Blutiger Schnee

Regnor

Dungeon-Boss
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So, meine erste und bisher einzige RPG Story. Sie spielt in der Welt von Dark Age of Camelot.

So, dann ma los.

BLUTIGER SCHNEE

TEIL 1

Eisig fegte der Wind über die kahlen Hügel von Odins Tor. Der Schnee fiel fast waagerecht und die Wipfel der Bäume neigten sich bedrohlich. Soviel Schnee wie in den letzten Tagen war schon seit Ewigkeiten nicht mehr gefallen. Und der Himmel wollte nicht aufhören das weiße Nass herunterzuschütten. Alle paar Stunden musste die Wachmannschaft der stolzen Bledmeer Faste den Schnee von den Zinnen, Wehrgängen und Dächern entfernen. Die alten Midgarder Baumeister hatten diese Festung so konstruiert das sie jeden aufhalten vermochte der in Midgard einfallen wollte. Seit gedenken brandeten die Streitkräfte aus Albion und Hibernia gegen die Mauern dieser stolzen Festung, doch es war Ihnen nicht vergönnt einen Fuß hineinzusetzen. Doch was die alten Baumeister bei ihren Konstruktionen nicht bedacht hatten war das jemals so viel Schnee fallen könnte....

Elendes Warten! Ungeduldig sah Regnor in die Ferne. Er hielt Ausschau nach dem Späher welchen er zum vordersten Wall geschickt hatte. Doch dies lag nun schon mehr als eine Woche zurück!
"Verfluchtes Wetter!" schimpfte er, nahm sein Krug und tauchte ihn tief in den offenen Kessel mit dem Gewürzbier, unter dem ein schwaches Kohlefeuer brannte. Auf diese Weise hielten sie es warm, ohne den Alkohol verdunsten zu lassen. Er nahm einen kräftigen Schluck und schaute zu seinem alten Kameraden und Freund der neben ihn stand. Es war ein Zwerg. Stämmig in der Figur und Muskelbepackt waren diese Wesen. Und auch wenn sie einem Nordmann an Größe zwar weit unterlegen waren, so waren sie doch stolze und zähe Kämpfer. Glimli nahm ebenfalls einen Humpen Bier und leerte ihn in einem Zug und rülpste herzhaft. "Regnor, Sie werden es schaffen! Und ich habe genug Gewürzbier herbringen lassen das wir 10 Winter überleben würden!" Glimli lachte laut auf. "Der Späher wird bald wieder da sein und nach 2 Sonnenumläufen machen wir uns wieder auf den Heimweg. Dann kannst du Heim zu deiner Gefährtin. Ich sehe doch wie oft du an sie denkst!" Regnor senkte den Kopf und grinste seinen kleinen Gefährten an, füllte seinen Humpen nach und prostete Glimli zu "Auf Midgard auf das Bier und auf die Frauen!" Auf SIE. Glimli wollte gerade eine alte Zwergenweise anstimmen und hatte schon das erste Wort auf den Lippen als Regnor im Schneegestöber eine Bewegung sah.

Endlich! Regnor brüllte ein paar Kommandos und schon öffneten sich die schweren Tore. Regnor und 2 Kameraden ritten los Der Schnee stob auf das es aussah als ritten sie durch ein tosendes weißes Meer. Es dauerte nicht lang bis Sie den Späher erreichten. Halb erfroren lag er auf seinem treuen Pferd. Sein langer Bart glitzerte silbern von Eis welches ihn erstarren ließ. Müde und verstört tasteten seine Augen Regnor und die Späher ab. Regnor stieg rasch von seinem Pferd und lief zu dem Späher. Langsam als müße das Leben erst wieder in seine Lippen kommen öffnete er den Mund.
"Elfen! Eine...". In diesem Moment zerriss ein schwarzer Pfeil die eiskalte Luft und durchbohrte das Lederwams des Spähers.
Verdammt! Der Späher sank langsam vom Pferd als schon der nächste Pfeil sich sein Ziel suchte und Arven, die mit Regnor hinaus geritten war in Bein traf. "Zurück! Zurück zur Festung!" schrie Regnor und hechtete zu seinem Pferd als auch schon der nächste Pfeil heransauste und ihn knapp verfehlte.

Im Galopp ritten die 3 zurück zur Festung. Immer wieder hörten Sie wie die Pfeile an ihnen vorbei rasten, jedoch ihr Ziel verfehlten. Das Tor war gerade soweit geöffnet das ein Pferd mit Reiter hindurch passte.
Nachdem Holsten als letzter das Tor durchquert hatte wurde dieses geschlossen und fest verbarrikadiert. Sie sattelten ab. Arven stand mitten auf dem Hof, schweiß lief ihr über ihre blassen Stirn und ihre Lider flackerten. Dann brach sie zusammen. Sofort kamen einige Wachen angelaufen um die verwundete in die warmen Festungsmauern zu bringen. Ancksunamun, eine Heilerin der Burgbesatzung wurde gerufen, denn sie wusste wie man mit solchen Vergiftungen umgehen muss. Nachdem Arven auf ein Bett gelegt wurden war machte sich Regnor wieder auf den Weg nach draußen und gab Befehle die Wachmannschaften zu verstärken. Er wollte in der kommenden Nacht keine bösen Überraschungen erleben.
38 Sonnenumläufe haben wir dieses Gebiet und diese Festung verteidigt. Die letzten 2 Schaffen wir auch noch.
Jede Gilde in Midgard die etwas auf sich hielt und in Midgards großem Kriegsthing vertreten war musste für 40 Tage eine Wachmannschaft für eine Festung stellen. Danach konnte die Gilde eigenen Interessen nachgehen, bis sie wieder an der Reihe war.

