[RP]Die Fera Belore

Melian

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Fera Belore – Kämpfer der Sonne

Solean erblickte die drahtige, sehnige Elfe mit dem kurzgeschnittenen nussbraunen Haar, die vor ihm auf ihrem Teppich gelandet war, und sich anschickte, ihn zusammenzurollen. Thari „Ein-Ohr“, die beste Späherin, die die Kämpfer der Sonne zu bieten hatten.

Er hob etwas die Stimme und sagte in ihre Richtung: „Ah, gut seid ihr hier“.
„Wie?.. was? Ich?“
„Ja, wenn könnte ich denn sonst meinen?“, entgegnete Solean. „Ich war auf dem Weg zur Nekropole, die über Wintergarde schwebt.“
„Wieso das? Wollt ihr alte Freunde besuchen“? sagte Thari und grinste keck. Solean starrte sie weiterhin mit seinem üblichen Blick an. „Natürlich nicht. Ich hatte eher daran gedacht, sie zu töten“.
Ein Grinsen bereitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Ihr wollt.. was? Das geht nicht! Die Geissel unter der Nekropole ist sehr aktiv. Dort gibt es absolut kein Durchkommen. Man reitet eher daran vorbei oder fliegt darüber hinweg.“
„Ich habe auch nicht vor, jetzt da rein zustürmen, und mein Unleben im Kampf zu lassen, herrjeh. Ihr als Späherin solltet doch wissen, was ich vorhabe!“, entgegnete er ungehalten. „Seid nicht so patzig, steigt auf euren Teppich und begleitet mich“.
Thari hob eine Hand an den Kopf, und salutierte spielerisch. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie „Ja Sir“, sagte, ihren Teppich entrollte und darauf stieg.

Solean stieg auf seinen Knochengreif, nicht ohne vorher einen Knochen, der sich anscheinend aus dem absurden Gebilde gelöst hatte und auf den Boden gefallen war, aufzuheben und wieder an den vorgesehenen Platz zu drücken. Er musste sich endlich ein vernünftiges Reittier zulegen – doch leider scheuten alle lebenden Geschöpfe vor ihm.

Sie flogen eine kurze Strecke, bis sie zu einem verlassenen Zelt, welches in einer Nische auf dem Weg zur Feste Wintergarde stand, kamen.

„Ihr klappert.. Euer Reittier hört man doch auf Kilometer. Und eure Rüstung auch“, hielt ihm Thari vor. Er gab kühl zurück: „Ja und? Ich bin schwer gepanzert.“ Thari blickte ihn an, und wendete den Teppich dann.
„Wir sollten uns von der anderen Seite nähern. Dann dürft ihr eure leisen Füsse unter Beweis stellen“, sagte Solean, und gab seinem Greif mit einem Rück der Zügel das Zeichen, sich wieder in die Lüfte zu erheben. Sie umrundeten einen der Hügel, in die die Feste strategisch eingebettet war

Sie landeten auf einer kleinen Anhöhe, an der es kurioserweise eine Hütte, ein Plumpsklo und ein Schiff gab. Solean fragte lieber gar nicht erst nach, warum diese Ansammlung von diesen Dingen so verlassen oberhalb der Feste rumlagen, und erklomm einen der Hügelspitzen, während Thari sich nach unten schlich, um sich umzuschauen.
Solean starrte auf das pyramidenförmige Gebilde, welches sich bedrohlich und unheilvoll vor ihm aufbaute. Weil er auf dem Hügel stand, war er fast gleich hoch wie die erste Ebene. Er blickte auf den riesigen Frostwyrm, der sich auf einer Ecke der Schreckenszitadelle niedergelassen hatte, und in einem unnatürlichen Ton kreischte.
Er blicket auf die Massen an Gargoyles, die die Nekropole umkreisten, und manchmal in schwärmen auf der Nekropole niederliessen, um zu Stein zu erstarren, und Kraft zu gewinnen.
Grüner, glibberiger Schleim tropfte aus diversen Abflusslöchern der Nekropole, und verdarb das Land, überall wo er auftraf, mit der tödlichen Seuche.

