Khanor
Dungeon-Boss
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Die meisten Menschen haben, meiner Meinung nach, ein ziemlich falsches Bild vom Studentendasein. Klar, ein Teil der offiziell Lernenden ist mehr im Bett oder in der Nähe von alkoholischen Getränken als in der Uni oder in Zweisamkeit mit den Lernunterlagen. Doch "typisch" ist das nicht. Nimmt man sein Studium so richtig ernst und hat noch einen gewissen Anspruch sieht plötzlich alles ganz anders aus.
Diejenigen, die "unser" Ansehen in den Dreck ziehen (mal drastisch ausgedrückt) sind meist Abiturienten, die keine finanziellen Sorgen haben und eine behütete Kindheit und Jugend genießen konnten. Ich will auch hier nicht alle über einen Kamm scheren, doch wer immer alles hatte und die Werte von Erforderlichkeiten von zuhause nicht mitbekommen hat geht meist relativ planlos aus der Schule und geht einfach studieren, weil man das als Abiturient nun einmal so macht.
Zukunftsperspektive? Noch keine.
Viele Studenten schreiben sich einfach irgendwo ein und stellen nach ein bis acht Semestern fest, dass die gewählte Richtung doch gar nicht das ist, was er sich für sein Leben wünscht. Die Zeit bis dahin wird verfeiert, verschlafen und es wird so richtig ausgenutzt, dass man nur noch für sich selbst verantwortlich ist. Mit einem gehörigen Maß an Selbstüberschätzung sagt man sich nach den ersten paar Vorlesungen "was dort passiert kann ich zuhause effektiver haben", nutzt die Abende zur Bespaßung, schläft morgens aus und steht plötzlich vor einer Klausur, die man mit Müh und Not besteht - aber nichts gelernt hat.
Und das nervige daran: man fühlt sich cool und bestärkt in seiner Handhabung.
Nun gut, jedem das seine.
Wir fragten damals unseren Chemielehrer in der Fachoberschule einmal und er erzählte uns ganz unverblümt, dass man aus der Uni heim kam und mehr oder weniger bis Nachts ununterbrochen weiter gearbeitet hat. Freitags traf man sich mal auf ein Bier, doch der Rest des Wochenendes ging auch im Lernen unter.
Wir waren schockiert, geglaubt hat es aber wohl niemand. Wie meine damaligen Klassenkameraden wohl heute dazu stehen? Ich für meinen Teil kann es bestätigen. Nicht immer, aber doch zu einem großen Anteil.
Yvonnes Bruder kann es noch immer nicht glauben, dass es so schwer ist, spricht gelegentlich von viel Feiern und ein wenig lernen. So richtig nur zum Spaß verlassen wir das Haus aber selten und in unseren vier Wänden ist auch nicht oft Zeit dafür.
Unser typischer Montag sieht so aus, dass wir um 7 gemeinsam aus dem Haus gehen und zwischen 18 und 20 Uhr gemeinsam oder einzeln heim kommen. Heute beispielsweise war das Abendessen um 21:15 Uhr erst fertig. In der Zeit in der ich gekocht habe hat Yvonne noch Unterlagen gedruckt und gelesen, zum Essen haben wir etwas die Öffentlich Rechtlichen gequält und bald danach ist der Tag vorbei.
Heute kam die Frage nach dem Klausurtermin für Stahlbau 2 auf. Den meisten lag der 04.07. am besten, eine Stimme von hinten meldete sich jedoch: der junge Herr leistet bis zum 24.06. an vier Tagen die Woche sein Praktikum in Vollzeit ab und ihm sei die Lernzeit viel zu kurz...
10 Tage sind nicht die Welt, aber aus meiner Sicht mehr, als ich für über 50 % der Klausuren in meinem bisherigen Studium zur Verfügung hatte. Und danach sind noch einmal 7 Tage bis zur nächsten Klausur, was auch mehr Zeit zwischen Klausuren ist, als in 80 % der Fälle bisher.
Der Komillitone argumentierte nahezu aggressiv, dass man nach der Arbeit nicht mehr in der Lage sei, effektiv zu lernen. Recht hat er, doch er ist nicht der einzige mit diesem Problem und, was man nicht vergessen darf, es gibt auch Leute, die nicht nur in diesem Semester Zeit aufwenden müssen um zu arbeiten. Für manche von uns bedeutet Arbeit neben dem Studium den Unterschied zwischen Essen und nicht Essen. Am Beispiel meines fünften Semesters beispielsweise: vier Tage die Woche Vorlesung, einen Tag arbeiten, zusätzlich noch diverse Extra-Aktivitäten für die Uni (z.B. auch Vorlesungen am Samstag) und - nicht zu vergessen - gab es auch noch einen Haushalt zu führen und wenigstens so zu tun, als wäre die eigene Beziehung nicht unter dem Studium begraben.
Ich beneide die Menschen für ihre jugendlich-kindliche Naivität und wenn sie darauf aus sind sich in wenigen Monaten "Ingenieur" nennen zu wollen, aber dennoch mit natürlichen Gegebenheiten nicht klar kommen. Ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie man es benennen könnte. Persönliches Pech? Arschbacken zusammen kneifen und einfach mal durch? Is' so? Es gibt Tage, da verliert man, und Tage, da gewinnen die anderen?
Schon seltsam.
