win3ermute
Welt-Boss
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Wie jedes Jahr habe ich das Gefühl, das Kinojahr sei verdammt schlecht gewesen. Dann gehe ich die Aufführungsliste durch und stelle erstaunt fest, daß zwar wenig echte "Reißer", dafür doch einiges an mindestens gutem Zeuch dabeigewesen ist.
Ab zur Aufstellung und Begründung, was dieses Jahr gut und mies war - natürlich aus rein subjektiver Sicht:
-Thriller
01. The Next Three Days
Gewohnt gute Leistung von Russel Crowe in einem dichten Krimi-Drama, das zum Ende superspannend wird.
-Drama
01. Black Swan
Ein-Frau-Show von Natalie Portman, von Arnonofsky gewohnt düster mit surrealem Einschlag inszeniert.
02. Conviction
Wenn auch etwas bieder, so konnten Sam Rockwell als Knastinsasse und Hillary Swank als "White-Trash"-Heroine, die ihr Leben aufgibt, um Jura zu studieren, damit sie ihren Bruder freibekommt, voll überzeugen. Es stört allerdings, daß Hollywood das tragische Ende dieser "wahren Geschichte" ausgespart hat.
03. Company Men
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise (nicht nur) auf den Mittelstand; eventuell im Ende etwas zu versöhnlich, aber ansonsten nachvollziehbar und packend dargestellt.
04. Ides of March
Clooneys kleiner, aber feiner Politthriller überzeugt nicht nur durch eine hervorragende Besetzung, sondern auch dadurch, daß hier auf keine bestimmte Partei gezeigt wird. Die mindestens vierte überragende Leistung von Ryan Gosling in Folge - kaum vorzustellen, daß er dieses Jahr nicht nominiert wird.
Es freut mich für Regisseur und Nebendarsteller Clooney, daß sein recht günstiger Film (12,5 Mio $ - was allerdings auch heißt, daß die vielen prominenten Darsteller hier für einen Freundschaftslohn gearbeitet haben) ihn wohl richtig viel Geld eingebracht hat: 40 Mio. $ wurden bereits eingespielt! Nach "Drive" der zweite Beweis, daß man mit unabhängig produzierten "anspruchsvollen" Filmchen weit besser dasteht als mit "Big-Budget-Gurken" wie "Green Lantern" (220 Mio. $ Einspielergebnis bei 200 Mio. $ Produktionskosten, die sich eine Vielzahl von Investoren teilen müssen) oder gar "Green Hornet" (120 Mio $ gekostet; 100 Mio. eingespielt).
-Komödie
01. Four Lions
Jupp, über Selbstmordattentäter kann man lachen - auch wenn das einem irgendwann in der Kehle steckenbleibt. Mit Sicherheit die ungewöhnlichste und beste Komödie des Jahres!
-spassiger Müll
01. Tucker & Dale vs. Evil
Die Abenteuer zweier trotteliger Hinterwäldler, die von einer Gruppe Teenies für irre Massenmörder gehalten werden. Alleine schon der Szene mit dem Häcksler wegen muß man das Teil gesehen haben.
02. Drive Angry
Hirnrissig, in Teilen mies getrickst und auch ansonsten sehr trashig - also das richtige für einen bierseligen Abend mit Gleichgesinnten. Für den absoluten Trashhimmel reicht das zwar noch nicht, aber ein guter Auftakt, um danach mit "Hobo with a shotgun" richtig in die Vollen zu gehen!
03. Troll Hunter
Wackelkamera-Abenteuer aus dem hohen Norden mit ungewöhnlichem Thema. Vergesst Regierungsverschwörungen, Zombies und sonstiges Kroppzeuch - Trolle sind the shit!
04. Paul
Ein saufendes, fluchendes und auch sonst ziemlich beknacktes Alien auf der Flucht plus Simon Pegg plus Nick Frost - manchmal bin ich leicht glücklich zu machen! Der recht anarchische Humor entschädigt für ein paar kleine Durchhänger. Sehenswert: Die "Bekehrung" einer Fundamentalistin sowie die "Vogelwiederbelebung"!
