Aus dem Tagebuch eines Schurken - Ameisen, Liebeskummer und Harpyien in Strings

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25.01.2010
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Und wieder geht ein ereignisreicher Tag zuende, liebes Tagebuch.

Gestern noch bat mich die unglücklich verliebte Sabelia, zwischen ihr und ihrem heimlichen Geliebten zu vermitteln - was ich gegen angemessene Bezahlung natürlich gerne tat.

Auf dem Weg aus der Obsidianfeste zu dessen Versteck winkte mich noch Larsus zu sich - er hätte einen lohnenden Auftrag für mich, meinte er. Ich ahnte schon, was das bedeuten würde...

... wieder einmal auf in den Ameisenbau von Kal-Turok!

Er wolle eine Torte backen und benötige dazu Zuckerkristalle, welche die Ameisen in ihrem Bau horteten. Mal ehrlich, hat hier wirklich noch niemand etwas von Honig oder zumindest Rübenzucker gehört? Aber egal, die Bezahlung stimmte und der Ameisenbau lag ohnehin auf meinem Weg.

Nach einem kurzen Abstecher, um ein Rezept abzuholen (und so einer schimpft sich Zuckerbäcker - keine Zutaten und nicht einmal ein Rezept) schlich ich mich wieder einmal in den Kal-Turok-Bau - sicher, ich hätte mich auch bis zu den Kristallen durchkämpfen können, aber erstens war ich in Eile und zweitens ahnte ich bereits, dass ich heute noch öfter würde kämpfen müssen als mir lieb war.

Die Kristalle waren also geerntet und gleich ums Eck wartete auch schon Sabelias Geliebter, welcher sich über ihre Nachricht sehr erfreut zeigte und mich auch gleich in Richtung Plateau der Gefallenen losschickte, um Kristalle zu erbeuten. Diese wolle er in eine Halskette fassen, um diese Sabelia zum Geschenk zu machen.

Die derzeitigen Besitzer besagter Kristalle würden sich jedoch wohl nicht freiwillig von ihnen trennen - also würde ich wohl oder übel kämpfen müssen - mein Gespür hatte mich also nicht getäuscht.

Nun, die Kristalle waren rasch erbeutet. Wo ich schon einmal in der Gegend war, beschloss ich, einige weitere Aufträge in der Umgebung zu erledigen.

Als erstes führte mich mein Weg auf die Falkenklippe. Dort sollte ich einerseits vergrabene Tonscherben für den Händler Shitalu ausbuddeln, andererseits sollte ich für Balli aus der Obsidianfeste einige Kristalle (schon wieder! Ich meine ehrlich, ich bin doch Abenteurer, nicht Juwelier) von den Eisenklauenharpyien erbeuten.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich immer wieder gerne zu den Harpyien begebe - ich meine, schließlich sehen sie ja ganz manierlich aus, sieht man einmal ab von den Flügeln statt Armen und den Krähenfüßen (leider nicht im Gesicht, was ja noch zu ertragen wäre, ich spreche hier von richtigen Krähenfüßen, welche diese armen Geschöpfe anstelle von Beinen tragen). Außerdem sind sie immer sehr leicht bekleidet, ein winziger, schmuckvoller Brustpanzer und ein dazu passender Stringtanga reichen ihnen vollauf...

... wobei ...

... ich meine, fällt das nur mir auf?

Die Mädels haben ja Flügel statt Armen...

... wie zum Teufel ziehen sie die Dinger an??

Leider sind auch die Harpyien Fremden gegenüber nicht gerade wohlgesonnen, also dezimierte ich ihre Zahl beträchtlich und wenig später hatte ich auch die verlangte Anzahl an Kristallen zusammen, in der Nähe fand ich auch die vergrabenen Tonscherben und so machte ich mich auf den Weg auf die Sturmhöhe, wo Shitalu sicher schon auf die Lieferung warten würde.

Kaum hatte ich die Ware übergeben, hatte dieser auch schon einen weiteren Auftrag für mich. Diesmal sollte ich Zauberbücher von den hier ansässigen Schamanen erbeuten. Dazu würde ich mich aber weit in die Sturmhöhe vorwagen müssen.

Dies passte mir hervorragend, schließlich hatte ich dort noch eine Rechnung mit dem Verräter namens Obenmoti offen.

Kurze Zeit später hatte ich die verlangten Bücher erbeutet und stand nun endlich im Zelt des Verschwörers, wo ich dessen geheime Pläne auch offen auf einem Tisch liegen sah - offensichtlich fühlte dieser sich hier oben so sicher, dass er es nicht für nötig befand, diese zu verstecken. Ein schwerer Fehler!

Doch kaum hatte ich die Pläne eingesackt, tauchte wie aus dem Nichts ein Zurhidon-Anhänger auf, welcher versuchte, mir diese wieder abzunehmen - vergeblich!

Zurhidons! Natürlich! Wo es eine Verschwörung gab konnten diese nicht weit sein - warum war ich nicht früher darauf gekommen?

Zum weiteren Überlegen blieb mir jedoch keine Zeit, denn schon tauchte Obenmoti selbst auf um das zu erledigen, wozu der Zurhidon nicht in der Lage war. Obwohl er alleine schon ein formidabler Gegner war, schien er sich seines Sieges doch nicht sicher zu sein und so rief er einige seiner untergebenen hinzu, um ihn im Kampf zu unterstützen. Ich jedoch hatte mich gut vorbereitet und so hatten meine Äxte schließlich doch das letzte Wort.

Ich beschloss, für heute genug gekämpft zu haben - das ganze Blutvergiessen des heutigen Tages hatte allerdings den Krieger in mir geweckt und so hatte ich mir einige neue Fertigkeiten von meinen Gegner abgeschaut, welche mir in Zukunft sicher sehr hilfreich sein würden.

Ich kehrte also wieder zur Obsidianfeste zurück und überbrachte noch dem Anführer des Ordens der dunklen Glorie, Lajos Halka, die heute gewonnenen Informationen über die wahren Hintergründe der Verschwörung - offensichtlich hatten Obenmoti und die Zurhidons mit einem Offizier namens Telaskir zusammengearbeitet.

Eben diesem sollte ich nun neue "Befehle" von Lajos Halka überbringen und ihn aufs Schärfste zurechtweisen...

... sicher doch! Ein einsamer Schurke gegen einen altgedienten Offizier, der mit Sicherheit noch einige getreue Fußsoldaten um ihn geschart haben würde. Selbstverständlich dürfe ich auch niemandem vom diesem Auftrag erzählen, schließlich handle es sich um eine streng geheime Mission...

... für wie dämlich halten die mich eigentlich?

Sicher doch, einsam ins Verderben gehen und niemandem davon erzählen. Wohl damit, wenn ich bei diesem Auftrag draufgehen sollte, keiner eine Verbindung zwischen meinem Tod und dem Orden der dunklen Glorie und noch weniger einer Verschwörung in dessen Herz herstellen könnte.

Nochmal: Für wie dämlich halten die mich eigentlich? Gleich morgen würde ich ein paar meiner eigenen Getreuen um mich sammeln, um diesem Verräter einmal die Meinung deutlich ins Gesicht zu schla... ich meine natürlich sagen. Sollte er es dann immer noch nicht verstehen, so plante ich ihm mit Hilfe meiner Äxte zu verdeutlichen, wie wörtlich man in unserer Gilde den Ausdruck "schweigsam wie ein Grab" üblicherweise nimmt...

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