Corey-kun
NPC
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Nocheinmal sah ich zurück zu den Menschen, die ich zurückließ - meine Familie.
Meine Mutter hatte bis zum Ende nicht nachvollziehen können, warum ich mich der lokalen Verteidigung anschloss. Aber wer sollte Sturmwind denn noch schützen? Einzig und allein die Bürger selbst konnten sich noch helfen.
"Warum Shia? Warum tust du mir das an? Ist es denn dein Wunsch, in den kreig zu ziehen?" Noch immer hallten diese Worte in meinem Kopf wieder. Und genauso auch meine Antwort. "Weil ich wie Vater bin, Mutter."
Ich werde ihren Blick bei diesen Worten nie vergessen. Es lag Trauer in ihm, Hass, Abneigung - und Stolz. Obwohl sie ihren Mann dafür verflucht hatte, sie mit ihren drei Kindern, deren ältestes mit 17 Jahren ich selber war, im Stich zu lassen, um in den Krieg zu ziehen... schien es sie glücklich zu machen, dass ichn nach meinem Vater geschlagen bin.
Nun zogen wir - ich und einige wenige junge Männer unseres Dorfes gen Nordhain, wo wir unsere Rekrutenlaufbahn beginnen sollten. Ich als ehemalige Schülerin des Magiers dort würde dort einen alten Bekannten wiedertreffen. Doch genaugenommen war dies nur eine Illusion. Ich würde ein völlig neues Leben beginnen.
Die Ankunft in Nordhain ereignete sich noch vor Mittag. Ein zweite Truppe Rekruten war auf halben Wege zu uns gestoßen, doch es wurden nur wenig Worte gewechselt. Bedrückend war die Stille, gelegentlich unterbrochen durch die Worte der sich grüßenden Soldaten. Als wir dann ankamen erhielten wir Quartiere, allerdings bestanden unsere Quartiere aus Strohhaufen in einem Stall nahe der Kapelle, die der Bürgerwehr auch als Kommandoposten diente.
Wir Rekruten erhielten die Anweisung, uns bis zum Nachmittag, wo wir in Ausbildungsgruppen eingeteilt werden würden, auszuruhen. Dann ließ man uns allein.
Als wäre eine Last von uns genommen, verfielen wir in Gespräche und Vorstellungsrunden.
"Mein Name ist Senbo", stellte sich ein kleinerer, rebellisch aussehender Junge vor, der mir höchstens wie 15 vorkam. Ich selbst hielt mich zurück, und beschloss irgendwann, die Gegend zu erkunden.
Ich striff spazierend um die Kapelle herum. Und was ich sah machte mich nicht unbedingt mutiger. Wölfe hielten nur geringen Abstand zur Kapelle und ich hörte zwei Wachen über mehrere Koboldlager sprechen. Offenbar befand sich Nordhain in direkter Konfrontation.
Vertieft in diese Gedanken stiße ich plötzlich in einen jungen Mann, vielleicht 20 an den Jahren.
"Entschuldigt!", murmelte ich hastig. Der Mann hatte rötliches-blondes Haar, trug einen Schnäuzer. Er war muskolös und wuchtig, wenn auch nicht dick. Viel mehr dagegen war er nur breit, weil sein Körper aus reinen Muskeln und Sehnen zu bestehen schien. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich ihn schon mal gesehen hatte. Bevor ich jedoch fragen konnte, nahm er es mir vorweg.
"Ihr gehört doch auch zu uns Rekruten? Ich meine... entschuldigt. Mein Name ist Jerai." Ich nickte bei seiner Frage und verbeugte mich leicht, als er sich vorstellte. "Mein Name ist Shiayina." "Shiayina? Dieser Name... er ist schön." "Danke... Meine Mutter erzählte mir einmal, sie habe in Sturmwind eine Nachtelfe getroffen, die diesen Namen trug." "Nun... es ist kaum zu überhören, dass er nicht der menschlichen Sprache entstammt."
Ich nickte. "Was hat euch dazu bewegt, der Lokalen Verteidigung beizutreten?", fragte ich ein wenig vorsichtig.
"Der Ruf nach Ehre." Die Antwort war knapp, und mein Gefühl sagte mir sofort, dass dies nicht die Wahrheit war, aber ich wollte nicht aufdringlich sein.
"Und bei euch?", fragte er neugierig. "Ich tue dies für das Volk." Meine Antwort war ebenso knapp, aber sie war ehrlich, wenn sie auch nicht vollständig war.
Wir schwiegen eine Weile, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachging. "Wollen wir ein Stückchen gehen?", fragte er mich irgendwann. Ich nickte.
So wurden wir Freunde. In Kriegszeiten gibt es nicht viele, die man für sich wichtig nennen kann. Es gibt nochh weniger, die wir unsere Freunde nennen können.
Aber jede Begegnung mit Menschen verändert uns. Und ich glaube, dass wir uns beide ändern werden.
Shiayina
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Puh... das war mal ein heftiger erster, nein, nullter Blog für meine Magierin Shiayina.
Wie hat er euch gefallen?
Habt ihr Anregungen, Fragen?
Kritik?
