Uktawa
Dungeon-Boss
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Hallo zusammen,
da dieses Forum ja nach meiner Einschätzung zu 99,9 % von Freunden der MMO`s genutz wird, dachte ich mir ich mach mal einen Thread auf mit einem Thema das mir als langjähriger Spieler doch am Herzen liegt. Und zwar die generelle Entwicklung der MMO`s im Bezug auf ihre Zahlungssysteme und die damit entstehenden Probleme.
Ich muss dazu sagen das ich seit frühster Jugend PC Spiele zocke (seit über 20 Jahren) und natürlich mit der Entdeckung des Internets und den damit verbunden Spielmöglichkeiten begeisterter Online-Spieler wurde. Mein erstes MMO war damals das gute alte D4O (Die 4te Offenbahrung/The 4 Comming) aus dem Hause Gamigo. Das Spiel gibt es heute sogar noch was ein Zeichen für seine Qualität ist (sicher nicht mehr an heutigen Games messbar). Ich spielte damals mit Reallife Freunden zusammen (Internetcafe) und uns packte alle die "Onlinesucht".
Damals gab es nur wenige Spiele auf dem Markt und alle waren durchweg Spiele mit Abo Modellen (P2P). Die Userzahlen hielten sich damals noch in überschaubaren Rahmen und wenn ein Spiel mehr als 150.000 aktive Accounts hatte, war das schon eine enorme Leistung. Es reichte scheinbar um die Spiele und die damit verbundene Technik, Wartung ect am laufen zu halten.
Zur damaligen Zeit war man als Spieler noch im "Kreise der Gleichgesinnten" und man tat zusammen das weswegen man da war: Spielen und gemeinsam Spass haben. Ernste Anfeindungen wie sie heute in vielen Spielen stattfindet hab ich damals nie erlebt. Man war eben noch ne echte Gemeinschaft und der Zusammenhalt war enorm. Aber darum soll es im Moment eigendlich nicht gehen.
Worum es geht sind die aktuellen Entwicklungen was das Payment angeht. Ich betrachte mit Sorge ( und nicht nur ich) die Entwicklung die immer mehr in Richtung "Free 2 Play" tendiert. Itemshops sind auf dem Vormarsch und lösen die alten Pay 2 Play Abomodelle ab. Sogar Spielgrössen (bestes Beispiel HDRO) unterwerfen sich scheinbar nach und nach dem Trend und wechseln von P2P auf F2P. Und da fängt mein Spielerherz an zu bluten. Warum? Nun das ist leicht erklärt.
Ich weiß aus Erfahrung das Spieler die alle den selben Obolus im Monat für ihr gemeinsames Hobby (Spiel XYZ) entrichten ein viel engeres "Wir-Gefühl" entwickeln als Spieler die ihre "Leistung" im Spiel durch Items aus den Itemshops verbessern. Itemshops spalten die Spielergemeinschaft und sorgen letzendlich auch für verstecktes und unbewusstes Mobbing und sozialen Druck. Es gibt jene Spieler denen es egal ist wieviel Geld sie in ihren Char stopfen (was leicht zur Kostenfalle wird) und Monat für Monat viel Geld (zur Freude der Betreiber) im Shop lassen. Dann gibt es jene die sich versuchen aktiv aus den Shops raus zu halten und die eisern durch kommen wollen ohne einen Cent aus zu geben. Und dann haben wir noch die Spieler die hier und da mal was kaufen, aber sich selber bewusst ein niedriges Limit setzen und sich auch drann halten. Man sieht also es entsteht allein durch den Itemshop schon eine Mehrklassen-Gesellschaft im Spiel. Das natürlich der Druck auf finanziell schwache Spieler wächst kann sich jeder an drei Fingern abzählen. Auch entsteht immer weniger das "Wir-Gefühl" weil eben eine Gesellschaft im Spiel selber entsteht die der im realen Leben gleicht. Hast Du nix, bist du niemand. Hast viel biste wer. Das kennen wir ja aus dem realen Leben zu gut.
