Wo ist di Bremse in WoW?

Jessy84

Quest-Mob
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Heute morgen sah ich mal etwas eher weniger erfreuliches, wozu ich vorerst meine kleine Anmerkung machen möchte...
Ein Mitspieler erzählte mir mal, das er ziemlich viele Freunde hätte in diesem Spiel, doch das einmal lernte er eine Weibliches Mitspielerin kennen, er kannte sie nur von deren gemeinsamen Unternehmungen her... und er verliebte sich in sie.. letztendlich stellte sich heraus das sich hinter diesem Char eine Männliche Person von einen seiner Freunde steckte und ihn verarscht hatte...
Ein Anderer Mitspieler erzählte mir von seinem RL: ER hätte zwar eine WHg in der er nie wäre und auch kaum Möbel hätte, er wäre bei seinem Freund, morgens wacht auf seiner Matratze auf und geht gleich ingame, denn sein PC steht neben dieser Matratze, um seinen Freunden "morgen" zu sagen... irgendwann des späten Abend geht er wieder off um zu schlafen... zu essen gabs mal nen Toast oder ne Pizza, für mehr ist kein Geld, denn sein finanzielles Einkommen hatte er bereits seit einigen Mon. schleifen lassen... aber auch seine Whg hatte er die letzte Zeit nicht mehr bezahlt....
Diese 2 Erzählungen von den Mitspielern, sind dinge wo ich mich erschrocken hatte, welches Ausmaß WoW bei einzelnen erreicht...

Nun komme ich aber mal zu dem Beitrag den ich unter http://forums.wow-eu...t...29012&sid=3 gefunden hatte...
Aber seht selbst...

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Mit diesem Artikel möchte ich auf eine zunehmende Gefahr hinweisen, die meines Erachtens soviel Suchtpotential in sich birgt und so einen großen Einfluss für die heutige Jugend darstellt, dass man sie in naher Zukunft neben Drogen&Alkohol zu einer der größten Bedrohungen für heranwachsende Menschen zählen muss. Die Rede ist von Online-Spielen wie World of Warcraft, die neben einem starken Realitätsverlust auch zur sozialen Abgrenzung führen. Dazu nun mein eigener Erlebnisbericht.
Tag 1:

Mein Name ist Andy, ich bin 22 Jahre alt, lebe in einem sehr geordneten & harmonischen Familienhaushalt, bin ein überdurchschnittlicher Schüler, wiege 80 Kg und treibe seitdem ich auf 2 Beinen stehen kann regelmäßig Sport auf fast schon professioneller Basis. Laut des letzten Fitnesstest wurde mir ein biologisches Alter von 20 Jahren errechnet, bei einer überdurchschnittlichen Kondition, was auch darauf zurück zu schließen ist, dass ich weder rauche, noch Alkohol trinke. Ich bin also für mein Alter fiter, als ich sein dürfte! Ich darf mich in einem sehr großen Freundeskreis einer überaus großen Beliebtheit erfreuen und habe eine bildhübsche Freundin an meiner Seite, um die mich viele meiner Mitmenschen beneiden. Neben dem Sport und meiner größten Leidenschaft, der Musik, (ich spiele Gitatarre&Klavier) habe ich unzählige Hobbys in die ich all meine Freizeit stecke. Es ist der 11.Februar 2005 und heute begehe ich einen der größten Fehler meines Lebens.

Der Tipp eines Freundes macht mich auf das Online MMORPG-Spiel World of Warcraft aufmerksam, dass am heutigen Tag sein Erscheinungstermin feiert. Da das Wetter immer noch sehr ungemütlich ist und ich für ein bisschen Abwechslung in meinen, in letzter Zeit etwas öden Alltag bringen möchte, entscheide ich mich dazu dieses Spiel zu kaufen um mir ab und an mal einen Eindruck davon verschaffen zu können.

Zu Hause angekommen installiere ich das spiel und sammel in den folgenden 2 Stunden die ersten Eindrücke, einer sehr farbenfrohen und augenscheinlich aufregenden Welt, da ich anschließend zum Training muss, entscheide ich mich diese mysteriöse Welt morgen weiter auszuforschen.
4 Wochen später:

In den letzten 4 Wochen habe ich, auch aufgrund des schlechten Wetters, immer mehr Zeit gefunden, diese sehr lustige und unterhaltsame Welt zu bereisen. Ich habe erste Kontakte zu anderen Spielern geknüpft und konnte schon erste Erfolge, der mir selbst gesteckten Ziele feiern. Ich habe mich fast jeden 2., 3. Tag neben Freundin, Training und anderen Verpflichtungen, dazu entschlossen zu spielen.
3 Monate später:

