Wenn man also von allen als WoW Seite angesehen wird und auch fast nur über WoW berichtet ist es doch nur logisch das die Communitys anderer Spiele nicht oft auf dieser Seite vorbei schauen weil sie denken das es sich für sie nicht lohnt.
Ganz ehrlich, ich kann das nicht mehr hören. Seit Jahren kommt der Vorwurf, buffed würde nur über WoW berichten. Dabei sinkt der WoW-Anteil des buffed-Magazin von Ausgabe zu Ausgabe. Würden die WoW-Themen auf buffed.de den Umfang von der Redaktion bekommen, den sie laut User-Statistik/Spielern und Abonnentenzahlen bräuchten, wäre tatsächlich die gesamt Startseite mit WoW zugepflastert. So sind es tatsächlich (und nicht gefühlt) zirka 25 Prozent WoW-Themen. Man darf dabei nie vergessen, dass buffed anfangs eine reine WoW-Seite war. Die restlichen 75 Prozent werden allerdings (und das trübt dann leider die User-Wahrnehmung) nicht von drei weiteren Titeln aufgezehrt, sondern eben vom gesamten Genre.
Hinzu kommt, wie ich bereits im vorangegangenen Beitrag schrieb, dass der MMORPG-Markt seit Jahren in einem Tempo wächst, dass man diesem kaum noch folgen kann. Dabei ist zu beobachten, dass das Zielpublikum nicht im gleichen Tempo bei sogenannten "Core-Spielen" erweitet wird (man könnte ja mehr Facebook-Spiele etc. auf die Seite nehmen...), wie es bei der Pluralisierung der Titel stattfindet. Sprich man muss mit der selben Anzahl Redakteuren über mehr Titel berichten, ohne dass das Zielpublikum, das bereit ist, für die Informationen in Form von Heftkäufen oder Webseitenaufrufen zu zahlen, mitwächst. Derzeit findet bei "Core Games im MMORPG-Sektor" mehr eine Verschiebung - hin zu Rift (wobei diese schon als annähernd abgeschlossen betrachtet werden kann) - statt. Rift hat es aber nicht geschafft, 1 Mio. neue Leute ins Genre zu locken; es zieht zum Großteil nur Spieler anderer MMORPGs an. Als Redaktion ist das nicht wirklich "toll", da wieder nur vorhandene "Ressourcen" umgelagert werden müssen. Und Ihr wisst alle, wie aufwändig ein MMORPG ist, wenn man sich wirklich intensiv, abseits von "Hier ist ein Boss, so tötet man den." (Vetaro sprach dies bereits an und es gibt tatsächlich einen Grund, warum Berichte so sind, wie sie sind.) berichten möchte. Das ist eben kein Mafia 2, das man in 12 Stunden durchspielt und zu dem man dann einen 10-seitigen Fanboy-Artikel schreiben kann, der auf alle noch so kleinen Feinheiten der Inszenierung eingeht. Einigen User würden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie wüssten, wie viel Zeit ein Redakteur mit dem Spezialthema MMORPG in seiner Freizeit opfern (und hier meine ich wirklich opfer. Habt Ihr schon einmal Runes of Magic spielen müssen? ) muss. 8-Stunden-Arbeitstag? Schön wäre es.
Mehr Berichte über HdRO? Dann muss das aber auch für EverQuest 1 + 2, Allods Online, Runes of Magic, Age of Conan, Aion, Aika Online, Alganon, Anarchy Online, Archlord, Asherons Call 1 + 2, Atlantica Online, Battlestar Galactica Online, Black Prophecy, Blade & Soul, Cabal Online, Cartoon Network Universe, Champions Online, City of Heroes, City of Villains, Clan Lord, Conquer Online, Cronous, Dark Age of Camelot, Dark Ages, Dark and Light, Darkfall und so weiter. Ich glaube, ihr merkt, worauf ich hinaus will.
Das Schöne ist, dass in einem Verlag eben nicht ausschließlich Hobbyanalysten sitzen, sondern Menschen, die dafür bezahlt werden, Prognosen und Entwicklungen abzusehen. (Wie gut sie dabei sind, lasse ich einmal dahingestellt.) Würde es sich realistisch - und nicht von den Fans eines bestimmten Spiels gefühlt - lohnen, dass man sich "einen Namen aufbaut", dann würde das in Windeseile umgesetzt werden. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass wir lediglich den deutschsprachigen Raum abdecken. Selbst ein WoW gewinnt nur einen Bruchteil seiner Abonnenten aus Dtl., der Schweiz, Österreich etc. Bei anderen Titel, die ohnehin schon kaum aktive Spieler haben (Ja, da zählt trotz Free-to-play-Aufschwung auch noch immer HdRO dazu.) ist die Lage noch schwieriger. Der Anteil potentieller Leser ist sehr gering. Nun kommt eine weitere Hürde hinzu: Ein nicht unerheblicher Anteil der WoW-Spieler ist an Hilfestellungen zu Erfolgen, Instanzen, Bossen interessiert. Ein Umstand, der WoW immer wieder von Außen vorgeworfen wird. Dieses Interesse bestimmt einen Löwenanteil der Artikel. Und dennoch interessiert sich nicht jeder WoW-Spieler dafür. Da es aber ohnehin schon eine so enorme Anzahl deutschsprachiger WoW-Spieler gibt, lohnt sich die schnelle und umfassende Aufarbeitung (und immer daran denken, dass es auch von den Redakteuren in einem MMORPG "erspielt" werden muss) dennoch.
