Khanor
Dungeon-Boss
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Unbarmherzig zerreißt das Grollen der Bärin die Stille der oberen Wildnis als sie sich auf den Feind stürzt. Der antwortende Schrei des Ogers klingt überrascht, seine erbitterte Gegenwehr lässt ihm diese Überraschung jedoch kaum anmerken, setzt er doch mit seinem Streitkolben dem schneeweißen Fell übel zu.
Mit jedem Schlag scheinen weitere Wunden unter dem Fell sichtbar zu werden, Blutflecken trüben den edlen Anblick der Kämpferin, als ihre Pranken sich tief in den faltigen Bauch graben und die Reißzähne Halt in den Waden finden.
Schmerzensschreie vermischen sich mit Kampfgebrüll und dumpfen Geräuschen, die einen weiteren Treffer des Kolbens vermuten lassen, doch ist der Siegeswille ungebrochen und die Schmerzen scheinen an ihr vorüberzugehen.
In den Bodennebel nach dem letzten Regen mischt sich der Geruch von Blut, von Schweiß und einem Rausch der nach Tod verlangt. Der Geruch von modrigem, jahrelang verwehsendem Laub wird geschwängert vom Pulverdunst, der aus der Mündung der unerbittlich feuenden Schrotflinte quillt.
Schlagschatten jeder neuen Explosion lassen die Szene in einem unwirklichen Licht erscheinen, ein klatschendes Eindringen ist von vielen der abgefeuerten Projektile zu hören, die den Leib des Raufers der Gordunni schänden und ihn weiter in die Knie zwingen.
Es kracht im erschreckenden zwei-Sekunden-Takt, die flinken Finger des Jägers legen unermüdlich neue Patronen in den bereits heißen Lauf der Flinte. Anlegen, zielen, feuern, nachladen, eine lang geübte Routine.
Sorge um die majestätische Begleiterin machen sich breit und durch den drückend schwülen Abendwind wird ein lieblicher Heilzauber aus den grün umschimmerten Händen des Zwerges getragen, der die Wildtierdame zu neuen Kräften erweckt.
Blinde Raserei, nackter Blutdurst, sterbendes Fleisch und berstende Knochen sind alles, was von diesem Oger übrig bleibt als das Kampfgetümmel verstummt und der Leichnahm zu Boden fällt.
Die Erde zittert.
Dankbar für die Hilfe sucht der Zwerg nach einer Stärkung für sich und sein Tier, mit Fisch und Fleisch und etwas zu trinken wird im Schutz einer Baumwurzel Vorlieb genommen.
Doch die Stille ist trügerisch. Noch während die letzten Bissen vertilgt werden ist die Kälte allgegenwärtig, in jedes Glied des Zwergenleibes stechen schattenhafte Nadeln, ein schwärzliches Leuchten umfängt seinen Blick und lässt seinen Geist wanken, während sein geistesgegenwärtiger Schützling sich bereits im Ansturm auf den Hexer befindet.
Wer hier wen beschützt, diese Frage ist für Zonorm seit langer Zeit beantwortet und wird nie erneut gestellt werden müssen. Die kläglichen Heilkünste des Jägers und gute Verpflegung sind alles, womit er ihr jemals danken können wird, doch Menorea beschwert sich niemals, stellt keinen Kampf in Frage und trottet treu an seiner Seite durch die Kontinente.
Schnell erholt sich der Zwerg von dem überraschenden Angriff, rappelt sich auf und greift nach der Flinte auf seinem Rücken, haucht einen Kuss auf die Hülse und entfesselt einen erschütternden Schuss, der seinen Gegenüber wanken und taumeln lässt.
Die Bärin kämpf wacker, weder die Größe ihres Gegners beeindruckt sie, noch die Kraft, die der ihrigen um fünf Stufen voraus ist. Ein Hieb folgt dem nächsten, während ihr Fell von den Schattenblitzen gebeutelt wird und ihre Kräfte schnell schwinden.
Ihr Leib gehört dem Zwergen, und sie beschützt ihn mit ihrem Leben, auch wenn es aus ihren Gliedern schwindet wird sie doch immer an seiner Seite verweilen wollen.
Eine weitere Explosion, der Schuss verfehlt sein Ziel. Der Griff in den Munitionsbeutel geht ins Leere, als die Zwergenschulter hinterrücks von einem Streitkolben gepeinigt wird und eine Woge des Schmerzes seinen Leib beinahe zu zerreißen droht.
Gekonnt rollt er sich über die unverletzte Seite ab und bringt es fertig während dem Sturz einige Zweige zusammen zu raffen. Die Rollbewegung endet auf seinen Knien und hastig, mit einem verstohlenen Blick über die Schulter schichtet Zonorm die Zweige und Äste auf, schließt die Augen und haucht aus der hohlen Hand unverständliche Worte in dieses Bildnis.
Sein Atem scheint förmlich greifbar, als er sich aufrichtet und einige Meter davon stürmt. Kleine Wölkchen bilden sich vor seinem Mund und lassen feine Tröpfchen in seinem langen, grauen Barte hängen bleiben.