World of Warcraft hat sich jetzt schon, wegen seines großen Unterhaltungsfaktors zu einem neuen Hobby entwickelt. Die letzten Tage haben mich meine Eltern des öfteren beim Abendbort vermisst und auch das Training letzten Dienstag liess ich Ausnahmsweise ausfallen, weil ich mich mit 4 anderen Spielern zu einer Aufgabe verabredet hab, die man alleine im Spiel nicht bewältigen kann.
6 Monate später:

Ein halbes Jahr ist vergangen und ich bin immer noch sehr motiviert am Spielgeschehen von World of Warcraft teilzunehmen, was für mich eigentlich untypisch ist, da ich immer sehr schnell die Lust an PC Spielen verloren habe. Hier scheint es eher anders. Desto mehr Zeit ich investieren, umso mehr Dinge entdecke ich, umso mehr Leute lern ich kennen. Ich setz mir neue Ziele und hab die letzten Wochen meine Termine so gelegt, dass ich Abends viel zeit zum Spielen habe. Meine Freundin meckert, dass ich sie in letzter Zeit vernachlässige und mich sowieso ein wenig verändert habe. Eigentlich gab es in unserer Beziehung vorher nie Differenzen aber das Spiel sorgt manchmal für Diskussionen & Streit. Dazu kommt, dass meine Mutter meckert, dass ich mir endlich abgewöhnen soll am PC zu essen und stattdessen doch mal endlich wieder mit der ganzen Familie Abends am Essenstisch zu sitzen, wie es sonst immer der Fall war. Ich hab mich dazu entschlossen ein paar meiner anderen Hobbys aufzugeben, weil mir WoW soviel Spaß macht, dass ich meine Zeit lieber darin investiere. Um Ehrlich zu sein, wenn es nach mir ginge, bräuchte ich auch nicht 3 mal die Woche zum Fussball Training. Generell fällt es mir in letzter zeit schwer alles unter einen Hut zu bringen, da neben Arbeit und Klavier, meine Freunde auch immer noch Zeit beanspruchen. Dabei hab ich in letzter Zeit, beim spielen, wenn eine SMS kam, das Klingeln einfach ignoriert und mich auch nicht durch SMS meiner Freundin vom spielen ablenken lassen. Ich müsste mein Zimmer mal wieder aufräumen und generell ist in letzter Zeit einiges auf der Strecke geblieben, aber dafür komm ich im Spiel voran und hab mir unter all den anderen Spielern schon einen kleinen Ruf aufgebaut, viele können mit dem Namen meiner Spielfigur etwas anfangen und ich empfinde regelrechten stolz, wenn man sich im Spiel aus Respekt vor mir verbeugt oder salutiert.
9 Monate später:

Meine Mutter hat aufgegeben immer wieder wegen des Abendbrots mit mir zu diskutieren und schiebt mir nun oftmals Kopfschüttelnd einen Teller mit Essen auf den Schreibtisch um dann schweigend und offensichtlich enttäuscht das Zimmer zu verlassen. Ich habe meine Freundin in letzter Zeit kaum gesehen und mein Opa liegt seit 3 Wochen im Krankenhaus. Ich glaube ich sollte ihn mal besuchen, aber heut und morgen geht dass nicht, denn wir, also die Spieler mit denen ich in letzter Zeit viel zusammen gespielt hab, haben uns für die kommenden Tage ein großes Ziel gesetzt, was wir zusammen erreichen wollen. Wir haben auch die letzten 2 Wochenenden fast komplett miteinander durchgespielt, sprich bis zu 14 Stunden täglich, weswegen ich letzte Woche mein Fussballspiel irgendwie verpasst habe. Meine Freunde regen sich auf, dass ich kaum noch mit ihnen auf Party fahre und mein Klavierlehrer quatscht mir seit Wochen die Ohren voll, dass ich endlich mal wieder ein bisschen was tun soll.
1 Jahre und 6 Monate später:

