Ugla
Rare-Mob
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Vorwort
Manch einer kennt sie die Welt der Kriegskunst. Eine Welt die ursprünglich aus 2 Kontinenten bestand und die durch manche Entdeckung oder auch nur durch einen glücklichen Zufall stetig größer wurde. Eine Welt die sich mehrere Rassen teilten und dies nicht immer friedlich. Es gab dort die Menschen und ihre Verbündeten die Elfen, Zwerge und Gnome die sich zu einer Allianz zusammen taten. Zusammen gegen die Trolle, Tauren und Untote die unter der Führung der Orks die Horde bildeten.
Beide Seiten brachten große Anführer, Helden und Halbgötter hervor über die es viele Geschichten und Heldentaten gab und gibt. Beide Seiten begannen weiter Verbündete in ihren Reihen aufzunehmen ohne das eine Seite je die absolute Herrschaft über die Welt erringen konnte. Kriege wurden geführt, geführt von großen Helden die in Liedern besungen wurden und über die mach Sage und Heldentat Eingang in die große Geschichte Azeroths fand. All dies ist lange Geschichte und manch lange Geschichten wurde darüber bereits geschrieben. Doch was wären all die großen Herrführer und Helden je ohne all die kleinen Leute gewesen über die es wenig zu berichten gab? Schauen wir doch mal was diese kleinen Leute so alles erleben und wie sie ihr Leben in dieser Welt der Kriegskunst so meistern. Da kommen grad zwei Gnome aus der Untergrundbahn die Sturmwind, die Hauptstadt der Menschen, mit Eisenschmiede dem Sitz der Zwerge verbindet. Ein recht heruntergekommenes Pärchen wie es den Anschein hat und ein gutes Beispiel gerade was kleine Leute angeht. Sind die Gnome doch noch etwas kleiner als die Zwerge. Sie gehen den Menschen gerade einmal bis kurz übers Knie und den Elfen nicht einmal bis dort. Aber betrachten wir sie uns einmal ein wenig näher und bleiben ein wenig bei ihnen.
Kapitel 1
Die Ankunft - Kleine Leute in einer viel zu großen Stadt
"Puh, das war aber wieder mal knapp Zamis" hört man das Gnomenmädchen Sambi sagen als beide die Untergrundbahn verließen. Sie wirkten abgehetzt und hatten ausser einiger abgewetzter alter Kleider und einem Rucksack nichts bei sich. Sie sahen mehr als nur ärmlich aus und schauten unruhig noch einmal in den Eingangstunnel der Bahn aus dem sie gerade herausgestolpert waren. "Ja, zum Glück ist uns keiner gefolgt" sagte Zamis, ein junger Gnomenmann mit braunem Haar und einem zotteligen Vollbart. Sambi, ein junges Gnomenmädchen von knappen 70 Jahren mit einem Engelsgesicht das von zwei großen schwarzen buschigen Zöpfen eingerahmt wurde und, wie Zamis des Öfteren bemerkte, die wohl hübscheste Gnomin war die man finden konnte, sagte nur knapp "Dann lass uns hier schnell verschwinden bevor die nächste Bahn hier eintrifft. Wer weiß was die so mit sich bringt". Sie blickten sich noch einmal um nur um dann in den Gassen Sturmwinds, der größten Stadt der Welt, zu verschwinden.
"Zamis, ich habe Hunger und bin müde". Aus einer etwas abseits gelegenen dunklen Ecke des Marktplatzes beobachtete ein Gnomenpärchen das Treiben der Leute. "Ich besorge uns etwas zu Essen meine Liebe" sagte Zamis und verschwand fast unbemerkt in dem Schatten der angrenzenden Gasse während seine Gefährtin Sambi ihre volle Aufmerksamkeit wieder den Besuchern der Stadt schenkte. Ein Mitglied der Stadtwache erregte ihr ganzes Interesse und sie bemerkte kaum das ihr Gefährte kurze Zeit später wieder neben ihr auftauchte. "Schau dir den an" Sambi nickte kurz und ihre Augen fixierten die Stadtwache. Zamis kannte diesen Blick und wusste sofort was gemeint war. Er kannte Sambi wie kein anderer. Viele die die Beiden später kennen lernten meinten sogar das er sie besser kennen würde als sie sich selbst. Was sicher daran lag das beide nicht nur am selben Tag oder zur selben Stunde sondern wirklich auf die Minute, nein die Sekunde, genau geboren wurden. Ihre Mütter lagen schon gemeinsam und nebeneinander in den Wehen und da es bei Gnomen so üblich ist, kümmerten sie sich von da an gemeinsam um das Wohl und Wehe ihrer Kinder. Von daher wunderte es auch später Keinen das beide unzertrennlich durch Dick und Dünn gingen.
"Fisch? ... es reicht hier nach Fisch" als ob Sie aus einem Traum gerissen wurde schaute Sambi ihren Gefährten entgeistert an. "Wo hast du den denn her bitte? Der stinkt! Wer trägt so was denn mit sich rum?" "Den hab ich geangelt", entgegnete Zamis stolz. "Geangelt? Du hast ... geangelt?" "Ja, ich wollte hier nicht gleich wieder so einen Ärger haben", er warf einen kurzen Blick in Richtung der Stadtwache. "Ach der, der schreit hier nur rum das er Männer für seine Wachen sucht die hier Patrolie laufen und sein Wachregiment verstärken". Ein kurzes fast nur zu erahnendes Lächeln das ihr Gesicht durchzuckte sagte Zamis das sein Wunsch wohl nicht erhört werden würde. "DU meintest das wir uns hier ein neues Heim suchen wollen. ICH schaue mich hier lediglich um. MEINE Idee war Das nicht, das möchte ich noch mal betonen." Zamis wusste sofort was das zu bedeuten hatte und war sich sicher das er diesen letzten Satz von Sambi wohl nie wieder hören würde. Haben wir noch etwas Geld übrig das wir erst mal in einem Gasthaus logieren können?" fragte Sambi. Zamis griff in seine Tasche und kramte seine letzten Silberstücke hervor. "Mehr habe ich nicht" sagte er. "Gib mal her, ich schaue mal wo wir heute Abend ein schickes Zimmer bekommen", mit diesen Worten griff sich Sambi geschickt all seine Münzen. "Der Fisch braucht ja sicher noch etwas" sagte sie noch und huschte geschwind durch das Gewühl des Marktes.
