World of Warcraft: Fists of Azeroth (Review)

phinix

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Wir haben's satt: Über ein halbes Jahr warten wir nun schon auf das nächste World of Warcraft-Addon „Wrath of the Lich King". Zu lange für die ungeduldige gamona-Redaktion. Deshalb haben wir unsere patentierte Zeitmaschine angeworfen und sind ins Jahr 2015 gesprungen – dem zehnten Geburtstag des MMO-Blockbusters. Und da ist uns etwas ganz Besonderes in die Hände gefallen: „World of Warcraft: Fists of Azeroth", das fünfte Addon.

Lange wurde gerätselt, welch diabolische Gefahren sich hinter dem mysteriösen Namen des fünften World of Warcraft-Addons verbergen, jetzt wissen wir endlich mehr: Da Blizzard mittlerweile jede Figur der Warcraft-Geschichte implementiert hat, Arthas im Staub liegt und sogar Sargeras (im letzten Addon „Fall of Sargeras") in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, aktivieren die hauseigenen Storyschreiber nun ihre letzte Geheimwaffe: Chuck Norris.



Zwei Fäuste gegen Azeroth

Richtig gehört: Aufgrund hunderter Fan-Zuschriften entschieden die Designer den realen Supermann in das erfolgreichste MMO aller Zeiten zu transportieren. Doch wie implementiert man einen echten Star in einer virtuellen Welt? „Das war gar nicht so schwer", beteuert Pardo, „die Hintergrundgeschichte ist uns quasi beim Frühstück eingefallen." Das merkt man kaum: Der Einfall der Brennenden Legion hat Chucks heiligen Schönheitsschlaf gestört. Nun plant er hoch oben im Thronsaal seines Karate-Dojos „Karatazhan" als Maßregelung die totale Vernichtung aller Völker Azeroths.

Nach etlichen Spielstunden wissen wir: Anfänger dürften mit „Fists of Azeroth" völlig überfordert sein - selbst extrem harte Bosse wie Illidan, Arthas oder Ragnaros sehen gegen den bärtigen Hünen reichlich alt aus. Auch mit maximaler Raidgröße (60-Mann) hat man kaum reelle Chancen: Chuck ist gegen magische und physische Attacken völlig immun. Stattdessen muss man den Karate-Übermenschen durch ganz Azeroth kiten. Mit viel Glück stirbt Norris dann irgendwann eines natürlichen Todes.

Das Fiese: Obwohl er nur eine mögliche Attacke hat, kann diese schon das Aus für den gesamten Raid bedeuten. Sitzt einer seiner Roundhouse-Kicks, kann es euren Charakter schon mal auf einen anderen Server katapultieren. „Bisher waren Tode in Azeroth ohne große Nachteile, von dem Verlust der Haltbarkeit eurer Gegenstände mal abgesehen. Wir wollen mit diesem Feature etwas mehr Würze und Gefahr in die Raidkämpfe bringen", meint Rob Pardo. Klingt unfair. Wir finden jedoch: Toll, endlich gibt es auch kostenlose Charaktertransfers.


Neue Quests braucht das Land
Wie bereits erwähnt, wartet Chuck in seinem grausigen Domizil „Karatazhan" auf unvorsichtige Spielergruppen. Die schwerste Instanz im neuen Addon ist dabei in zwei Bereiche unterteilt: Den 60-Mann-Teil „Aufsmaulia", wo euch Chuck höchstpersönlich Saures gibt und die 10-Spieler-Instanz „Dojo of Death". Auch in den Höhlen der Zeit gibt es neue Abenteuer zu bestreiten.

n der neuen Unterinstanz „Die Installation von Warcraft 1" kann man dort die Anfänge der Spielreihe erleben. Außerdem wartet in „Hoggers Refugium" ein alter Bekannter – der grimmige Goblin hat es satt verprügelt zu werden und hat in Goldshire ein mächtiges Imperium der Gewalt errichtet. Übrigens: Der Schwarze Tempel wurde aus ethnischen Gründen geschlossen, um afroamerikanische Minderheiten nicht zu verprellen.

Euren Helden könnt ihr mit „Fists of Azeroth" nun auf Stufe 111 leveln. Damit der Weg bis zum Maximallevel nicht allzu langweilig wird, helfen viele spannende Quests. Blizzard hat sich die Kritik der Spieler zu Herzen genommen und das Questsystem grundlegend verändert. Ein Beispiel: Wo ihr früher lachhafte Aufgaben der Marke „Bringe mir zehn dunkelrote Krebsschalen mit Ananasgeschmack" erledigen musstet, sind es jetzt zwölf Schalen – also gleich zwei Schalen mehr. Zwei! Das ist Liebe zum Detail - danke Blizzard.