Der Zähler meiner Spielzeit zeigt an, dass ich bisher 173 Tage in das Spiel investiert hab. Das sind 4152 Stunden. Eine ziemlich große Zahl wie ich finde, dafür zähle ich jetzt aber zu einen der angesagtesten Spielern in dieser immer noch so aufregenden Welt. Das war sicher auch Grund dafür, warum ich vor gut 10 Monaten, nach einer 3 seitigen Bewerbung, einem 40 minütigen Bewerbungsgespräch mit 3 Gildenoffizieren und einer 4 wöchigen Probezeit in die beste Spielervereinigung Deutschlands aufgenommen wurde. Wo ich auf viele Gleichgesinnte getroffen bin, die World of Warcraft genauso wie ich schätzen und ehrgeizig und zielstrebig das angehen, was ich mir so vorgenommen habe. Von da an ging es rasend voran im Spiel. Ich spiele zwar mehr als vorher, aber dass auch viel effizienter, da wir eine Menge wirklich guter Leute haben. Wir sind über 60 Leute, bei denen vom Anwalt über den Medizin-Studenten bis hin zum Vater von 4 Kinder alles vertreten ist. Ich habe privat einige Abstriche machen müssen, damit ich das hohe Pensum erfüllen kann, was wir uns alle gemeinsam gesetzt haben. Aber auch dafür hab ich schnell eine Lösung gefunden, denn seit gut einem halben Jahr hab ich WoW auch auf den Rechner in der Uni installiert und kann so vormittags ganze 8 Stunden ungestört spielen und mich damit auf das vorbereiten, was wir uns Abends immer so vornehmen. Ich spiele schon seit Monaten kein Fussball mehr, da ich mich am Ende nur noch mit meinen Trainern und den anderen in den Haaren hatte, weil sie der Meinung waren, dass ich keine Leistung mehr bringe und mit dem Kopf woanders bin. Meine Freundin hat mich auch schon lange verlassen… sie meinte es wäre nicht mehr wie am Anfang und hat bestimmt 3 Stunden erklärt warum und wieso sie mich verlässt, aber ich war mit den Gedanken schon bei meinen Jungs… irgendwie hatten wir ja in letzter Zeit eh kein Kontakt mehr und ich muss mir jetzt sowieso den Kopf freihalten, damit ich konzentriert an den gesetzten Zielen arbeiten kann, die ich und meine Jungs vor Augen hab. Darum ist mein Handy auch seit Tagen auf lautlos und ich drücke die nur noch wenigen Anrufe&SMS meiner Freunde einfach weg. Meine Eltern sprechen in letzter Zeit kaum noch mit mir und wenn dann ist es eh irgend ein Blödsinn von wegen ich wäre Computersüchtig und sollte mal wieder was im Haushalt machen. Nichtmal an meinem Geburtstag letztens haben sie aufgehört mit meckern, dabei war ich an dem Tag so gut gelaunt, weil wir einen Weltrekord im Spiel gebrochen haben, für den wir den ganzen Tag geackert haben. Da meine Mutter meinte, sie wird so lange kein Essen mehr für mich kochen, bis ich nicht endlich wieder unten mit am Tisch sitze, hab ich in letzter Zeit öfters mal beim Chinesen oder Italiener bestellt.
2 Jahre später:

Mein Schreibtisch, der durch meine sonst so ordentliche Art immer sehr aufgeräumt war, gleicht einem Kriegsschauplatz. Neben Essenresten, verklebten Tellern und irgendwelchen ungeöffneten Briefen (Rechnungen, Mahnungen, irgendwelche Post von Verwandten) liegen 1000 kleine Zettel herum, auf die ich irgendwelche wichtigen Informationen fürs Spiel notiert hab. Das einzige was noch ordentlich ist, sind die ganzen Essens-Bestell-Zettel, die ich mittlerweile gut geordnet am Rand mit passenden Geldbeträgen liegen hab, damit ich nicht immer durchs ganze Haus rennen und suchen muss. In letzter Zeit fällt das Spielen viel leichter, da mich so gut wie nichts mehr dabei stört, denn mein Handy klingelt schon lange nicht mehr und meine Eltern sehe ich eigentlich nur noch flüchtig, wenn ich mein Zimmer verlasse um schnell in den Spielpausen auf Toilette zu rennen. Die wenige Bewegung hat sich auch bemerkbar gemacht… ich hab einen ganz schön dicken Bauch bekommen und wieg jetzt 95Kg. Ich trag meine Haare jetzt länger, weil ich eh nie Zeit finde zum Friseur zu gehen. Warum auch!? Eine Freundin hab ich schon lang nicht mehr und ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal auf einer Party war. Dafür bin ich ein Organisationstalent geworden, was den Alltag angeht, denn alles wird anhand der Spielzeiten meiner Gilde angepasst, auch wenn ich nun mein reales Leben nach dem virtuellen richte und nicht mehr umgekehrt. Ich bin Abends 7 Stunden, 6 Tage die Woche mit einer 40-köpfigen Armee unterwegs und bereite mich darauf vormittags in der Uni 8 Stunden vor. Ich war diesen Sommer nichtmal mit am Strand, selbst wenn draussen die Sonne brütend heiß war. Na gut, dass hab ich eh nicht mitbekommen, da meine Jalousien schon über 12 Monate nicht mehr oben waren. Ehrlich gesagt hab ich auch nicht vor sie hochzuziehen, da auf ihnen der Staub fingerbreit steht. Ich hatte in den letzten Wochen Schwierigkeiten den Beamer meines Dozenten in der Uni zu sehen und muss deshalb jetzt eine Brille tragen, dass das daran liegen könnte, dass ich seit Monaten täglich über 10 Stunden auf meinen Bildschirm gucke ist mir relativ egal. Mein Desktop, der früher mit nur 5 Symbolen geschmückt war, ist jetzt voll mit Verknüpfungen von irgendwelchen Foren, WoW-Seiten, Seiten anderer Gilden oder was sonst noch mit dem Spiel zu tun hat. Nach den anfänglichen Zielen sind 10 neue gekommen, waren die erreicht, boten sich 20 neue Wege wie ich meinen Spielcharackter noch verbessern kann. Mittlerweile hab ich kaum noch einen Überblick, was ich als erstes erledige… denn ich bin momentan dabei das höchste anzustreben was man im Spiel erreichen kann und was vor mir nur sehr wenige geschafft haben => Den höchsten Offiziersrang! Ich rechne zwar damit, dass ich für die Verwirklichung dieses Traumes 3 Monate mit täglich 14 Stunden brauchen werde, aber dann bin ich echt einer der größten Helden unter den Spielern. Ja Traum, denn in letzter Zeit drehen sich meine Gedanken auch in den wenigen Stunden abseits des Rechners rund um das Spielgeschehen. Was mach ich heute, was morgen, wo muss ich hinreisen, mit wem muss ich noch welchen Tempel erobern, welche Rüstung muss ich mir noch bauen lassen, wie viel Gold mit meinem Ingame-Beruf erarbeiten.