Gebraten riecht der auch nicht viel besser. Ein feiner Geruch nach frisch gebratenen Fisch und feinsten Gewürzen durchzog den Markt von Sturmwind und lies allen Umstehenden das Wasser im Munde zusammen laufen. Er schien aus einer abgelegenen Ecke des Marktes zu kommen in der ein munteres kleines Feuerchen prasselte. Ein Gnom wendete gerade zwei Fische die er dort an einem Spieß garte und schien sich mit der Stadtwache zu unterhalten. Ja, ja, er wollte keinen Ärger haben und kaum lässt man ihn zwei Minuten aus den Augen schon hat er ihn, dachte Sambi als sie sich langsam ihrem Gefährten näherte. Schnell ließ sie eine nicht geringe Menge an Silberstücken und sogar das eine oder andere Stück Gold in einer der verdeckten Taschen ihres Gewandes verschwinden und schlich sich, gut im Schatten eines Hauses versteckt, in den Rücken der Wache. Sie achtete darauf das sie unentdeckt blieb und warf ihrem Gefährten Zamis einen fragenden Blick zu. Dieser hatte sie längst bemerkt obwohl auch er sie kaum ausmachen konnte. Aber er schien ihre Gegenwart zu spüren als ob ein magisches Band sie miteinander verband. Sein Gesichtsausdruck war nicht besorgniserregend, im Gegenteil er schien sehr an dem interessiert was die Stadtwache da sagte. Sambi meinte kurz ein schwaches Blitzen von Goldstücken in Zamis Augen zu sehen und lauschte nun genauer während sie sich noch vorsichtiger näher schlich. Der will doch wohl nicht bei den Stadtwachen anheuern? Nein so dumm kann nicht mal er sein, schießt es Sambi durch den Kopf. Hmmm, eine Kiste gefüllt mit Schätzen und der Trottel sucht wen der die aufmachen kann. Und was ist das, Zamis ist ja noch dümmer und sagt das er es könnte? Das kann doch nur ein Falle sein. Und er will hier keinen Ärger und geht deshalb angeln, Sambi schüttelte den Kopf. Zamis nickt kurz und unauffällig in Sambis Richtung und folgt dann der Stadtwache. Sambi hatte sofort verstanden, sie folgte beiden, immer darauf bedacht von Schatten zu Schatten zu huschen und so unbemerkt und fast unsichtbar zu bleiben.
Stinken die Fische wegen dieser Kloake die sie hier "Kanäle" nennen so oder stinken die Kanäle so weil da so viele tote Fische drinnen schwimmen, ging Sambi durch den Kopf als sie so durch die Stadt schlich und den Zweien folgte. Etwas von Schiff und Hafen und einer Kiste voller Schätze und Edelsteine konnte sie aufschnappen als eine Häuserecke ihr ermöglichte die Distanz durch einen kurzen Sprint zu verkürzen. Der Hafen war eigentlich auch ihr Ziel gewesen. Konnte man von dort mit dem Schiff doch zu den Elfen segeln die, so sagte man, auf einem riesigen Baum wohnen würden. Das wollte sie sich unbedingt ansehen und ein wenig weiter weg von ihrem bisherigen Leben war es auch. Na so dumm war es gar nicht von Zamis. Können wir nach getaner Arbeit ja gleich weiter. Oder vielleicht - müssen - wir das auch dachte sie noch und konnte ein Kichern nur schwer unterdrücken. Sie spähte über die Stadtmauer, eine Treppe führte hinunter zum Pier von dem aus drei Stege weit ins Meer ragten. Von etwas weiter unten hörte sie den Befehlston der Wache "da in der Mitte liegt mein Schiff, da müssen wir hin! Da ist auch die Schatztruhe die du öffnen sollst Kleiner!" Rasch schweifte der Blick der Gnomin über den Vorplatz hin zum Schiff das dort in der Mitte fest vertäut aber noch unter Segeln lag. Ohne zu zögern machte sie einen Satz die Mauer hinunter. Ihr Blick streifte kurz den ihres Gefährten als sie an den Beiden vorbei fiel und am Fuße der vierten und letzten Treppe landete die ihr Gefährte und seine Begleitung noch vor sich hatten. Ein Lächeln schien in dem Gesicht von Zamis zu erkennen gewesen sein aber ein Spurt über den Platz ließ Sambi dafür keine Aufmerksamkeit verschwenden. Links und rechts am Pier standen riesige Armbrüste die auf einem vierrädrigen Wagen montiert und wohl für Riesen konstruiert waren dachte Sambi. Aber sie geben einen guten Sichtschutz. So gedeckt rannte Sie zum Schiff und sprang gekonnt über die Rehling nur um dort sofort wieder mit den Schatten zu verschmelzen.
Zamis folgte dem Hauptmann der Wache auf sein Schiff und hinab in die Kapitänskajüte. Ein Schatten schien direkt hinter ihnen die Treppe herunter zu gleiten verlor sich aber sofort wieder hinter der Einrichtung die der Kajüte das Flair eines Wohnzimmers älterer alleinstehender Damen gab. "So du Wicht hier sind wir also", die Stimme des Hauptmanns ließ bei Sambi sofort alle Alarmglocken schrillen und sie wusste nun das sich ihr erster Eindruck dieses Kerls nicht als falsch erweisen würde. Geschickt schlich sie sich in den Rücken des größten Schreihalses vom Markt, der offensichtlich wohl keine Bananen verkaufte. "Und wo ist nun die Kiste die ich öffnen soll" fragte Zamis. Der große und kräftige Hauptmann der Wache packte augenblicklich Zamis am Arm, hob ihn spielend hoch und legte eine Schlinge um das Handgelenk des völlig verdutzen Gomen. Ehe der sich versah waren seine Hände gefesselt und er zappelte Hilflos in der Luft. "Hier ist die Kiste in der du erst mal bis heute Abend stecken wirst du Wicht". Der Hauptmann ging zu einer großen eisenbeschlagenen Kiste und öffnete Sie mit seiner freien Hand. Puh das war knapp, dachte Sambi die dort hinter versteckt kauerte, aber nun ist die Deckung besser und die Überraschung um so größer. Verdeckt der Deckel mich doch nun ganz. Zamis wehrte sich in der Luft zappelnd so gut er konnte aber den langen und kräftigen Arme dieses Menschen hatte er wenig entgegen zu setzen, so gefesselt wie er war. Aber leicht machen würde er es diesem durchtriebenen Halunken nicht machen. Zwei kleine Hände umgriffen fest die Griffe der Dolche die am Gürtel von Sambi hingen. Stecke du ihn da rein und du wirst selber in dieser Kiste enden schoss es Sambi durch den Kopf. Jetzt langt es aber mit den Spielchen - was zu viel ist ist zu viel!
"Was machst du denn da?" Eine weibliche Stimme durchdrang lautstark den Lärm in der Kajüte. "Was ist da unten los zum Teufel !?" Eine große weibliche Elfe kam die Treppe in die Kajüte hinunter. Auch sie trug die Uniform der Stadtwachen und schaute erstaunt auf diese komische Szene mit dem zappelnden Gnom. Sambi lockerte den Griff an ihren Dolchen ein wenig und versuchte vorsichtig durch den Spalt des Deckels mehr zu erspähen. "Das ist ein Dieb dieser Kleine Wicht hier". "Bin ich gar nicht du hast mich entführt und gekidnappt". "Ach ihr Gnome seid alles nur Diebe und heimatlose Bettler". "Selbst wenn er ein Dieb wäre Herr Hauptmann, kann man ihn doch nicht einfach so fesseln und in eine Kiste Sperren". "Die Piraten werden einiges für ihren neuen Rudersklaven zahlen oder was meinst du wo dein Lohn her kommt!" "Ihr wollt ihm den Piraten als Rudersklaven verkaufen?" "Oder zum reinigen der Bilsch und den Latrinen" lachte der Hauptmann der Elfin entgegen. Ah, das war also sein Plan dachte Sambi. Ich wusste sofort das bei dem was nicht stimmt. So wie der sich da benommen hat die ganze Zeit. Aber warte du Lulatsch, heute hast du dich mit den Falschen angelegt.