Im Spurt erschallen Worte, die nur seine Bärin verstehen wird. "Halte ein," heißt es, und die Bärin versteht. Ihr Körper ist zu geschunden von den Schattenkünsten des Hexers, der unerbittlich weitere Blitze in ihren Leib stechen lässt. Sie wird weiter kämpfen, wird weiter blaues Fleisch aus dem Körper des Ogers reißen, doch wird sie in nicht mehr von dem Zwergen ablenken.
Während dieser einen ablenkenden Schuss auf den Hexer abgibt und einen weiteren Heilzauber wirkt um seine Dame zu retten knackt und knirscht es hinter ihm. Fleisch erstarrt, Blut gefriert und das Stampfen von verfolgenden Schritten verhallt in den Ruinen von Isildien.
Die Eisfalle, die Zonorm soeben geschickt platziert hatte, waren dem Blick des Schlägers entgangen, als er zur Verfolgung ansetzte und sein Leib erscheint nun gefroren zwischen den zerstörten Säulen.
Nur dessen Augen folgen mit hassendem Blick jeder Bewegung und er verfolgt das Kampfgeschehen aufmerksam, während sein Opfer weitere stark schmerzende Schüsse auf den Kampfgefährten abgibt und dieser von der Bärendame ablässt, die beinahe in die Knie gezwungen wurde.
Der Hexenmeister fasst den Zwerg ins Auge, stürmt einige Meter näher und beginnt einen weiteren düsteren Zauber zu wirken, doch zu spät. Die hinterrücks über ihn herfallende Bärin und einige Schüsse aus der Flinte lassen seinen Körper sterben, noch bevor der Zauber gewirkt ist. Sein ungläubiger Blick, verzerrt von Schmerz wird leer als er zusammenbricht und sein Leben aushaucht.
Menorea stürmt heran um sich die Seite des Zwergen zu schmücken, doch ist die Gefahr noch lang nicht gebannt. Es bleibt noch Zeit genug etwas Heilung durch die Luft zu hauchen und ihrem Fell flüchtig einen Verband anzulegen um sie zu stärken für den Kampf gegen den erstarrten Schläger.
Ein leises Knistern verrät die Brenzligkeit der Lage, das Eis beginnt zu bröckeln und hastig bittet Zonorm seine Begleiterin ihm noch einmal beizustehen.
Gutmütig schaut sie auf zu dem Zwerg und ein wissender Blick über seine Dankbarkeit und Abhängigkeit liegt in ihren Augen, bevor sie langsam den Kopf wendet, den Oger fokussiert und ihre Zähne für einen weiteren Tod entblößt.
Noch ehe der Oger sich aus seiner Starre löst ist sie bei ihm, ihr Rausch nach Vergeltung lässt sie in einer schier unfassbaren Wut auf sein Fleisch einhämmern.
Pure Mordlust.
Während ihr Geist umnebelt wird von ihrem Willen zu töten errötet ihr Körper und scheint zu wachsen, sie kennt keinen Schmerz, sie kennt nur noch Hass, nichts und niemand wird sie aufhalten in diesem Kampf.
Tot.
Verderben.
Rache.
Ihr Leib ist eine Waffe und sie weiß ihn einzusetzen.
Nach kurzer Zeit kippt eine tote Masse blau behäuteten Fleisches hinten über und gräbt sich in den modrigen Boden von Feralas, aufgewühlt von um sich schlagenden Pranken, getränkt in Blut.
Es kehrt Stille ein. Eine unwirkliche Stille nach diesem Kampf. Nur das leichte Rauschen des Windes in den hochgelegenen Wipflen der Bäume und der schwere Atem der übel zugerichteten Bärin.
Doch sie beschwert sich nicht, es ist ihre Natur zu kämpfen und sie ist verantwortlich für das Leben des Zwergen.
Dankbarkeit auf beiden Seiten, das Wissen um das Überleben des anderen und darum den Elfen der Mondfederfeste einen weiteren Dienst erwiesen zu haben.
Eine Mattheit ergreift von beiden Besitz, die nach weiterer Nahrung und Heilung ruft. Benommen lassen sie sich auf dem Boden nieder, in Sicherheit. Kein Angreifer behelligt sie, sie sind allein.
Frieden.
Ein kurzer Moment.
Frieden.
[Crackhoe] flüstert: SCHLAAAAAAAAAAAAAANNNNND!!!
Ich bin ein wenig verwirrt vor meinem Monitor, das Licht der Teekerze flackert kurz als ich realitätsfremd blinzle und aufatme.
Achja, es war ja Fußball.
Ich habe es nicht gesehen, ich halte nicht viel davon. Dieses ganze Trara um einen runden Luftsack kann ich nicht nachvollziehen, aber jedem das seine.
Ich hab mir schon gedacht, dass dieses Match irgendjemand gewinnen wird.
War ja zu erwarten, oder?