-Fantasy
01. Sucker Punch
Wurde weder vom Publikum noch von Kritik sonderlich geliebt, was ich nicht nachvollziehen kann. Es gibt eine Menge zu sehen, jede Menge Interpretationsstoff (sooo wenig "Inhalt" kann der Film nicht gehabt haben, wenn ich lese, wie wenig davon offenbar zusammengesetzt bzw. komplett nicht verstanden wurde), wenn es Snyder auch dem Zuschauer nicht so einfach macht. Das ist weitaus origineller und vor allen Dingen schöner anzusehen als ein Dumm-Dumm-Geschoss wie die Transformers-Serie oder gar "Fast 5", der an Blödheit kaum zu überbieten ist. Kein "Watchmen", aber von Snyder verdammt gut inszeniert (zumindest der DC - den Kinocut habe ich mir gleich erspart).
-Animation
01. Arrietty
Studio Ghibli. Gewohnte höchste Qualität. Genug gesagt.
-Sci-Fi
01. Source Code
Duncan Jones' zweiter Film nach "Moon" vereint die Qualitäten des Erstlings mit einem weit größeren Budget - und beweist, daß "Blockbuster"-Kino nicht hirnlos sein muß! Aus dem für Hollywood-Verhältnissen nicht gerade üppigen 32 Mio. Dollar machte das Ding gleich mal 130 Mio. - weit mehr als manche "Big-Budget-Bombe" eingespielt hat.
-"Blockbuster", aber ansehenswert
01. X-Men: Erste Entscheidung
Gut, ich bin kein großer Fan der X-Man, aber "Erste Entscheidung" lief flüssig, unterhaltsam und ohne große Peinlichkeiten.
02. Planet der Affen: Prevolution
Eine echte Überraschung, zumal ich glaubte, das "Planet der Affen"-Thema sei dermaßen ausgelutscht, daraus könnte man nicht mehr viel machen. Stattdessen überzeugten die Affen-Protagonisten durch verdammt gute Tricks und eine zwar nicht überraschende, aber fesselnde Handlung. Sicherlich kein großer Wurf, aber mehr als annehmbar für eine "Popkornfilmsession".
03. Captain America
Vielleicht mochte ich den Film deshalb, weil ich das Schlimmste erwartete. Statt dessen war's recht unpeinlich, hatte tolle Bauten und übertrieb es nicht mit dem Patriotismus. Im Gegensatz zu "Green Lantern" oder "Thor" habe ich mich wenigstens nicht gelangweilt.
-Crime
01. Mr. Nice
Den Gangsterfilm erfindet "Mr. Nice" zwar nicht neu, aber diese "wahre Geschichte" entwickelt dank Englands coolstem Darsteller Rhys Ifans ihren eigenen Charme. Vom Arbeiterkind nach Harvard und dann ab in die "Profiliga" des Drogensumpfes in knapp 2 Stunden - hervorragend!
Film des Jahres:
01. DRIVE
Wohl keine Überraschung bei mir. Refns gerade mal 15 Mio. $ teure Mischung aus Drama und Crime hätte mit Sicherheit den "Oscar" verdient: Er ist irgendwie "New Hollywood" und doch nicht; besteht aus Altbekanntem und ist dennoch ganz neu zusammengesetzt - und fast jedes Bild kann man sich als Poster an die Wand hängen; so toll und dennoch karg fotografiert ist der Film.
Keine Einstellung ist unnötig; der Film lebt von seiner traumartigen Atmosphäre; dem Wechsel aus Licht, Schatten, Reflexionen; getragen von bis in die Nebenrollen hervorragend besetzten Darstellern, allen voran Ryan Gosling als namenloser "Fahrer", der vielleicht gerade mal 20 Sätze Dialog hat: Alles andere ist Schauspiel; Kino der Blicke und Körpersprache.
Ein Fest für Augen und Ohren; einzigartig in seiner Art. Allerdings nix für ein *ka-bumm*-Publikum: Der Film ist kein "Äktschn-Fest", sondern in weiten Teilen sehr ruhig; ferner erklärt er nichts, sondern der Zuschauer muß bestimmte Teile selbst zusammensetzen.
Erfreulich: Bereits 35 Mio $ hat das Ding eingespielt - und ist damit für die unabhängigen Macher ein echter Hit!