Vor kurzen hat einer meiner besten Freunde im Game aufgehört mit spielen und bei seinem sehr ergreifenden Abschiedseintrag im Forum konnte ich mir 2, 3 Tränen nicht verkneifen. Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen, wie das alles ohne ihn aussehen soll… wir haben doch immer alles zusammen gemacht. Ich weiss noch wie er sagte: „Weck deine Eltern nicht“ als ich mitten in der Nacht schrie als hätte ich eine Weltmeisterschaft gewonnen, nur weil ich endlich die Waffe bekommen hab, die ich vergeblich versucht habe seit Monaten zu ergattern. Ja, wenn ich so recht überlege bin ich emotional schon ziemlich an das Spiel gebunden. Meine Launen wachsen und dämpfen sich mit dem Spielgeschehen. Erreiche ich etwas neues, bin ich gut gelaunt, motiviert und sprühe vor neuem ergeiz, habe ich hingegen mit Misserfolgen zu kämpfen macht sich unter uns der Frust breit.
Nebenwirkungen:

Ich habe in den letzten Monaten versucht, mit jedem über WoW zu reden, der mir über den Weg lief, ganz egal ob er selber spielt oder nicht. Es ging immer darum noch mehr zu erfahren, Tipps zu bekommen, oder sich in Fachgesprächen weiter zu entwickeln. Das ist sicher Grund dafür warum ich nichts mehr mit meinen alten Freunden zu tun habe. Sie haben einfach kein Verständnis dafür und verstehen nicht worum es geht und was ich erreicht habe! Dafür wurde jeder, der mir nur ansatzweise zugehört hat, als ein idealer Gesprächspartner eingestuft und wenn er selbst nicht spielt, habe ich ihn versucht davon zu überzeugen, mit dem spielen zu beginnen. Als wäre ich in einer Sekte und werbe um neue Mitglieder, nur damit die Spielergemeinschaft wächst. Sogar meine Freunde habe ich anfangs vergebens versucht in diese virtuelle Welt zu ziehen, vielleicht, damit ich endlich mal wieder was mit ihnen unternehme ohne gleich aufs spielen verzichten zu müssen, oder mein Zimmer zu verlassen. Eigentlich wurden die parallelen zwischen realem Leben und dem virtuellen immer verschwommener, denn ich habe im Spiel ein komplett neues Leben geschaffen in dem ich Verbindungen zu anderen aufgebaut habe, die ich dann wieder pflegen musste. Ich musste in einem System funktionieren, dass in unserer Gilde (Deutschlandweit Platz 1) schon militärische Ansätze hatte, denn jeden Abend wurde absolute Pünktlichkeit, Disziplin und Konzentration von jedem einzelnen gefordert, da der Druck von aussen stetig wuchs, neue Erfolge zu erzielen. Ich musste im Spiele Aufgaben erledigen, einkaufen, meinem Job nachgehen und hab immer mehr versucht die 24 Stunden, die mir am Tag zur Verfügung stehen, auf 2 Leben aufzuteilen. Dabei war nicht selten das Resultat, dass in der einen Welt etwas auf der Strecke blieb, was in der anderen Welt für Fortschritt sorgte. Ich hab quasi in einem Leben verloren und dafür im anderen gewonnen. Um dass alles dann noch effektiver zu verbinden habe ich versucht meine reellen Freunde noch mit ins Spielgeschehen mit einzubinden, aber auch mein Körper passte sich immer präziser dem Spielgeschehen an, dass ich zum Beispiel immer pünktlich zu den Spielpausen Hunger bekam und auf Toilette musste, somit bin ich ein für meine Begriffe noch effizienterer Spieler geworden. Ich zählte ohnehin als sehr diszipliniert in unserer SpielCommuntiy.

