Shakes & Fidget Browsergame: Die ersten Tage im Test

Karius

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Das Shakes & Fidget Browsergame ist da

... und der Buffed Server läuft seit einigen Tagen. Ich hab alles soweit getestet, die entsprechenden Foren durchforstet und die letzten Tage mit gemacht.


Wie ist denn das Spiel?
Insgesamt finde ich es ganz nett und spielenswert.

Was ist denn schön daran?
Vor allem die Bilder, mit Abstrichen auf die Grafik. Man kann seinen Charakter verbessern und in einer Gilde spielen. Mit dem Gildenchat entwickelt sich so eine recht nette Atmosphäre.

Was ist nicht so schön?
Vor allem die extrem hohen Kosten. Gleich zu Anfang springt einen der "Pilzhändler" an. Pilze sind, neben Gold, die handelsübliche Währung. Pilze erkaufen spielerische Vorteile.


Wie funktioniert das Spiel im groben?
- Char machen.
- In der Taverne kann man seine täglich zur Verfügung stehenden 100 "Abenteuerlust" verbrauchen um damit Quests auszuführen.

Weiter möglich:
- In der Arena kämpfen um Ehre zu machen und seinen Rang in der Rangliste zu verbessern. Dient (fast) nur dem Ego.
- Bei der Stadtwache arbeiten um etwas Gold zu machen. (Für Eure Offzeit)
- Beim Händler Items kaufen.

Ihr habt Stats die ihr mit Items erhöhen könnt, sowie mit Gold dauerhaft hochkaufen könnt. Somit bedeutet Gold = Skillpunkte.

Ausserdem gibt es Statbonis für das Erreichen bestimmter gestaffelter Ausführungshäufigkeit von Kämpfen, Gold verdient, Arbeitsstunden absoliviert, ... uvw. Also eine Art Achievement System.

Soviel zu den Grundlagen.


Effizient spielen:
- Gute Gilde suchen und Gildenbonis steigern (So kriegt jeder in der Gilde mehr EP/Gold durch Quests)
- Pilze kaufen: Mit Pilzen könnt ihr täglich beim Wirt in der Taverne 200 zusätzliche Abenteuerlust kaufen und somit 3x soviel Quests/EP pro Tag ergattern
- Was ich lange Zeit nicht wusste und sehr wichtig ist: Ihr müsst einen Greif als Reittier (im Stall) leasen. Dieser verkürzt nicht nur die Zeit die ihr bei den Quests warten müsst. Es halbiert auch die nötige Abenteuerlust die ihr für die Quests benötigt. Zusammen mit der durch Pilze kaufbaren Abenteuerlust ist es somit möglich täglich 600% der normalen Questrate zu absolvieren.
- Für Leute denen Geld (€) gar nichts bedeutet: es gibt beim leasen des Greifen eine Umweltprämie, d.h. ihr bekommt etwas Gold. Den Greif kann man immer wieder leasen und jedes mal die Umweltprämie einsacken. Wer also bspw bereit ist 100 Euro oder mehr in dieses Spielchen zu investieren kann sich seine Stats höher kaufen als andere Spieler.
- Eurer Schaden berechnet sich stark nach dem Waffenschaden. Ihr seid also gezwungen Euch die bestmögliche Waffe zu besorgen. (Ergo Pilze für neue Angebote beim Händler raushauen)
Das haben noch nicht alle verstanden. Eine schöne Sache, da man die Jungs am besten bashen kann, auch wenn sie auf gleichem Niveau mit Euch sind.
- Eine ganz gemeine Strategie ist es, jemanden von dem man viel Gold bei einem Kampf bekommen hat, mehrfach für Pilze anzugreifen. Da die Meldungen erst sehr viel später bei ihm eintrudeln kann er noch nicht mal was dagegen machen. So könnt ihr Pilze in Gold umwandeln. Eine einfach Gegentaktik ist natürlich sein Gold immer möglichst zeitnah auszugeben und nie viel anzusammeln. Steckt überbleibendes Gold lieber in Skills und die Gildenbank, bevor ihr in die Arena oder Off geht.


Sein und Schein:
Wer S&F spielt muss sich letztendlich im klaren darüber sein, das er sich jeden Erfolg mit barer Münze erkaufen muss. In € um das ganz klar zu sagen.

Das Mindeste das man neben einigen Stunden täglich investieren muss, sind die Pilze für den Greif und 10 Pilze pro Tag für die Abendteuerlust.

Man sieht also mit 125 Pilzen kommt man nicht mal über 2 Wochen aus und die kosten bereits 10 Euro. Gehen wir mal davon aus, dass man sonst keine Pilze verbraucht braucht man monatlich mindestens 2*25 Pilze für den Greif und bei 30 Tagen 300 für Abenteuerlust. Das macht 350 Pilze pro Monat um überhaupt vernünftig mitspielen zu können. Das macht selbst mit der billigsten Kaufmethode (1250 Stück für 50 Euro) 14 Euro an Pilzen, zu denen dann noch die kommen die anderweitig benötigt werden.