Postet es als kommi drunter, ich lese die auf jeden Fall.
Euer Flo
Meine Mutter hatte bis zum Ende nicht nachvollziehen können, warum ich mich der lokalen Verteidigung anschloss. Aber wer sollte Sturmwind denn noch schützen? Einzig und allein die Bürger selbst konnten sich noch helfen.
"Warum Shia? Warum tust du mir das an? Ist es denn dein Wunsch, in den kreig zu ziehen?" Noch immer hallten diese Worte in meinem Kopf wieder. Und genauso auch meine Antwort. "Weil ich wie Vater bin, Mutter."
Ich werde ihren Blick bei diesen Worten nie vergessen. Es lag Trauer in ihm, Hass, Abneigung - und Stolz. Obwohl sie ihren Mann dafür verflucht hatte, sie mit ihren drei Kindern, deren ältestes mit 17 Jahren ich selber war, im Stich zu lassen, um in den Krieg zu ziehen... schien es sie glücklich zu machen, dass ichn nach meinem Vater geschlagen bin.
Nun zogen wir - ich und einige wenige junge Männer unseres Dorfes gen Nordhain, wo wir unsere Rekrutenlaufbahn beginnen sollten. Ich als ehemalige Schülerin des Magiers dort würde dort einen alten Bekannten wiedertreffen. Doch genaugenommen war dies nur eine Illusion. Ich würde ein völlig neues Leben beginnen.
Die Ankunft in Nordhain ereignete sich noch vor Mittag. Ein zweite Truppe Rekruten war auf halben Wege zu uns gestoßen, doch es wurden nur wenig Worte gewechselt. Bedrückend war die Stille, gelegentlich unterbrochen durch die Worte der sich grüßenden Soldaten. Als wir dann ankamen erhielten wir Quartiere, allerdings bestanden unsere Quartiere aus Strohhaufen in einem Stall nahe der Kapelle, die der Bürgerwehr auch als Kommandoposten diente.
Wir Rekruten erhielten die Anweisung, uns bis zum Nachmittag, wo wir in Ausbildungsgruppen eingeteilt werden würden, auszuruhen. Dann ließ man uns allein.
Als wäre eine Last von uns genommen, verfielen wir in Gespräche und Vorstellungsrunden.
"Mein Name ist Senbo", stellte sich ein kleinerer, rebellisch aussehender Junge vor, der mir höchstens wie 15 vorkam. Ich selbst hielt mich zurück, und beschloss irgendwann, die Gegend zu erkunden.
Ich striff spazierend um die Kapelle herum. Und was ich sah machte mich nicht unbedingt mutiger. Wölfe hielten nur geringen Abstand zur Kapelle und ich hörte zwei Wachen über mehrere Koboldlager sprechen. Offenbar befand sich Nordhain in direkter Konfrontation.
Vertieft in diese Gedanken stiße ich plötzlich in einen jungen Mann, vielleicht 20 an den Jahren.
"Entschuldigt!", murmelte ich hastig. Der Mann hatte rötliches-blondes Haar, trug einen Schnäuzer. Er war muskolös und wuchtig, wenn auch nicht dick. Viel mehr dagegen war er nur breit, weil sein Körper aus reinen Muskeln und Sehnen zu bestehen schien. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich ihn schon mal gesehen hatte. Bevor ich jedoch fragen konnte, nahm er es mir vorweg.
"Ihr gehört doch auch zu uns Rekruten? Ich meine... entschuldigt. Mein Name ist Jerai." Ich nickte bei seiner Frage und verbeugte mich leicht, als er sich vorstellte. "Mein Name ist Shiayina." "Shiayina? Dieser Name... er ist schön." "Danke... Meine Mutter erzählte mir einmal, sie habe in Sturmwind eine Nachtelfe getroffen, die diesen Namen trug." "Nun... es ist kaum zu überhören, dass er nicht der menschlichen Sprache entstammt."
Ich nickte. "Was hat euch dazu bewegt, der Lokalen Verteidigung beizutreten?", fragte ich ein wenig vorsichtig.
"Der Ruf nach Ehre." Die Antwort war knapp, und mein Gefühl sagte mir sofort, dass dies nicht die Wahrheit war, aber ich wollte nicht aufdringlich sein.
"Und bei euch?", fragte er neugierig. "Ich tue dies für das Volk." Meine Antwort war ebenso knapp, aber sie war ehrlich, wenn sie auch nicht vollständig war.
Wir schwiegen eine Weile, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachging. "Wollen wir ein Stückchen gehen?", fragte er mich irgendwann. Ich nickte.
So wurden wir Freunde. In Kriegszeiten gibt es nicht viele, die man für sich wichtig nennen kann. Es gibt nochh weniger, die wir unsere Freunde nennen können.
Aber jede Begegnung mit Menschen verändert uns. Und ich glaube, dass wir uns beide ändern werden.
Shiayina
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Puh... das war mal ein heftiger erster, nein, nullter Blog für meine Magierin Shiayina.
Wie hat er euch gefallen?
Habt ihr Anregungen, Fragen?
Kritik?
Postet es als kommi drunter, ich lese die auf jeden Fall.
Euer Flo