Ich habe jedes Tor mithören können, auf den Balkonen und Terrassen, in den Gärten rundherum. Mich faszinierte eine energische Frauenstimme, die lauthals "SO EINE VERDAMMTE SCHEIßE!" rief, dachte ich doch, dass so etwas eher Männern anheim ist.
Irgendwann viel Gejubel, prompt beginnende Hupkonzerte auf den Straßen, Luftdruckhupen auf den Balkonen und lang anhaltende Feiergeräusche.
Allerdings konnte ich die Nationalität anhand des Jubels nicht erkennen, was ich gleichgültig verschmerzen konnte. Außerdem gibt es ja genug WoW-ler wie Crackhoe, die auch nicht-Interessierte per whisper über den Ausgang der Deutsch-Deutschen Begegnung informieren.
Ich gestehe ganz ehrlich, dass ich im Vorfeld einige ungute Gefühle und unschöne Äußerungen diesbezüglich laut werden ließ. Ganz klar, die meisten Mitbürger mit Migrationshintergrund (war das politisch korrekt?) sind friedlebende und wirklich nette Leute. Aber auch dort gibt es schwarze Schafe (wie bei uns selbst auch!).
Wie ist es denn mit Taxi-Fahrern? Von 1000 Fahrern bringen uns 999 direkt ans Ziel, wir reduzieren die Mercedes-Chauffeure allerdings auf den einen, der uns unnötig drei mal um den Block gefahren hat um seine Kasse aufzubessern.
So auch hier, es bleibt nunmal eher hängen, dass es auch Negativbeispiele gibt.
Hier war, soweit ich das mitbekommen habe, alles ruhig und friedlich, im Hausgegenüber wurde anschließend auch laut mit deutschem Bier bei türkischer Musik gefeiert, in Berlin gab es jedoch 85 Festnahmen, eine zerstörte Telefonzelle und eine abgebrannte Lagerhalle, ausgelöst durch enttäuschte türkische Deutsche.
Das bleibt hängen.
Was man dabei aber nicht vergessen darf: wenn ddie türkische Mannschaft gewonnen hätte wäre es genauso gekommen, vielleicht noch schlimmer, denn auch unter den deutschen Fans sind so viele Idioten, die der Meinung sind etwas besseres zu sein.
Wütend auf ein ganzes Volk, weil es sich freut? Für mich unverständlich, auch wenn ich ein schlechter Verlierer bin.
Ich hasse doch auch nicht jeden Hordler, weil mich jeder fünfte angreift. Ich hasse doch auch nicht jeden 70er, weil sich jeder dritte bis Level 65 nur hat ziehen lassen. Ich hasse doch auch nicht jeden Lehrer, weil ich unter zehn Lehrern zwei absolute Idioten dabei habe.
Aber so funktioniert das scheinbar nicht, also geht man los und haut sich auf die Mütze.
Prügeln.
Spucken.
Beleidigen.
Und anschließend ein deutsches Bier und einen Döner.
DAS nenne ich Völkerverständigung!
Ich bin froh, dass es ruhiger abgelauen ist als ich befürchtet hatte und kann deswegen zurecht sagen, dass ich mich für meine Vorurteile (BEIDE Seiten betreffend) schäme. Aber die Erfahrung zeigt, dass es auch anders gehen kann, nicht wahr?
Vor einigen Tagen hieß es im RTL-Nachtjournal, dass ein friedlicher Abend erwartet werde und es wurden auch einige Türken diesbezüglich interviewt, die sagten, dass sie natürlich auf einen Sieg der türkischen Nationalmannschaft hoffen, aber auch mit den Deutschen feiern werden, da sie schließlich selbst Deutsche sind.
Gleich darauf kam ein Bericht über den Beginn der Gerichtsverhandlung des Türken und des Griechen, die im Dezember 2007 einen Renter halb tot getreten haben, weil er sagte "in der U-Bahn wird nicht geraucht".
Manipulation? Oder sind wir einfach vom amerikanischen Fernsehen bereits so vereinnahmt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, wie Sensationsgeil wir sind?
Man mag von Micheal Moore halten was man will, ich glaube auch bei weitem nicht alles was er schreibt oder in seinen Filmen darstellt, was ich aber doch als angebrachte Theorie bzw. wirklich erwiesen ansehe ist seine Umfrage in Bowling for Columbine, warum die Kanadier weniger Verbrechen und Morde verzeichnen können als die Amerikaner.
In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, dass es im amerikanischen Nachrichtenwesen mehr um die Sensation und die Quoten geht, als um Information und Objektivität.
"Wenn Sie zwei Meldungen erhalten, eine über einen weißen Mörder, eine über einen schwarzen Ladendieb, was davon würden Sie eher senden?"
Antwort: "Ganz klar den Schwarzen."
Ich find es bemerkenswert und ebenso erschütternd, weiß aber, dass es einfach ganz normal ist, auch in unserer heutigen toleranzpredigenden Gesellschaft, dass täglich "Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann" gespielt wird.