Ist das Spiel einmal durch wöchentliche Wartungsarbeiten o.a. nicht erreichbar, so weiss man gar nicht recht was man machen soll. Doch statt mal an die frische Luft zu gehen oder sich andersweitig zu beschäftigen macht man sich über jede Informationsquelle im Internet her, denn man muss ja am Rechner bleiben, damit man sich sofort wieder einloggen kann, wenn der Spielserver wieder da ist. So ist es nicht selten der Fall, dass zu Zeiten der „Serverdowns“ sämtliche WoW-Seiten im Netz völlig überlastet abstürzen, weil Millionen von Spielern gleichzeitig versuchen ihren Wissensdurst zu stillen.

Ich habe keinen meiner alten Freunde mehr, von meiner damaligen Freundin ganz zu schweigen. Ich habe nach 16 Jahren meinen Sport aufgegeben, führe meine Hobbys nicht mehr aus und das Klavier wurde seit mehr als 1 Jahr nicht mehr angefasst. Ich habe 15 Kg zugenommen und beim Fitnesstest vor 2 Wochen (den ich aus eigenem Interesse absolvierte) ein biologisches Alter von 28 bestätigt bekommen, was bedeutet, dass ich vom letzten Test bis jetzt in 24 Monaten um 8 Jahre gealtert bin. Ich sehe blass und ungesund aus, was auch an meiner etwas ungepflegten Friseur liegen kann. Meine Seekraft hat sich um 25 Prozent reduziert. In der Uni kann ich dem Unterrichtsstoff schon seit geraumer Zeit nicht mehr folgen, weil ich seit 5 Monaten mit Kopfhörer spiele, was schon lange keinen mehr Interessiert. Da ich in den Pausen kein Bock hab aufzustehen, drück ich meistens meiner Banknachbarin ein paar cent in die Hand, damit sie mir einen Riegel aus dem Automaten mitbringt. Sie ist ohnehin eine der wenigen die den Raum verlässt, da die 3 Mitschüler um mich herum zum Beispiel auch bereits das Spiel installiert haben und sie immer nur wie benebelt ein „Ja warte, gleich“ von sich geben, wenn man sie einmal anspricht.

Ich weiss das ich die letzten 2 Jahre im realen Leben nichts erreicht habe… Ich weiss, dass ich eher 10 Schritte zurück gemacht hab. Wo könnte ich jetzt stehen, wenn ich die mittlerweile fast 5000 Stunden in etwas anderes investiert hätte. Hätte ich stattdessen Klavier gespielt, wäre ich sicher besser als Elton John… Hätte ich 5000 Stunden damit verbracht Bücher über Krebs zu lesen, wäre ich sicher einer der angesagtesten Experten auf dem Gebiet. Oder hätte ich einfach nur, für 5 Euro in der Stunde, irgendwo einen Nebenjob angetreten, so könnt ich jetzt 25000 Euro mehr auf meinem Konto verbuchen. Statt dessen tauchen immer wieder häufiger Überweisungen auf, bei denen Spielgüter mit realem Geld gekauft wurden.

Ich kann mir nicht ausmalen, wie viel von den mittlerweile über 6 Millionen Spieler das gleiche durchmachen wie ich es hier beschreibe, ich weiss nur, dass es eine ganze Menge sein müssen, denn all die Spieler, mit denen ich zu tun hatte, weisen die gleichen Symptome auf und genauso wie ich über solch Warnungen wie hier, immer hinweg gelesen habe, werden auch andere diesen Artikel abwenden und meinen „So freaky bin ich nicht, ich hab das alles im Griff“ Dabei versuche ich jetzt nur noch vergebens ein paar Leute zu retten, von denen ich denke, dass sie im wahren Leben weitaus mehr erreichen können, als eine Spielfigur zu steuern. Denn alleine die Leader meiner Gilde, die Tag und Nacht für effizienteren Spielfluss und einer optimierteren Abstimmung sorgen und täglich mit einem ungeheuren organisatorischen Aufwand viele kleinere Firmen locker übertrumpfen, würden in jedem größeren unternehmen, einen wahrhaft hervorragenden Manager abgeben. Fazit ist, dass das hier nicht das Schicksal eines einzelnen Darstellt, sondern vielmehr nur das Spiegelbild einer großen Masse ist und wenn ich nur einen einzigen Spielern die Augen geöffnet habe, war es den Aufwand wert, dass hier alles zu schreiben, denn solange man mitten im Spielgeschehen steht, mit Spielern die alle den gleichen Alltag an den Tag legen, solange wird man auch nicht die gravierenden Kontraste zur realen Welt sehen, die selbst ich erst wieder nach einer kleinen Spielpause erkannt hab.

