V
Vetaro
Guest
Ich habe letztens mal meine Kamera auf den Schulweg mitgenommen. Dabei sind folgende Ergebnisse rausgekommen.
Über Japanisch und Japan hab ich ja schon eine Menge erzählt. Diesmal: meine Lehrerin.
Sie kommt natürlich selber von drüben und hatte zuerst zuhause englischsprachige erwachsene Schüler, Businessmen und dergleichen, unterrichtet.
Als sie nach Deutschland kam, leitete sie zuerst einen Japanisch-Kurs an der Uni, bis sie dann - ich bin mir nicht sicher ob das eine Beförderung oder Abstufung war - an eines der Gymnasien in der Stadt kam, weshalb sie jetzt dort reguläre und eine Klasse, die aus Schülern aus ganz Duisburg zusammengewürfelt ist und mich beinhaltet, lehrt.
Die ersten Wochen ist es schockierend, Frau Kaoru zuzuhören - jedes "u" spricht sie wie "ü", um nur ein Beispiel zu nennen, und sie macht simple, unauffällige Syntaxfehler - aber man gewinnt schnell Spaß daran. Es ist ähnlich wie mit Schweizern.
Vor der Schule, zu der ich zwei mal die Woche zu diesem Unterricht gehen muss, ist der Kantpark. Er muss wohl irgendwann vor 20 Jahren mal schön gemacht worden sein. Mittlerweile allerdings ist er ironischreweise eher einer der unschönen Orte der Stadt.
Wobei man dazu sagen muss dass es auch echt nicht die beste Idee war, den Park direkt an eine der Hauptstraßen die um die Innenstadt führen, grenzen zu lassen.
Jedenfalls treffen sich am anderen Ende des Parkes, nur ein paar Meter von der Mauer entfernt, hinter der die Schule liegt, jeden Nachmittag einige ältere Herren, um Boccia zu spielen. Eigentlich sehe ich sie jeden Montag und Mittwoch, wie sie da stehen, Kugeln stoßen und diskutieren, wer denn jetzt näher dran ist.
(Übrigens steht an dem Feld ein Schild mit Aufschrift "Bocciaspielen erlaubt". Ich stelle mir vor, wie dieses Schild wohl nachträglich hingesetzt worden sein muss, nachdem Leute sich gewundert haben, wofür die komische Bahn gedacht ist, die dort hingesetzt wurde. Oder vielleicht gab es einen Streit, weil jemand sich über die Bocciaspieler beschwerte.)
Und irgendwie finde ich das klasse. Über einige Ecken habe ich erfahren, dass es sich bei den Herren um Jugoslawen handelt. Sie treffen sich und.. machen was. Und sie meinen das bitter ernst.
Eines Tages kam ich mal bei ihnen vorbei nachdem es stark geregnet hatte. Sie nahmen die über eine Stunde dauernde aufgabe an und waren dabei, mit kehrbesen, schaufeln und Eimern das Wasser da raus zu kippen. Zwar genau auf den schleichweg den ich immer nehme, aber das ja eine nebensache.
Jedenfalls finde ich es super, mal so eine feste Größe zu haben. Man kann sich so wunderbar auf die Herren verlassen, und sie sind immer da.
Na klar, bis auf dieses mal. Es hatte am Morgen schneeregen gegeben. Das Wasser im Bocciafeld stand 5 cm tief. Da hatten wohl selbst die Herren keinen Bock mehr.
Auf dem Heimweg habe ich dann übrigens noch im Bus Barrack Obama gesehen. Auch ihn möchte ich euch nicht vorenthalten.
Zum Vergleich
Über Japanisch und Japan hab ich ja schon eine Menge erzählt. Diesmal: meine Lehrerin.
Sie kommt natürlich selber von drüben und hatte zuerst zuhause englischsprachige erwachsene Schüler, Businessmen und dergleichen, unterrichtet.
Als sie nach Deutschland kam, leitete sie zuerst einen Japanisch-Kurs an der Uni, bis sie dann - ich bin mir nicht sicher ob das eine Beförderung oder Abstufung war - an eines der Gymnasien in der Stadt kam, weshalb sie jetzt dort reguläre und eine Klasse, die aus Schülern aus ganz Duisburg zusammengewürfelt ist und mich beinhaltet, lehrt.
Die ersten Wochen ist es schockierend, Frau Kaoru zuzuhören - jedes "u" spricht sie wie "ü", um nur ein Beispiel zu nennen, und sie macht simple, unauffällige Syntaxfehler - aber man gewinnt schnell Spaß daran. Es ist ähnlich wie mit Schweizern.
Vor der Schule, zu der ich zwei mal die Woche zu diesem Unterricht gehen muss, ist der Kantpark. Er muss wohl irgendwann vor 20 Jahren mal schön gemacht worden sein. Mittlerweile allerdings ist er ironischreweise eher einer der unschönen Orte der Stadt.
Wobei man dazu sagen muss dass es auch echt nicht die beste Idee war, den Park direkt an eine der Hauptstraßen die um die Innenstadt führen, grenzen zu lassen.
Jedenfalls treffen sich am anderen Ende des Parkes, nur ein paar Meter von der Mauer entfernt, hinter der die Schule liegt, jeden Nachmittag einige ältere Herren, um Boccia zu spielen. Eigentlich sehe ich sie jeden Montag und Mittwoch, wie sie da stehen, Kugeln stoßen und diskutieren, wer denn jetzt näher dran ist.
(Übrigens steht an dem Feld ein Schild mit Aufschrift "Bocciaspielen erlaubt". Ich stelle mir vor, wie dieses Schild wohl nachträglich hingesetzt worden sein muss, nachdem Leute sich gewundert haben, wofür die komische Bahn gedacht ist, die dort hingesetzt wurde. Oder vielleicht gab es einen Streit, weil jemand sich über die Bocciaspieler beschwerte.)
Und irgendwie finde ich das klasse. Über einige Ecken habe ich erfahren, dass es sich bei den Herren um Jugoslawen handelt. Sie treffen sich und.. machen was. Und sie meinen das bitter ernst.
Eines Tages kam ich mal bei ihnen vorbei nachdem es stark geregnet hatte. Sie nahmen die über eine Stunde dauernde aufgabe an und waren dabei, mit kehrbesen, schaufeln und Eimern das Wasser da raus zu kippen. Zwar genau auf den schleichweg den ich immer nehme, aber das ja eine nebensache.
Jedenfalls finde ich es super, mal so eine feste Größe zu haben. Man kann sich so wunderbar auf die Herren verlassen, und sie sind immer da.
Na klar, bis auf dieses mal. Es hatte am Morgen schneeregen gegeben. Das Wasser im Bocciafeld stand 5 cm tief. Da hatten wohl selbst die Herren keinen Bock mehr.
Auf dem Heimweg habe ich dann übrigens noch im Bus Barrack Obama gesehen. Auch ihn möchte ich euch nicht vorenthalten.
Zum Vergleich