Weiterbildung im fortgeschrittenen Alter

Ich kann jetzt nicht von mir reden, aber mich hat eine Sache bei uns in der Klinik echt umgehauen und mir auch einiges an Mut gemacht.

Krankenpflegeschülerinnen machen ja immer Praktika auf verschiedenen Stationen - die sind im Normalfall alle noch sehr jung, knapp unter oder um die 20. Die letzte, die jetzt da war, war deutlich älter und auf ihren letzten Tag hat jemand in meinem Beisein nach ihrem Alter gefragt, wir haben sie alle auf um die 40 geschätzt. Sie ist Anfang 50. Hat ihren alten Job hingeschmissen und macht jetzt nochmal komplett ne neue Ausbildung - weil es ihr Traumberuf ist.

Mir macht sowas recht viel Mut, weil ich mir mit meinen 23 Jahren denke, mein Leben bislang so ziemlich in den Sand gesetzt zu haben (Abi völligst unter meinen Möglichkeiten hingerotzt, Ausbildung 4 Wochen vorm Examen abgebrochen, danach ne schwere depressive Episode, in der ich gar nichts gemacht habe). Aber mittlerweile sage ich mir "Meine Fresse, du bist noch so jung. Du hast Pläne. Und das wird schon werden." Ich mag solche Mut-Mach-Geschichten

Na vielleicht machts dir dann ja auch Mut wenn ich dir erzähle, dass ich 27 1/2 bin, mein Konto ab nächsten Monat ziemlich genau +/- 0 anzeigen wird, OBWOHL ich zwei Nebenjobs neben dem Studium habe.

Finanziell bin ich voll gelackmeiert, aber gesundheitlich gehts mir immer bestens, außerdem komm ich bei den Frauen gut an

Was soll ich sagen.... selten vermisst man das Geld... die restliche Zeit bin ich auch so glücklich
 
Geld ist nunmal nicht alles! Ich kann mir garnicht vorstellen wie es waere, wenn ich so einen reinen Lohn-Job haette wo ich mich taeglich hinquaelen muesste und dann die Minuten zum Feierabend zaehlen wuerde. Ich habe solche Jobs (z.B. am Fliessband in der Produktion) als Nebenjob zu Schul-/Unizeiten gemacht und bin froh, dass ich mir ziemlich frei aussuchen konnte, womit ich mein Geld verdiene.

Und zum Thema Weiterbildung/Umschulung: Ich denke heute ist es illusorisch zu glauben, dass man sich mit 16 fuer einen Beruf entscheidet, eine Ausbildung macht und dann den Rest seines Lebens in eben diesem Job ohne weitere Ausbildung arbeitet. Es ist halt auch irgendwie seltsam zu erwarten, dass man als Jugendlicher die perfekte Entscheidung fuer den Rest seines Lebens trifft. Und wenn man feststellt, dass die Wahl eben nicht so gut war: Was hindert einen daran seinen Kurs zu aendern?
 
Die Resonanz auf das Thema finde ich toll, ich hatte mit weniger gerechnet.

Momentan bin ich auf der Suche nach meinem Studienfachgebiet, es geht in Richtung Naturwissenschaften.

Danke, dass ihr ihr eure Erfahrungen beschrieben habt.

Es wäre gut wenn der Thread beim Thema bleibt und nicht abdriftet.
 
in meiner zweiten ausbildung hatten wir noch leute um die 50 in der schule sitzen.
und das in einem job, in dem viele nach 3-4 jahren das handtuch schmeissen.

von dem her. man ist nie zu alt um noch was auf die beine zu stellen.

werd jetzt auch 35 und denke drüber nach noch die eine oder andere qualifikation dran zu hängen, auch inkl. studium, wenns sein muss.
und dabei hab ich noch 2000 euro am arsch kleben vom gescheiterten informatikstudium zu meiner jugendzeit
 
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