Ich fühle mich immer noch unwohl und kann mich selbst nicht verstehen, wie ich nach diesem Artikel und all den damit verbunden Erkenntnissen immer noch eine ungeheure Lust verspüre mich jetzt sofort wieder einzuloggen. Doch ich stelle mich diesen Entzugserscheinungen und möchte den Absprung von dem definitiv aufregendsten Spiel der Neuzeit schaffen, damit ich mein reales Leben wieder auf die Reihe bekomme und die drastischen Wendungen in meinem Leben wieder zum guten kehre.

Im übrigen habe ich meinen Opa immer noch nicht besucht, dabei liegt er seit 7 Monaten nicht mehr im Krankenhaus…. Sondern auf dem Friedhof!

Andy aka. Tinitus
EU. Frostwolf
 
Jo, solche Fälle gibt es genug in WoW, aber in anderen Spielen auch. Nur das WoW weltweit die meisten Spieler hat und dadurch natürlich auch höhere Zahlen davon. Es ist traurig zu sehen, wenn so etwas passiert, aber gleich alle über einen Kamm zu scheren wäre übertrieben.
Ich bin ähnlich wie der Typ. Ich treibe viel Sport, mache gern was mit meinen Freunden (aktuell zu wenig, liegt aber wohl an 500 Km Entfernung :P) und war ein sehr guter Spieler. Ich hab mal ne Zeit zu viel gezockt, aber das hört bei den meisten auf. Jetzt bin ich Gelegenheitsspieler und auf dem besten Weg ein ordentliches Berufsleben auf zu bauen, nachdem mein Studium nun seit 3 Monaten vorbei ist. Und um nochmal zu protzen: Ja Studium fertig und ich bin erst 21 :P
Also wie gesagt, es trifft nicht auf jeden zu und mindestens 50% der Community von WoW sind Gelegenheitsspieler. Ich verurteile doch auch nicht jeden Muslimen, dass er ein selbstmörderischer Terrorist ist oder? ;)
Aber trotzdem netter Bericht und Blog :)

MfG - Inkobus
 
also solche beiträge darf man nur mit vorsicht genießen.
wie Inkobus schon sagte ist ein sehr großer Teil nur Gelegenheitsspieler. Oder auch wenn man, sage ich mal, 4 Stunden am Tag spielt wegen Raiden oder sonstigen ist man nicht gleich süchtig. WoW ist nun mal ein zeitintensives Hobby. Und dies ist der Knackpunkt. Es ist und bleibt ein Hobby. Und solche Leute, die daraus ihren Lebenssinn entnehmen, sind zum einen rar und zum anderen krank aus verschiedenen Gründen. Man darf das nicht so verallgemeinern wie es sehr viele tun, wie es meine Vorredner schon angebracht haben. Und man darf dieses Thema auch nicht so "extremisieren", denn wie schon gesagt, stellen solche Leute nur einen sehr geringen Teil dar.

M.f.G.
Maroks
 
ach und noch was, es gab mal eine interesante Reportage über WoW und über Sucht. Dabei sind sich alle Experten einig, extremer Konsum z.B. das spielen von WoW kann nur eine Phase sein zur Identitätsfindung o.ä.. Also es muss nicht gleich eine Sucht entstehen. Wenn man ein Symptom aufweist ist man nicht gleich süchtig. Erst bei, ich glaube, 80% der Symptome kann (!) eine Sucht entstehen.
 
Dass WOW ein Spiel mit großem Suchtpotential ist, dürfte sogar ein Gelegenheitsspieler bereits herausgefunden haben. Die Frage ist nur, wie man mit diesem Wissen umgeht. Ich persönlich spiele WOW sehr gerne, aber ich habe mich - dem Himmel sei Dank - noch nie dabei ertappen müssen, dass mein Haushalt vermüllt, mein Kind krank wird und ich es nicht bemerke oder meine Freunde meckern, weil ich mich nie melde. Man muss sich selbst Grenzen setzen und für diejenigen, die merken, dass sie es nicht mehr unter Kontrolle haben, kann ich nur raten: Passt auf euch auf...