Enttäuschungen des Jahres:
01. In Time
Was für einen Mist stoppelt sich denn da Andrew Niccol zusammen? Hier passt vorne und hinten nix; statt einer überzeugenden Auseinandersetzung mit dem dystopischen Thema schraubt man hirnlose und teilweise sauschlecht getrickste "Action-Elemente" aneinander, bis nichts mehr einen richtigen Sinn macht. Hieße der Regisseur nicht Niccol, könnte man das verschmerzen - aber mit "Lord of War" (allerdings unabhängig produziert, weil sich da kein Studio dran traute) und "Gattaca" hat der Mann bewiesen, was für tolle, anspruchsvolle und dennoch unterhaltsame Filme er machen kann. Das hier ist leider nix - und man kann nur hoffen, daß die Produzenten daran die Schuld tragen und nicht Niccol mittlerweile seinen Verstand abgegeben hat.
02. The Thing
Ein dem Original huldigendes Prequel wolle man machen, hieß es. Sie hätten sich dafür das Original mal anschauen sollen, dann wäre es nicht zu so einem inkohärenten Mist gekommen; die Macher haben ja in weiten Teilen nicht mal den Versuch unternommen, die Kontinuität zu bewahren! Ärgerlich - da hätte ich mir lieber noch mal eine Neuaufführung von Carpenters Klassiker gewünscht!
03. Super 8
Ich glaube, ich habe noch nie einen Film gesehen, bei dem die Hauptpersonen allesamt aus dem Film hätten entfernt werden können, ohne daß sich die Grundstory großartig geändert hätte: Es ist, als nähme man E.T. und lasse die Blagen nur die Beobachter spielen, die halt da im Bild rumlaufen. Ein Haufen stinklangweiliger Nebenstories, die sich in Wohlgefallen auflösen mitsamt einem sich völlig unlogisch verhaltenem Monster (mal pflückt es sichtbar alles auseinander und stört sich nicht an den Spuren, die es hinterlässt, dann baut es fachmännisch Motoren aus, ohne die Karren zu beschädigen, damit die Leute was zu grübeln haben).
Ach ja: Einen Zug entgleisen zu lassen macht man am besten, indem man mit einem Lieferwagen frontal reinfährt. Keine Sorge, sowas überlebt man auch! Das ist "nuking the fridge" in Vollendung! Dann lieber "Cloverfield"!
Ab zur Aufstellung und Begründung, was dieses Jahr gut und mies war - natürlich aus rein subjektiver Sicht:
-Thriller
01. The Next Three Days
Gewohnt gute Leistung von Russel Crowe in einem dichten Krimi-Drama, das zum Ende superspannend wird.
-Drama
01. Black Swan
Ein-Frau-Show von Natalie Portman, von Arnonofsky gewohnt düster mit surrealem Einschlag inszeniert.
02. Conviction
Wenn auch etwas bieder, so konnten Sam Rockwell als Knastinsasse und Hillary Swank als "White-Trash"-Heroine, die ihr Leben aufgibt, um Jura zu studieren, damit sie ihren Bruder freibekommt, voll überzeugen. Es stört allerdings, daß Hollywood das tragische Ende dieser "wahren Geschichte" ausgespart hat.
Die Schwester konnte beweisen, daß ihr Bruder unschuldig war. Er starb allerdings kaum sechs Monate später bei einem Unfall in Freiheit
03. Company Men
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise (nicht nur) auf den Mittelstand; eventuell im Ende etwas zu versöhnlich, aber ansonsten nachvollziehbar und packend dargestellt.
04. Ides of March
Clooneys kleiner, aber feiner Politthriller überzeugt nicht nur durch eine hervorragende Besetzung, sondern auch dadurch, daß hier auf keine bestimmte Partei gezeigt wird. Die mindestens vierte überragende Leistung von Ryan Gosling in Folge - kaum vorzustellen, daß er dieses Jahr nicht nominiert wird.
Es freut mich für Regisseur und Nebendarsteller Clooney, daß sein recht günstiger Film (12,5 Mio $ - was allerdings auch heißt, daß die vielen prominenten Darsteller hier für einen Freundschaftslohn gearbeitet haben) ihn wohl richtig viel Geld eingebracht hat: 40 Mio. $ wurden bereits eingespielt! Nach "Drive" der zweite Beweis, daß man mit unabhängig produzierten "anspruchsvollen" Filmchen weit besser dasteht als mit "Big-Budget-Gurken" wie "Green Lantern" (220 Mio. $ Einspielergebnis bei 200 Mio. $ Produktionskosten, die sich eine Vielzahl von Investoren teilen müssen) oder gar "Green Hornet" (120 Mio $ gekostet; 100 Mio. eingespielt).