"ZAMIS, jetzt!"" ein lauter Schrei aus dem Nichts ließ die Wache und ihren Hauptmann augenblicklich zusammen fahren. Ein Schatten huschte blitzartig unter dem geöffneten Deckel einer eisenbeschlagenen Kiste hervor. Der eben noch hilflos zappelnde Gnom mache eine geschickte Drehung und saß nun auf dem ausgestreckten Arm des Hauptmanns der Wache. Seine Fesseln die er um seine Hände hatten waren nun um die Hand des Hauptmanns gewickelt während sein rechter Fuß dessen Kinn traf. Ein weiterer Fußtritt von Sambi in seine Kniekehlen von etwas weiter unten ließ ihn zu Boden sacken. Sambi ergriff das lose Seilende und wand es um einen Fußknöchel des Hauptmanns und zog blitzschnell einen Knoten fest zu. Das sollte den erst mal am aufstehen hindern dachte sie. Die Elfe stand mit weit geöffnetem Mund immer noch Regungs - und Fassungslos auf der letzten Stufe der Treppe als Zamis durch ihre Beine sprang. Er hielt sich kurz an einer Stufe fest und trat dann, ganz im Stile eines bockenden Esels, nach hinten aus und traf ihr durchaus üppiges Hinterteil, was Sambi später immer besonders betonte. Sambi rollte der Elfin entgegen die, völlig aus dem Gleichgewicht und der Fassung gebracht, in die Kajüte stolperte und nun mit einem lauten Krachen auf ihren Hauptmann fiel. Ein kurzer Blick zurück ließ Sambi laut auflachen als sie die wie auf einem Haufen zusammen gewürfelten Stadtwachen sah, die verzweifelt versuchten sich zu entknoten und zu befreien.
"Sucht euch das nächste mal besser Dümmere aus so Menschen oder Elfen. Die kommen auch besser an die Ruder an." lachte Sambi laut und sprang wieder über die Rehling auf den Steg ihrem Gefährten hinterher. "Das war ja mal wieder schlau von dir Zamis." "Wieso ist doch alles gut gelaufen". "Gut gelaufen ja ... Wir sollten lieber laufen bevor ... zu spät die sind schon wieder frei und scheinen recht sauer zu sein" rief Sambi ihrem Gefährten zu als sie sich umsah.
"Hierher Zamis, komm hier her ... schnell ..." Mit diesen Worten zog Sambi ihren Gefährten unter eine der am Pier stehenden Basukas. "Hier kommen die nie drunter dazu sind die zu ..." "Groß?" "Nein ... Dick" lautes Gelächter ging dem Gefluche der Wachen voraus. "Kommt da sofort drunter her sonst ..." "Sonst was du Lulatsch" Sambi lachte noch lauter. "Sonst holst du deinen großen Bruder?" Sambi und Zamis liefen fast die Tränen war doch der Hauptmann der Wache mit seinem hochroten Kopf schon zu groß um an die Beiden heran zu kommen. "Wartet nur ihr Strauchdiebe wartet nur." "Ja Danke Herr Hauptmann wir machen es uns grad bequem". Es passierte erst mal eine gute viertel Stunde wenig. Die beiden Stadtwachen gingen im Halbkreis ihre Wachrunde um die riesige Basuka. Was blieb ihnen auch da sie vergeblich versucht hatten diese auch nur einen Millimeter zu bewegen. Kein Wunder dachte Sambi, war die Achse auf der sie und ihr Gefährte Zamis es sich gemütlich gemacht hatten doch allein schon so dick wie manch Firstbalken einer dreistöckigen Scheune. Zumindest wie der auf dem sie die letzten Wochen nächtigten. "Gemütlich hier oder Sambi?" "Ja bis auf die Nachbarn die sind etwas unhöflich finde ich"
"Hiho" rief ein Zwerg. "Ha. Das wird ja auch Zeit das Du kommst!" Eine sehr nette Begrüßung ist das aber passt zu ihm dachte Sambi. "Entschuldigt Herr Kawarogal, Sire. Eure Nachricht erreichte mich in den Feuerlanden und schneller fliegen die Windreiter nun einmal nicht." "Hauptmann, ich bin dein Hauptmann! Hast du das vergessen! Und dumme Ausreden ziehen bei mir nicht! Merk dir das du Zwerg!" "Er scheint schlechte Laune zu haben, meinst du nicht auch Zamis", der nickte. "Ziemlich..." "Los Zwerg hol mir diese beiden Wichte da unten raus!" "Meinst du wirklich das das so eine gute Idee ist" fragte die Elfe. "Du sei ruhig! Wer ist hier der Hauptmann? Du oder ich? Und wer ist hier fürs Denken zuständig, der Rekrut?!?" "Nein Herr Hauptmann, ihr habt ja recht" sagte die Elfe recht kleinlaut. "Das ist zu eng für mich" sagte der Zwerg. "Dann trink weniger Bier und ess weniger Schwein! Wie dumm bist du denn Zwerg! Schick den Wolf da runter! Der wird sie schon rausscheuchen! Oder er frißt sie was mir eben so recht wäre!" schrie der Hauptmann den Zwergen an. "Langweilst du dich auch Zamis?" Sambi zog geschickt ihr Kürschnermesser aus einer Tasche ihrer unter dem Hemd verborgenen Lederrüstung hervor und begann ihre Fingernägel zu reinigen. "Der will da nicht drunter..." "Dummer Köter! Dann lass dir was einfallen Zwerg! Und komm mir nicht wieder mit irgendwelchen dummen Ausreden!" "Aye, Hauptmann, Sire" sagte der Zwerg eilig und pfiff seinem tierischen Begleiter zu sich. "Der Schreihals hat versucht das arme Tier zu treten. Hast du das gesehen." "Ja schrecklich Zamis, sowas kann man doch nicht machen, das verdirbt doch die Qualität des Leders erheblich..."
"Das nennt du nichts! Lächerlich haben sie uns gemacht! Hast du das vergessen Rekrutin?" "Euch, ihr meintet euch" lachte Sambi. "Dir kleines Miststück wird das Lachen noch vergehen! Wenn ich dich erwische ziehe ich dir die Haut ab!" "Aber Herr Hauptmann, wir sind dazu da die Gesetze des Königs ..." "Du sei leise dumme Elfe! Wer ist hier wichtiger der Hauptmann oder der König?" "Ähm..." die Elfin überlegte kurz ob und was sie auf diese Frage antworten sollte aber zu ihrem Glück tauchte just in diesem Moment der Zwerg wieder auf. In seiner Begleitung hatte er diesmal eine recht große Spinne und der Hauptmann fuhr die arme Elfin an "Siehst du endlich einer der mitdenkt!" Sambi und Zamis ließen sich auf den Boden fallen. "Nun habt ihr wohl Angst ihr Wichte was!?! Ich sagte doch das ich euch da unter raus bekomme! Los Zwerg! Schick sie drunter!" Der Zwerg nutze die Fähigkeit die er als Jäger hatte, sich tierische Begleiter zu suchen und diese unter seinen Einfluss zu bringen und tat wie ihm befohlen wurde. Die Spinne huschte unter die Basuka direkt auf die beiden Gnome zu. Diese erwarteten sie schon mit gezückten Waffen und wichen um bessere Deckung zu haben unter der Achse der Basuka zurück. "Spring du zuerst ..." sagte Sambi und deutete auf die Kaimauer. "Kommt gar nicht in Frage. Schließlich bin ich der Mann hier" erwiderte Zamis wie von Sambi erwartet.
