Brauche Hilfe bei einer Hausaufgabe...

man kann zwar sagen, dass man als soldat dort das ansehen der nation steigern kann, aber wenn man doch einen höheren beruf hätte, wäre es dann nicht leichter, den ruf einer nation zu steigern, als wenn man als "gewöhnlicher" soldat dann in manche schlachten zieht?

Klar, da mag es durchaus einen einfacheren Weg gegeben haben, aber für das Vaterland Kopf und Kragen zu riskieren und den neu eroberten Lebensraum gegen "die Wilden" zu verteidigen war sicherlich ein Anreiz. Ganz abgesehen davon, dass sicherlich viele Soldaten davon ausgingen, zum Helden ausgerufen zu werden, sollten sie in solch einem Kampf fallen.
 
Das mag durchaus sein, aber stell dir vor, der Befehlshaber kämpft an Seiten seiner Soldaten mit, und hält sich nicht im hintergrund, man würde genauso kopf und kragen verlieren können. Und ein Befehlshaber, der seine einheiten durch die schlachten führt und mitkämpft würde im endeffekt mehr honoriert werden, als ein gewöhnlicher soldat, von denen doch viele an erster stelle kämpften.
 
Sicher, deine Aussage stimmt rein sachlich gesehen absolut, aber für viele der Soldaten war die Entscheidung vermutlich auch emotionaler Art. Diese Männer hatten ihre Köpfe und ihre Herzen voller Hoffnung und Illusionen, schliesslich hatte der Heldentot damals fast etwas Romantisches und war das Thema vieler literarischer Werke der damaligen Zeit. Und die Tatsache, dass es beispielsweise zu Zeiten von Friedrich II. sogar Armen- und Kinderkreuzzüge gab, deren Anhänger sich auch hätten bewusst sein müssen, dass ihr Unterfangen eine Reise in den sicheren Tod ist, lässt den Gedanken aufkommen, dass Pathos damals für einen Soldaten wichtiger war als Rationalismus.

Aber naja, mehr als Theorien können wir eh nicht liefern, schliesslich vermögen wir keine sichere Aussage darüber zu machen, wie ein Mensch in der damaligen Zeit gedacht haben mag. Immerhin hat der TE jetzt zumindest eine reiche Auswahl an Thesen und Argumenten.
 
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Ich verstehe zwar, worauf du hinauswillst, aber da ließe sich eben über die art des heldentodes streiten: ein Kommandant, der Seite an Seite mit seinen Soldaten bis zum Tod kämpft, oder ein Soldat, der seinem Kommandant bis in den Tod folgt?
- was hätte größeren Einfluss, oder würde außenstehenden Nationen zeigen, wie sehr man für sein Land kämpft?
 
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Uff. Wenn ich darüber nachdenke, geht die erste Aussage für mich eindeutig mehr in Richtung Heldentod. Wenn ein Kommandant sich in die Schlacht stürzt, anstatt sich hinter den kämpfenden Fronten zu verstecken, zeugt das für mich von Mut und Tapferkeit. Immerhin ist eine derartige Einstellung damals eher selten vorgekommen, da der Verlust von einfachen Gefreiten höchstens aus taktischen Gründen von Bedeutung war. Trotzdem verdient es der einfache Soldat, der im Kampf starb, ebenso, als Held bezeichnet zu werden. Zumindest im damaligen Sinne.

Ein Soldat, der seinem Kommandanten in den Tod folgt, ist in meinen Augen eher loyal, treu und gehorsam. Er folgt seinem Vorgesetzten bedingungslos und erfüllt damit seine Pflicht. Wenn man aber davon ausgeht, dass er auch ohne den Befehlsdruck sein Leben geopfert hätte, ist er ebenso ein Held wie die oben angesprochenen Personen.

Insofern ist eine genaue Aussage darüber, wie der Begriff "Heldentod" zu definieren ist, sehr schwierig.
 
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ja, aber ich denke, wenn der Heldentod im allgemeinen (also das Sterben im Kampf für das Vaterland in diesem Zusammenhang) eine große motivation war, dann würde man sich doch in diesem moment sicher für einen höheren posten entscheiden, denn wenn das sterben so oder so dieser ansporn war will man bestimmt nicht mit einem "niedrigeren" Posten sterben, wenn man eben die möglichkeit auf etwas hohes hat.
der heldentod des einfachen soldaten war doch eher für menschen, die eben nicht diese möglichkeit hatten, da sie ohne einen hohen posten dennoch in ihren eigenen augen damit etwas großes tun konnten
 
Ja, stimmt, aber ich kenne mich im Militärwesen nicht so gut aus, um eine sichere Aussage darüber machen zu können, inwiefern man sich seinen Posten aussuchen konnte. Eine gute Ausbildung zu besitzen, garantierte einem nicht automatisch eine höhere Stellung. Offiziersposten waren oft den Angehörigen adliger Familien vorbehalten und selbst wenn man aus dem Geld-Adel kam, konnte man nicht sofort auf einen solchen Posten bestehen. Ehrenränge waren nur den Mitgliedern der königlichen Familie vorbehalten. Und obendrauf wissen wir immer noch nicht genau, was der Aufgabensteller des TE mit "well educated Britons" meint.

Letztendlich bin ich der Auffassung, dass der Grund für einen Job in den Kolonien eine Mischung aus Pflichtgefühl dem Vaterland gegenüber und der Hoffnung, noch einmal ganz neu anfangen zu können und sich selbst etwas zu beweisen, war. Puh.
 
ich würde noch dazusagen, vll konnten sie damit etwas ausleben, was sie sonst nicht konnten, ansonsten
/sign
 
Wunderbar. Damit hat der TE sicherlich genug Material zusammen und ich muss heute Abend doch nicht an Gehirnbrand sterben.
biggrin.gif


PS: Wow, das war endlich mal ein wirklich anspruchsvoller Thread, in dem ernsthaft diskutiert wird.
 
So weit ich weiß war es damals auch angesagt im Bildungsbürgertum, Auslandserfahrung zu haben.

Jemand, der "weitgereist" war, genoß Ansehen.

Und die Kolonien lagen nahe, da sie zum einen durchaus "weit" waren, aber dennoch ein Rest England beinhalteten.
 
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