-Komödie
01. Four Lions
Jupp, über Selbstmordattentäter kann man lachen - auch wenn das einem irgendwann in der Kehle steckenbleibt. Mit Sicherheit die ungewöhnlichste und beste Komödie des Jahres!
-spassiger Müll
01. Tucker & Dale vs. Evil
Die Abenteuer zweier trotteliger Hinterwäldler, die von einer Gruppe Teenies für irre Massenmörder gehalten werden. Alleine schon der Szene mit dem Häcksler wegen muß man das Teil gesehen haben.
02. Drive Angry
Hirnrissig, in Teilen mies getrickst und auch ansonsten sehr trashig - also das richtige für einen bierseligen Abend mit Gleichgesinnten. Für den absoluten Trashhimmel reicht das zwar noch nicht, aber ein guter Auftakt, um danach mit "Hobo with a shotgun" richtig in die Vollen zu gehen!
03. Troll Hunter
Wackelkamera-Abenteuer aus dem hohen Norden mit ungewöhnlichem Thema. Vergesst Regierungsverschwörungen, Zombies und sonstiges Kroppzeuch - Trolle sind the shit!
04. Paul
Ein saufendes, fluchendes und auch sonst ziemlich beknacktes Alien auf der Flucht plus Simon Pegg plus Nick Frost - manchmal bin ich leicht glücklich zu machen! Der recht anarchische Humor entschädigt für ein paar kleine Durchhänger. Sehenswert: Die "Bekehrung" einer Fundamentalistin sowie die "Vogelwiederbelebung"!
-Fantasy
01. Sucker Punch
Wurde weder vom Publikum noch von Kritik sonderlich geliebt, was ich nicht nachvollziehen kann. Es gibt eine Menge zu sehen, jede Menge Interpretationsstoff (sooo wenig "Inhalt" kann der Film nicht gehabt haben, wenn ich lese, wie wenig davon offenbar zusammengesetzt bzw. komplett nicht verstanden wurde), wenn es Snyder auch dem Zuschauer nicht so einfach macht. Das ist weitaus origineller und vor allen Dingen schöner anzusehen als ein Dumm-Dumm-Geschoss wie die Transformers-Serie oder gar "Fast 5", der an Blödheit kaum zu überbieten ist. Kein "Watchmen", aber von Snyder verdammt gut inszeniert (zumindest der DC - den Kinocut habe ich mir gleich erspart).
-Animation
01. Arrietty
Studio Ghibli. Gewohnte höchste Qualität. Genug gesagt.
-Sci-Fi
01. Source Code
Duncan Jones' zweiter Film nach "Moon" vereint die Qualitäten des Erstlings mit einem weit größeren Budget - und beweist, daß "Blockbuster"-Kino nicht hirnlos sein muß! Aus dem für Hollywood-Verhältnissen nicht gerade üppigen 32 Mio. Dollar machte das Ding gleich mal 130 Mio. - weit mehr als manche "Big-Budget-Bombe" eingespielt hat.
-"Blockbuster", aber ansehenswert
01. X-Men: Erste Entscheidung
Gut, ich bin kein großer Fan der X-Man, aber "Erste Entscheidung" lief flüssig, unterhaltsam und ohne große Peinlichkeiten.
02. Planet der Affen: Prevolution
Eine echte Überraschung, zumal ich glaubte, das "Planet der Affen"-Thema sei dermaßen ausgelutscht, daraus könnte man nicht mehr viel machen. Stattdessen überzeugten die Affen-Protagonisten durch verdammt gute Tricks und eine zwar nicht überraschende, aber fesselnde Handlung. Sicherlich kein großer Wurf, aber mehr als annehmbar für eine "Popkornfilmsession".
03. Captain America
Vielleicht mochte ich den Film deshalb, weil ich das Schlimmste erwartete. Statt dessen war's recht unpeinlich, hatte tolle Bauten und übertrieb es nicht mit dem Patriotismus. Im Gegensatz zu "Green Lantern" oder "Thor" habe ich mich wenigstens nicht gelangweilt.