Es ist erschreckend, was man manchmal so mitbekommt. Mir wurde beispielsweise erzählt, dass sich ein Spieler umbrachte, weil ihn seine Gilde nach 1 jahr rausgeschmissen hatte.. da fragt man sich, was in so einem Menschen vorgeht. Nicht jeder, der WOW spielt ist süchtig, nicht jeder der MMORPGs spielt, ist ein Außenseiter aber es gibt immer wieder und wird immer wieder Menschen geben, die ins Extremum umschwenken und dabei völlig die Kontrolle verlieren. Man sollte mal nachforschen, ob es eine Klinik für MMORPG-Geschädigte gibt, Gruppenarbeit zu diesem Thema mit Süchtigen gibt es, habe ich per Zufall schon mal in einer Zeitschrift entdeckt... Trotz alledem, dies ist ein Hobby und soll Spaß machen...

LG
Lyri
 
Nun ja.. das Suchtpotential dieses Spieles ist genauso große wie auch andere Dinge die man gerne macht.. selbst ein hobby Sportler kann in seinem Sport in eine Sucht verfallen...
Nun wollte ich WoW damit nicht verallgemeinern... mir viel dieser Beitrag auf und einseits fand ich ihn traurig aber auch sehr realistisch beschrieben...
Nun wegen den MMORPG-kliniken, es gibt kliniken die die Suchterkrankung der Spielesucht behandeln.. die bezieht sich aber nihct nur auf PC und Internet, es geht dabei selbst um Playstation und aber auch solche richtig gefährlichen dinge wie in Casinos und so...
Da gebe ich Lyriendriell schon ganz recht.. jeder muss für sich selber schaun und testen wie groß und wie wichtig ihm WOW oder andere Spiele sind, ob sein RL verloren geht, der staub und die Pizzakartons sich ohne grund stapeln oder ob all dieses im erträglichen ist...
Ganz richtig ist auch.. es ist nur ein kleiner Teil, der sich so sehr in diesem Spiel reinversetzt... manchmal fragt man sich ja auch bei gesprächen, wenn einer sich so aufregt wegen einem Item oder so, ob er nicht mal wieder runter kommen sollte...
solche beispiele und noch mehr gibt es ja über die man sich so oft wundert...
Nun das mit dem Selbstmord ist echt hart..
Ich möchte euch da aber auch allen nochmal raten: passt auf euch auf und schaut ruhig mal, nehmt ne woche abstand wenn ihr euch nicht sicher seit... das hilft auch manchmal ganz gut :-)

Liebe Grüße Jessy
 
Ich bin der Meinung, dass das Suchtpotential des Spieles außer Frage steht. Das ist Fakt. Aber wie bei anderen suchtgefährdenden Sachen (Spiele, Alkohol, Drogen usw.) ist m.E. die Veranlagung zum großen Teil vorgegeben. Und bei minderjährigen, die meiner Meinung mit diesem Spiel erst ab 15-16 anfangen sollten, sind auch die Eltern in der Pflicht sich zu informieren und zu agieren. Wofür gibt es im Account die "Elterliche Freigabe" ?? Da kann man relativ einfach die Spielzeiten definieren. In dem beschriebenen Beispiel neigte der Hauptakteur auch schon beim Sport/Fitness zu Übertreibungen/Überschreitungen, d.h. war anfällig für "Sucht", und dass seine Eltern ihn so gewähren liessen, macht sie zum großen Teil mitschuldig!
WoW sollte das bleiben was es ist, ein schöner Zeitvertreib, aber viele treibt die Gier (sei es Items, Ruf, Selbstdarstellung, Ego) zu immer längeren Sessions und zu einem immer größer werdenden Realitätsverlust.
 
Erst mal, sehr guter Artikel!

Ansich ich finde mich sogar etwas wieder...
Habe im April 2006 angefangen und immer mehr gespielt, Freundin, Freunde, Hobbys und Arbeit vernachlässigt! Meine Freundin habe ich dann selbst verlassen aber aus anderen Gründen. Nebenher habe ich eine Frau über WoW kennengelernt in die ich mich auch verliebt hatte, als wir uns im RL mal getroffen haben. Allerdings verlief es nicht so wie erhofft, denn sie trennte sich von ihrem WoW-Süchtigen Freund wegen mir, allerdings wollte sie dann doch nicht mehr.
Egal, ich hatte zumindest immer mehr gespielt und lies einiges schleifen. Es war zwar weit aus nicht so krass wie im obigen Artikel, aber es reichte durchaus. Ich bekam ein Angebot von einer Gilde und dies fast jeden Tag aufs neue von verschiedenen Spielern aus dieser bis ich endlich wechselte. Wir spielten dann auch bis 3 oder 4 Uhr nachts, auch noch nach Erscheinung von BC!