Langsam senkte sich die Sonne und färbe die eisigen Weiten in ein wunderschön glitzerndes orange leuchtendes Meer. Ja selbst die Bäume funkelten. Der Wind legte sich und die Schneeflocken wirbelten langsam umher. Trunkenen Tänzern gleich, taumelten sie aus dem Himmel herab und der verschneiten Erde entgegen. Nur mühsam konnte Regnor sich von diesem Anblick lösen. Er schaute zum Himmel hinauf und fragte sich was das vorhin zu bedeuten hatte und ob es sich nur um vereinzelte Späher handelte. Dann ging er zu seinen Freunden und Kameraden im Hauptgebäude. Wohlig brannte ein großes Feuer in der Mitte. Es roch nach Gebratenem und deftiger Suppe, die sich die Krieger Midgards schmecken ließen. Dabei erzählten sie von überstandenen Gefechten und Abenteuern. So manch einer ließ dabei einen derben Kommentar oder Scherz und alle waren bei guter Laune. Selbst Arven saß am Rand und löffelte ihre heiße Suppe. Ancksunamun hatte sie vortrefflich versorgt. Da erhob sich Glimli und stimmte ein Lied an, in das nach und nach die anderen einfielen.

Kampftruppen flieht,
bevor euch was geschieht.
Ihr solltet euch verstecken,
sonst werdet ihr verrecken.
Kampftruppen flieht.

Kampftruppen rennt,
bevor ihr euch verbrennt.
Wir fackeln alles nieder,
erobern Midgard wieder.
Kampftruppen rennt.

Kampftruppen tot.
Die Erde ist blutrot.
Wer bleibt das sind wir Sieger.
Alles mut’ge Krieger.
Kampftruppen tot.


Besonders Larok der Skalde wollte alle von seinem können überzeugen und sang mit solch einer Inbrunst das sich seine Stimme mehrfach überschlug. Und alle fielen in ein heiteres Gelächter.

Ein lang gezogenes Tal lag vor im, leicht schlaftrunken vielen die ersten Sonnenstrahlen auf das Taunasse grün. Langsam gab der Nebel das Haus am See frei. Ruhig und Still lag es da. Freudig schultere er seine Axt und machte sich auf den Weg, da öffnete sich die Tür des Hauses und Sie
"Regnor! Regnor! Wach auf!" Völlig bekommen fuhr er hoch! "Was! Was ist los". Aniram stand mit ernstem Gesicht neben ihm.

Regnor schaute ihn an und bemerkte das Blutverschmierte Schwert in seiner Hand. "Ein Späher! Dieser Wurm wollte gerade durch die Zinne schlüpfen als ich seinen Kopf abtrennte. Aber das ist nicht alles! Komm mit." Regnor stand auf und zog sich an, dann folgte er Aniram. Der Wind hatte sich gelegt und es fiel auch kein Schnee mehr. Die Sterne funkelten in der sternklaren Nacht. Es war so kalt das einem der Atem fast in der Lunge gefror. Langsam stiegen sie die Treppen zur Festungsmauer hinauf. Als sie oben ankamen sah Regnor warum Aniram ihn geholt hat.

Feuer! "Die Feuer sind keinen halben Tagesmarsch entfernt." Vor ihnen in der finsteren Nacht sahen sie den Schein von dutzenden Feuern. Und um diese Jahreszeit würde sich keine so große midgardsche Streitmacht hier aufhalten. Selbst wenn hätten Sie Kundschafter gesandt. Regnor gab Aniram ein paar Instruktionen und machte sich wieder auf den Weg ins Haupthaus der Festung.

Kurze Zeit später füllte sich der kleine Kommandoraum im Herzen der Festung. Einige seiner Kameraden sahen noch schlaftrunken aus. Andere kamen direkt von ihrer Wache. Regnor legte eine Karte auf den Tisch und erklärte kurz die Lage. Kerwen, eine Meisterschattenklinge wurde beauftragt sich an das feindliche Lager heranzuschleichen und es auszukundschaften. Alle wussten das dies gut zwei stunden dauern kann. Bei jeder anderen Schattenklinge wohl eher 4 Stunden, doch Kerwen war ein Meister seines Faches. Also genehmigten sich Regnor und die anderen solange einen Humpen Bier und beratschlagten Verteidigungsmaßnahmen. Bledmeer durfte nicht fallen und musste um jeden Preis gehalten werden.

TEIL 2

Langsam verschwanden die Sterne vom Himmel und an Horizont wurde ein blaues Band sichtbar welches sich langsam empor zum Himmel schwand. Da erschien Kerwen wieder. Völlig außer Atem brachte er die Nachricht. "Es ist ungefähr ein Heer von 200 Langohren. Sie haben 2 Rammen und 2 oder 3 Katapulte dabei. Also nix was uns Angst machen sollte." Alle grinsten zufrieden und waren gewiss das 200 Angreifer kaum diese Festung einnehmen konnten. Die Kriegsherren machten sich auf den Weg um Vorbereitungen für die Verteidigung zu treffen. Man hatte Material für 2 Katapulte in den Vorratslagern und damit würde man die Feinde wohl vernichtend schlagen bevor diese ihre Rammböcke überhaupt in die nähe der schweren Tore gebracht haben.

Alle Verteidigungsanlagen wurden aufgebaut und in Position gebracht. Mit langen Seilen wurden massive Balken zusammengebunden und aus dem ganzen bildeten sich monströse Schleudern. Trolle schleppten unter dem Kommando von Strutz riesige Steinblöcke zu den Katapulten. Diese sollten als Munition dienen und den Feind vernichten. Regnor stand mit Glimli, Cabpar, Holsten und Aniram auf der Verteidigungsmauer und sah den heranrückenden Feind. Langsam breitete sich die feindliche Streitmacht vor der Festung aus. Hinter den ersten Reihen wurden die schweren Katapulte langsam vorwärts geschoben. Sie wunderten sich wie sie die Katapulte bei diesem Wetter überhaupt vorwärts bekommen konnten, doch die Langohren waren nicht dumm. Sie hatten lange Hölzer unter die schweren Konstruktionen gelegt und konnten sie so zügig über den hohen Schnee ziehen.
"Gar nicht so dumm die Langohren" sagte Cabpar. "Doch es wird ihnen nichts nützen!" vollendete Holsten den Satz. Eine leichte Briese trug das Geräusch von Trommeln zu den Gefährten auf der Mauer. Langsam näherten sich die Angreifer. Regnor wandte sich ab und schaute auf die Brüstung und den Innenhof. Alles war bereit für die Verteidigung. "Die hinterlistigen Langohren versuchen erneut in unser geliebtes Land einzufallen. In unsere Heimat! Doch die Götter werden mit uns sein und mit ihrer Hilfe werden wir Sie zurückschlagen und vernichten! Lang Lebe Midgard! Lang Lebe die Drachengarde! Sollen die Skalden noch in hundert Zyklen von dieser ruhmreichen Schlacht berichten!" Er hob seine große Axt und reckte sie gen Himmel. Schwerter, Kriegshämmer und Äxte schlugen auf den Boden oder gegen Schilder und bildeten einen dumpfen Rhythmus unter dem aufkommenden Jubel.

