Das Leben eines Stibbohs

ich freu mich das es euch so gut gefällt^^
hab heute auch schon fleissig weitergeschrieben
 
Ist doch toll wenn man etwas zum plaudern hat. Stören sich nur viele dran (?).
Ich bin dabei alles was ich auf buffed getippt habe auf meinen Rechner zu verfrachten.
Habe mir dafür OpenOffice runtergeladen, werde alles überarbeiten etc...
mal sehen ob ich meinem Charakter aus den Fängen des Erzschattens befreien kann
wink.gif

Ach ja, der Schattengeist hatte wirklich den Dösenöffner. Er hat seinen ungehorsam bereut *hrhr*

btt:

bin gespannt ob die Inspiration wieder kommt.

PS: Ich schreibe zu viel offtopic, oder?
 
Nach langer, langer, sehr langer zeit kann ich nun endlich die nächsten 2 kapitel präsentieren

Jetzt aber wirklich eine Geschichte von Mut und Stolz

"Kehren wir nun aber zum eigentlichen Ursprung meiner Absicht zurück" deklarierte Rüdiger. "Wenden wir uns ab von meinen weniger erfolgreichen Geschichten und kommen zu den echten Abenteuern mit Gefahr, Schiffsbruch, Meuterei, Gewürzmet Rhabarberkuchen wozu ich dir übrigens eine hervorragende Erzählung anzubieten habe...". Ich durchbohrte ihn mit einem meiner du-hast-schon-wieder-den-Faden-verloren Blicke. Ein kurzes spähen in mein Gesicht schien ihn an seine vormaligen Versprechen zu erinnern. Es kann auch sein das er einfach zum zweiten mal den Faden verlor und so zum ersten Thema zurückkehrte. Auf jeden Fall sah er vorerst davon ab mir weiter von Gewürzmet Rhabarberkuchen zu erzählen.
"Es verschlug uns mal wieder in den heimischen Hafen von Mohio, wo wir uns den ganzen Tag die Hucke zusoffen. Was man eben so macht wenn grade kein Abenteuer ansteht...man kennt das ja ...Standard. Doch Fortuna war uns freundlich gesonnen und lies einen so unglaublich klingenden, horrenden Schwachsinn an mein Ohr gelangen, dass meine Mannschaft das einfach überprüfen musste ! Ein Papier, das sobald man seine Fragen beantwortet, die Geschichten selber schreibt."
Das fing ja schon gut an...das war so blödsinnig das ich mich fragte, warum man sowas überhaupt überprüfte. Wie zur Hölle soll Papier Fragen stellen, geschweige denn beantworten ? Manchmal erschien es tatsächlich so als wäre mein Onkel sein Leben lang irgendwelchen Hirngespinsten hinterhergejagt. Und das denkende Papier war nur die Spitze des Eisberges. Wenn ich mir alle Geschichten über singende Harfen, boxende Schwerter, laufende Pantoffeln (die sich letztlich als 4 Jahre alte Bräten, denen Haare und Beine gewachsen waren, herausgestellt haben) und kritisierende Spiegelschränke gemerkt hätte, könnte ich als Lügengladiator in Atlantis antreten. Aber wie ich schon erwähnte war oft mehr Wahrheit dahinter als man zuerst vermutete, denn eigentlich existierten alle eben genannten Gegenstände mehr oder weniger. Nur das sie alle etwas mit den laufenden Pantoffeln gemein hatten. Sie waren alle Halbwahrheiten. Bei genauerer Betrachtung hätte Onkel Rüdiger es als Politiker bestimmt auch weit gebracht. In den Spiegelschrank hatte sich bloss ein verrückter Egozentriker eingeschlossen. Die singende Harfe "sang" komischerweise nur wenn sie von ihrem Erfinder gespielt wurde, der Bauchredner war. Und das boxende Schwert war eine Mischung aus...egal, die Geschichte ist zu Obszön um hier niedergeschrieben zu werden. Doch kehren wir zum "fragenden Papier" und seiner Erzählung zurück. "Und dieses Abenteuer war etwa so..." fuhr Rüdiger fort.


Die Suche beginnt

Ich war überrascht von der Erzählweise die er nun an den Tag legte. Sie war unterlegt mit vielschichtigen Metaphern, großartigen Vergleichen und Symbolen, brillantem Aperçu und eindringlichen Anaphern. Mimik und Gestik waren perfekt aufeinander abgestimmt und unterstrichen jedes seiner Worte. Würde ich diese Erzählung hier Wort für Wort rekonstruieren, könnte ich ihre Gewalt nichtmal in einem Bruchteil wiedergeben.
Selbst die geschriebene Form würde den meisten Geschöpfen wohl den Lebenswillen rauben im Angesicht solcher Perfektion. Mit jedem Satz schwanden meine Zweifel an der Existenz dieses Papiers. Ich war geradezu euphorisiert, lachte lauthals, weinte, raste vor Wut oder fühlte Verzweiflung in mir aufsteigen. Aber das merkwürdigste war, das ich das Gefühl hatte alles schonmal so oder so ähnlich gehört zu haben. Natürlich nicht annähernd so graziös proklamiert wie es nun mein Onkel machte, aber dieses Déjà-vu Gefühl lies mich während des gesamten Vortrags nicht mehr los.
Als er seine Geschichte beendete fügte er noch hinzu: "Diese Erzählung hat mir übrigens das Papier geschrieben." "WAS? Du hast es besessen?" "Natürlich" sagte er, die Lippen zu einem Schmollen verzogen. "Denkst du etwa ich erzähle Schmarn?" "Nein...natürlich nicht...das tust du doch nie" "Will ich auch meinen" fuhr er mich mit zusammengekniffenen Augen an.
Wenn das Papier tatsächlich zu solchen Leistungen fähig war, würde ich innerhalb kürzester Zeit bekannt sein wie ein bunter Hund. Das Rüdiger sich diese Rede selber zurechtgeschrieben hatte war ausgeschlossen. Er konnte zwar gut erzählen aber das übertraf jede seiner bisherigen Vorstellungen. Für sowas könnte man Eintritt verlangen. Schon diese Tatsache steigerte meine Gewissheit, das dieses Papier existierte, ins Unermessliche. Es wäre ganz einfach damit ein gefeierter Autor zu werden und im gleichen Zug könnte ich es Raziel von Kampfesschrot doppelt und dreifach heimzahlen.
Doch bevor ich mir meine blumige Zukunft schon ausmalte musste ich das Papier zuerst finden und an mich nehmen. Ich war niemand der lange fackelte oder sorgfältig plante, wenn er etwas vorhatte, und so war es auch diesesmal. Ich liess meinen Onkel zurück der verdutz zusah wie ich meine sieben Sachen zusammenwirbelte und rannte fast mit euphorischen Hochgefühlen los. Erst nach knapp 10 Minuten intensivstem Marsch, fiel mir auf das ich keinen Schimmer hatt wo sich das Papier eigentlich befand. Also nochmal zurück...
 
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