Mit einem knackenden Geräusch ihrer Glieder blieb die Spinne unter der ersten Achse und noch vor der Mitte der Basuka stecken. Sie kam weder vor noch zurück und unseren beiden Gnomen blieb ein kühles Bad im Hafenbecken grad noch erspart. "Was machst du für einen Mist! Dummes Gliedertier das! Mach was du Zwerg! Wo zu bist du denn überhaupt fähig! Oder bist du etwa so dumm wie dick?" "Ich könnte sie einspinnen lassen" sagte der Zwerg kleinlaut. "Ja spinnen ist gut" schallte es unter der Basuka hervor "das tun hier so einige. Oder Herr Hauptmann?" "Sei leise du kleine Kröte! Und du Zwerg, mach endlich!" Die Spinne konnte sich nur mühsam und unter Hilfe des Zwerges, der an einem ihrer Beine zog, wieder etwas befreien. Sie drehte sich um und fing an ein dichtes Netz vor und um die Achse zu spinnen. Nun müssen wir doch noch springen dachte Sambi als Zamis seinen Zunder und den Feuerstein hervor holte. "Willst du uns jetzt ein Abschiedsmahl kochen Zamis?" "Ja, siehst du kleine Kröte dein Freund hat den Ernst der Lage erkannt! Kommt besser raus dann passiert euch nichts!" Sambi hatte längst verstanden was Zamis vor hatte und kramte alles was sich an brennbaren Abfällen der vergangenen Jahre hier unter angesammelt hatte zusammen. Kaum traf der erste Funke auf den Haufen brannte er fröhlich und auch das Netz fing sofort Feuer und brannte sehr schnell lichterloh. Das man eine Spinne die am Hinterteil brennt so schnell hat weglaufen sehen wie nie zuvor und je wieder ist nicht bestätigt, wurde aber von Sambi später immer wieder beim erzählen dieser Geschichte besonders betont. Der Zwerg jedenfalls rannte so schnell er konnte hinter seinem Tier her und versuchte es wieder einzufangen. Die Elfin fing an hysterisch "Feuer, Feuer" zu rufen und wild gestikulierend und völlig konfus über den Hafenvorplatz hin und her zu laufen.
"Ihr kleinen Kröten! Na wartet wenn ich euch erwische!" waren nur einiges was der Hauptmann neben vielen deftigen Flüchen und einigen unsinnigen Befehlen brüllte. "Zamis schau mal das Sicherungsseil brennt grad durch. Ist es nicht Das das den Bolzen sichert?" "Ja und dieser eiserne Splint hier scheint den Spannmechanismus zu sichern der den wohl auslöst, glaub ich ..." "Was du immer glaubst ..." mit diesen Worten zog Sambi an eben diesem. Der Bolzen sauste augenblicklich in Richtung des Hafenbeckens und zog das brennende Seil hinter sich her. "Ich weiß es Zamis." "Ja jetzt! Wie oft habe ich dir schon gesagt das du nicht immer alles ausprobieren sollst. Du musst nicht immer auf jeden roten Knopf drücken den du findest. Du weißt was dann immer passiert. Du hattest es mir versprochen ..." "Ja Zamis ich weiß, aber das hier war doch ..." "Mein Schiff! Schaut mein Schiff!" "... eine ganz andere ..." "Der Bolzen hat die Segel getroffen und in Brand gesetzt! Tut was!" "... Sache ..." "Löschen! Löscht mein Schiff! Alle Mann zum Schiff!" "... findest du nicht?" "Vergiss die Basuka! Wer ist hier der Hauptmann! Zum Schiff sagte ich!" "Und es war auch kein roter Knopf ... " "Beeilung alle Mann das Schiff löschen!" "... sondern ein Eisensplint." mit diesen Worten schlenderte Sambi gemütlich durch das allgemeine Durcheinander das hier grad tobte. Gefolgt von ihrem Gefährten Zamis der zeterte "Ein Bolzen ist kein roter Knopf ... dädädädää. Aber es ist trotzdem das Selbe". "Nein. Ist es ja auch nicht. Ein Knopf ist etwas das man drückt und ein Sicherheitssplint was an dem man zieht. Und außerdem war der aus Eisen und ..."
"Ja ja ... ich weiß ... nicht rot ..."
"WER LACHT HIER!?! Wehe irgendwer erzählt was hier passiert ist! Denkt dran wer hier der Hauptmann ist! Sonst ergeht es euch schlecht!" "Aber was sollen wir in den Bericht schreiben Sire?" "Den schreibe ich selber!" "Ich habe es euch gleich gesagt das es eine dumme Idee ist" sagte die Elfe etwas schnippisch. " Ruhe da! Und wehe euch ich höre da ein Wort des Widerspruchs! Das war ein Unfall ist das klar! Und wenn wer fragt wie das passieren konnte sagt ihr es war ein Blitz!" "Aber Herr Hauptmann wir haben strahlend blauen Himmel" "DU weisst es wohl mal wieder besser was!?! Halte jetzt ja deinen Mund! Sonst kannst du das hier alles allein sauber machen Elfe!" "Der König ist es ..." "Was sagst du da!?!" "Ach nichts Herr Hauptmann." "Das will ich auch gemeint haben!"
"Der Fisch ist sicher verbrannt und ich bin Müde. Komm Zamis im Zwergendistrikt soll es ein hervorragendes Gasthaus geben und das beste Essen der Stadt." "Aber das können wir uns wohl kaum leisten meine Liebste. Auch wenn ich gut ein üppiges Mahl vertragen könnte" "Ja mit einem edlen Wein dazu und anschließend ein frisch bezogenes Federbett mit dicken weichen Kissen. Die haben da unten sicher noch etwas länger zu tun denke ich." sagte Sambi und schaute die Treppe hinunter auf das Durcheinander. "Aber dafür langen die paar Silbermünzen die wir haben sicher nicht." Sambi grinste Zamis an und holte ein paar Goldmünzen hervor. "Wo hast du die her?" "Gewechselt, die habe ich gewechselt..." "Gewechselt? Ich verstehe, von einem Beutel in den anderen stimmts?." "Ja Zamis, in meinen." Zamis und Sambi lachen kurz laut. "Lass mich nur machen sage ich dir doch immer oder?"