Dann wurde das Signal für die Bogenschützen gegeben. Sie standen oben auf den Zinnen und hatten große Langbögen. Es war totenstill in der Festung, nur von draußen hörte man das monotone Trommeln der Angreifer. Leise ächzte das Holz unter der Spannung der Bögen. Dann kam der Befehl zum feuern. Wie brennende Fackeln zogen die Pfeile ihre Bahn am Himmel entlang und rammten sich unweit der Feinde in den Boden.
Nah genug "Katapulte fertigmachen" schrie Holsten mit heiserer Stimme. Helfer spannen emsig die großen Waffen. Ächzend und knacksend bewegten sich die großen Katapultarme zu Boden. Schon hievten die Trolle die großen, für einen Menschen viel zu schweren, Steinbrocken auf die Katapultpfannen. "Fertig! Feuer!" ertönte Holstens ruf. In diesem Moment wurden die Spannseile der Katapulte gekappt. Mit brachialer Gewalt schleuderten die hölzernen Konstruktionen die Brocken in hohen Bogen über die Festungsmauern. Alle auf der Brüstung sahen den fliegenden Felsen hinterher. Sie hatten genau richtig gezielt. Einer traf auf eine Ramme die sofort dem massigen Gewicht nachgab und ächzend zerbrach und ihre Mannschaft unter sich begrub. Die schreie der Langohren waren auf der Festungsmauer deutlich zu vernehmen. "Katapulte Laden" rief Holsten erneut. Wieder wurden die Waffen gespannt und geladen. Dann wurde gefeuert. Diesmal war der Feind vorbereitet. Er hatte sich aufgefächert und so konnten die schweren Felsbrocken nur noch wenig schaden unter den Fußtruppen anrichten. Man versuchte die feindlichen 3 Katapulte zu treffen doch bis auf einen beinahe Treffer konnte man die schweren Waffen nicht schnell genug auf die nun zügig vorrückenden Gegner ausrichten. Die Bogenschützen machten sich erneut fertig. Diesmal nicht um die Entfernung abzuschätzen sondern um die Gegner mit ihren tödlichen Pfeilen zu spicken. Dann schickten sie ihre brennenden Pfeile über die Zinnen. Kurz darauf kam die Antwort der Langohren. Ein Meer von Pfeilen ging auf die Festung nieder und traf einige tödlich. Heiße Magie begann plötzlich die Mauern zu umtanzen und hüllte einige Verteidiger in brennende Nebel. Sie schrieen sich die Seele aus dem Leib während ihre Rüstungen rot schimmerten und ihre Haut begann große Blasen zu bilden die rissen und sich langsam kräuselten. Die brennenden warfen sich schreiend in den Schnee der sich sofort rotgelb färbte. Schamanen und Heiler versuchten ihr bestes um den brennenden beizustehen doch es war meist vergebens. Dann begann die massive Gegenwehr der Midgarder. Runenmeister standen zwischen den Zinnen und murmelten magische Formeln, zeichneten mit ihren Fingern die Runen der alten Tage in die Luft und blaue Magiefäden folgten ihren Fingern. Ein magisches knistern lag in der Luft. Auf den Rüstungen begannen bunte kleine magische Funken zu fliegen als die Runenmeister ihre Magie freigaben. Wie tausend Speere regnete es Pein und Schmerz auf die Feinde die mühe hatten der magischen Attacke stand zu halten. So entbrannte eine Schlacht der Magier und Bogenschützen.

Plötzlich durchschnitt ein dumpfes dröhnen das Kampfgetöse. Ein großes brennendes Gefäß flog in großen Bogen auf die Festung zu zerschellte auf dem Dach des Torhauses. Ein Feuerball so hoch wie 4 Trolle wurde entfesselt und brennendes Pech lief das Dach hinunter und zischend verdampfte der Schnee. "Raus hier! Alles Raus" brüllte Regnor seine Befehle! Kurz darauf stand das gesamte Torhaus in flammen. Welch eine Waffe haben sie sich nun wieder ausgedacht.