Nach dem Todesritter in „Wrath of the Lich King" und dem Pandarenen-Braumeister im dritten Addon „Get Ready for Teddy" folgt nun endlich auch die nächste Heldenklasse: der mächtige Nachtelf-Irokese.
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Endlich haben auch Nachtelfen männliche Züge. Zusätzlich gibt's einen Klassenbonus auf Faustkampf sowie einen zusätzlichen Itemslot für Goldkettchen. Allerdings erinnert uns das Charakterdesign irgendwie an jemanden…


Magier sind imba!
Wie immer bringt der erneute Stufenaufstieg viele neue Talente und Fähigkeiten mit sich. Um die Balance jedoch nicht zu beeinflussen, werden einige gravierende Klassenänderungen eingeführt. So wurden z.B. sämtliche Skills des Paladins gestrichen, dafür ist das „Gottesschild" des mutigen Recken nun permanent aktiv. Schurken dürfen nun auch Zweihand-Waffen tragen – und zwar in beiden Händen. Besonders cool: Der Druide bekommt eine neue Tiergestalt.
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Ab sofort dürfen sich die Blumenpflücker in ein tollwütiges Eichhörnchen verwandeln. Aber Vorsicht: Die pelzigen Biester machen zwar erheblichen Schaden, lassen sich jedoch nur schwer kontrollieren. Insgesamt kann man die Klassendesigner bei Blizzard auch dieses Mal nur beglückwünschen - die Balance ist durchweg hervorragend. Aber: Die Magier erschienen uns bei unserem Test viel zu stark. Die ohnehin schon viel zu mächtigen Stoffträger dürfen ab „Fists of Azeroth" nun auch noch Knabberzeug und Süßigkeiten herstellen. Völlig imba!

Klar, dass auf der endlosen Featureliste des Addons ein neuer Beruf nicht fehlen darf – die Arkane Kosmetik. Dank dieser filigranen Kunst kann man auf sich und befreundete Charaktere nun magische Zauberschminke auftragen. Hexer können so z.B. mit „Erheblicher Lippenstift" ihre Sprüche schneller sprechen, Magier mit „Verbesserter Lidschatten" besser blinken und dank „Nagellack der Macht" macht die „Heilende Berührung" des Druiden gleich doppelt so viel Spa߅höhö.


Kampf dem Krieg
Auf den Rollenspiel-Servern ist es schon eine ganze Weile Pflicht, nicht „aus der Rolle zu fallen". Um jedoch auch die restlichen Server an ein gemeinsames System anzupassen, müssen alle Spieler demnächst den typischen MMO-Slang verwenden. Wer also nicht der Meinung ist, dass „derbe crits fette aggro ziehn" und der „Zerg aufs Dmg-Go vom MT" zu warten hat, wird von Blizzard künftig gebannt.

Auch für das PVP-System wurden Neuerungen implementiert. So kann man jetzt ganz…nun ja spezielle Belagerungswaffen nutzen. „Wir wollten auch friedvollen Spielern die Gelegenheit bieten, auf den Schlachtfeldern anzutreten." Daher haben Pazifisten nun die Option, mit Demonstrations-Plakaten und „Die Mauer muss weg"-Rufen die gegnerische Basis in Grund in Boden zu reißen.

Zudem soll ein revolutionäres Interaktions-Feature das Ehresystem komplett umkrempeln: In Foren kann man mit Flame- und Whine-Threads Bonusehre sammeln. Je öfter ihr also schreibt, dass „doch sowieso alles blöd ist" oder per „Alter, ihr habt doch eh kein Real Life…aber ich" den Realitätsverlust eurer Mitspieler beklagt, desto mehr Punkte sammelt ihr im Spiel. Ein genialer Synergieeffekt, der das lästige Ehregrinden sehr vereinfacht.

Ihr könnt mit PVP-Matches so gar nichts anfangen? Dann dürftet ihr vielleicht Gefallen an einem komplett neuen Spielmodus finden: Neben den Arenaseasons veranstaltet Blizzard ab demnächst nämlich auch regelmäßige Speed Run-Contests – wer das MMO zuerst durchgespielt hat, gewinnt. Mit großer Trauer mussten wir übrigens feststellen, dass man das lang versprochene Housing-System immer noch nicht integriert hat.