Anfang Februar lernte ich, man glaubt es kaum eine Frau kennen (natürlich übers Internet lokalisten.de). Seitdem vermissen mich meine Gildenkameraden und ich bekommen jedesmal wenn ich online gehe einen Satz wie "Hey Devil, auch mal wieder da? Hast dich verlaufen?". Die Jungs sind ja alle ganz nett und es ist auch nur als Scherz gedacht, aber ich habe nun andere Prioritäten.

In letzter Zeit spiele ich wieder ein wenig Nachts wenn ich so gegen 0 Uhr heim komme, aber dann auch nicht sonderlich viel. Instanzen kenn ich in BC vielleicht 3 oder 4 von innen. Trotzdem habe ich
 
Selbstkontrolle ist der Punkt. Jede Art von Sucht/Droge ist schadlich, bei übermäßigem Genuss. Ein wenig abnehmen ist nicht schädlich, zuviel ists serwohl. Genau dass gleiche beim Zunehmen, Alkohol und auch bei WoW.

Ich hatte bei den ganzen Artikel irgendwie immer das Gefühl, dass er die Schuld ein wenig bei WoW sucht, anstatt bei sich und genau da is es denk ich dass Problem. Denn nicht WoW verändert das Verhalten eines einzelnen, man verändert sich immer noch selbst. Ein Drogenabhängiger kann ja auch nicht nur den Drogen die Schuld geben, weil von selber nehmen sich die nicht.

Ein Komplett anderes Problem ist auch noch folgendes. Es gibt momentan immer mehr Seiten mit den Anti WoW Stories, --> Stories darum, weil viele schon festgestellt haben, dass mind. die hälfte frei Erfunden ist. Es gibt da draussem im Inet viele Stories, die völlig verschiedene Geschichten von "WoW Abhängigen" erzählen, aber komischerweise oft den selben Schreibstill haben und (natürlich nur zufällig :) ) auch die gleichen Rechtschreibfehler.

Die selben geschichten, teilweise auf den Punkt genau gleich

http://alleswasbewegt.de/2007/01/19/wow-der-soziale-verfall-eines-menschen/
http://sw-guide.de/2007-01/world-of-warcraft-der-soziale-verfall-eines-menschen/
http://forums.wow-europe.com/thread.html?topicId=80929012&sid=3
http://www.roque-mirengo.com/main/2007/01/25/wow-der-soziale-verfall-eines-menschen/
http://www.yigg.de/73750_World_of_Warcraft__Sozialler_Verfall_eines_Menschen
htt
 
Komischerweise behaupten viele davon dass währe ihr eigener Erfahrungsbericht, obwohls jedesmal ein anderer Username ist und de Mail - Addys auch andere sind ^^.

Hier noch was tolles was ich gefunden hab ^^

http://www.buffed.de/forum/index.php?showtopic=5736&pid=42642&mode=threaded&show=&st=&

Wie gesagt, es muss jeder selber Wissen wie viel er WoW "konsumieren" will. Wer bei sich selber feststellt ,dass es zuviel ist, sollte die Handbremse ziehen und zuerstes bei "sich arbeiten". Den genau dass hat der Mann im Artikel nicht gemacht, er spielt kein WoW mehr, hat aber trotzdem nicht seinen Opa besucht ^^
 
naja ähm alles ist gefährlich wenn man zu viel davon hat
wobei ich net nur zigaretten oder wow meine sondern eigentlich fast alles
naja und ich weiß nicht ich mein klar ich merks bei einigen leuten im spiel die einfach davon besessen sind aber andererseits find ichs auch wieder arg zugespitzt
klar is es eine sucht aber ich denk mir manchmal auch wow spieler werden wie freaks behandelt (ich fühl mich ja selbst manchmal so wenn ich nur kurz davon anfange) aber wehe ich habe ne sucht wie rauchen - das is ja okay und wird ja noch akzeptiert und dieses gerede von ö dass die raucher unterdrückt werden das regt mich ehrlich gesagt mehr auf
weil so kann der spieler machen was er will und vergiftet net andere leute ...
und ich mein man sollts schon schauen dass das rl vorgeht aber genug leute im spiel checken das einfach net
naja egal ich hab mich genug ausgelassen vll kommt meine meinung bissi rüber
es gibt viel schlimmere dinge als das hier und das hat er wenigstens selbst in der hand !
 
Ich bin auch erst 14...und meine Eltern haben mit mir ne Zeit ausgemacht die ich am Tag spielen darf...wenn ich mich nicht daran halte bekomm ich mein i-net gesperrt,ne Zeit lang habe ich auch extremlange gezockt,aber im mom ist es eigentlich recht wenig..(1-2h am Tag)
 
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