- Fortsetzung folgt oder vorab jeden Montag in - Der BOTE - http://www.der-bote.eu/
Manch einer kennt sie die Welt der Kriegskunst. Eine Welt die ursprünglich aus 2 Kontinenten bestand und die durch manche Entdeckung oder auch nur durch einen glücklichen Zufall stetig größer wurde. Eine Welt die sich mehrere Rassen teilten und dies nicht immer friedlich. Es gab dort die Menschen und ihre Verbündeten die Elfen, Zwerge und Gnome die sich zu einer Allianz zusammen taten. Zusammen gegen die Trolle, Tauren und Untote die unter der Führung der Orks die Horde bildeten.
Beide Seiten brachten große Anführer, Helden und Halbgötter hervor über die es viele Geschichten und Heldentaten gab und gibt. Beide Seiten begannen weiter Verbündete in ihren Reihen aufzunehmen ohne das eine Seite je die absolute Herrschaft über die Welt erringen konnte. Kriege wurden geführt, geführt von großen Helden die in Liedern besungen wurden und über die mach Sage und Heldentat Eingang in die große Geschichte Azeroths fand. All dies ist lange Geschichte und manch lange Geschichten wurde darüber bereits geschrieben. Doch was wären all die großen Herrführer und Helden je ohne all die kleinen Leute gewesen über die es wenig zu berichten gab? Schauen wir doch mal was diese kleinen Leute so alles erleben und wie sie ihr Leben in dieser Welt der Kriegskunst so meistern. Da kommen grad zwei Gnome aus der Untergrundbahn die Sturmwind, die Hauptstadt der Menschen, mit Eisenschmiede dem Sitz der Zwerge verbindet. Ein recht heruntergekommenes Pärchen wie es den Anschein hat und ein gutes Beispiel gerade was kleine Leute angeht. Sind die Gnome doch noch etwas kleiner als die Zwerge. Sie gehen den Menschen gerade einmal bis kurz übers Knie und den Elfen nicht einmal bis dort. Aber betrachten wir sie uns einmal ein wenig näher und bleiben ein wenig bei ihnen.
Kapitel 1
Die Ankunft - Kleine Leute in einer viel zu großen Stadt
"Puh, das war aber wieder mal knapp Zamis" hört man das Gnomenmädchen Sambi sagen als beide die Untergrundbahn verließen. Sie wirkten abgehetzt und hatten ausser einiger abgewetzter alter Kleider und einem Rucksack nichts bei sich. Sie sahen mehr als nur ärmlich aus und schauten unruhig noch einmal in den Eingangstunnel der Bahn aus dem sie gerade herausgestolpert waren. "Ja, zum Glück ist uns keiner gefolgt" sagte Zamis, ein junger Gnomenmann mit braunem Haar und einem zotteligen Vollbart. Sambi, ein junges Gnomenmädchen von knappen 70 Jahren mit einem Engelsgesicht das von zwei großen schwarzen buschigen Zöpfen eingerahmt wurde und, wie Zamis des Öfteren bemerkte, die wohl hübscheste Gnomin war die man finden konnte, sagte nur knapp "Dann lass uns hier schnell verschwinden bevor die nächste Bahn hier eintrifft. Wer weiß was die so mit sich bringt". Sie blickten sich noch einmal um nur um dann in den Gassen Sturmwinds, der größten Stadt der Welt, zu verschwinden.
"Zamis, ich habe Hunger und bin müde". Aus einer etwas abseits gelegenen dunklen Ecke des Marktplatzes beobachtete ein Gnomenpärchen das Treiben der Leute. "Ich besorge uns etwas zu Essen meine Liebe" sagte Zamis und verschwand fast unbemerkt in dem Schatten der angrenzenden Gasse während seine Gefährtin Sambi ihre volle Aufmerksamkeit wieder den Besuchern der Stadt schenkte. Ein Mitglied der Stadtwache erregte ihr ganzes Interesse und sie bemerkte kaum das ihr Gefährte kurze Zeit später wieder neben ihr auftauchte. "Schau dir den an" Sambi nickte kurz und ihre Augen fixierten die Stadtwache. Zamis kannte diesen Blick und wusste sofort was gemeint war. Er kannte Sambi wie kein anderer. Viele die die Beiden später kennen lernten meinten sogar das er sie besser kennen würde als sie sich selbst. Was sicher daran lag das beide nicht nur am selben Tag oder zur selben Stunde sondern wirklich auf die Minute, nein die Sekunde, genau geboren wurden. Ihre Mütter lagen schon gemeinsam und nebeneinander in den Wehen und da es bei Gnomen so üblich ist, kümmerten sie sich von da an gemeinsam um das Wohl und Wehe ihrer Kinder. Von daher wunderte es auch später Keinen das beide unzertrennlich durch Dick und Dünn gingen.
"Fisch? ... es reicht hier nach Fisch" als ob Sie aus einem Traum gerissen wurde schaute Sambi ihren Gefährten entgeistert an. "Wo hast du den denn her bitte? Der stinkt! Wer trägt so was denn mit sich rum?" "Den hab ich geangelt", entgegnete Zamis stolz. "Geangelt? Du hast ... geangelt?" "Ja, ich wollte hier nicht gleich wieder so einen Ärger haben", er warf einen kurzen Blick in Richtung der Stadtwache. "Ach der, der schreit hier nur rum das er Männer für seine Wachen sucht die hier Patrolie laufen und sein Wachregiment verstärken". Ein kurzes fast nur zu erahnendes Lächeln das ihr Gesicht durchzuckte sagte Zamis das sein Wunsch wohl nicht erhört werden würde. "DU meintest das wir uns hier ein neues Heim suchen wollen. ICH schaue mich hier lediglich um. MEINE Idee war Das nicht, das möchte ich noch mal betonen." Zamis wusste sofort was das zu bedeuten hatte und war sich sicher das er diesen letzten Satz von Sambi wohl nie wieder hören würde. Haben wir noch etwas Geld übrig das wir erst mal in einem Gasthaus logieren können?" fragte Sambi. Zamis griff in seine Tasche und kramte seine letzten Silberstücke hervor. "Mehr habe ich nicht" sagte er. "Gib mal her, ich schaue mal wo wir heute Abend ein schickes Zimmer bekommen", mit diesen Worten griff sich Sambi geschickt all seine Münzen. "Der Fisch braucht ja sicher noch etwas" sagte sie noch und huschte geschwind durch das Gewühl des Marktes.