"Wo ist da dein Problem" werden einige jetzt sicher fragen. Nun, das Problem liegt im Grunde im Spiel selber begraben. Ursprünglich wurden MMO`s entwickelt um Fans eines Genres eine Art Plattform bereit zu stellen unter der alle unter den selben Vorrausetzungen, zusammen dem nachgehen können woran sie Spass haben. Ähnlich wie einem Verein wo man eintritt und dann Monat für Monat seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt. Damals stand der Gedanke des zusammen spielens, des zusammen Spass habens im Vordergrund und die Abogebühren waren in aller erster Linie dazu da um das alles am laufen zu halten.Vieleicht lag es zum grossem Teil daran das selbst die Macher dieser Spiele selber gerne und viel zockten und der Komerz einen anderen Stellenwert hatte als er es heute hat. Mitlerweile ist aber aus dem MMO Markt ein dicke Kuh geworden die jeder melken will. Und das scheint über sogenannte F2P Titel am besten zu klappen. Kein Wunder denn auf den ersten Blick scheinen diese ja erstmal kostenlos zu sein. Das sie das aber nicht wirklich sind und sich zu horenden Geldfressern entwickeln können, merken viele erst in einem Stadium wo sie schon "emotional" an ihren Char und das Spiel gebunden sind. Das machen sich die Betreiber natürlich schlauer Weise zu nutze. Aus der Sicht eines Unternehmens ist das F2P Model extrem effizient und garantiert eigendlich Erfolg. Das setz natürlich vorraus das das Spiel auch eine gewisse Qualität hat. Nicht umsonst kommen beinahe wöchentlich neue F2P Titel auf den Markt. Jeder will was abhaben vom Kuchen.
Ich sehe mit Bedenken in die Zukunft des MMO Marktes und muss feststellen das mir persönlich auf Grund dieser F2P Entwicklung der Spass am eigendlich Spielen immer mehr verlohren geht. Warum, nun wenn ich mich in ein Spiel einlogge will ich zusammen mit anderen Spielen spielen, aber unter der Vorraussetzung das alle mit dem selben "Fundament" los legen. Denn nur so macht es auch Spass sich im Spiel zu messen, gemeinsam Erfolge zu erarbeiten oder etwas auf zu bauen (Gilden ect). Für mich sind da Spiele mit Itemshop genau das was mich anwiedert. Hier ist der, mit der dicksten Brieftasche schnell im Vorteil. Was auch oft auf sein soziales Verhalten im Spiel abfärbt. So ist es leider oft so das genau jene die sich viel im Shop kaufen , das auch pralerisch zeigen und anderen gegenüber meist unsozial oder gar beleidigend verhalten. Unter dem Motto "kommt und seht was ich mir leisten kann und ihr nicht". Eben wie im wahrem Leben. Aber halt....moment mal...spielen wir eigendlich nicht alle um eben mal vom wahrem Leben ab zu schalten und in eine Fantasiefigur zu schlüpfen?! So aber machen wir doch im Spiel quasi nur da weiter wo wir im RL aufgehört haben.
Ich habe eben die Auffassung das ein MMO in aller erster Linie dazu da sein sollte um Fans eines Genres zusammen zu führen. Um zu ermöglichen das sie gemeinsam sich in einer virtuellen Welt tummeln können in der jeder unter den gleichen Vorraussetzungen anfängt. Eine gute Community kann meiner Meinung nach nur dann entstehen wenn letzlich alle die neu dazu kommen dort anfangen wo alle einmal angefangen haben und sich im Spiel dann das "erarbeiten" was sich jeder erarbeiten kann. Items aus dem Shop sind für mich dann wir externe Eingriffe die ich an anderer Stelle warscheinlich sogar als "legal finanziertes cheaten" bezeichnen würde. Also etwas das im Grunde völlig contraproduktiv ist was das Thema Gemeinschaft und Zusammenhalt angeht.
Vieleicht liegt meine Sicht der Dinge daran das ich mitlerweile 34 Jahre alt bin und aus einer Spielergeneration stamme die bei den "ersten Stunden" dabei war. Damals war eben alles anders schon allein weil wenig nach aussen Drang (Medien ect) und man somit in einem kleinerem Kreise zu Hause war als es heute ist. Die MMO Welt war damals eine völlig andere. Die unter euch die mein Alter oder höher haben werden verstehen und wissen was ich meine. Viele von Euch sind sicherlich deutlich jünger und spielen erst 1-2 Jahre oder 3 im Netz MMO`s. Kennen also die "Welt von früher" nicht wirklich. Aber dennoch müsst ja auch ihr ne Meinung zum Thema P2P VS F2P haben.
Also, wie seht ihr das? Macht ihr Euch angesichts der Entwicklung Sorgen? Seit ihr evtl. sogar Fans von F2P Spielen und nutz rege die Itemshops?
Eure Meinung interessiert mich.
Also...lassen wir die Diskusion mal anlaufen. Aber bitte denkt drann: Der Ton macht die Musik und Mißtöne will keiner hören.
