70. Zirkel für Rose.

Melian

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Rose wischte sich eine Sträne und einige Schweisstropfen aus der Stirn und blickte umher. "Gut. Die Schmiede ist gesichert!", sagte sie laut zu der Untoten neben sich, die mit grimmigem Blick neues Gift auf ihre Waffen schmierte. Diese nickte ihr zu, steckte die Waffen ein und pfiff ihr Teufelsross herbei. Rose beschwörte ihr Schlachtross und spornte es an, besonders schnell zu rennen, denn vom Sägewerk waren Hilferufe zu hören.

Eilig ritten die beiden die Anhöhe hinauf. Rose blieb einige Meter zurück, um sich erstmal einen Überblick zu verschaffen. Zwei Allianzler sah sie auf einen Blick. Ein vorwitziger Draenei, der gerade versuchte, die Flagge der Horde herunterzuziehen und ein Gnom - er musste wohl Magier sein -- der versuchte, mit Explosionen arkaner Magie die Feinde abzuhalten. Rose kniff die Augen zusammen. Manchmal sah man noch einen versteckten Gegner, wenn man sich nur sehr konzentrierte. Sie argwöhnte. Es konnten kaum nur zwei Allianzler so wagemutig sein. Wären sie nur zu zweit, wäre das ihr sicheres Todesurteil.

Rose beschwor eine kleine Menge heilige Energie und segnete den Boden unter ihr. Keine zwei Sekunden später sah sie, dass ihr Gedankengang richtig gewesen war. Plötzlich hörte sie ein schmerzverzerrtes Fauchen und eine Katze schien aus dem Nichts hinter ihr hervorzutauchen, die Krallen ausgefahren. Der gesegnete Boden hatte ihr Schmerzen zugefügt, wenn auch nur geringe, die dazu führten, dass sie sich selbst enttarnte.

Rose seufzte. Ein Druide oder eine Druidin in der Katzengestalt. Sogleich griff das Wesen auch an und schlug mit den mächtigen Pfoten nach ihr. Roses Bein wurde gestreift und fing sofort mächtig an zu bluten. Rose schrie kurz auf und schwang in irrer Wut ihren Streitkolben, verstärkt mit Heiliger Macht. Die Katze stand wie betäubt still und konnte sich nicht bewegen.

Schnell liess Rose ihre heilende Kraft in ihre Wunde einfliessen und sah dann nach der Untoten, die gerade den Magier mit ihren Dolchen bearbeitete. Auf den ersten Blick fehlte ihr nichts, wohingegen der Magier schon reichlich mitgenommen aussah.
Rose lief zwei Meter auf das Kampfgetümmel zu. Da sah sie, dass ein Arm der Untoten lädierter war als vorher, und am Ellenbogen schon fast durchtrennt. Rose seufzte erneut. Eine Untote zu "heilen", wo es doch eigentlich nichts zu heilen gab, das war das schwierigste.

Mittlerweile war noch ein Taure zur Verstärkung gekommen, offenbar ein Jäger anhand seines mächtigen Begleiters, einem Löwen. Etwas weiter weg ritt auch noch ein Blutelf in langen Stoffroben, der in einigen Sekunden hier sein würde.

Mit einem qualvollen Stöhnen verabschiedete sich der Gnom ins Jenseits und die Untote kam auf sie zugelaufen. Rose wollte bereits ihren Arm ergreifen, um ihn irgendwie zu befestigen, als sie lange Krallen an ihrem Rücken spürte. Sie schienen ihr direkt in die Wirbelsäule zu fahren. Rose erstarrte. Sie konnte sich für einen blick nicht bewegen, merkte aber gleichzeitig, wie ihr wilder Schmerz in den Körper fuhr, während die Katze erneut einen Pfotenstreich tat, der ihr tief ins Fleisch fuhr.

Rose strengte sich an und beschwor ihre letzte Hilfe, ein Schutzschild aus heiliger Energie um sich herum. Sofort hörten die Wunden auf zu bluten und zu schmerzen. Rose drehte sich um, lief zwei Schritt hinfort, und begann heilige Energie erneut auf ihre Wunde zu fokussieren, während die Untote sich um den Druiden kümmerte. Der schlug zwar immer noch nach ihr, aber die Schläge verpufften an ihr.

"Heute haben es ja auch alle auf mich abgesehen", murmelte sie missmutig und blickte dann umher, wer noch ihre Hilfe gebrauchen könnte.
Der blutelf war mittlerweile angekommen, und half dem Tauren dabei, den Schamanen zu besiegen, der sich zwar wie wild heilte, aber gegen die Übermacht von zweien nicht ankam. Auch er hauchte sein Leben aus.