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Nur wenige Minuten später landete Thari mit ihrem Teppich neben ihm.
„Netter Ausblick“, sagte sie sarkastisch.
„Netter Überblick“, korrigierte er sie, und betonte die erste Silbe des Wortes. Thari warf ihm einen genervten Blick zu. „Wie ich schon sagte... die Geißel ist stark dort unten. Sie bedrängt Wintergarde und hat Teile davon schon eingenommen.
„Man sieht es von hier aus“, sagte Solean.
„Die Ländereien davor sind zerstört und unter der Nekropole ist es am Schlimmsten. Frostwyrms, Monstrositäten... Schlimmer als in Stratholme. Sicher kommt man durch dieses Gebiet nur Getarnt... selbst im Flug greifen einen die Frostdrachen an.“, fuhr sie fort, und begutachtete dabei ihren Flugteppich auf Frostbrandlöcher.

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Solean nickte. Er hielt einen Moment inne
„ Kel´thuzads Armeen haben an Stärke gewonnen.. Er ist ein miserabler Taktiker. Er bietet alles auf, und entlässt fast die gesamte Armee aus der Nekropole.“ Solean schüttelte den Kopf. „Ja. So sieht es aus“, bestätigte ihn Thari, „Auch wenn... die Streitkräfte dort unten nur zahlreich sind. Nicht stark.“
„Thari.. Qualität war noch nie die Spezialität der Geissel. Sie operiert mit Quantität. Und zusätzlich ist ihr in der Schlacht um Acherus.. einiges an Qualität verlorengegangen.“ Er starrte Thari an, und deutete dann mit einem Grinsen auf sich. Sie schnaubte nur.

Solean kniete nieder, und versuchte etwas auf den Feldern unter sich zu erkennen. „Wenn wir.. Hrm.. Ich will da runter.. das muss ich mir aus der Nähe anschauen.. und gegen etwas Geisselschlachten habt ihr sichern nichts, oder Thari? Keine Sorge.. ich passe auf euch auf“, sagte er und grinste erneut.
Thari lachte leise auf. „Ihr auf mich? Auf mich müsst ihr nicht aufpassen. Ich verschwinde, wenn es mir zu heiß wird.

Sie stiegen wieder auf ihre Reituntersätze, und näherten sich den überrannten Teilen von Wintergarde – oder was davon noch übrig geblieben war – vom Südwesten aus.
Einige niedere Geisselsoldaten stellten sich den Beiden in den Weg, aber gegen Tharis Dolche und ihre Meuchelkünste, und Soleans Zweihandschwert und seiner schweren Panzerung hatten sie nichts auszurichten.
Solean streckte mit einem Hieb einen Untoten nieder, als ihn etwas stutzig machte. Er kniete nieder und musterte die Überreste des Untoten. „Belagerung.. Das ist ein niederer Untoter, der zum Aufbau von Belagerungsgeräten dient.“, sagte er zu Thari und deutete mit einem Kopfnicken auf die Feste.
„ Sie nutzten die Stellungen der Allianz gegen sie?“
„ Exakt. Das nehme ich an“. Sie versuchten dennoch, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als sie an einem Belagerungsgerät vorbei auf die zerstörte Schmiede zugingen.
„Bleibt von den Seuchenwägen weg. Ihr könntet euch anstecken“, sagte er, während sie langsam und aufmerksam die Treppen der Schmiede heraufgingen. Ein weiterer Belagerungsschmied werkelte ungeschickt etwas in der Schmiede, und endete als Haufen Knochen am Boden.

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Sie stellten sich in den Eingang der Schmiede, und blickten zu der massiven Nekropole hoch, die, wenn man unter ihr stand, noch bedrohlicher wirkte.