Gebraten riecht der auch nicht viel besser. Ein feiner Geruch nach frisch gebratenen Fisch und feinsten Gewürzen durchzog den Markt von Sturmwind und lies allen Umstehenden das Wasser im Munde zusammen laufen. Er schien aus einer abgelegenen Ecke des Marktes zu kommen in der ein munteres kleines Feuerchen prasselte. Ein Gnom wendete gerade zwei Fische die er dort an einem Spieß garte und schien sich mit der Stadtwache zu unterhalten. Ja, ja, er wollte keinen Ärger haben und kaum lässt man ihn zwei Minuten aus den Augen schon hat er ihn, dachte Sambi als sie sich langsam ihrem Gefährten näherte. Schnell ließ sie eine nicht geringe Menge an Silberstücken und sogar das eine oder andere Stück Gold in einer der verdeckten Taschen ihres Gewandes verschwinden und schlich sich, gut im Schatten eines Hauses versteckt, in den Rücken der Wache. Sie achtete darauf das sie unentdeckt blieb und warf ihrem Gefährten Zamis einen fragenden Blick zu. Dieser hatte sie längst bemerkt obwohl auch er sie kaum ausmachen konnte. Aber er schien ihre Gegenwart zu spüren als ob ein magisches Band sie miteinander verband. Sein Gesichtsausdruck war nicht besorgniserregend, im Gegenteil er schien sehr an dem interessiert was die Stadtwache da sagte. Sambi meinte kurz ein schwaches Blitzen von Goldstücken in Zamis Augen zu sehen und lauschte nun genauer während sie sich noch vorsichtiger näher schlich. Der will doch wohl nicht bei den Stadtwachen anheuern? Nein so dumm kann nicht mal er sein, schießt es Sambi durch den Kopf. Hmmm, eine Kiste gefüllt mit Schätzen und der Trottel sucht wen der die aufmachen kann. Und was ist das, Zamis ist ja noch dümmer und sagt das er es könnte? Das kann doch nur ein Falle sein. Und er will hier keinen Ärger und geht deshalb angeln, Sambi schüttelte den Kopf. Zamis nickt kurz und unauffällig in Sambis Richtung und folgt dann der Stadtwache. Sambi hatte sofort verstanden, sie folgte beiden, immer darauf bedacht von Schatten zu Schatten zu huschen und so unbemerkt und fast unsichtbar zu bleiben.
Stinken die Fische wegen dieser Kloake die sie hier "Kanäle" nennen so oder stinken die Kanäle so weil da so viele tote Fische drinnen schwimmen, ging Sambi durch den Kopf als sie so durch die Stadt schlich und den Zweien folgte. Etwas von Schiff und Hafen und einer Kiste voller Schätze und Edelsteine konnte sie aufschnappen als eine Häuserecke ihr ermöglichte die Distanz durch einen kurzen Sprint zu verkürzen. Der Hafen war eigentlich auch ihr Ziel gewesen. Konnte man von dort mit dem Schiff doch zu den Elfen segeln die, so sagte man, auf einem riesigen Baum wohnen würden. Das wollte sie sich unbedingt ansehen und ein wenig weiter weg von ihrem bisherigen Leben war es auch. Na so dumm war es gar nicht von Zamis. Können wir nach getaner Arbeit ja gleich weiter. Oder vielleicht - müssen - wir das auch dachte sie noch und konnte ein Kichern nur schwer unterdrücken. Sie spähte über die Stadtmauer, eine Treppe führte hinunter zum Pier von dem aus drei Stege weit ins Meer ragten. Von etwas weiter unten hörte sie den Befehlston der Wache "da in der Mitte liegt mein Schiff, da müssen wir hin! Da ist auch die Schatztruhe die du öffnen sollst Kleiner!" Rasch schweifte der Blick der Gnomin über den Vorplatz hin zum Schiff das dort in der Mitte fest vertäut aber noch unter Segeln lag. Ohne zu zögern machte sie einen Satz die Mauer hinunter. Ihr Blick streifte kurz den ihres Gefährten als sie an den Beiden vorbei fiel und am Fuße der vierten und letzten Treppe landete die ihr Gefährte und seine Begleitung noch vor sich hatten. Ein Lächeln schien in dem Gesicht von Zamis zu erkennen gewesen sein aber ein Spurt über den Platz ließ Sambi dafür keine Aufmerksamkeit verschwenden. Links und rechts am Pier standen riesige Armbrüste die auf einem vierrädrigen Wagen montiert und wohl für Riesen konstruiert waren dachte Sambi. Aber sie geben einen guten Sichtschutz. So gedeckt rannte Sie zum Schiff und sprang gekonnt über die Rehling nur um dort sofort wieder mit den Schatten zu verschmelzen.
Zamis folgte dem Hauptmann der Wache auf sein Schiff und hinab in die Kapitänskajüte. Ein Schatten schien direkt hinter ihnen die Treppe herunter zu gleiten verlor sich aber sofort wieder hinter der Einrichtung die der Kajüte das Flair eines Wohnzimmers älterer alleinstehender Damen gab. "So du Wicht hier sind wir also", die Stimme des Hauptmanns ließ bei Sambi sofort alle Alarmglocken schrillen und sie wusste nun das sich ihr erster Eindruck dieses Kerls nicht als falsch erweisen würde. Geschickt schlich sie sich in den Rücken des größten Schreihalses vom Markt, der offensichtlich wohl keine Bananen verkaufte. "Und wo ist nun die Kiste die ich öffnen soll" fragte Zamis. Der große und kräftige Hauptmann der Wache packte augenblicklich Zamis am Arm, hob ihn spielend hoch und legte eine Schlinge um das Handgelenk des völlig verdutzen Gomen. Ehe der sich versah waren seine Hände gefesselt und er zappelte Hilflos in der Luft. "Hier ist die Kiste in der du erst mal bis heute Abend stecken wirst du Wicht". Der Hauptmann ging zu einer großen eisenbeschlagenen Kiste und öffnete Sie mit seiner freien Hand. Puh das war knapp, dachte Sambi die dort hinter versteckt kauerte, aber nun ist die Deckung besser und die Überraschung um so größer. Verdeckt der Deckel mich doch nun ganz. Zamis wehrte sich in der Luft zappelnd so gut er konnte aber den langen und kräftigen Arme dieses Menschen hatte er wenig entgegen zu setzen, so gefesselt wie er war. Aber leicht machen würde er es diesem durchtriebenen Halunken nicht machen. Zwei kleine Hände umgriffen fest die Griffe der Dolche die am Gürtel von Sambi hingen. Stecke du ihn da rein und du wirst selber in dieser Kiste enden schoss es Sambi durch den Kopf. Jetzt langt es aber mit den Spielchen - was zu viel ist ist zu viel!
"Was machst du denn da?" Eine weibliche Stimme durchdrang lautstark den Lärm in der Kajüte. "Was ist da unten los zum Teufel !?" Eine große weibliche Elfe kam die Treppe in die Kajüte hinunter. Auch sie trug die Uniform der Stadtwachen und schaute erstaunt auf diese komische Szene mit dem zappelnden Gnom. Sambi lockerte den Griff an ihren Dolchen ein wenig und versuchte vorsichtig durch den Spalt des Deckels mehr zu erspähen. "Das ist ein Dieb dieser Kleine Wicht hier". "Bin ich gar nicht du hast mich entführt und gekidnappt". "Ach ihr Gnome seid alles nur Diebe und heimatlose Bettler". "Selbst wenn er ein Dieb wäre Herr Hauptmann, kann man ihn doch nicht einfach so fesseln und in eine Kiste Sperren". "Die Piraten werden einiges für ihren neuen Rudersklaven zahlen oder was meinst du wo dein Lohn her kommt!" "Ihr wollt ihm den Piraten als Rudersklaven verkaufen?" "Oder zum reinigen der Bilsch und den Latrinen" lachte der Hauptmann der Elfin entgegen. Ah, das war also sein Plan dachte Sambi. Ich wusste sofort das bei dem was nicht stimmt. So wie der sich da benommen hat die ganze Zeit. Aber warte du Lulatsch, heute hast du dich mit den Falschen angelegt.