Schwarze Rauchwolken nahmen den Verteidigern die Sicht als das nächste Geschoss gegen den Turm prallte und explodierte. Brennend schoss das Pech aus der Höhe und entzündete alles was es traf. Schreie halten durch die Festung und es roch nach verbrannten Holz und Fleisch. Ein Katapult stand in flammen und brannte lichterloh. In den Gesichtern einiger konnte Regnor sehen wie die Siegesgewissheit schwand und er konnte es ihnen nicht verdenken. "Strutz! einen dieser brennenden Steine auf das andere Katapult und ausrichten" rief Regnor hinunter. Nur den steinernen Trollen konnte diese Hitze so schnell nichts anhaben. So nahm Strutz einen mit Pech überzogenen Stein und stemmte ihn auf den Katapult. "Ausrichten und Feuer!" Mit einem lauten dröhnen schnellte der Katapultarm nach oben und schleuderte seine brennende Ladung gegen den Feind. Kurz darauf erhellte ein riesiger Feuerball die Gesichter. Unwirkliche schreie waren zu hören und ein bestialischer Gestank zog über das Schlachtfeld. Man hatte den anderen Katapult und das Munitionslager getroffen, welches sofort in flammen aufgegangen war. Man war wieder etwas sicherer das man dieses Gefecht für sich entschied, als plötzlich wieder das dröhnen eines Katapultschusses zu hören war und gleich darauf noch einer. Alle bereiteten sich auf einen Einschlag vor. Doch nichts geschah. Dann plötzlich sah man es. Die Langohren hatten nicht auf die Festung geschossen. Sie hatten, durch die ersten Katapultangriffe, unbemerkt ihre Katapulte zwischen Festung und Gebirgswand gebracht und feuerten Ihre tödliche Ladung gegen die Hänge der Berge. Einige der Midgarder schauten sich nur verwundert um, da die anderen Angreifer sich Zeitgleich zurückzogen und sich außerhalb der Reichweiter der Magier und Bogenschützen begaben. "Zerstört die Katapulte!" brüllte Regnor, der erahnte was die Feinde vorhatten. Pfeilhagel und magische Zauber prasselten auf die Katapultmannschaften ein und einer fiel nach dem anderen. Man hatte es fast geschafft, als sich ein weiterer, letzter Schuss löste und in steilem Winkel gegen den Berg flog. Doch dies war kein brennendes Geschoss. Es war großer rundlicher Brocken. Eine große Schneefontaine stob auf als er den Berg berührte. Dann geschah einige Augenblicke nix. Plötzlich schien es als ob der Berg leben würde. Erst fing er leise an zu grummeln. Dann wurde das grummeln immer lauter und durchdringender. Der Schnee auf dem Berg begann sich zu bewegen, erst ein wenig und langsam, aber dann immer schneller und immer mehr. Der weiße Tod hatte sich auf den Weg gemacht die Festung im Tal zu erobern. Jubelrufe schallten von den Feinden herüber und Panik brach unter den Verteidigern aus. "Alles runter von der Ostmauer. Front und Westmauer besetzt halten" brüllte Regnor gegen den Lärm an. Soldaten sprangen aus Angst vor dem weißen Tod von der Mauer und brachen sich Knochen oder stürzten in das brennende Pech. Dann gab es einen dumpfen Knall und die der Schnell prallte gegen die Mauer, türmte sich auf und umfloss die Zinnen wie Brei. Schreie derer die es nicht rechtzeitig geschafft haben in Sicherheit zu kommen gingen gurgelnd im Getose unter. Wie Spielzeug zertrümmerte der Schnee das Katapult und raubte selbst den Pechbränden die Luft und erschickte sie unter seiner eisigen Hand. Regnor lief auf der Mauer entlang als ihn die Hand des Schnees packte und herumwirbelte. Dann ging es abwärts. Mit einem dumpfen Knall schlug er auf etwas festem auf. Doch der weiße Tod gab ihn nicht frei, wirbelte ihn weiter umher um begrub ihn schließlich unter sich.
Nach Minuten des Lärmens kehrte Ruhe ein. Die Festungsanlage war zur hälfte verschüttet.
An einigen Stellen begrub der Schnee die Festungsmauer vollständig unter sich. Schon gingen die Langohren erneut zum Angriff über. Diesmal wollten sie die Festung stürmen. Mutig rannten Sie nun über den Schnee und drangen in die Festung ein. Verteidiger warfen sich Ihnen in den Weg.

Schnellen Schrittes ging er über den letzten Hügel hinab zu seinem Haus. Seine Füße stapften durch das nasse satte grün und seine Nase zog die frische Luft ein. Hier fühlte er sich zuhause. In der Tür stand SIE, hatte ihre rote Robe an und lächelte ihn freudig an, doch irgendwas an ihrem Lächeln war anders. Irgendetwas stimmte nicht! Er ließ sich nichts anmerken. Langsam ging er auf sie zu und wollte sie in die Arme nehmen. Nach Luft ringend kämpfte Regnor um sein Leben. Der Schnee drückte auf seinen Brustkorb. Nur ein kleiner Hohlraum, kaum größer als 2 Köpfe hatte sich gebildet und langsam ging Regnor die Luft zum Atmen aus. Er phantasierte und sah ihr Gesicht wie sie ihn aus den Schnee heraus anlächelte sich umdrehte und verschwand. Dann wurde es dunkel.

Schnell und leichtfüßig überquerten die ersten Langohren den Wall. Die Anführer des Feindes riefen weitere Befehle, und noch mehr Feinde strömten in den Innenhof und drängten die Verteidiger zurück. Weiter und weiter wurden die Verteidiger nach hinten gedrängt. Bald bildeten sie fünf Schritt vor dem Hauptturmeingang einen Halbkreis um ihn abzuschirmen. Weitere Verteidiger kamen heraus und schossen mit Bögen auf die Angreifer. Auf den Mauerresten gruppierten sich die Magiekundigen und begannen ihre zerstörerischen Formeln aufzusagen. Holsten, Glimli und 10 andere Kämpfer hielten sich noch auf der Mauer bei den Magiern auf und bemerkten die Bedrängnis der Kämpfer am Tor. Glimli schlug die Beilköpfe gegeneinander, seine Kampfeslust raste heiß durch seine Adern.

