Tag 1 – Platz 30

Yalda

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Heute landen in der Kiste für die einsame Insel: Alte Götter, Pharaonen und Römer. Rechtzeitig vor der Küste über Bord geworfen wird Feng-Shui belastetes Material„Matsch, Matsch, Matsch – Schilf wächst nur da, wo es schön matschig ist!“ - Schilfsammler in Pharao


Auf Platz 30 meiner Schatztruhenliste ist eine ganze Spielesammlung gelandet: 3 Spiele die sich beinahe identisch spielen, fast gleich aussehen und sich nur durch das entsprechende Setting unterscheiden.
Caesar 3, Pharao und Zeus- Herrscher des Olymp landen gebündelt als „Die großen Imperien Vol. 2“ in meiner Spielekiste - in der Sammlung befindet sich außerdem noch "Der erste Kaiser", allerdings möchte ich diesen Teil der Serie ausklammern.

DieGrossenImperien_A.jpg


Bei diesen Spielen handelt es sich um klassische Aufbaustrategie. Hauptziel jeder einzelnen Karte ist es dabei, eine gut strukturierte Stadt zu errichten, seine Bürger zufrieden zu stellen, die Stadtkasse durch Handel und Steuern gut zu befüllen und meistens noch besondere Ziele zu verfolgen wie eine bestimmte Einwohnerzahl, ein bestimmtes Bauwerk, bestimmte Gunst- oder Kulturwertungen.

Anhand von Caesar 3 versuche ich das Standardgameplay zu erklären um anschließend die Besonderheiten der einzelnen Spiele hervorzuheben.
Caesar 3 spielt – man mag es vielleicht schon erahnt haben – im alten Rom. Man startet auf der ersten Karte als kleiner Sekretär und arbeitet sich die Karriereleiter bis zum Caesar hoch. Jeder Karte ist vom Schwierigkeitsgrad etwas höher angesetzt und ab einem bestimmten Punkt darf man immer zwischen 2 Missionen wählen – entweder man wählt Missionen in denen es nur um den Aufbau geht und in der sich Schwierigkeiten durch Handelsengpässe oder ständige Forderungen des Imperators ergeben, oder man stürzt sich in Missionen, in denen man nebenbei noch Militär aufstellen muss und sich dann Tapfer den bösen, bösen Germanen und Galliern in den Weg zu stellen.


Die meisten Karten beginnen mit einer bebaubaren Fläche auf der sich einige Rohstoffe befinden (z.B. Ackerfläche, ein Fluss, Gebirgszüge in denen sich Erze finden etc) und etwas Startkapital. . Man beginnt mit der Errichtung der ersten Straßenzüge, legt Siedlungsflächen fest, sorgt für eine Wasserversorgung mit Resservoiren und Aquädukten und wartet auf das Eintreffen der ersten Siedler.
Damit die Gebäude nicht einstürzen errichtet man Präfekturen und Ingenieursposten .Mit den ersten Bewohnern der Stadt fangen die Forderungen und Bedürfnisse der Schützlinge auch schon an. Nach einem Dach über dem Kopf und Wasser stehen Nahrungsmittel an nächster Stelle, also müssen Farmen oder Fischerhafen her, sowie Lagersilos um die Nahrung auch lagern zu können sowie Märkte, um die Waren dann auch an die Bewohner verkaufen zu können.
Sind die Mägen voll, wollen die Bürger dann einen Tempel, gefolgt von Unterhaltung, Bildung, Badehäusern, Barbieren etc. Außerdem muss das Angebot der Märkte durch Geschirr, Wein, Öl und Möbel erweitert werden. Mit etwas Glück kann man auf der Karte Tongruben und Sägewerke, Oliven- und Weintraubenplantagen errichten und in Töpfereien, Ölpressen, Weinkeltereien und Schreinereien selber für den Nachschub sorgen.
Ist das nicht der Fall, so muss man eine Handelsroute mit einer Nachbarstadt eröffnen und fehlende Handwerksmaterialien importieren.
Handel zu treiben ist oft bitter nötig, um die Stadtkassen zu füllen, denn auch wenn man
Steuern einnehmen kann, decken sie meistens nicht die Ausgaben.

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Die bereits erwähnten Tempel sind nicht nur für die Bürger wichtig, auch die Götter spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle in Caesar 3. Betet man ordentlich zu Ceres, so segnet diese schon mal ein paar Felder und lässt die Feldfrüchte blitzschnell reifen, Merkur füllt Warenhäuser und Mars schenkt einem einen nützlichen Schutzsegen, der angreifende Armeen auseinander nimmt. Ignoriert man die Götter jedoch, sinkt das Ansehen, und sie lassen in ihrem Zorn schon mal eine ganze Ernte verderben, Neptun lässt Schiffe versinken, Merkur ganze Warenlager voller Handelsgut verschwinden und so weiter.