In diesem Sinne: ich denke ich werde mich bezüglich solchen langweiligen Themen in nächster Zeit versuchen zurück zu nehmen, was wohl im Umkehrschluss bedeutet, dass es um mich etwas ruhiger werden könnte. Mir fallen nur dummerweise wenig andere Themen ein. Alles ändert sich eben einmal.
Diejenigen, die "unser" Ansehen in den Dreck ziehen (mal drastisch ausgedrückt) sind meist Abiturienten, die keine finanziellen Sorgen haben und eine behütete Kindheit und Jugend genießen konnten. Ich will auch hier nicht alle über einen Kamm scheren, doch wer immer alles hatte und die Werte von Erforderlichkeiten von zuhause nicht mitbekommen hat geht meist relativ planlos aus der Schule und geht einfach studieren, weil man das als Abiturient nun einmal so macht.
Zukunftsperspektive? Noch keine.
Viele Studenten schreiben sich einfach irgendwo ein und stellen nach ein bis acht Semestern fest, dass die gewählte Richtung doch gar nicht das ist, was er sich für sein Leben wünscht. Die Zeit bis dahin wird verfeiert, verschlafen und es wird so richtig ausgenutzt, dass man nur noch für sich selbst verantwortlich ist. Mit einem gehörigen Maß an Selbstüberschätzung sagt man sich nach den ersten paar Vorlesungen "was dort passiert kann ich zuhause effektiver haben", nutzt die Abende zur Bespaßung, schläft morgens aus und steht plötzlich vor einer Klausur, die man mit Müh und Not besteht - aber nichts gelernt hat.
Und das nervige daran: man fühlt sich cool und bestärkt in seiner Handhabung.
Nun gut, jedem das seine.
Wir fragten damals unseren Chemielehrer in der Fachoberschule einmal und er erzählte uns ganz unverblümt, dass man aus der Uni heim kam und mehr oder weniger bis Nachts ununterbrochen weiter gearbeitet hat. Freitags traf man sich mal auf ein Bier, doch der Rest des Wochenendes ging auch im Lernen unter.
Wir waren schockiert, geglaubt hat es aber wohl niemand. Wie meine damaligen Klassenkameraden wohl heute dazu stehen? Ich für meinen Teil kann es bestätigen. Nicht immer, aber doch zu einem großen Anteil.
Yvonnes Bruder kann es noch immer nicht glauben, dass es so schwer ist, spricht gelegentlich von viel Feiern und ein wenig lernen. So richtig nur zum Spaß verlassen wir das Haus aber selten und in unseren vier Wänden ist auch nicht oft Zeit dafür.
Unser typischer Montag sieht so aus, dass wir um 7 gemeinsam aus dem Haus gehen und zwischen 18 und 20 Uhr gemeinsam oder einzeln heim kommen. Heute beispielsweise war das Abendessen um 21:15 Uhr erst fertig. In der Zeit in der ich gekocht habe hat Yvonne noch Unterlagen gedruckt und gelesen, zum Essen haben wir etwas die Öffentlich Rechtlichen gequält und bald danach ist der Tag vorbei.
Heute kam die Frage nach dem Klausurtermin für Stahlbau 2 auf. Den meisten lag der 04.07. am besten, eine Stimme von hinten meldete sich jedoch: der junge Herr leistet bis zum 24.06. an vier Tagen die Woche sein Praktikum in Vollzeit ab und ihm sei die Lernzeit viel zu kurz...
10 Tage sind nicht die Welt, aber aus meiner Sicht mehr, als ich für über 50 % der Klausuren in meinem bisherigen Studium zur Verfügung hatte. Und danach sind noch einmal 7 Tage bis zur nächsten Klausur, was auch mehr Zeit zwischen Klausuren ist, als in 80 % der Fälle bisher.
Der Komillitone argumentierte nahezu aggressiv, dass man nach der Arbeit nicht mehr in der Lage sei, effektiv zu lernen. Recht hat er, doch er ist nicht der einzige mit diesem Problem und, was man nicht vergessen darf, es gibt auch Leute, die nicht nur in diesem Semester Zeit aufwenden müssen um zu arbeiten. Für manche von uns bedeutet Arbeit neben dem Studium den Unterschied zwischen Essen und nicht Essen. Am Beispiel meines fünften Semesters beispielsweise: vier Tage die Woche Vorlesung, einen Tag arbeiten, zusätzlich noch diverse Extra-Aktivitäten für die Uni (z.B. auch Vorlesungen am Samstag) und - nicht zu vergessen - gab es auch noch einen Haushalt zu führen und wenigstens so zu tun, als wäre die eigene Beziehung nicht unter dem Studium begraben.
Ich beneide die Menschen für ihre jugendlich-kindliche Naivität und wenn sie darauf aus sind sich in wenigen Monaten "Ingenieur" nennen zu wollen, aber dennoch mit natürlichen Gegebenheiten nicht klar kommen. Ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie man es benennen könnte. Persönliches Pech? Arschbacken zusammen kneifen und einfach mal durch? Is' so? Es gibt Tage, da verliert man, und Tage, da gewinnen die anderen?
Schon seltsam.
In diesem Sinne: ich denke ich werde mich bezüglich solchen langweiligen Themen in nächster Zeit versuchen zurück zu nehmen, was wohl im Umkehrschluss bedeutet, dass es um mich etwas ruhiger werden könnte. Mir fallen nur dummerweise wenig andere Themen ein. Alles ändert sich eben einmal.