Personal Review: Uncharted - Drake´s Fortune

Niridias

Rare-Mob
Mitglied seit
02.05.2007
Beiträge
370
Reaktionspunkte
1
Kommentare
135
Buffs erhalten
41
Hoch gelobt und viel verkauft, ist „Uncharted – Drake´s Schicksal“ ein Erwartungstitel, der ja so schlecht nicht sein kann.

Falsch gedacht!

Zumindest in meinem Fall. Ihr bekommt ein Spiel, dessen 22 Kapitel euch ungefähr 10 Stunden beschäftigen werden. Es gibt vier verschiedene Schwierigkeitsgrade, die leider nur in Anzahl der Gegner und deren Lebenspunkte variieren. Dennoch ist „Normal“ erstmal fordernd. Bisher spielte ich noch keine PS3-Shooter und musste langwierig die Steuerung einstellen. Aber selbst wenn ihr das Spiel gelernt habt, wird euch die Steuerung noch ärgern. Mal springt ihr falsch oder zielt solange, dass euch der Gegner problemlos erledigen kann. Es gibt also Frustmomente ohne Ende. Aber gut…die Rücksetzpunkte sind fair verteilt und die Gegner und ihre Angriffe kann man lernen. Allerdings zählt hier schnelles und genaueres Zielen mehr, als einen langen Ausdauerkampf zu starten. Denn die Gegner haben unendlich Munition und werfen dauerhaft mit Granaten. Kommt ein Schrotflinten-/Magnum-Träger hinzu, wird dieser versuchen zu euch zu stürmen und euch aus nächster Nähe zu erwischen. Könnt ihr den Moment gut abpassen, könnt ihr diese Plagegeister gut im Nahkampf erledigen, aber sterbt zu 50% im Kugelhagel. Die KI der Gegner ist nämlich auf „töten um jeden Preis“ geschaltet. Selbst wenn ihr einen Nahkampfgegner vor euch habt und seine Kameraden hinter diesem sind, werden sie die Luft mit Blei vollpumpen. Wenn jemand aus der Deckung feuert und jemand anderes kreuzt dessen Schusslinie…joa…ein Gegner weniger. Granaten werfen sie auch gern mal gegen Hindernisse, sodass sie sich selbst in die Luft jagen. Wenn ihr mit Granaten werft, wird der Gegner meist „Granate“ rufen und dann stehen bleiben. Geschenkter Kill.

Im Nahkampf könnt ihr euch auch gern mal von hinten anschleichen und einen Gegner ausknocken. Das funktioniert allerdings nur an gewollten Stellen oder durch einen leichten Bug. Wer also glaubt er könne sich schleichender weise aller Feinde entledigen, wird bitter enttäuscht. Sobald euch jemand sieht, ist sofort die Hölle los. Jeder weiß sofort, dass ihr da seid. Und schon werdet ihr wieder mit Gegnern zugeschmissen, bis es euch zu den Ohren rauskommt. Es sind zwar angeheuerte Söldner, aber wer kann sich bitte 300+ Söldner leisten?

Storytechnisch geht es 16 Kapitel voran, bis der Punkt kommt an dem sich die Entwickler sagten „Mensch, wir brauchen noch einen Twist, den keiner erwartet“. Hier spreche ich eine Spoilerwarnung aus![b/] Ihr sucht die ganze Zeit eine 2,50 Meter große und 1 Meter in Breite und Tiefe messende Goldstatue. Am Ende stellt sich heraus, dass das Ding ein Sarg ist und innen eine Leiche liegt. Immer wenn jemand den Sarg öffnet, verströmt diese Leiche ihren Pestatem, der, bei Einatmen, euch in einen „schnellen Zombie“ verwandelt. Und jetzt das lächerliche: Sie erzählen mir ernsthaft, dass die Spanier, die um 1564 diesen Sarg einlagerten, sich alle in diese Zombies verwandelt haben. Gut 400 Jahre später leben die Viecher immer noch und warten nur darauf von mir umgelegt zu werden. Selbst wenn (!) sie sich vermehren könnten, wären sie längst verhungert. Und vegetarische Zombies, die sich vermehren…nein nein nein…das könnt ihr mir nicht erzählen! Ende Kapitel 17 bis Kapitel 21 habt ihr also diese Viecher am Hals, die ihr erledigen müsst, bevor sie in den Nahkampf kommen. Denn könnt ihr die Nahkampfviecher im Nahkampf besiegen? Nein! Warum auch immer. Also müsst ihr diese Aushilf-Gollum´s schnell genug besiegen, wobei euch die Steuerung wieder ärgern wird. Sobald ihr aber auf eine Kiste klettern könnt, werden die Zombies euch nichts mehr tun können. Denn obwohl sie aus Röhren, etc. heraus klettern, kommen sie nicht die Kisten hoch. Aber gut…selbst das ist alles irgendwann geschafft und eigentlich wollte ich das Spiel danach weglegen. Allerdings reizte mich dann doch ein Run auf „Schwierig“, der letztlich so schwer war, wie „Normal“, ohne Vorkenntnisse. Habt ihr das geschafft, schaltet sich „Extrem Schwierig“ frei…und da werdet ihr erschossen ohne Ende. Ist wirklich keine Feier und erfordert ein wenig Planung, um manche Bereiche zu packen. Ab und an habt ihr übrigens einen Begleiter dabei, der Schüsse ohne Ende einsteckt. Lediglich auf „Extrem Schwierig“ wurde mir dieser zweimal umgelegt. Auf jedem niedrigeren Schwierigkeitsgrad könntet ihr euch einfach in eine Ecke stellen und die KI sich gegenseitig umlegen lassen.

Trotz der negativen Anfangsmeinung, konnte mich das Spiel letztlich drei Durchgänge lang beschäftigen. Empfehlen würde ich es trotzdem niemanden, außer ihr steht darauf mit Gegnern tot geworfen zu werden. Teil 2 soll in dieser Hinsicht ja um einiges besser sein.
 
Zurück