-Crime
01. Mr. Nice
Den Gangsterfilm erfindet "Mr. Nice" zwar nicht neu, aber diese "wahre Geschichte" entwickelt dank Englands coolstem Darsteller Rhys Ifans ihren eigenen Charme. Vom Arbeiterkind nach Harvard und dann ab in die "Profiliga" des Drogensumpfes in knapp 2 Stunden - hervorragend!
Film des Jahres:
01. DRIVE
Wohl keine Überraschung bei mir. Refns gerade mal 15 Mio. $ teure Mischung aus Drama und Crime hätte mit Sicherheit den "Oscar" verdient: Er ist irgendwie "New Hollywood" und doch nicht; besteht aus Altbekanntem und ist dennoch ganz neu zusammengesetzt - und fast jedes Bild kann man sich als Poster an die Wand hängen; so toll und dennoch karg fotografiert ist der Film.
Keine Einstellung ist unnötig; der Film lebt von seiner traumartigen Atmosphäre; dem Wechsel aus Licht, Schatten, Reflexionen; getragen von bis in die Nebenrollen hervorragend besetzten Darstellern, allen voran Ryan Gosling als namenloser "Fahrer", der vielleicht gerade mal 20 Sätze Dialog hat: Alles andere ist Schauspiel; Kino der Blicke und Körpersprache.
Ein Fest für Augen und Ohren; einzigartig in seiner Art. Allerdings nix für ein *ka-bumm*-Publikum: Der Film ist kein "Äktschn-Fest", sondern in weiten Teilen sehr ruhig; ferner erklärt er nichts, sondern der Zuschauer muß bestimmte Teile selbst zusammensetzen.
Erfreulich: Bereits 35 Mio $ hat das Ding eingespielt - und ist damit für die unabhängigen Macher ein echter Hit!
Enttäuschungen des Jahres:
01. In Time
Was für einen Mist stoppelt sich denn da Andrew Niccol zusammen? Hier passt vorne und hinten nix; statt einer überzeugenden Auseinandersetzung mit dem dystopischen Thema schraubt man hirnlose und teilweise sauschlecht getrickste "Action-Elemente" aneinander, bis nichts mehr einen richtigen Sinn macht. Hieße der Regisseur nicht Niccol, könnte man das verschmerzen - aber mit "Lord of War" (allerdings unabhängig produziert, weil sich da kein Studio dran traute) und "Gattaca" hat der Mann bewiesen, was für tolle, anspruchsvolle und dennoch unterhaltsame Filme er machen kann. Das hier ist leider nix - und man kann nur hoffen, daß die Produzenten daran die Schuld tragen und nicht Niccol mittlerweile seinen Verstand abgegeben hat.
02. The Thing
Ein dem Original huldigendes Prequel wolle man machen, hieß es. Sie hätten sich dafür das Original mal anschauen sollen, dann wäre es nicht zu so einem inkohärenten Mist gekommen; die Macher haben ja in weiten Teilen nicht mal den Versuch unternommen, die Kontinuität zu bewahren! Ärgerlich - da hätte ich mir lieber noch mal eine Neuaufführung von Carpenters Klassiker gewünscht!
03. Super 8
Ich glaube, ich habe noch nie einen Film gesehen, bei dem die Hauptpersonen allesamt aus dem Film hätten entfernt werden können, ohne daß sich die Grundstory großartig geändert hätte: Es ist, als nähme man E.T. und lasse die Blagen nur die Beobachter spielen, die halt da im Bild rumlaufen. Ein Haufen stinklangweiliger Nebenstories, die sich in Wohlgefallen auflösen mitsamt einem sich völlig unlogisch verhaltenem Monster (mal pflückt es sichtbar alles auseinander und stört sich nicht an den Spuren, die es hinterlässt, dann baut es fachmännisch Motoren aus, ohne die Karren zu beschädigen, damit die Leute was zu grübeln haben).
Ach ja: Einen Zug entgleisen zu lassen macht man am besten, indem man mit einem Lieferwagen frontal reinfährt. Keine Sorge, sowas überlebt man auch! Das ist "nuking the fridge" in Vollendung! Dann lieber "Cloverfield"!
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