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„ Die Schwachstelle einer jeder Nekropole.. kennt ihr sie?“, sagte Solean zu Thari. Er sprach leise, um die Untoten nicht auf sich aufmerksam zu machen.
„ Das Herz.“ „Falsch...“ erwiderte er und Thari blickte ihn an.
„Im Herzen dieser Nekropole weilt Kel´thuzad.. Er ist am besten bewacht“ „Er ist der Kopf, der alles steuert. Oder?“ „ Das ist korrekt. Sollte man ihn erreichen, ist er der Schwachpunkt. Aber: Man kann schwer in die Feste eindringen. Der einzige Schwachpunkt, um da reinzukommen ist dort, wo auch die Geissel rauskommt.“, sagte Solean und deutete auf die von absurden Köpfen verzierten Vorsprünge in der Mitte des Nekropolenbodens.
„Prickelnd“, murmelte Thari. Dann ruckte ihr Kopf plötzlich nach oben, und sie legte eine Hand an den Überrest des Ohres mit der abgetrennten Spitze. „Ähm.. Sternenfrost?“ „Ja?“
Thari deutet auf den Rudel Gargoyles, der scheinbar auf sie aufmerksam geworden war, und nun mit einem lauten Kreischen die zwei Sin´dorei anflog. „Ihr solltet euren Greifen holen“, sagte sie trocken, entrollte ihren Teppich, stieg darauf, und erhob sich in die Lüfte.

Später trafen sie sich wieder, auf der kleinen Anhöhe mit der Hütte und dem Schiff.
„Diese Gefahr muss beseitigt werden, Thari. Da stimmt ihr mir sicher zu“, sagte Solean, während er nachdenklich durch den Schnee stapfte.
„Ja. Mit einem Ablenkungsmanöver sollte es möglich sein, einen kleinen Trupp Kämpfer in die Zitadelle zu schicken. Eventuell könnte man auch die Allianz bitten, ein Ablenkungsmanöver zu starten.“
„Ihr und Duras.. Ihr könntet das tun. Die Gargolyes und die Wyrms ablenken, damit wir in das Herz des Feindes schlüpfen könnten.“

„Wir riskieren unser Leben dafür, das ist euch hoffentlich bewusst, Sternenfrost?“, knurrte Thari.
„Das ist mir selbstverständlich bewusst Thari. Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe.. Ich würde euer Leben niemals leichtfertig aufs Spiel setzen.“, sagte er, und drehte sich um.

„Dies hier wird unser Ausgangspunkt sein. Der Erste Angriff startet in der Hälfte der nächsten Woche. Ich werde Aushänge aufhängen lassen, um die Sin´dorei zu informieren, was die Fera Belore vorhaben.“
Thari nickte. „Das sollten wir tun. Wir können wahrlich jeden Kämpfer gebrauchen.“

„Melwion soll den taktischen Part übernehmen, und alles planen. Verpflegung, Aufbruch, Ablenkungsmanöver, alles was dazugehört. Endlich werden seine taktischen Fähigkeiten richtig von Nutzen sein.“ Thari brummelte nur, aber sie nickte dann. „Leider habt ihr Recht. Nun denn. Lasst uns von hier verschwinden.“

Schon bald sah man nicht mehr, als ein dünner Streifen Stoff und einen klapprigen Knochengreif am Himmel, und an die Anwesenheit der beiden Sonnenkämpfern erinnerte nur ein paar Fussabdrücke im Schnee.


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Einige Tage später

"Du denkst also, es gibt noch einmal zwei Siegelbewahrer?". "Ja. Exakt. Und wenn wir sie soweit schwächen, dass sie sich zurückziehen müssen, werden auch diese beiden Siegel gelöst. Und dann haben wir - so meine These - Zutritt zu den oberen Räumen der Nekropole."

Solean starrte auf die Karte, die vor ihm auf dem Tisch lag. Darauf konnte man einen viereckigen Umriss erkennen, welcher in vier Teile geteilt war. Die beiden unteren Ecken waren jeweils mit einem Schwarzen Kreuz markiert, und in einer säuberlichen, aber eher holprigen Schrift waren verschiedene Anmerkungen niedergeschrieben.

Die beiden oberen Teile der Karte waren mit einem roten Kreis versehen. In der einen Ecke war ein Symbol eingezeichnet, dass man ungefähr als Spinne erkennen konnte - eine Kugel mit einer kleineren Kugel und mit 8 Beinen.

"Loatheb und die vier Reiter als Siegelbewahrer - ich hätte es nicht anders gemacht", sagte Solean, und strich mit den Fingerspitzen über die zwei Kreuze. Er hatte ausnahmsweise seine Handschuhe ausgezogen, und der einfache Goldring glänzte an seinem Ringfinger.