Epixxx bis der Rucksack platzt
Nach langem Überlegen hat sich Blizzard nun dazu durchgerungen, ein eigenes Itemselling-Angebot zu schaffen. Allerdings werden die Ingame-Güter nicht im Web feilgeboten, sondern stilecht im Fernsehen. Auf dem eigenen Homeshopping-Kanal „World of Kaufkraft" wird künftig unter dem Motto „Bitte ein Bit" vom „Todesschlachter 8000" bis zur „Doppelt gezackten Axt der Zackigkeit" alles verramscht, was gut und lila ist.
Da die blizzard'sche Chefetage mit Geld zählen völlig überlastet ist, müssen die restlichen Abteilungen doppelt so hart knecht….pardon arbeiten. Leider schlägt Blizzard die dadurch anfallenden Personalkosten beim Spieler auf. So müssen Schamanen, die ihren Kettenblitz zu häufig einsetzen ab sofort eine Stromrechnung begleichen, Paladine und Priester drücken hingegen Kirchensteuer ab. Besonders hart trifft es die Druiden: Für deren Rabengestalt ist demnächst eine Fluglizenz nötig – ein teurer Spaß.

Bisher galten Blizzard-Titel als beispiellos bugfrei. Damit soll nun Schluss sein: „Viele Rollenspieler sind es mittlerweile gewohnt, dass ihre Games nach dem Kauf völlig bugverseucht sind. Diesem Umstand zollen wir Tribut.", tönt Rob. So darf man jetzt auf seinen Reisen durch Azeroth grobe Clippingfehler und fiese Systemabstürze bewundern, manchmal verschwinden sogar ganze Items aus dem Inventar. Super, so fühlen sich endlich auch Rollenspieler sofort heimisch.

Übrigens konnten wir aus extrem geheimer Quelle erfahren, dass derzeit intensiv an einer speziellen Version für den Nintendo DS gearbeitet wird. „Wir wollen damit auch Großmütter, Kinder und den Rest der Weltbevölkerung für unser Spiel begeistern.", erklärt Pardo. Natürlich werden Steuerung und Gameplay extra an die Zielgruppe angepasst: Gegner werden erst ausgemalt, umgeblasen und dann mit dem Stylus zu Tode gerubbelt. Witzig!

Fazit
Da dachte man, Blizzard könnte uns nach mittlerweile zehn Jahren nicht mehr mit Neuigkeiten überraschen und dann das: „Fists of Azeroth", das nunmehr fünfte Addon zum Spitzen-MMO, krempelt das Spielprinzip grundlegend um, bringt Detailverbesserungen und Content, der selbst nach Monaten noch überrascht. Den bockschweren Endgegner Chuck Norris werden selbst Profi-Gilden kaum knacken.

Aber auch die tollen neuen Quests (mit zwei zusätzlichen Krebsschalen!!) und das erweiterte PVP-System wissen zu begeistern. Schade nur, dass wir immer noch auf das Housing-System warten und das erweiterte Bezahlmodell große Löcher in unsere Portemonnaies reißen dürfte. Egal: Wir freuen uns auf viele vergnügliche Stunden mit „Fists of Azeroth" und natürlich auf die Version für den Nintendo DS.

Grafik
Die Grafikengine wurde nochmals deutlich verschlechtert. Dafür kommen nun aber auch Spieler, die einen dampfbetriebenen Uralt-PC ihr Eigen nennen, in den Genuss des Addons.

Sound
Typischer Fantasy-Soundtrack mit Chorälen. Betritt man Chuck Norris' Unterschlupf Karatazhan bolzen hingegen heftige Heavy Metal-Klänge aus den Boxen.

Gameplay
Wow, das ist ja völlig neu: Abwechslungsreiche Quests, komplett überholte Klassen und Änderungen am PVP-System – Blizzard übertrifft sich selbst!

Multiplayer
Fists of Azeroth" ist ein MMO – natürlich kann man da zusammen spielen...

Pro
  • Chuck schlägt sie alle
  • Pazifistische Belagerungswaffen
  • Endlich mehr Bugs
  • Grundlegende Klassenänderungen
  • Stufenanstieg auf Level 111
  • Drei neue Instanzen
  • Neuer Beruf: Arkane Kosmetik


Contra
  • Teures Bezahlmodell
  • Immer noch kein Housing


"Auch nach zehn Jahren steckt WoW die Konkurrenz noch locker in die Tasche."
Verfast von David Hain Redakteur von Gamona
Den ganzen text habe ich auch noch ins Forum gepostet
top.gif
 
ich warte gespannt auf das Teddy Add on, lol...
und Chuck Norris ja, der schafft sie alle^^ Chuck Norris hat bis unendlich gezählt,... 2 mal!!! aber was ich mich frag ist wie man den nun überhaupt besiegen soll, denn chuck norris ist ja eignetlich unsterblich! ich mein eigentlich ist er ja schon gestorben, nur hat der Tod sich noch nicht getraut ihm dieses auch zu sagen...
was machen wir denn da nur?
 
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