Ich gebe zu, dass ich froh bin heute nicht in die Schule gemusst zu haben und mich auf dem Weg zu unserem Schulgebäude an der Bauhalle vorbeischlängeln musste, wo eindeutig ein südländischer Trend zu beobachten ist.
Aber warum zum Teufel bin ich froh darüber?
Und warum zum Teufel bin ich der Meinung gewesen "egal wer das Spiel gewinnen wird, wir haben bereits verloren"?
Bin ich Rassist? Nein, ein entschiedenes nein!
Habe ich so dermaßen viele schlechte Erfahrungen gemacht? Nunja, auf das Gehrdener Stadtfest gehe ich seit vielen Jahren nicht mehr, weil ich drei Jahre in Folge bereits nach fünf Minuten, im Vorbeigehen am Autoscooter (jay, Klischee bestätigt) von einem schwarzhaarigen mit leicht dunklerer Haut eine Hängen hatte, weil ich ihn wirklich nur angesehen habe.
Aber war es ein Türke? Das weiß ich doch nicht, ich frag doch nicht nach der Geburtsurkunde, bevor ich mich schlagen lasse.
Ich durfte mir auch von einem Stapel Russen Schläge androhen lassen, weil ich nach den Worten "Ey Kartoffel, steh mal auf, mein Freundin will sisch setz'n" meinen Platz im Bus nicht räumen wollte.
Ich habe auch von Italienern lecker-lecker Speichel im Haar gehabt.
Und in der Orientierungssufe dicke fette blaue Flecken von einem deutschen Schaustellersohn, der einfach Langeweile hatte.
Mit 14 wurde ich nach Einbruch der dunkelheit von einem dorfbekannten Schläger mit seiner neuen Steinschleuder beschossen und er platzierte mir eine Stahlkrampe (diese netten Unterlegscheiben mit umgeknickten Ecken, damit sie schön ins Holz greifen) direkt unterm Auge und ich hab mich in Folge dessen von der AG abgemeldet, weil ich Angst hatte Abends dort langzugehen. Auch er war Deutscher.
Als ich mit 16 nachmittags an der Schule skaten war hielt ein Auto neben mir und ich wurde angepöbelt, als ich sagte ich würde keinen Ärger wollen meinten die beiden NoBrains mit eine Pistole (ich vermute eine Gaspistole) zeigen zu müssen und sie auf mich zu richten mit Androhung sie zu benutzen, wenn ich mich nicht sofort verziehen würde. Zwei Deutsche.
Kein Türke, Pole, Russe, Italiener oder gar Dunkelhäutiger hat mich je gefragt, ob ich von ihm "was zu Rauchen" kaufen will, sondern nur Deutsche.
Warum also war ich der Meinung, dass es gestern abend nur schlecht ausgehen konnte innerhalb unserer Landesgrenzen?
Klar, es gibt überall Idioten, aber ich persönlich höre öfter von rechtsradikalen Übergriffen gegen "Ausländer" mit deutschem Pass als von irgendeiner türkischen Vereinigung, die Jagd auf Deutsche macht.
Auf unserer Jahrgangsfahrt in der 8. Klasse waren es auch nicht irgendwelche Südländer, sondern weiße Briten, die einige von uns verprügelt haben.
Was hat die Redaktion vom RTL-Nachtjournal dazu gebracht das Interview mit Jogi Loew ausgerechnet an der Stelle in den Bericht mit hineinzuschneiden, an der er sagt "uns erwartet ein Gegner mit sehr ausgeprägtem Nationalstolz" (ich übernehme kene Garantie für en genauen Wortlaut dieses Zitats, ich hatte Stift und Zettel außerhalb meiner Armlänge platziert und war zu faul aufzustehen)? Und warum danach dann der Bericht über die beiden Jungs? Da hätte ebenso gut ein weiterer Bericht über ein deutsches Familienmassacker kommen können.
Wer hat denn bei der letzten WM und auch noch viele Monate danach seine Autoflaggen so lächerlich zur Schau gestellt?
Und wenn nun ein Mercedes an uns vorbei fährt, der türkische Flaggen zeigt regen wir uns auf. Natürlich, ausgerechnet Mercedes. Was auch sonst?! Klar rege ich mich auf, besonders wenn nicht nur eine türkische, oder eine türkische und eine deutsche, sondern gelich ZWEI türkische Flaggen aus den Fenstern wehen.
Wenn aber Nachbars Porsche mit 4 (in Worten: VIER!!!) Deutschlandflaggen erstrahlt lächle ich nur müde?
Irgendwie ist das paradox!
Das sind Fragen, mit denen ich mich eigentlich ungern beschäftige, weil sie mir die Engstirnigkeit des Menschen und auch meine eigenen, so gern als abwegig deklarierten Vorurteile bewusst machen.
Und ich gebe zu, dass ich über manche Dinge nie hinweg sehen können werde. Der Mensch ist nunmal nicht wirklich klug, da stelle ich mich gern besonders weit vorne an.