"ZAMIS, jetzt!"" ein lauter Schrei aus dem Nichts ließ die Wache und ihren Hauptmann augenblicklich zusammen fahren. Ein Schatten huschte blitzartig unter dem geöffneten Deckel einer eisenbeschlagenen Kiste hervor. Der eben noch hilflos zappelnde Gnom mache eine geschickte Drehung und saß nun auf dem ausgestreckten Arm des Hauptmanns der Wache. Seine Fesseln die er um seine Hände hatten waren nun um die Hand des Hauptmanns gewickelt während sein rechter Fuß dessen Kinn traf. Ein weiterer Fußtritt von Sambi in seine Kniekehlen von etwas weiter unten ließ ihn zu Boden sacken. Sambi ergriff das lose Seilende und wand es um einen Fußknöchel des Hauptmanns und zog blitzschnell einen Knoten fest zu. Das sollte den erst mal am aufstehen hindern dachte sie. Die Elfe stand mit weit geöffnetem Mund immer noch Regungs - und Fassungslos auf der letzten Stufe der Treppe als Zamis durch ihre Beine sprang. Er hielt sich kurz an einer Stufe fest und trat dann, ganz im Stile eines bockenden Esels, nach hinten aus und traf ihr durchaus üppiges Hinterteil, was Sambi später immer besonders betonte. Sambi rollte der Elfin entgegen die, völlig aus dem Gleichgewicht und der Fassung gebracht, in die Kajüte stolperte und nun mit einem lauten Krachen auf ihren Hauptmann fiel. Ein kurzer Blick zurück ließ Sambi laut auflachen als sie die wie auf einem Haufen zusammen gewürfelten Stadtwachen sah, die verzweifelt versuchten sich zu entknoten und zu befreien.
"Sucht euch das nächste mal besser Dümmere aus so Menschen oder Elfen. Die kommen auch besser an die Ruder an." lachte Sambi laut und sprang wieder über die Rehling auf den Steg ihrem Gefährten hinterher. "Das war ja mal wieder schlau von dir Zamis." "Wieso ist doch alles gut gelaufen". "Gut gelaufen ja ... Wir sollten lieber laufen bevor ... zu spät die sind schon wieder frei und scheinen recht sauer zu sein" rief Sambi ihrem Gefährten zu als sie sich umsah.
"Hierher Zamis, komm hier her ... schnell ..." Mit diesen Worten zog Sambi ihren Gefährten unter eine der am Pier stehenden Basukas. "Hier kommen die nie drunter dazu sind die zu ..." "Groß?" "Nein ... Dick" lautes Gelächter ging dem Gefluche der Wachen voraus. "Kommt da sofort drunter her sonst ..." "Sonst was du Lulatsch" Sambi lachte noch lauter. "Sonst holst du deinen großen Bruder?" Sambi und Zamis liefen fast die Tränen war doch der Hauptmann der Wache mit seinem hochroten Kopf schon zu groß um an die Beiden heran zu kommen. "Wartet nur ihr Strauchdiebe wartet nur." "Ja Danke Herr Hauptmann wir machen es uns grad bequem". Es passierte erst mal eine gute viertel Stunde wenig. Die beiden Stadtwachen gingen im Halbkreis ihre Wachrunde um die riesige Basuka. Was blieb ihnen auch da sie vergeblich versucht hatten diese auch nur einen Millimeter zu bewegen. Kein Wunder dachte Sambi, war die Achse auf der sie und ihr Gefährte Zamis es sich gemütlich gemacht hatten doch allein schon so dick wie manch Firstbalken einer dreistöckigen Scheune. Zumindest wie der auf dem sie die letzten Wochen nächtigten. "Gemütlich hier oder Sambi?" "Ja bis auf die Nachbarn die sind etwas unhöflich finde ich"
"Hiho" rief ein Zwerg. "Ha. Das wird ja auch Zeit das Du kommst!" Eine sehr nette Begrüßung ist das aber passt zu ihm dachte Sambi. "Entschuldigt Herr Kawarogal, Sire. Eure Nachricht erreichte mich in den Feuerlanden und schneller fliegen die Windreiter nun einmal nicht." "Hauptmann, ich bin dein Hauptmann! Hast du das vergessen! Und dumme Ausreden ziehen bei mir nicht! Merk dir das du Zwerg!" "Er scheint schlechte Laune zu haben, meinst du nicht auch Zamis", der nickte. "Ziemlich..." "Los Zwerg hol mir diese beiden Wichte da unten raus!" "Meinst du wirklich das das so eine gute Idee ist" fragte die Elfe. "Du sei ruhig! Wer ist hier der Hauptmann? Du oder ich? Und wer ist hier fürs Denken zuständig, der Rekrut?!?" "Nein Herr Hauptmann, ihr habt ja recht" sagte die Elfe recht kleinlaut. "Das ist zu eng für mich" sagte der Zwerg. "Dann trink weniger Bier und ess weniger Schwein! Wie dumm bist du denn Zwerg! Schick den Wolf da runter! Der wird sie schon rausscheuchen! Oder er frißt sie was mir eben so recht wäre!" schrie der Hauptmann den Zwergen an. "Langweilst du dich auch Zamis?" Sambi zog geschickt ihr Kürschnermesser aus einer Tasche ihrer unter dem Hemd verborgenen Lederrüstung hervor und begann ihre Fingernägel zu reinigen. "Der will da nicht drunter..." "Dummer Köter! Dann lass dir was einfallen Zwerg! Und komm mir nicht wieder mit irgendwelchen dummen Ausreden!" "Aye, Hauptmann, Sire" sagte der Zwerg eilig und pfiff seinem tierischen Begleiter zu sich. "Der Schreihals hat versucht das arme Tier zu treten. Hast du das gesehen." "Ja schrecklich Zamis, sowas kann man doch nicht machen, das verdirbt doch die Qualität des Leders erheblich..."
"Das nennt du nichts! Lächerlich haben sie uns gemacht! Hast du das vergessen Rekrutin?" "Euch, ihr meintet euch" lachte Sambi. "Dir kleines Miststück wird das Lachen noch vergehen! Wenn ich dich erwische ziehe ich dir die Haut ab!" "Aber Herr Hauptmann, wir sind dazu da die Gesetze des Königs ..." "Du sei leise dumme Elfe! Wer ist hier wichtiger der Hauptmann oder der König?" "Ähm..." die Elfin überlegte kurz ob und was sie auf diese Frage antworten sollte aber zu ihrem Glück tauchte just in diesem Moment der Zwerg wieder auf. In seiner Begleitung hatte er diesmal eine recht große Spinne und der Hauptmann fuhr die arme Elfin an "Siehst du endlich einer der mitdenkt!" Sambi und Zamis ließen sich auf den Boden fallen. "Nun habt ihr wohl Angst ihr Wichte was!?! Ich sagte doch das ich euch da unter raus bekomme! Los Zwerg! Schick sie drunter!" Der Zwerg nutze die Fähigkeit die er als Jäger hatte, sich tierische Begleiter zu suchen und diese unter seinen Einfluss zu bringen und tat wie ihm befohlen wurde. Die Spinne huschte unter die Basuka direkt auf die beiden Gnome zu. Diese erwarteten sie schon mit gezückten Waffen und wichen um bessere Deckung zu haben unter der Achse der Basuka zurück. "Spring du zuerst ..." sagte Sambi und deutete auf die Kaimauer. "Kommt gar nicht in Frage. Schließlich bin ich der Mann hier" erwiderte Zamis wie von Sambi erwartet.