Neben Items und Angebotswechsel beim Händler kosten alle späteren Gildenerweiterungen Pilze. Und das nicht zu wenig. Das bedeutet es wird immer teurer werden.
Man muss sich also klar machen, dass es teurer ist als bspw. WoW spielen.

Desweiteren muss man täglich seine 300 Minuten an Abenteuerlust runter reissen. Das sind 5 Std. Dazu kommt noch die Zeit die zwischen den Quests verstreicht, oder in der Arena.

Was bekommt man für sein Geld?
Ein nettes Browsergame. Das muss man auf jeden Fall lassen.

Allerdings seid ihr derzeit die Opferlämmer, auf deren Rücken das Spiel entwickelt wird. Spielt man eine Weile wird schnell klar, dass das ganze Game voll mit essentiellen Bugs ist. Manche der Fehler hätte man mit einem einfach Test schon bemerken können. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie das innerhalb der nächsten Wochen in den Griff kriegen. Viele Spieler haben schon gute Anmerkungen gemacht und diese sollten auch implementiert werden, wenn die groben Fehler mal behoben werden konnten.

Das Kampfsystem ist leider nicht besonders gut. Ähnlich wie bei WoW soll es normale und kritische Treffer geben, nur das es im Verlauf des Kampfes einen weiteren Multiplikator zu geben scheint der immer weiter ansteigt. Das heisst jeder weiter Schlag macht potentiell immer mehr Schaden. Das versaut den ganzen Kampf. Die Sinnhaftigkeit entgeht mir völlig. Dadurch steigt die Varianz bei den Kampfergebnissen erheblich an und letztendlich ist keiner zufrieden.

Die Werte Krit, Widerstand, Ausweichen und Blocken funktionieren nicht richtig. Streckenweise werden sie einfach nicht berücksichtigt. Wie das Spiel mit diesen Werten ist kann ich somit nicht beantworten. Zumindest hätte das Skillen des Charakters mit ihnen mehr Charm. Derzeit wird nur das Primärattribut+ Ausdauer geskillt.

Allerdings muss man anmerken, dass die Verteilung der Klassen im Ranking relativ ausgeglichen ist, somit ist das Grundkonzept scheinbar einigermaßen stimmig.

In den Foren merkt man recht stark, dass sie das Spiel einfach auf den Markt geworfen haben und nun erwarten, dass die Spieler sie über Feedback in die richtige Richtung weisen. Die Idee ist nicht schlecht, WoW hat ja dieses Konzept im Innovationsmanagement verankert. Der Knackpunkt ist, ob das Produkt als qualitativ ausreichend bis befriedigend akzeptiert wird. Ob das auch bei S&F der Fall ist bleibt abzuwarten. Ich denke mit genügend Arbeit sollte es sich nach dem Abflauen der ersten Begeisterung halten können. Grade die Verteilerplattform Buffed.de stellt hohen Added Value dar.


Aktuelles:
Der Buffed Server hatte derartige Probleme, dass das Spiel massiv buggte. Dadurch konnte man Quests abkürzen, sich Pilze gutschreiben lassen, Gold generieren und das Arenasystem ging nicht mehr. Nicht nur das die schlechte Programmierung das alles zuließ, es wurde auch ad hoc nichts dagegen unternommen.

Nun hatte man die Möglichkeit die eigenen Fehler durch Zurücksetzen des Spiels zu beseitigen, das wurde dann aber nicht umgesetzt. Vielmehr werden die Spieler als Exempel bestraft, die letztlich die Arbeit der Entwickler übernahmen und die Bugs reportet haben, damit sie beseitigt werden konnten.
smile.png

(Niemand hat hierbei Browseraddons benützt, Fremdprogramme verwendet oder am Code gespielt, es wurden einfach nur die normalen Knöpfe Ingame gedrückt)

Ironie des Schicksals.
smile.png



Fazit:
Wenn ihr also Lust habt das Spiel auszuprobieren, kann ich es Euch durchaus ans Herz legen. Es ist recht witzig.

Ihr solltet aber kategorisch davon absehen auch nur einen Cent in den Kauf von Pilzen zu investieren. Die Kosten sind völlig überzogen und stehen in keinem Verhältnis zur Leistung.

Für weniger Geld kann man WoW oder HdrO spielen. Da hat man erheblich bessere Produkte mit besserem Support und kompetenteren Entwicklern.

Der Reiz Geld aus dem Fenster zu werfen ist leider sehr gross, nicht zuletzt deshalb ist der Sektor der Browsergames seit einigen Jahren ein absoluter Wachstumsmarkt. Vor allem der Minderjährigenschutz kommt hierbei leider viel zu kurz. Ist bei Buffed doch sonst immer viel von Richtig und Falsch zu lesen, bleibt hier der Sinn für das Richtige etwas auf der Strecke und hinterlässt einen faden Beigeschmack.

Objektiv gesehen lohnt es sich aber in keinster Weise hierfür Geld auszugeben.
Lässt man diesen unschönen Faktor aussen vor, ist es ein schönes Browsergame. Vor allem die Gildenkomponente finde ich sehr gelungen.

Mehr Artikel gibts unter: http://my.buffed.de/...49/blog/archive
 
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