Doch eines werde ich für mich selbst immer wieder ins Gedächtnis gerufen bekommen: Der Deutsche ist kein Stück besser, auch wenn sein Hauttyp in meinem Kopf im täglichen Leben nicht so sehr auffällt.
Ein gewagter Blog, ich weiß.
Mit jedem Schlag scheinen weitere Wunden unter dem Fell sichtbar zu werden, Blutflecken trüben den edlen Anblick der Kämpferin, als ihre Pranken sich tief in den faltigen Bauch graben und die Reißzähne Halt in den Waden finden.
Schmerzensschreie vermischen sich mit Kampfgebrüll und dumpfen Geräuschen, die einen weiteren Treffer des Kolbens vermuten lassen, doch ist der Siegeswille ungebrochen und die Schmerzen scheinen an ihr vorüberzugehen.
In den Bodennebel nach dem letzten Regen mischt sich der Geruch von Blut, von Schweiß und einem Rausch der nach Tod verlangt. Der Geruch von modrigem, jahrelang verwehsendem Laub wird geschwängert vom Pulverdunst, der aus der Mündung der unerbittlich feuenden Schrotflinte quillt.
Schlagschatten jeder neuen Explosion lassen die Szene in einem unwirklichen Licht erscheinen, ein klatschendes Eindringen ist von vielen der abgefeuerten Projektile zu hören, die den Leib des Raufers der Gordunni schänden und ihn weiter in die Knie zwingen.
Es kracht im erschreckenden zwei-Sekunden-Takt, die flinken Finger des Jägers legen unermüdlich neue Patronen in den bereits heißen Lauf der Flinte. Anlegen, zielen, feuern, nachladen, eine lang geübte Routine.
Sorge um die majestätische Begleiterin machen sich breit und durch den drückend schwülen Abendwind wird ein lieblicher Heilzauber aus den grün umschimmerten Händen des Zwerges getragen, der die Wildtierdame zu neuen Kräften erweckt.
Blinde Raserei, nackter Blutdurst, sterbendes Fleisch und berstende Knochen sind alles, was von diesem Oger übrig bleibt als das Kampfgetümmel verstummt und der Leichnahm zu Boden fällt.
Die Erde zittert.
Dankbar für die Hilfe sucht der Zwerg nach einer Stärkung für sich und sein Tier, mit Fisch und Fleisch und etwas zu trinken wird im Schutz einer Baumwurzel Vorlieb genommen.
Doch die Stille ist trügerisch. Noch während die letzten Bissen vertilgt werden ist die Kälte allgegenwärtig, in jedes Glied des Zwergenleibes stechen schattenhafte Nadeln, ein schwärzliches Leuchten umfängt seinen Blick und lässt seinen Geist wanken, während sein geistesgegenwärtiger Schützling sich bereits im Ansturm auf den Hexer befindet.
Wer hier wen beschützt, diese Frage ist für Zonorm seit langer Zeit beantwortet und wird nie erneut gestellt werden müssen. Die kläglichen Heilkünste des Jägers und gute Verpflegung sind alles, womit er ihr jemals danken können wird, doch Menorea beschwert sich niemals, stellt keinen Kampf in Frage und trottet treu an seiner Seite durch die Kontinente.
Schnell erholt sich der Zwerg von dem überraschenden Angriff, rappelt sich auf und greift nach der Flinte auf seinem Rücken, haucht einen Kuss auf die Hülse und entfesselt einen erschütternden Schuss, der seinen Gegenüber wanken und taumeln lässt.
Die Bärin kämpf wacker, weder die Größe ihres Gegners beeindruckt sie, noch die Kraft, die der ihrigen um fünf Stufen voraus ist. Ein Hieb folgt dem nächsten, während ihr Fell von den Schattenblitzen gebeutelt wird und ihre Kräfte schnell schwinden.
Ihr Leib gehört dem Zwergen, und sie beschützt ihn mit ihrem Leben, auch wenn es aus ihren Gliedern schwindet wird sie doch immer an seiner Seite verweilen wollen.
Eine weitere Explosion, der Schuss verfehlt sein Ziel. Der Griff in den Munitionsbeutel geht ins Leere, als die Zwergenschulter hinterrücks von einem Streitkolben gepeinigt wird und eine Woge des Schmerzes seinen Leib beinahe zu zerreißen droht.
Gekonnt rollt er sich über die unverletzte Seite ab und bringt es fertig während dem Sturz einige Zweige zusammen zu raffen. Die Rollbewegung endet auf seinen Knien und hastig, mit einem verstohlenen Blick über die Schulter schichtet Zonorm die Zweige und Äste auf, schließt die Augen und haucht aus der hohlen Hand unverständliche Worte in dieses Bildnis.
Sein Atem scheint förmlich greifbar, als er sich aufrichtet und einige Meter davon stürmt. Kleine Wölkchen bilden sich vor seinem Mund und lassen feine Tröpfchen in seinem langen, grauen Barte hängen bleiben.