Mit einem knackenden Geräusch ihrer Glieder blieb die Spinne unter der ersten Achse und noch vor der Mitte der Basuka stecken. Sie kam weder vor noch zurück und unseren beiden Gnomen blieb ein kühles Bad im Hafenbecken grad noch erspart. "Was machst du für einen Mist! Dummes Gliedertier das! Mach was du Zwerg! Wo zu bist du denn überhaupt fähig! Oder bist du etwa so dumm wie dick?" "Ich könnte sie einspinnen lassen" sagte der Zwerg kleinlaut. "Ja spinnen ist gut" schallte es unter der Basuka hervor "das tun hier so einige. Oder Herr Hauptmann?" "Sei leise du kleine Kröte! Und du Zwerg, mach endlich!" Die Spinne konnte sich nur mühsam und unter Hilfe des Zwerges, der an einem ihrer Beine zog, wieder etwas befreien. Sie drehte sich um und fing an ein dichtes Netz vor und um die Achse zu spinnen. Nun müssen wir doch noch springen dachte Sambi als Zamis seinen Zunder und den Feuerstein hervor holte. "Willst du uns jetzt ein Abschiedsmahl kochen Zamis?" "Ja, siehst du kleine Kröte dein Freund hat den Ernst der Lage erkannt! Kommt besser raus dann passiert euch nichts!" Sambi hatte längst verstanden was Zamis vor hatte und kramte alles was sich an brennbaren Abfällen der vergangenen Jahre hier unter angesammelt hatte zusammen. Kaum traf der erste Funke auf den Haufen brannte er fröhlich und auch das Netz fing sofort Feuer und brannte sehr schnell lichterloh. Das man eine Spinne die am Hinterteil brennt so schnell hat weglaufen sehen wie nie zuvor und je wieder ist nicht bestätigt, wurde aber von Sambi später immer wieder beim erzählen dieser Geschichte besonders betont. Der Zwerg jedenfalls rannte so schnell er konnte hinter seinem Tier her und versuchte es wieder einzufangen. Die Elfin fing an hysterisch "Feuer, Feuer" zu rufen und wild gestikulierend und völlig konfus über den Hafenvorplatz hin und her zu laufen.
"Ihr kleinen Kröten! Na wartet wenn ich euch erwische!" waren nur einiges was der Hauptmann neben vielen deftigen Flüchen und einigen unsinnigen Befehlen brüllte. "Zamis schau mal das Sicherungsseil brennt grad durch. Ist es nicht Das das den Bolzen sichert?" "Ja und dieser eiserne Splint hier scheint den Spannmechanismus zu sichern der den wohl auslöst, glaub ich ..." "Was du immer glaubst ..." mit diesen Worten zog Sambi an eben diesem. Der Bolzen sauste augenblicklich in Richtung des Hafenbeckens und zog das brennende Seil hinter sich her. "Ich weiß es Zamis." "Ja jetzt! Wie oft habe ich dir schon gesagt das du nicht immer alles ausprobieren sollst. Du musst nicht immer auf jeden roten Knopf drücken den du findest. Du weißt was dann immer passiert. Du hattest es mir versprochen ..." "Ja Zamis ich weiß, aber das hier war doch ..." "Mein Schiff! Schaut mein Schiff!" "... eine ganz andere ..." "Der Bolzen hat die Segel getroffen und in Brand gesetzt! Tut was!" "... Sache ..." "Löschen! Löscht mein Schiff! Alle Mann zum Schiff!" "... findest du nicht?" "Vergiss die Basuka! Wer ist hier der Hauptmann! Zum Schiff sagte ich!" "Und es war auch kein roter Knopf ... " "Beeilung alle Mann das Schiff löschen!" "... sondern ein Eisensplint." mit diesen Worten schlenderte Sambi gemütlich durch das allgemeine Durcheinander das hier grad tobte. Gefolgt von ihrem Gefährten Zamis der zeterte "Ein Bolzen ist kein roter Knopf ... dädädädää. Aber es ist trotzdem das Selbe". "Nein. Ist es ja auch nicht. Ein Knopf ist etwas das man drückt und ein Sicherheitssplint was an dem man zieht. Und außerdem war der aus Eisen und ..."
"Ja ja ... ich weiß ... nicht rot ..."
"WER LACHT HIER!?! Wehe irgendwer erzählt was hier passiert ist! Denkt dran wer hier der Hauptmann ist! Sonst ergeht es euch schlecht!" "Aber was sollen wir in den Bericht schreiben Sire?" "Den schreibe ich selber!" "Ich habe es euch gleich gesagt das es eine dumme Idee ist" sagte die Elfe etwas schnippisch. " Ruhe da! Und wehe euch ich höre da ein Wort des Widerspruchs! Das war ein Unfall ist das klar! Und wenn wer fragt wie das passieren konnte sagt ihr es war ein Blitz!" "Aber Herr Hauptmann wir haben strahlend blauen Himmel" "DU weisst es wohl mal wieder besser was!?! Halte jetzt ja deinen Mund! Sonst kannst du das hier alles allein sauber machen Elfe!" "Der König ist es ..." "Was sagst du da!?!" "Ach nichts Herr Hauptmann." "Das will ich auch gemeint haben!"
"Der Fisch ist sicher verbrannt und ich bin Müde. Komm Zamis im Zwergendistrikt soll es ein hervorragendes Gasthaus geben und das beste Essen der Stadt." "Aber das können wir uns wohl kaum leisten meine Liebste. Auch wenn ich gut ein üppiges Mahl vertragen könnte" "Ja mit einem edlen Wein dazu und anschließend ein frisch bezogenes Federbett mit dicken weichen Kissen. Die haben da unten sicher noch etwas länger zu tun denke ich." sagte Sambi und schaute die Treppe hinunter auf das Durcheinander. "Aber dafür langen die paar Silbermünzen die wir haben sicher nicht." Sambi grinste Zamis an und holte ein paar Goldmünzen hervor. "Wo hast du die her?" "Gewechselt, die habe ich gewechselt..." "Gewechselt? Ich verstehe, von einem Beutel in den anderen stimmts?." "Ja Zamis, in meinen." Zamis und Sambi lachen kurz laut. "Lass mich nur machen sage ich dir doch immer oder?"
- Fortsetzung folgt oder vorab jeden Montag in - Der BOTE - http://www.der-bote.eu/
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