"Hast du eine Ahnung, wer noch.. Siegelhüter sein könnte?", fragte Melwion.

"Und ob ich das habe. Wir haben die Siegel im so genannten Seuchenviertel und im Todesritterflügel gelöst. Die Siegelbewahrer haben sich geschwächt zurückgezogen. Ich weiss nicht, wie lange sie brauchen, um sich zu erholen."

"Dann sollten wir schnell den nächsten Angriff planen", warf Melwion ein.

Soleans Finger wanderte von den unteren Bereichen der Karte nach oben. er tippte in die rechte obere Ecke.

"Spinnen", sagte er nur, worauf Kiamy zusammenzuckte. "Ieh, Spinnen". "Viel Spinnen. Neruber, normale Spinnen, verseuchte Spinnen, und ganz viel Gift. Die Grosswitwe entwickelte schon immer geheimnisvolle Gifte und Tinkturen, aber ich denke, in der Nekropole hat sie diese Kunst bis zur Perfektion vorangetrieben."

"Die Witwe? Ist sie eine Spinne?", fragte Kiamy neugierig. "Nein, sie ist eine Menschenfrau, die jedoch im Tode zu sehr viel Macht gekommen ist."

"Viel wichtiger: ist sie die Siegelträgerin?", fragte Melwion.

"Nein. Dafür ist sie körperlich zu schwach. Ich vermute, Maexxna wird das Siegel wahren. Eine riesige Spinne. Die Brutmutter. Aber sicher bin ich mir nicht." "Gifte.. Ich werde Yara fragen, ob sie uns Gegengifte herstellt", sagte Melwion und machte sich Notizen.

"Und nun zum letzten Flügel. Was erwartet uns da, Solean?", fuhr Melwion nach einer Weile Schweigen fort zu fragen. "Ich weiss es nicht so genau".

"Was?.. Warum nicht?". Melwion wirkte leicht konsterniert und starrte Solean an. "Herrjeh, muss ich denn alles wissen?", sagte Solean und starrte zurück.
"Das letzte Viertel ist das Konstruktionsviertel. Da werden Experimente gemacht, Melwion. Experimente! Ich weiss doch nicht, was seit.. seit meinem Aufenthalt in der Nekropole alles erforscht und zusammengeflickt wurde. Ich weiss nicht, was er alles gebastelt hat derzeit."

"Er?" "Thaddius. Der Herrscher über die Experimente. Man sagt, dass sein Leib aus den Körperteilen unschuldiger Frauen und Männer zusammengesetzt wurde, deren Seelen nun für immer in diesem grausamen Konstrukt feststecken." Kiamy zuckte zusammen und riss die Augen auf, aber Solean sprach ruhig weiter. "Thaddius ist eine ganz neue Art Monstrosität. Er ist nicht nur abartig stark, sondern er ist auch intelligent. Zumindest intelligent genug, um weitere, neue grausame Kreaturen zu schaffen. Eines davon ist Flickwerk. Eine Monstrosität, so gross, wie bisher keine erschaffen wurde."
"Grösser als zwei Mann hoch kann sie kaum sein. Das sind die grössten, die je gesichtet wurden."

Solean lachte, und warf Melwion einen Blick zu. "Flickwerk ist fünf bis sechs Mann gross. Er ist dumm, aber er schlägt unglaublich hart zu." Solean ächzte gespielt. "Ich freu mich gar nicht darauf, diese Schläge parieren zu müssen." Melwion nickte nur.
"Sonst weisst du nichts über dieses Viertel?" "Oh, nur das übliche. Er wird mit Gift spielen, aber vor allem mit Elektrizität, und mit Krankheiten. Wir müssen auf alles gefasst sein."

Melwion kritzelte weiter etwas auf das Pergament vor ihm und nickte.

"Der nächste Angriff startet am Sonntag. Lasst einen Aushang aufhängen, um weitere verbündete Sin´dorei zu informieren. Kiamy? Ihr erledigt das."

Kiamy nickte.

„Gut. Dann treffen wir uns zur Hälfte der achten Stunde am Ausgangspunkt in den Drachenöden.

Ooc:

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