie gierte danach, benutzt zu werden, und sein Geist gierte ebenfalls danach, aber er war körperlich zu erschöpft. Er liess sich wieder nach hinten fallen, und starrte in den Nachthimmel, atmete langsam ein und aus, bemüht um Kontrolle über seinen Geist und seinen Körper.
Tianesa hatte Angst vor ihm. Miyades hatte Angst vor ihm. Er hatte wieder angefangen zu hoffen, als Tianesa ihm gesagt hatte, dass Miyades ihn wohl mochte. Sich Sorgen mache um ihn. Am gleichen Abend hatte er von Türen gesprochen, die ihm aufgemacht worden waren, und wieder zugeschlagen.
Es werden sich neu Türen auftun, Kyrethil, bitte glaub mir. DU darfst dich dem nicht einfach hingeben!. Tianesas süsse Stimme schallte durch seinen Kopf, und er spürte einen Klumpen in der Kehle. Seine süsse, schöne, starke Tianesa, die niemals die Türe sein würde, die er sich erhofft hatte. Er hatte es längst akzeptiert. Sie war seine beste Freundin. Sie mochte ihn, aber sie würde ihn niemals lieben. Für mich gibt es keine solchen Türen mehr, Tia, seine Stimme hatte aggressiv und sarkastisch geklungen, so dass sie ein Stück zurückgewichen war.
Tia, murmelte er, und legte eine Hand auf die Brust. Ich will nicht, dass du Angst hast vor mir. Alle sollen angst haben, die mir Böses wollen.. Aber doch nicht du. Und..
Woher kam nur das flaue Gefühl in seinem Magen, welches er bereits seit Stunden mit sich trug? Er kannte es von damals, als Tianesa ihm gesagt hatte, dass sie sich verlobt habe. Es war das Gefühl, jemanden, den man sehr, sehr gerne mochte, endgültig zu verlieren. Und wieder sah er das Gesicht Miyades vor sich, der vor ihm zurückgewichen war, ihn mit einem Blick aus Furcht und Trauer in seinem Blick angestarrt hatte, und dann vor ihm weggelaufen war. Kyrethil hatte die Türe zugeschlagen, ohne es zu merken. In seinem Wahn.
Kyrethil legte sich eine Hand auf die Brust, starrte in die Sterne und eine einsame Träne suchte sich seinen Weg von seinem Augenwinkel die Wange hinab und verlief sich in seinen Haaren.
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Am nächsten Tag brach er auf in die Drachenöde.
Eure Magie macht mir Angst, murmelte Kyrethil, schloss die Augen und trat einen schritt nach vorne. Dann sackte er zusammen. Sein Körper war ausgemergelt und dünn, so als hätte er seit Wochen nichts Richtiges mehr gegessen und das hatte er wohl auch. Er landete unsanft auf den Händen und den Knien und starrte auf den Boden. Er liess sich nach hinten fallen, und lehnte sich an den Kistenstapel, der beim Händler für Stoffe und Verbände in der Strasse aufgestapelt war, ingoierte den missbililgenden Blick von ebendiesem, und schloss die Augen.
Eine Strähne seines Haares fiel ihm ins Gesicht, und er schob sie sich langsam zurück hinters Ohr.
Er hat es also begriffen, dachte er bei sich. Ich bin eine Gefahr für ihn. Er hat es endlich begriffen, was ich anstellen kann, was ich bewirken kann und dass ich ihn sofort töten könnte, wenn ich es will. Die Gedanken rasten in seinem Kopf. War es nicht das, was er gewollt hatte? Er hatte ihm gesagt, er solle gehen. Er hatte ihm gesagt, dass er gefährlich wäre. Dass er auch gar keine Hilfe brauche.
Blödsinn. Hilfe braucht jeder mal, hatte er gesagt, und Kyrethil angelächelt.Bei der Erinnerung daran zeigte sich auf Kyrethils Gesicht ein dünnes Lächeln.
Herr.. Geht es euch gut?, der Händler hatte mittlerweile bemerkt, dass es Kyrethil nicht so gut zu gehen schien, hatte sich zu ihm hinunter gebeugt und mit der Hand vor seinem Gesicht gewedelt. Kyrethil öffnete die Augen sofort, und funkelte den Händler wütend an, der sofort zurückschreckte. Ich brauche keine Hilfe, sagte er, in seiner Stimme lag ein eisiger Hauch, und er wusste, dass der Händler Angst hatte vor ihm. Eine Weile genoss er das Gefühl, dann rappelte er sich hoch, und suchte in seiner Tasche nach einer kleinen Pfeife, die ihm Zulk´jia herbeirufen würde, sein selber gezähmtes Raptorreittier.