Im Spurt erschallen Worte, die nur seine Bärin verstehen wird. "Halte ein," heißt es, und die Bärin versteht. Ihr Körper ist zu geschunden von den Schattenkünsten des Hexers, der unerbittlich weitere Blitze in ihren Leib stechen lässt. Sie wird weiter kämpfen, wird weiter blaues Fleisch aus dem Körper des Ogers reißen, doch wird sie in nicht mehr von dem Zwergen ablenken.
Während dieser einen ablenkenden Schuss auf den Hexer abgibt und einen weiteren Heilzauber wirkt um seine Dame zu retten knackt und knirscht es hinter ihm. Fleisch erstarrt, Blut gefriert und das Stampfen von verfolgenden Schritten verhallt in den Ruinen von Isildien.
Die Eisfalle, die Zonorm soeben geschickt platziert hatte, waren dem Blick des Schlägers entgangen, als er zur Verfolgung ansetzte und sein Leib erscheint nun gefroren zwischen den zerstörten Säulen.
Nur dessen Augen folgen mit hassendem Blick jeder Bewegung und er verfolgt das Kampfgeschehen aufmerksam, während sein Opfer weitere stark schmerzende Schüsse auf den Kampfgefährten abgibt und dieser von der Bärendame ablässt, die beinahe in die Knie gezwungen wurde.
Der Hexenmeister fasst den Zwerg ins Auge, stürmt einige Meter näher und beginnt einen weiteren düsteren Zauber zu wirken, doch zu spät. Die hinterrücks über ihn herfallende Bärin und einige Schüsse aus der Flinte lassen seinen Körper sterben, noch bevor der Zauber gewirkt ist. Sein ungläubiger Blick, verzerrt von Schmerz wird leer als er zusammenbricht und sein Leben aushaucht.
Menorea stürmt heran um sich die Seite des Zwergen zu schmücken, doch ist die Gefahr noch lang nicht gebannt. Es bleibt noch Zeit genug etwas Heilung durch die Luft zu hauchen und ihrem Fell flüchtig einen Verband anzulegen um sie zu stärken für den Kampf gegen den erstarrten Schläger.
Ein leises Knistern verrät die Brenzligkeit der Lage, das Eis beginnt zu bröckeln und hastig bittet Zonorm seine Begleiterin ihm noch einmal beizustehen.
Gutmütig schaut sie auf zu dem Zwerg und ein wissender Blick über seine Dankbarkeit und Abhängigkeit liegt in ihren Augen, bevor sie langsam den Kopf wendet, den Oger fokussiert und ihre Zähne für einen weiteren Tod entblößt.
Noch ehe der Oger sich aus seiner Starre löst ist sie bei ihm, ihr Rausch nach Vergeltung lässt sie in einer schier unfassbaren Wut auf sein Fleisch einhämmern.
Pure Mordlust.
Während ihr Geist umnebelt wird von ihrem Willen zu töten errötet ihr Körper und scheint zu wachsen, sie kennt keinen Schmerz, sie kennt nur noch Hass, nichts und niemand wird sie aufhalten in diesem Kampf.
Tot.
Verderben.
Rache.
Ihr Leib ist eine Waffe und sie weiß ihn einzusetzen.
Nach kurzer Zeit kippt eine tote Masse blau behäuteten Fleisches hinten über und gräbt sich in den modrigen Boden von Feralas, aufgewühlt von um sich schlagenden Pranken, getränkt in Blut.
Es kehrt Stille ein. Eine unwirkliche Stille nach diesem Kampf. Nur das leichte Rauschen des Windes in den hochgelegenen Wipflen der Bäume und der schwere Atem der übel zugerichteten Bärin.
Doch sie beschwert sich nicht, es ist ihre Natur zu kämpfen und sie ist verantwortlich für das Leben des Zwergen.
Dankbarkeit auf beiden Seiten, das Wissen um das Überleben des anderen und darum den Elfen der Mondfederfeste einen weiteren Dienst erwiesen zu haben.
Eine Mattheit ergreift von beiden Besitz, die nach weiterer Nahrung und Heilung ruft. Benommen lassen sie sich auf dem Boden nieder, in Sicherheit. Kein Angreifer behelligt sie, sie sind allein.
Frieden.
Ein kurzer Moment.
Frieden.
[Crackhoe] flüstert: SCHLAAAAAAAAAAAAAANNNNND!!!
Ich bin ein wenig verwirrt vor meinem Monitor, das Licht der Teekerze flackert kurz als ich realitätsfremd blinzle und aufatme.
Achja, es war ja Fußball.
Ich habe es nicht gesehen, ich halte nicht viel davon. Dieses ganze Trara um einen runden Luftsack kann ich nicht nachvollziehen, aber jedem das seine.
Ich hab mir schon gedacht, dass dieses Match irgendjemand gewinnen wird.
War ja zu erwarten, oder?
Ich habe jedes Tor mithören können, auf den Balkonen und Terrassen, in den Gärten rundherum. Mich faszinierte eine energische Frauenstimme, die lauthals "SO EINE VERDAMMTE SCHEIßE!" rief, dachte ich doch, dass so etwas eher Männern anheim ist.