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Man muss so gesehen 3 Parteien zufrieden Stellen: Götter, Bürger und den Imperator, denn der fordert regelmäßig bestimmte Waren an, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeliefert werden müssen.
Eigentlich ist das Spielprinzip von Caesar 3 gut zu verstehen und theoretisch leicht umzusetzen.
Es gibt aber auch Karten, wo die Handelsrouten durch Erdrutsch blockiert sind, der Imperator alle 2 Monate 12 Krüge Öl haben will, die Pest durch die Straßen wütet, trotz vieler Ingenieursposten dauernd wichtige Gebäude zusammenkrachen und ein schlecht gelaunter Mob brandschatzend durch die Straßen zieht.
Und dann greifen auch noch Barbaren an.

Neben den Kampagnenkarten kann man aber auch auf den „Sandkastenkarten“ einfach nur so vor sich hinbauen und so lange an der Stadt herumschrauben, bis man jeden Winkel der Stadt mit hübschen Plätzen und Marmortempeln voll gestopft hat.

Wir machen einen kleinen Sprung zu Pharao. Hier wechselt das Setting ins alte Ägypten. Viele der Mechaniken funktionieren ähnlich, aber es gab auch einige nette Neuerungen: Für die Landwirtschaft spielte nun der Nil eine große Rolle.
Auf Karten die am Nil liegen, legt man die Landwirtschaft in die Überschwemmungsgebiete am Nilufer, um so den fruchtbaren Nilschlamm optimal ausnutzen zu können.
Das Angebot an Waren und Diensten wurde „ägyptisiert“, so muss man z.B. statt eines Barbiers für Werkstätten für Mumifizierer – also platt gesagt „Mumieneinwickler“ sorgen.
Außerdem wird auf vielen Karten das bauen von Monumenten zum Hauptziel. Dazu gehören Pyramiden und Sphinxen. Für Monumente braucht man viel Zeit, Ressourcen und Arbeitskraft, aber hat man dann eine kleine Pyramide zusammengestellt, ist auch ein ordentliches Erfolgserlebnis da.
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Von Ägypten ins alte Griechenland:
Ein bisschen wurde in Zeus an der Optik gedreht, man sprach damals von einem "Comiclook", trotzdem sind die Ähnlichkeiten zu den Vorgängerspielen nicht zu übersehen. Spielerisch bleibt vieles gleich, aber es gibt auch nette Änderungen.
In Zeus werden statt der Monumente Tempelanlagen erbaut – diesmal jedoch kann man nicht jeden Gott gleichgut stimmen und musste eine Auswahl treffen, welchen Gott man in der Stadt denn verehren möchte. Im Gegenzug dazu, laufen die Götter auch gelegentlich durch die Straßen und segnen Häuser.

Zu den Hauptänderungen gegenüber Caesar und Pharao gehören in Zeus die Helden und Monster. Man kann für seine Stadt Heldenhallen bauen und somit entsprechende Griechische Helden im die Stadt locken. Entweder um besondere Schätze zu Bergen (so kann man Jason das goldene Vlies suchen lassen) oder um die Stadt vor angreifenden Monstern wie Hydra oder Medusa zu schützen.
Helden lassen sich aber nicht einfach so anwerben, man muss bestimmte Bauwerke, Waren, Ausbaustufen der Häuser oder gewonnene Wettbewerbe vorzeigen können.
Die Wettbewerbe sind ebenfalls neu. Hier können sich Sportler, Schauspieler und Philosophen jährlich bei bestimmten Veranstaltungen Messern (z.B. die Sportler bei den Olympischen Spielen).
Hat man viele Einrichtungen des entsprechenden Typs erbaut, steigen die Chancen, gewinnt man einen Wettbewerb, gibt es hübsche Trophäen mit denen man seine Wohnviertel aufhübschen kann.

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Den letzten Teil der Spielesammlung „Der erste Kaiser“ möchte ich nur der Vollständigkeit halber nennen, denn obwohl ich asiatisch angehauchte Optik mag, konnte ich mit diesem Spiel nicht so recht warm werden. Menüs und Bedienbarkeit wurden angeblich verbessert, ich persönlich finde mich in dem Spiel sehr schlecht zurecht und mag lieber die alten sperrigen Diagramme und Menüs aus Caesar 3. Der Hauptgrund für meinen „Der erste Kaiser“- Muffel ist jedoch ein neuer Parameter fürs Bauen:
Hier kommt es beim Bauen der Siedlung nicht nur darauf an, bestimmte Gebäude zu bauen, nein, hier herrschen die Grundgesetze des Feng-Shui. Man bekommt immer brav gesagt, wie gut denn das Feng Shui in den entsprechenden Gebieten ist – und hier hört für mich der Spaß auf. Alte, imposante Gottheiten, Überschwemmungen, Blitzgewitter, Vulkanausbrüche und antike Monster: Kein Problem, aber Feng Shui ist seit uns unsere Nachbarin erläutert hat, dass unsere Badezimmer das Geld zum Fenster hinaus spülen, da sie auf der falschen Seite liegen ein Tabuthema.
 
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