Wie sieht es jetzt am Beispiel der HdRO-Community aus? Wir haben trotz Free-to-play-Start nur 6 deutsche Server. Die Population ist leicht gestiegen, wobei sie vor dem Start für ein Millionenprodukt als recht dürftig zu beschreiben ist. (schlagt mich dafür, HdRO ist trotzdem toll ) Die HdRO-Community ist mindestens, wenn nicht sogar noch wesentlich heterogener als die WoW-Community. Sprich das Interesse unterschiedlicher Spielertypen geht weit auseinander. Der Anteil der Mittelerde-Genießer und RPler ist gefühlt höher als in anderen Titeln. Inhalte abseits von Instanzen und Bossen aufzuarbeiten, bedarf allerdings wesentlich intensivere Einarbeitungszeit. Wie möchte man Inhalte für RPler bieten, wenn man als Redakteur (der eben neben Mittelerde noch wesentlich mehr Titel zu bearbeiten hat) nicht die Zeit hat, sich abseits der eigenen Freizeit intensiv ins Tolkien-Reich einzuarbeiten? Und es kommt noch schlimmer: Wenn man das für HdRO bewerkstelligen kann, dann sollte das aber zumindest auch bei Aion, Warhammer Online und Co. drin sein. Und was ist mit den ganzen Free-to-play-MMOGs?
Englischsprachige Medien haben es da um einiges einfacher. Deutsche, spanische, französische, russische etc. Spieler eines beliebigen MMORPGs sind zumeist auch der englischen Sprache mächtig. Somit bedient ein mmorpg.com oder am Beispiel von HdRO ein casualstrolltomordor.com nicht nur englischsprachige Spieler, sondern auch MMORPGler anderer Nationen/mit anderer Muttersprache. Mehr potentielle Leser führen zu mehr Lesern, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren, führen zu mehr Lesern, die sich für ein spezifisches Element eines Themas interessieren, führen zu mehr Einnahmen, führen zu mehr Berichten, führen zu einer potentiellen Ausweitung des Leserkreises, führen zu mehr Fachpersonal, die sich mit spezifischen Themen auseinandersetzen können etc. Ein Kreislauf.
Aber jetzt kommen wir zum Punkt: All das wurde in der Vergangenheit schon sooo oft kommuniziert. Natürlich sollen weiterhin ausführliche und interessante Berichte zu Themen abseits von WoW kommen. Und wenn man sich das buffed-Magazin und die buffed-Startseite betrachtet, dann ist genau dies der Fall. Nur wollen das einige Mitglieder der Community nicht wahrhaben. buffed wird grundsätzlich (u.a. im HdRO-Chat - ja, wir spielen das Spiel und lesen das.^^) als WoW-Fanboy-Seite verschrien; Redakteure werden als Fanboys verunglimpft (Ein lustiges Ratespiel für Zwischendurch: Wie viel Prozent der buffed-Redakteure spielt wohl aktiv WoW?). Dabei ist es den Leuten egal, ob sie Zahlen/Statistiken einfach so erfinden. 90 Prozent (oder mehr!!!!!111) der buffed-Beiträge beziehen sich scheinbar nur auf WoW! Die Realität ist diesen Leuten egal.
Als Redaktion darf man sich davon nicht beeinflussen lassen. Die Arbeit wird gemacht. Die Arbeit wird analysiert. Und die neudeutsch "Hater-Gemeinde" darf schreien, so viel sie will. Objektiv betrachtet wird man im deutschsprachigen Raum kaum ein kommerzielles (diesen Punkt bitte immer beachten) Magazin/eine kommerzielle Webseite finden, auf der abseits von kurzen News ("Neues Entwicklertagebuch zu XXX", "Neues Video zu XXX") so viele Videos (jede Woche buffed-Show mit 1 Block WoW und 3-4 anderen Blöcken und einem Umfang von 30-45 Minuten), PodCasts, Artikel zu anderen MMORPGs (auch HdRO) kommen wie auch buffed.de/dem buffed-Magazin.
Wäre es so einfach, wie sich das einige User vorstellen, hätten wir Tausende Magazine zu HdRO ("Die Community ist doch da!!! Macht mal ein Sonderheft!!!") und Co. Wer will als Investor in dieses sichere Projekt investieren? Ich bin an Angeboten interessiert. Kontakt per E-Mail oder über PN des Forums.