Irgendwann viel Gejubel, prompt beginnende Hupkonzerte auf den Straßen, Luftdruckhupen auf den Balkonen und lang anhaltende Feiergeräusche.
Allerdings konnte ich die Nationalität anhand des Jubels nicht erkennen, was ich gleichgültig verschmerzen konnte. Außerdem gibt es ja genug WoW-ler wie Crackhoe, die auch nicht-Interessierte per whisper über den Ausgang der Deutsch-Deutschen Begegnung informieren.
Ich gestehe ganz ehrlich, dass ich im Vorfeld einige ungute Gefühle und unschöne Äußerungen diesbezüglich laut werden ließ. Ganz klar, die meisten Mitbürger mit Migrationshintergrund (war das politisch korrekt?) sind friedlebende und wirklich nette Leute. Aber auch dort gibt es schwarze Schafe (wie bei uns selbst auch!).
Wie ist es denn mit Taxi-Fahrern? Von 1000 Fahrern bringen uns 999 direkt ans Ziel, wir reduzieren die Mercedes-Chauffeure allerdings auf den einen, der uns unnötig drei mal um den Block gefahren hat um seine Kasse aufzubessern.
So auch hier, es bleibt nunmal eher hängen, dass es auch Negativbeispiele gibt.
Hier war, soweit ich das mitbekommen habe, alles ruhig und friedlich, im Hausgegenüber wurde anschließend auch laut mit deutschem Bier bei türkischer Musik gefeiert, in Berlin gab es jedoch 85 Festnahmen, eine zerstörte Telefonzelle und eine abgebrannte Lagerhalle, ausgelöst durch enttäuschte türkische Deutsche.
Das bleibt hängen.
Was man dabei aber nicht vergessen darf: wenn ddie türkische Mannschaft gewonnen hätte wäre es genauso gekommen, vielleicht noch schlimmer, denn auch unter den deutschen Fans sind so viele Idioten, die der Meinung sind etwas besseres zu sein.
Wütend auf ein ganzes Volk, weil es sich freut? Für mich unverständlich, auch wenn ich ein schlechter Verlierer bin.
Ich hasse doch auch nicht jeden Hordler, weil mich jeder fünfte angreift. Ich hasse doch auch nicht jeden 70er, weil sich jeder dritte bis Level 65 nur hat ziehen lassen. Ich hasse doch auch nicht jeden Lehrer, weil ich unter zehn Lehrern zwei absolute Idioten dabei habe.
Aber so funktioniert das scheinbar nicht, also geht man los und haut sich auf die Mütze.
Prügeln.
Spucken.
Beleidigen.
Und anschließend ein deutsches Bier und einen Döner.
DAS nenne ich Völkerverständigung!
Ich bin froh, dass es ruhiger abgelauen ist als ich befürchtet hatte und kann deswegen zurecht sagen, dass ich mich für meine Vorurteile (BEIDE Seiten betreffend) schäme. Aber die Erfahrung zeigt, dass es auch anders gehen kann, nicht wahr?
Vor einigen Tagen hieß es im RTL-Nachtjournal, dass ein friedlicher Abend erwartet werde und es wurden auch einige Türken diesbezüglich interviewt, die sagten, dass sie natürlich auf einen Sieg der türkischen Nationalmannschaft hoffen, aber auch mit den Deutschen feiern werden, da sie schließlich selbst Deutsche sind.
Gleich darauf kam ein Bericht über den Beginn der Gerichtsverhandlung des Türken und des Griechen, die im Dezember 2007 einen Renter halb tot getreten haben, weil er sagte "in der U-Bahn wird nicht geraucht".
Manipulation? Oder sind wir einfach vom amerikanischen Fernsehen bereits so vereinnahmt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, wie Sensationsgeil wir sind?
Man mag von Micheal Moore halten was man will, ich glaube auch bei weitem nicht alles was er schreibt oder in seinen Filmen darstellt, was ich aber doch als angebrachte Theorie bzw. wirklich erwiesen ansehe ist seine Umfrage in Bowling for Columbine, warum die Kanadier weniger Verbrechen und Morde verzeichnen können als die Amerikaner.
In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, dass es im amerikanischen Nachrichtenwesen mehr um die Sensation und die Quoten geht, als um Information und Objektivität.
"Wenn Sie zwei Meldungen erhalten, eine über einen weißen Mörder, eine über einen schwarzen Ladendieb, was davon würden Sie eher senden?"
Antwort: "Ganz klar den Schwarzen."
Ich find es bemerkenswert und ebenso erschütternd, weiß aber, dass es einfach ganz normal ist, auch in unserer heutigen toleranzpredigenden Gesellschaft, dass täglich "Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann" gespielt wird.
Ich gebe zu, dass ich froh bin heute nicht in die Schule gemusst zu haben und mich auf dem Weg zu unserem Schulgebäude an der Bauhalle vorbeischlängeln musste, wo eindeutig ein südländischer Trend zu beobachten ist.