"Schaut sie euch an, diese Prachtexemplare. Da werden meine Klingen wieder einmal richtig im hellroten Elfenblut baden dürfen" Glimli schaute zu Holsten hinauf.
"Geht's los?"
"Wir müssen rasch zum Tor" wies Holsten die Truppe an.
Glimli stürmte als erster los. "Die ersten 10 gehören mir", meldete er seine Ansprüche an und drosch im nächsten Augenblick auf den ersten ein. Das rechte Beil fuhr in den Oberschenkel des Firbolgs, das linkte schnellte dem sich nach unten beugenden Oberkörper entgegen und traf das Gesicht, Das Eisen des Helms konnte den Schlag nicht bremsen, eine rote Fontäne spritzte aus dem Visier. Ohne eine Silbe brach der Bolg zusammen. Glimli schrie vor Kampfeslust und stürzte sich sogleich auf den nächsten, um eine Schneise in den tobenden Pulk zu hacken. Seine Kameraden waren immer dicht hinter ihm und bildeten einen Keil. Dank des unaufhaltsamen Kriegers kamen sie zügig voran. Die Beile bissen um sich und rissen Elfen und Firbolgs in den Tod, auch wenn das Töten aufgrund der Masse an Feinde nicht mehr so leicht fiel. Einen großen Firbolg zu töten war nicht unbedingt einfach, schon gar nicht, wenn mehrere zugleich von allen Seiten auf einen eindrangen. Schließlich arbeiteten sie sich zusammen bis zum rettenden Tor vor. Dort angekommen verstärkten Sie die Reihen der Verteidiger. Holstens Schwert zuckte ein ums andere mal nach vorn um sich durch die Rüstungen in die weichen Körper der Feinde zu bohren. Doch der Feind drang in seiner Überzahl immer stärker auf die kleine Gruppe ein. "Langsam zurück und das Tor verbarrikadieren" rief Holsten, als ein langer Speer seine linke Schulter durchbohrte. Suchend folgten seine Augen dem Speer und seine suche endete in den Augen eines jungen Elfenweibes. Holsten schaute der Frau in die Augen und seine Lippen formten ein lächeln. Sie starrte ihn verständnislos an. In diesem Augenblick bohrte sich Holstens Schwert durch ihre schwache Panzerung und durchstach ihr Herz. Langsam zog er das Schwert heraus. Das Elfenweib blickte nach unten und ein roter Strahl schoss aus der Wunde. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie auf Holsten, dann sackte sie zusammen. Holsten zog unter großen Schmerzen den Speer aus seiner Schulter und organisierte den Rückzug in den Turm. Die große und schwere Tür aus Dyrrholz schlug zu und wurde mit vielen Querbalken verstärkt. Ohne Ramme würden die Feinde eine ganze weile brauchen um durch diese Tür zu kommen. Da waren sich alle einig. Ancksunamun kam herbei um die Wunde an Holstens Schulter zu versorgen. Einige Wachen verstärkten das Tor noch etwas als Glimli sich erhob. Sein Gesicht verlor alle Farbe und er stand wie angewurzelt da. Dann begann er zu stottern "Das, das, das BIER! Alles vom Schnee begraben! Das gute Bier! Das werden mir diese Langohren gehörig büßen" dann ging der Zwerg fluchend aus dem kleinen Eingangsraum in den großen Turm. Holsten und die anderen grinsten ein wenig dem Zwerg hinterher.

Die Angreifer unternahmen vorerst keine großen Anstrengungen den Turm zu stürmen. Sie richteten Ihr Lager vor den Mauern der Festung ein, so dass sie außer Reichweite der Verteidiger des Turms waren. Einige Wachen wurden abgestellt das niemand den Turm betreten oder verlassen konnte. Eng schmiegten sich ihre kleinen Zelte an die Mauer und hoch flackerten die ersten Feuer auf. Die Langohren beschränkten sich für den Rest des Tages damit ihre Verwundeten zu versorgen und ihre Toten zu bestatten. Die Toten Midgarder hievten sie auf einen großen Berg. Bösen Blickes verfolgten die Verteidiger dieses geschehen. Im Turm wurde langsam alles organisiert. Die höhergestellten trafen sich im ersten Stockwerk und beratschlagten wie man weiter vorgehen würde. "Wo ist Regnor?" fragte Glimli in die Runde! Keiner antwortete. "Verflucht! Wo ist er" schnaubte er ein weiteres Mal. "Der Schnee, der Schnee hat ihn gepackt und mitgerissen, ich hab gesehen wie er dagegen angekämpft hat, doch der Schnee war stärker. Entweder er ist tot oder der Feind wird ihn finden und umbringen!" sagte Cabpar nach einer Weile. Betroffen schauten sie nach unten. "Ein herber und großer Verlust für die Gilde und seine Axt wird uns im Kampfe fehlen." meinte Glimli. "Wir werden diese Schlacht überstehen. Die Drachengarde hat bisher jede Prüfung bestanden und wir werden auch jetzt einen Weg finden" sagte Aniram. Da Regnor jetzt nicht mehr da war, war er nun das Oberhaupt der Gilde. Jahrelang hatten sie zusammen die Geschicke der Gilde gelenkt. Doch nun lastete die Verantwortung allein auf seinen Schultern. "Wir werden diese Festung halten. In spätestens 2 Umläufen werden die Krieger der „Dragons of Darkness“ hier eintreffen. Kerwen du musst es schaffen den Turm zu verlassen und ihnen Bericht erstatten. Sie werden von Nottmoor aus kommen. Du solltest den Schutz der Dunkelheit nutzen und schnellstmöglich aufbrechen" sagte Holsten und alle stimmten ihm zu. Kerwen war geradezu geschaffen für solch ein Wagnis. Als Kobold war er klein, noch kleiner als die Zwerge und seine schmächtige Figur vermochte sich in jedes noch so kleine Versteck zu schmiegen. So hatte er schon viele Aufträge erledigt. Kobolde waren zwar bei weitem nicht so stark wie Zwerge oder gar Trolle, doch sie konnten aufgrund ihrer Schnelligkeit und ihrer kleinen Statur aus dem Hinterhalt angreifen. Dies hatte schon so mancher Feind schmerzlich zu spüren bekommen. Da es gerade mal Nachmittag war hatte es noch etwas zeit bis zu Kerwens Ausbruchversuch. So begaben sie sich alle in den Turmkeller um das Vorratslager zu inspizieren. "Damit könnten wir einer Belagerung von einer Woche standhalten, nur das Bier wird knapp" meinte Glimli und nahm sich ein großes Stück Schinken aus dem Regal. "Verteilt die Vorräte und lasst die Männer essen" sagte Aniram. Dann verließen sie den Raum und warteten auf den Einbruch der Dunkelheit.

Sie werden uns aushungern wollen! Sie wissen nicht das in 2 Tagen unsere Ablöse kommt! Holsten grinste. Er wusste das Kerwen es schaffen musste. Dann konnte man den Feind von beiden Seiten Angreifen und in die Zange nehmen. Der Sieg wäre gewiss.