Rose merkte, wie ihr Schutzschild verblasste. Sie keuchte mittlerweile schwer, denn die Heilsprüche gingen ihr an die Substanz.

Nur noch der Druide war noch übrig. Als er verzweifelt aus seiner Katzenform herausschlüpfte, um sich zu heilen, schluckte Rose. Es war eine Druidin, kein Druide. Eine Nachtelfe, die noch sehr jung aussah, wobei jung bei NAchtelfen bedeuten konnte, dass sie bereits 200 Jahre alt waren.
Der Druidin half dies nicht lange. Als letzte Verzweiflungstat schlüpfte sie in ihre Bärengestalt und verteilte mächtige Prankenhiebe, brüllte verzweifelt nach Verstärkung.

Ein paar Sekunden später hatte das Gift, das von den Dolchen der Untoten in ihren Adern floss, seine Arbeit getan. Der Bär fiel zu Boden, und verwandelte sich noch im Sturz zurück in die schöne, stolze Nachtelfin.

Rose humpelte zur Flagge, und befestigte sie erneut wieder sicher oben an ihrem Platz. Die Untote trat neben sie, und grinste sie an. "Gute Arbeit.. Für einen Elf natürlich.. Und jetzt flickst du mir bitte meinen Arm?" Rose lachte und versuchte mit einigen Stoffstreifen den Arm notdürftig zu fixieren.

Dann setzte sich Rose erschöpft hin. Sie hatten das Sägewerk gesichert.Eine orangegepunktete Katze kam in einer irren geschwindigkeit die Anhöhe emporgerannt, verwandelte sich in einen Tauren, und rief laut: "Ablösung kommt gleich, wer schwere Wunden hat oder zu erschöpft ist, der solle sich im Hauptquartier melden und wird ausgewechselt. Gute Arbeit, Leute, wir haben eine enorme Menge an Vorräten sammeln können". Mit diesen Worten verwandelte er sich wieder zurück und rannte zum nächsten Posten.

Müde beschwor Rose ihr Schlachtross, und gemeinsam mit der Untoten machte sie sich auf den Weg in die Basis, und wurde zurück nach Silbermond teleportiert.

"He, Elfchen", sagte eine Stimme hinter ihr, "Wie isses denn gelaufen im Arathibecken? Konntest du deinen Teil zur Erfüllung meiner Aufgabe beitragen?"
Der Kriegsmeister der Horde stand vor ihr, und grinste sie hämisch an. Dem würde Rose es zeigen. "Ja. Wir haben eine grosse Menge von 2000 Vorräten gesammelt. Hier sind meine drei Schlachtabzeichen zum Beweis.", sagte sie stolz und guckte ihn herausfordernd an.

Anstatt niedergedrückt zu sein, lachte der nur breit und nickte. Dann machte er etwas sehr seltsames. Er verbeugte sich vor ihr. "Kriegs.. Kriegsmeister.. Was macht ihr da?", stammelte sie.

Der wiederum grinste nur breit und sagte: "Yara 'Wilddornrose' ab Aran... Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des 70. Zirkels" Er zeigte auf ihre Lehrer,die einen Raum weiter vorne standen, und die ihr zuwinkten und sie nach vorne baten.

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Rose konnte das alles gar nicht fassen. 70. Zirkel? Wie war das möglich?`War das etwa ein abgekartetes Spiel? (So wie der Kriegsmeister grinste, war es das wohl, ja)

Während sie nach vorne ging, gingen ganz viele Gedanken durch ihren Kopf. "Das.. das heisst ja, ich bin.. ich bin ausgelernt? Ich bin jetzt.. Meisterin? Gleichwertig?"

Am selben Nachmittag gab es in den Hallen der Blutritter ihr Initiationsfest. Einige geheime Dinge wurden ihr noch beigebracht, die Schülern und Meistern vorenthalten wurden bisher, aber nun, da sie eine vollwertige Blutritterin war, durfte sie diese Künste erlernen.
Rose war total glücklich. Endlich hatte sie es geschafft. Sie hatte allen bewiesen, insbesondere ihrer Familie, dass sie die Ausbildung zur Blutritterin schaffen würde. Und nun stand sie hier, stolz, unabhängig, frei, mit einem tollen Elf an ihrer Seite.

Besser ging es gar nicht.

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Danke für die schöne Geschichte
 
Glückwunsch...aber ich hätte nicht gedacht, dass du ohne mich 70 machst...du sagtest zwar du willst bisl in Instanzen aber ich hät schon gedacht du wartest auf mich...naja egal.
 
@mahrale: Danke :) Gibt übrigens noch eine sehr lange GEschichichte von Rose, einfach mal in meinem Blogverzeichnis nachgucken
@Cyan:
 
GZ und tolle geschichte,echt toll geschrieben =)
 
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