Der Händler trat sofort zurück. Kyrethil spürte seine Angst, und grinste spöttisch. Er hatte Macht in sich, von der der Händler nur träumen könnte. Macht, soviel Macht, die langsam in ihm aufstieg. Kyrethil fühlte Wut in sich aufsteigen,und Hass und Enttäuschung, und er fühlte die knisternde Magie, die sich immer schneller in ihm ausbreitete. Kyrethil gab sich dem Gefühl völlig hin, spürte neue Kraft in sich, stieg auf seinen Raptor und gab ihm mit einem kurzen Schenkeldruck den Befehl, los zureiten.
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Der Troll vor ihm kreischte auf, als ihre Füsse von einer dicken Eisschicht umschlossen wurden. Er hackte vergebens mit seiner Axt darauf herum, während Kyrethil langsam näher kam. Seine Haare waren zerzaust, Eis bildete eine dicke Schicht um ihn herum, und seine Roben waren leicht durchnässt. Er hielt seinen Stab in der rechten, und die linke Hand erhoben. Seine Augen flackerten in einem hellen, leuchtenden Grün, und sein Gesicht umspielte ein Lächeln, welches seiner Erscheinung einen zusätzlich furchteinflössenden Ausdruck gab. Ein seliges, verblendetes Lächeln im Gesicht eines Monsters.
Und er war ein Monster in diesem Augenblick. Die Magie hatte ihn vollständig in ihrem Bann. Sie durchströmte ihn, jeden Teil seines Körpers, und er griff mit vollen Zügen danach, und tötete eine Bestie nach der andern, Trolle, Bachtatzenluchse, Geisseldiener.. Alles was den Immersangwald verseuchte.
Unter einem Schmerzensschrei fiel der Troll zu Boden, als ihr Kopf von einem harten Eisbrocken getroffen und zerstört wurde. Achtlos stieg Kyrethil über den Leichnam, und widmete sich dem nächsten Troll, einem Weibchen, welches ihn bereits angsterfüllt anstarrte, die kleine, kupferne Axt jedoch kampfbereit erhoben. Verzweifelt, kampfbereit.
Kyrethil sammelte einen weiteren Brocken Eis in seinen Händen, grinste die Trollin an, und schoss ihn in ihre Richtung. Sie drehte sich rechtzeitig zur Seite, und wurde nur gestreift, strauchelte und fiel zu Boden. Kyrethil wollte dem ganzen schon ein Ende berieten, als er inne hielt. Irgendetwas sagte ihm inne zuhalten.
Ein Trollkind starrte zu ihm herauf. Sie hatte sich hinter der Trollin versteckt, die wohl ihre Mutter gewesen war, und den Tod des Vaters ebenso mitbekommen wie der Fall der Mutter. Kyrethil starrte in die runden, glänzenden Augen des hässlichen Kindes, dessen Lippen zitterten.
Die kleine Sekunde, in der er inne hielt nutzte die Trollin, und rammte ihm seine Axt durch die Eisschicht, und sie fuhr ein paar Millimeter in seinen Schienbeinmuskel. Kyrethil brüllte auf und alles um ihn herum explodierte in arkaner Magie. Nur noch im Augenwinkel sah er, wie die Körper der Trolle zerrissen wurden. Dann verlor er das Bewusstsein
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Kyrethil entliess Zulk´jia von ihren Zügeln, die sofort freudig davon sprang, um in den Tiefen von Feralas irgendetwas essbares zu suchen, welches sie mit ihren Raptorzähnen zerfleischen konnte. Er jedoch humpelte langsam zu dem Nachtelfen, welcher am Fusse des Zwillingskolosses stand, und nickte ihm nur zu, deutete nach oben. Sein Bein war nachlässig mit einem unsauberen Stück Stoff umwickelt.
Der Nachtelf seufzte, als er Kyrethil sah. Er war vom Zirkel des Cenarius, und somit kein unmittelbarer Feind der Horde, und griff Kyrethil nicht an. Im Gegenteil schien er Kyrethil mittlerweile gut zu kennen, nachdem dieser bereits so oft hier gewesen war. Einen kurzen, missbilligenden Blick auf sein Bein werfen, beschwor er einen Luftwirbel, den Kyrethil einfach und sanft nach oben trug zu seiner Zuflucht.