Wolken waren aufgezogen. Die Sonne verbarg sich hinter einem schmutzigen Vorhang und bewegte sich müde auf den Horizont zu. Langsam verschwand sie hinter den hohen Bergen und die Nacht legte sich über die Welt. Es funkelten keine Sterne am Himmel und so ward es Stockfinster. Nur die Feuer der Angreifer erhellten die Gegend etwas.
Oben auf dem Turm versammelten sich die Magier der Eingeschlossenen. Leise murmelnd standen sie da, bewegten nicht mehr als ihre Lippen oder einen Arm. Langsam kam die Magie. Kleine Blitze stoben durch die Luft die in vielen Farben zu schimmern und leuchten begann. Als die Magier die Magie auf ein Ziel lenkten schoss ein Strahl aus bunten Farben gegen die verkohlten Reste des Torhauses. Laut krachend traf die Magie die Trümmer. Ächzend gaben größere verkohlte Balken nach und lösten sich aus dem Verbund. Balken und Holzträger brachen laut tosend zusammen und vielen von der Mauer auf die davor stehenden Zelte. Schreie drangen weit durch die Finsternis. Chaos brach in dem Feldlager. Wachen liefen unsicher umher und Offiziere brüllten ihre Befehle in die Nacht. Dies war der Zeitpunkt auf den sie gewartet haben. Aus einer kleinen Scharte auf der Rückseite des Turms erspähte Arven 5 Wachen die dort zum beobachten Postiert waren. Es waren zuviel um sie nacheinander mit dem Bogen zu erlegen. Sie würden sich vorher in Sicherheit bringen. Sie ging von der Scharte weg und machte Platz für einen alten Trollschamanen. Finster blickten seine toten Augen auf die 5 Wachen. Dann begann er düstere Formeln zu sprechen. Den Blick immer auf die Wachen fixiert. Plötzlich fielen diese um, er hatte einen Zauber auf sie gewirkt welcher sie für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren ließ. Jetzt musste schnell gehandelt werden, denn auf der anderen Seite der Burg begann sich das Chaos zu legen. Schnell nahm Strutz seinen großen Kampfhammer und schlug damit gegen die Steine neben der Scharte. Nach mehreren Schlägen begannen sich einige Steine zu lösen. Er schmiss den Hammer zur Seite, packte einen der Steine mit seinen großen Händen und riss mit alle Gewalt daran. Langsam bewegte sich der Stein. Putz bröselte herunter. Dann zog er den gesamten massiven Stein heraus. Es folgten noch zwei. Dann war das Loch groß genug und Kerwen passte hindurch. Mit einem Sprung verschwand er in der Dunkelheit.

Strutz nahm die schweren Steinblöcke und stemmte sie wieder auf ihre alte Position. Denn ein Loch durch welches ein Kobold passte, da passte auch ein Lurikeen durch. Diese kleinen Feenwesen waren den Kobolden in der Statur sehr ähnlich und hatten sich ebenfalls auf Hinterhalte spezialisiert. Das wusste man.

Lautlos wie ein Schneeleopard bewegte sich Kerwen durch die Finsternis. Schnell ließ er die Festung hinter sich. Etwas abseits vom Weg laufend kam er schnell voran, bis er den Schein mehrerer Fackeln von sich sah. Es schien eine kleinere Gruppe sein die schnell marschierte. Vorsichtig folgte Kerwen ihnen und hatte sie bald eingeholt. Es war eine Gruppe von 8 feindlichen Kriegern. Sie liefen in Formation und hatten allem Anschein nach einen Gefangenen der in ihrer Mitte lief. Sein Kopf war mit einem großen schwarzen Sack zugedeckt. Kerwen beobachtete sie eine Weile. Als sie an der Weggabelung abbogen entschied sich Kerwen ihnen nicht weiter zu folgen sondern machte sich weiter auf den Weg Richtung Nottmoor. Lange lief er und es geschah nix ungewöhnliches er war nun schon 5 Stunden unterwegs als er ihm bekannte Geräusche hörte. Es war ein alter Schlachtgesang der unweit vor ihm aus der Finsternis drang. Dann sah er die ersten Fackeln. Schnell machte er sich auf den Weg. Sie hielten direkt auf ihn zu. Es war ein Trupp von etwa 50 Personen. Trollen, Menschen, Kobolden und Zwergen. Kerwen stellte sich ihnen in den Weg, salutierte kurz und stellte sich vor. Dann verlangte er nach dem Führer dieses Kriegstrupps. Brugestor, ein großer stämmiger Troll trat hervor schaute den kleinen Kobold an und fragte mit bebender Stimme "Ha, das ist eine Überraschung einen von euch hier zu sehen. Was ist los? Ist eurem versoffenen Haufen das Bier ausgegangen und ihr braucht dringend Nachschub? Keine Angst, wir haben genug dabei das es für eine kleine Feier noch reichen wird" Er lachte lauf auf und seine Kameraden fielen in sein Lachen ein. Kerwen machte eine ernste Miene und begann von dem Überfall zu reden. Er erzählte von den explodierenden Geschossen und von der Lawine. Dann berichtete er dass die Langohren jemanden gefangen genommen hatten und außer Landes schafften. "Das sind wahrlich schlechte Nachrichten" sagte Brugestor. "Leere Bierfässer als Grund deiner Reise wären mir lieber gewesen". Er drehte sich zu seiner Kolonne um. "Wenn wir schnell marschieren sind wir kurz nach Sonnenaufgang an Bledmeer. Lasst uns den Langohren das Fell abziehen! brüllte er und seine Truppe fiel in den Jubel ein. Dann marschierten sie schnellen Schrittes los.

TEIL 3

Brugestor entschied sich ebenfalls nicht auf dem Weg zu marschieren sondern abseits. Es war ihm einfach zu riskant von einem Späher gesehen zu werden. Er wollte nicht das die verdammten Langohren und Weichhäuter gewarnt werden. So marschierten sie durch den tiefen Schnee. Ganz vorn liefen die Trolle, die mit ihren massiven Leibern einen Weg für die kleineren Kameraden schafften. Alle Fackeln waren gelöscht worden und auch gesungen wurde nicht mehr. Fast lautlos bewegte sich der Tross auf die belagerte Festung zu. Die Anspannung war allen anzusehen und sie würde wohl erst von den Kriegern abfallen wenn man die Festung erreicht und die Schlacht beginnen würde. Viele alte Freundschaften verbanden die beiden Gilden Midgards und so wollten die Dragons of Darkness auf keinen Fall zu spät kommen um ihren Freunden der Drachengarde zu helfen. Brugestor machte mit der Hand eine Geste und winkte Kerwen zu sich heran. "Kerwen wenn wir die Weggabelung erreichen, dann versuche zum Verteidigungswall durchzudringen und versuche herauszufinden was es mit dem Trupp den du gesichtet hast auf sich hat." raunte er leise. "Gut, dann sehen wir uns in Bledmeer" erwiderte Kerwen und verschwand im Dunkel der Nacht. Dann marschierte der Tross schnell weiter durch den Schnee. Es war ein Gewaltmarsch der viel Kraft kostete, Kraft die man im Kampf gebrauchen kann. Doch Brugestor wollte nicht bei vollem Tage auf den Feind treffen, er wollte die Dämmerung für einen Angriff nutzen.