Aber warum zum Teufel bin ich froh darüber?
Und warum zum Teufel bin ich der Meinung gewesen "egal wer das Spiel gewinnen wird, wir haben bereits verloren"?
Bin ich Rassist? Nein, ein entschiedenes nein!
Habe ich so dermaßen viele schlechte Erfahrungen gemacht? Nunja, auf das Gehrdener Stadtfest gehe ich seit vielen Jahren nicht mehr, weil ich drei Jahre in Folge bereits nach fünf Minuten, im Vorbeigehen am Autoscooter (jay, Klischee bestätigt) von einem schwarzhaarigen mit leicht dunklerer Haut eine Hängen hatte, weil ich ihn wirklich nur angesehen habe.
Aber war es ein Türke? Das weiß ich doch nicht, ich frag doch nicht nach der Geburtsurkunde, bevor ich mich schlagen lasse.
Ich durfte mir auch von einem Stapel Russen Schläge androhen lassen, weil ich nach den Worten "Ey Kartoffel, steh mal auf, mein Freundin will sisch setz'n" meinen Platz im Bus nicht räumen wollte.
Ich habe auch von Italienern lecker-lecker Speichel im Haar gehabt.
Und in der Orientierungssufe dicke fette blaue Flecken von einem deutschen Schaustellersohn, der einfach Langeweile hatte.
Mit 14 wurde ich nach Einbruch der dunkelheit von einem dorfbekannten Schläger mit seiner neuen Steinschleuder beschossen und er platzierte mir eine Stahlkrampe (diese netten Unterlegscheiben mit umgeknickten Ecken, damit sie schön ins Holz greifen) direkt unterm Auge und ich hab mich in Folge dessen von der AG abgemeldet, weil ich Angst hatte Abends dort langzugehen. Auch er war Deutscher.
Als ich mit 16 nachmittags an der Schule skaten war hielt ein Auto neben mir und ich wurde angepöbelt, als ich sagte ich würde keinen Ärger wollen meinten die beiden NoBrains mit eine Pistole (ich vermute eine Gaspistole) zeigen zu müssen und sie auf mich zu richten mit Androhung sie zu benutzen, wenn ich mich nicht sofort verziehen würde. Zwei Deutsche.
Kein Türke, Pole, Russe, Italiener oder gar Dunkelhäutiger hat mich je gefragt, ob ich von ihm "was zu Rauchen" kaufen will, sondern nur Deutsche.
Warum also war ich der Meinung, dass es gestern abend nur schlecht ausgehen konnte innerhalb unserer Landesgrenzen?
Klar, es gibt überall Idioten, aber ich persönlich höre öfter von rechtsradikalen Übergriffen gegen "Ausländer" mit deutschem Pass als von irgendeiner türkischen Vereinigung, die Jagd auf Deutsche macht.
Auf unserer Jahrgangsfahrt in der 8. Klasse waren es auch nicht irgendwelche Südländer, sondern weiße Briten, die einige von uns verprügelt haben.
Was hat die Redaktion vom RTL-Nachtjournal dazu gebracht das Interview mit Jogi Loew ausgerechnet an der Stelle in den Bericht mit hineinzuschneiden, an der er sagt "uns erwartet ein Gegner mit sehr ausgeprägtem Nationalstolz" (ich übernehme kene Garantie für en genauen Wortlaut dieses Zitats, ich hatte Stift und Zettel außerhalb meiner Armlänge platziert und war zu faul aufzustehen)? Und warum danach dann der Bericht über die beiden Jungs? Da hätte ebenso gut ein weiterer Bericht über ein deutsches Familienmassacker kommen können.
Wer hat denn bei der letzten WM und auch noch viele Monate danach seine Autoflaggen so lächerlich zur Schau gestellt?
Und wenn nun ein Mercedes an uns vorbei fährt, der türkische Flaggen zeigt regen wir uns auf. Natürlich, ausgerechnet Mercedes. Was auch sonst?! Klar rege ich mich auf, besonders wenn nicht nur eine türkische, oder eine türkische und eine deutsche, sondern gelich ZWEI türkische Flaggen aus den Fenstern wehen.
Wenn aber Nachbars Porsche mit 4 (in Worten: VIER!!!) Deutschlandflaggen erstrahlt lächle ich nur müde?
Irgendwie ist das paradox!
Das sind Fragen, mit denen ich mich eigentlich ungern beschäftige, weil sie mir die Engstirnigkeit des Menschen und auch meine eigenen, so gern als abwegig deklarierten Vorurteile bewusst machen.
Und ich gebe zu, dass ich über manche Dinge nie hinweg sehen können werde. Der Mensch ist nunmal nicht wirklich klug, da stelle ich mich gern besonders weit vorne an.
Doch eines werde ich für mich selbst immer wieder ins Gedächtnis gerufen bekommen: Der Deutsche ist kein Stück besser, auch wenn sein Hauttyp in meinem Kopf im täglichen Leben nicht so sehr auffällt.
Ein gewagter Blog, ich weiß.