Auf seinen Stab gestützt humpelte Kyrethil langsam bis zu dem Versteck, holte den Korb mit Lebensmitteln und Essen hervor, und liess sich dann ins Gras sinken. Es hatte geregnet, und das Gras war feucht, aber Kyrethil schien es nicht zu bemerken. Er legte sich auf den Rücken, und starrte in den Abendhimmel, welcher sich klar vor ihm auftat. Er spürte weder die Kälte der Nacht, die ihn umgab, oder die Feuchtigkeit, die langsam seine Kleidung durchnässte.
Er war nur einen Moment unachtsam gewesen, und hatte dafür bezahlen müssen. Er war schwach, wie er es immer gesagt hatte. Schwach, schwach, schwach, murmelte er zu sich selber. Warum hatte er bloss innegehalten? Er hatte eine Familie getötet, ja. Aber .. es waren doch nur trolTe. Nur trolle, verdammt, Kyrethil, was soll das?, in seinem Kopf wüteten die Gedanken. Es war eine Familie gewesen. Welches Recht habe ich, eine Familie zu zerstören in meiner Wut? Welches Recht?, murmelte er erneut.
Ihr habt eure Magie nicht unter Kontrolle, schoss ihm der Satz des Elfen durch den Kopf, den er in den Drachenöden getroffen hatte. Ihr seid ein Narr. Ihr seid nicht stark, sondern ein Sklave eurer Magie, und sie wird alles zerstören, was euch noch übrig geblieben ist und am Schluss euch mit sich. Kyrethil richtete sich auf, und legte die Hand an den Kopf, ein vergeblicher Versuch, die Gedanken auszuschalten Ich brauche NIEMANDEN, brüllte er in die Nacht hinaus, und erneut begann die Magie in ihm zu pochen.
Und doch.. So oft hatte er es zu sich selber gesagt, aber irgendetwas störte ihn dieses Mal. Es war nur ein kleiner, feiner Misston, der jedoch dem ganzen einen unaushaltbaren Klang gab. Es war nicht wahr. Die Magie summte in seinen Adern, obwohl er eigentlich noch zu schwach war nach seinem Ausbruch im Trolldorf, und redete in Engelszungen auf ihn ein. Er wusste, sie gierte danach, benutzt zu werden, und sein Geist gierte ebenfalls danach, aber er war körperlich zu erschöpft. Er liess sich wieder nach hinten fallen, und starrte in den Nachthimmel, atmete langsam ein und aus, bemüht um Kontrolle über seinen Geist und seinen Körper.
Tianesa hatte Angst vor ihm. Miyades hatte Angst vor ihm. Er hatte wieder angefangen zu hoffen, als Tianesa ihm gesagt hatte, dass Miyades ihn wohl mochte. Sich Sorgen mache um ihn. Am gleichen Abend hatte er von Türen gesprochen, die ihm aufgemacht worden waren, und wieder zugeschlagen.
Es werden sich neu Türen auftun, Kyrethil, bitte glaub mir. DU darfst dich dem nicht einfach hingeben!. Tianesas süsse Stimme schallte durch seinen Kopf, und er spürte einen Klumpen in der Kehle. Seine süsse, schöne, starke Tianesa, die niemals die Türe sein würde, die er sich erhofft hatte. Er hatte es längst akzeptiert. Sie war seine beste Freundin. Sie mochte ihn, aber sie würde ihn niemals lieben. Für mich gibt es keine solchen Türen mehr, Tia, seine Stimme hatte aggressiv und sarkastisch geklungen, so dass sie ein Stück zurückgewichen war.
Tia, murmelte er, und legte eine Hand auf die Brust. Ich will nicht, dass du Angst hast vor mir. Alle sollen angst haben, die mir Böses wollen.. Aber doch nicht du. Und..
Woher kam nur das flaue Gefühl in seinem Magen, welches er bereits seit Stunden mit sich trug? Er kannte es von damals, als Tianesa ihm gesagt hatte, dass sie sich verlobt habe. Es war das Gefühl, jemanden, den man sehr, sehr gerne mochte, endgültig zu verlieren. Und wieder sah er das Gesicht Miyades vor sich, der vor ihm zurückgewichen war, ihn mit einem Blick aus Furcht und Trauer in seinem Blick angestarrt hatte, und dann vor ihm weggelaufen war. Kyrethil hatte die Türe zugeschlagen, ohne es zu merken. In seinem Wahn.
Kyrethil legte sich eine Hand auf die Brust, starrte in die Sterne und eine einsame Träne suchte sich seinen Weg von seinem Augenwinkel die Wange hinab und verlief sich in seinen Haaren.
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Am nächsten Tag brach er auf in die Drachenöde.