Man merkte das langsam der Tag begann die Nacht zu verdrängen. Fahles Licht versuchte sich durch die dichten dunklen Wolken zu drängen und glänzte matt auf dem Schnee. In dieser düsteren Atmosphäre erreichte die Truppe von Brugestor das Ende des Waldes vor Bledmeer Faste. Er befahl seinem Trupp in der Deckung der Bäume zu bleiben. Er musste sich erst noch überlegen wie er den eingeschlossenen das Signal zum gemeinsamen Angriff geben sollte. Ein Kobold, der sich neben ihm in ein Gebüsch versteckt hatte schaute dem grübelnden Troll ins Gesicht. Dann sagte er "Kerwen hat mir gesagt wie er raus gekommen ist". Brugestor schaute ihn etwas verstört an, dann meinte er "Gut, dann mach dich auf den Weg. Wenn sie Fertig sind sollen Sie 2 brennende Pfeile in den Himmel schießen. Das ist das Signal".

Der Kobold nickte und machte sich auf den Weg. Ohne eine Geräusch von sich zu geben schlich der Kobold langsam am feindlichen Lager vorbei. Dann hörte er 2 Stimmen näher kommen. Es waren Wachposten die gerade ihre Patrouille liefen. Der Kobold versteckte sich hinter einem alten Baumstumpf und drückte sich so sehr gegen das Holz und in den Schnee das er für ungeschulte Augen im Dämmerlicht nicht mehr sichtbar war. Die Wachen, eine filigranes Elfenweib. Sie trug soweit er das erkennen konnte eine gegerbte Lederrüstung mit vielen Bunten Verzierungen. Ihr Begleiter war ein Elf der in eine prächtige Rüstung steckte. Er hatte sich ein Fell über die Rüstung gehängt um seinen Körper gegen die eisige Kälte zu schützen. Sie kamen langsam auf den alten Baum zu und der Kobold konnte an dem Tonfall der beiden erkennen das sie sich stritten. Auch wenn ihre ganze Sprache sehr melodisch und leicht klang, so konnte man die Wut in den Wörtern deutlich vernehmen. Der Kobold versuchte angestrengt etwas zu verstehen, aber die beiden Langohren redeten so schnell das es ihm unmöglich war. Plötzlich drehte sich die Frau um, verschränkte die Arme und lief schnell zurück zum Lager. Nach etwa 10 Schritten blieb sie stehen, drehte sich um und prahlte etwas in Richtung des zurück gebliebenen. Dieser schaute sich um und trottete ihr hinterher. Vorsichtig stand der Kobold auf als er etwas unachtsam auf ein kleines morsches Holzstück trat welches zerbrach. Blitzartig blieb der Elf stehen und drehte sich um. Keiner von beiden bewegte sich, der Elf zog langsam das Schwert als hinter ihm die Stimme der Frau erklang. Sie rief ihm etwas zu. Er schaute sich kurz um, steckte das Schwert weg und sagte leise etwas bevor er in Richtung Lager lief. Der Kobold grinste, denn was muss das für ein Volk sein in dem die Frauen den Kriegern Befehle erteilen. Wenn er das bei einem guten Humpen erzählen würde, würde das Gelächter groß sein. Schnell machte er sich wieder auf den Weg um hinter die Festung zu gelangen.

Im Augenwinkel plötzlich ein schatten, blitzschnell erschienen und sogleich wieder weg.
Ein Lurikeen dachte er. Ließ sich aber nix anmerken, sondern legte seine Hände an die Waffen und machte sich verteidigungsbereit. Er schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf seine Ohren.
Da war es! Ein leiser Atemzug rechts neben ihm. Für den Lurikeen völlig überraschend zog der Kobold seine Waffen und stieß sie in die Richtung des Geräusches. Eine Klinge konnte der Angreifer abwehren aber die andere bohrte sich tief in den Körper des Lurikeens. Dieser wich schnell 2 Schritte zurück, starrte kurz auf den Kobold und ging dann seinerseits zum Angriff über. Geschickt wichen die beiden den gegnerischen Klingen aus. Dieses Duell verlief nahezu lautlos. Es war kein Klingenklirren und kein Geschrei zu hören. Es gelang den beiden immer wieder sich so aus der Angriffsbahn des Gegners zu bringen das der Schlag ins leere ging. So ein offener Kampf unter Meuchlern konnte Stunden dauern wenn keiner der beiden einen Fehler macht. Für einen Beobachter hätte dieser Kampf wie ein Tanz ausgesehen. Doch es war ein Tanz auf Leben und Tod. Aber er sollte nicht lange gehen. Die Bewegungen des Lurikeen wurden immer langsamer und so war er bald nur noch am Ausweichen und konnte seinerseits nicht mehr nachsetzen. Das Gift der Koboldklinge zeigte seine Wirkung. Dann Brach der Lurikeen zusammen. Seine Augenlieder flatterten, dann erstarb jede Bewegung in ihm.
Welche Geschenk der Götter dachte der Kobold. Von Kerwen hatte er erfahren dass die Rückseite der Festung ebenfalls bewacht wurde. So konnte er unmöglich an die Scharte gelangen ohne gesehen zu werden. Sorgsam schaffte er den Lurikeen beiseite. Dann entkleidete er den Toten und zog sich dessen Rüstung an.
So konnte er sich vielleicht unbemerkt an die Scharte gelangen, aber wie sollte er den Midgardern die Nachricht überbringen. Noch einmal zog er seinen Dolch und bohrte ihn langsam in das Tote Fleisch. Sofort Quoll der rote Lebenssaft hinaus. Dann stecke er den rechten Zeigefinger in die Wunde. Mit dem Blut des toten kritzelte er einige Runen auf ein Stoffstück. Dann bedeckte er den Toten mit etwas Schnee, steckte das Stoffstück ein und machte sich vorsichtig auf den Weg. Als er am Turm ankam sah er die Bewacher am Feuer sitzen. Er wusste dass sie Ihn sehen würden wenn er an die Scharte gehen würde, aber er hatte keine Wahl. Also schlich er vorsichtig weiter, den Wachen immer den Rücken zugewandt. Nach einer für ihn endlos scheinenden Zeit erreichte er die Schmale Öffnung in der Turmmauer. Geduckt stand er davor. Langsam hob er den Kopf und schaute hinein. Es schien niemand da zu sein. Er richtete sich weiter auf und wollte gerade das Stoffstück hineinwerfen als plötzlich eine der Wachen etwas zu ihm hinüberschaute. Der Plan ging auf und die Wachen ließen sich nix anmerken. Sie dachten wohl es wäre ein Versuch in den Turm zu gelangen. Er richtete sich weiter auf als plötzlich eine Hand aus der Scharte hervorschnellte und ihm am Hals packte. Ohne Mühe hob der starke Arm den kleinen Kobold in die Höhe. Gurgelnd versuchte er leise etwas zu sagen, aber es gelang ihm nicht. Dann sah der Verteidiger das es kein erneuter Versuch des Feindes war wieder in den Turm einzudringen und lockerte den Griff, schnell warf der Kobold den Stoffbündel hinein als auch schon 3 Wachen angerannt kamen. Der Troll ließ den Kobold los. Dieser fiel sofort auf den Boden, rappelte sich aber schnell auf und wollte wieder verschwinden, doch es war zu spät. Die Wachen waren schon bei ihm und wollten ihm aufhelfen. Jetzt hatte er keine Wahl mehr. Als eine Wache ihm die Hand reichte wirbelte er Blitzschnell herum und bohrte seine 2 Schwerter direkt in die ungeschützten Hälse der Elfen. Blut spritze und gurgelnd gingen sie zu Boden. Genauso schnell wie sich die Waffen in die Hälse bohrten zog er sie wieder hinaus. Der verdutzen Firbolg vor ihm war wie erstarrt und so bohrten sich die Säbel erst in dessen Bauch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht krümmte sich der für den Kobold riesige Gegner. Mit einem Säbel von Rechts und einem von Links schlug er dem Firbolg den Kopf vom Rumpf. Eine Blutfontaine schoss nach oben und tränkte den Kobold in roter Farbe. Die 2 Wachen die noch am Feuer saßen kamen mit gezogenen Waffen angestürmt. Es gab kein entkommen für den Kobold, er musste sich ihnen Stellen auch wenn seine Chancen auf einen Sieg mehr als schlecht waren. Er war nicht geschaffen für offene Kämpfe mit den großen Rassen. Dafür war er zu klein und zu schwach. Der erste der beiden Angreifer hatte ihn fast erreicht und holte zum Schlag aus als ein Pfeil sich in seine Seite bohrte. Er kam ins Stolpern als ein zweiter Pfeil sich einen Weg durch seine Rüstung suchte. Laut schreiend brach er zusammen. Der andere Angreifer erreichte den Kobold und hieb auf diesen ein. Den Attacken des Angreifers hatte der Kobold nichts entgegenzusetzen und so konzentrierte er sich auf das ausweichen. Dann jagte der nächste Pfeil heran und traf den Angreifer im Arm. Fluchend zog er den Pfeil hinaus. Diese kurze Spanne der Unachtsamkeit nutzte der Kobold und ging seinerseits zum Angriff über. Mit unglaublicher Geschwindigkeit ging sein Säbel auf den ungeschützten Arm des Elfen nieder und trennte dessen Hand ab. Der Elf fuhr herum. Mehr aus Schmerz als mit Technik hieb er auf den Kobold ein und drängte ihn ab. Dann merkte der Kobold das ihm Warm wurde, ja geradezu heiß. Seine Rüstung begann zu schimmern und versengte ihm die Haut. Die Langohren waren durch die Schreie des Kampfes alarmiert wurden und kamen nun mit einem größeren Trupp zu dem Turm gelaufen. Mühsam und mit starken Schmerzen versuchte der Kobold sich aus seiner Lage zu befreien als ein Stechen ihm alle Kraft im linken Bein raubte. Entsetzt starrte er auf sein Bein und sah einen Pfeil in der Hüfte stecken. Diesen Augenblick nutzte der Elf und stach dem Kobold sein Schwert in den Leib. Im selben Augenblick bohrten sich 3 weitere Pfeile in den kleinen Körper. Kraftlos brach er zusammen. Dickflüssig spürte er das Blut in seinem Mund. Er wollte sich aufrichten, doch alle Kraft hatte seinen Körper verlassen. So schaffte er es lediglich seinen Kopf ein wenig zu heben. Er öffnete die Augen kurz und blickte soweit nach oben wie es seine Position zuließ. Stimmen um ihm herum wurden lauter und leiser. Er nahm nichts mehr richtig war. Jemand drehte in auf den Rücken. Er sah nur eine verschwommene Gestalt. Er sah wie diese Gestalt zum letzten, zum finalen Schlag auf ihn ansetzte. Dann fuhr die Klinge nieder und durchtrennte seinen Hals. Doch in seinem letzten Atemzug sah er 2 rote verschwommene Punkte am Himmel aufsteigen und er wusste das er nicht um sonst sterben würde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ganz ehrlich?!

*Gänsehaut hab* und DAS schafft nicht jeder
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wunderschön geschrieben und beschrieben! Man kann sich alles wunderbar vorstellen in seiner Fantasie und lässt den Leser voll und ganz in die Umgenung eintauchen ... wow ... *sich verneigt*
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Echt gut geschrieben, hat Spaß gemacht zu lesen. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
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