Uktawa
da dieses Forum ja nach meiner Einschätzung zu 99,9 % von Freunden der MMO`s genutz wird, dachte ich mir ich mach mal einen Thread auf mit einem Thema das mir als langjähriger Spieler doch am Herzen liegt. Und zwar die generelle Entwicklung der MMO`s im Bezug auf ihre Zahlungssysteme und die damit entstehenden Probleme.
Ich muss dazu sagen das ich seit frühster Jugend PC Spiele zocke (seit über 20 Jahren) und natürlich mit der Entdeckung des Internets und den damit verbunden Spielmöglichkeiten begeisterter Online-Spieler wurde. Mein erstes MMO war damals das gute alte D4O (Die 4te Offenbahrung/The 4 Comming) aus dem Hause Gamigo. Das Spiel gibt es heute sogar noch was ein Zeichen für seine Qualität ist (sicher nicht mehr an heutigen Games messbar). Ich spielte damals mit Reallife Freunden zusammen (Internetcafe) und uns packte alle die "Onlinesucht".
Damals gab es nur wenige Spiele auf dem Markt und alle waren durchweg Spiele mit Abo Modellen (P2P). Die Userzahlen hielten sich damals noch in überschaubaren Rahmen und wenn ein Spiel mehr als 150.000 aktive Accounts hatte, war das schon eine enorme Leistung. Es reichte scheinbar um die Spiele und die damit verbundene Technik, Wartung ect am laufen zu halten.
Zur damaligen Zeit war man als Spieler noch im "Kreise der Gleichgesinnten" und man tat zusammen das weswegen man da war: Spielen und gemeinsam Spass haben. Ernste Anfeindungen wie sie heute in vielen Spielen stattfindet hab ich damals nie erlebt. Man war eben noch ne echte Gemeinschaft und der Zusammenhalt war enorm. Aber darum soll es im Moment eigendlich nicht gehen.
Worum es geht sind die aktuellen Entwicklungen was das Payment angeht. Ich betrachte mit Sorge ( und nicht nur ich) die Entwicklung die immer mehr in Richtung "Free 2 Play" tendiert. Itemshops sind auf dem Vormarsch und lösen die alten Pay 2 Play Abomodelle ab. Sogar Spielgrössen (bestes Beispiel HDRO) unterwerfen sich scheinbar nach und nach dem Trend und wechseln von P2P auf F2P. Und da fängt mein Spielerherz an zu bluten. Warum? Nun das ist leicht erklärt.
Ich weiß aus Erfahrung das Spieler die alle den selben Obolus im Monat für ihr gemeinsames Hobby (Spiel XYZ) entrichten ein viel engeres "Wir-Gefühl" entwickeln als Spieler die ihre "Leistung" im Spiel durch Items aus den Itemshops verbessern. Itemshops spalten die Spielergemeinschaft und sorgen letzendlich auch für verstecktes und unbewusstes Mobbing und sozialen Druck. Es gibt jene Spieler denen es egal ist wieviel Geld sie in ihren Char stopfen (was leicht zur Kostenfalle wird) und Monat für Monat viel Geld (zur Freude der Betreiber) im Shop lassen. Dann gibt es jene die sich versuchen aktiv aus den Shops raus zu halten und die eisern durch kommen wollen ohne einen Cent aus zu geben. Und dann haben wir noch die Spieler die hier und da mal was kaufen, aber sich selber bewusst ein niedriges Limit setzen und sich auch drann halten. Man sieht also es entsteht allein durch den Itemshop schon eine Mehrklassen-Gesellschaft im Spiel. Das natürlich der Druck auf finanziell schwache Spieler wächst kann sich jeder an drei Fingern abzählen. Auch entsteht immer weniger das "Wir-Gefühl" weil eben eine Gesellschaft im Spiel selber entsteht die der im realen Leben gleicht. Hast Du nix, bist du niemand. Hast viel biste wer. Das kennen wir ja aus dem realen Leben zu gut.
"Wo ist da dein Problem" werden einige jetzt sicher fragen. Nun, das Problem liegt im Grunde im Spiel selber begraben. Ursprünglich wurden MMO`s entwickelt um Fans eines Genres eine Art Plattform bereit zu stellen unter der alle unter den selben Vorrausetzungen, zusammen dem nachgehen können woran sie Spass haben. Ähnlich wie einem Verein wo man eintritt und dann Monat für Monat seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt. Damals stand der Gedanke des zusammen spielens, des zusammen Spass habens im Vordergrund und die Abogebühren waren in aller erster Linie dazu da um das alles am laufen zu halten.Vieleicht lag es zum grossem Teil daran das selbst die Macher dieser Spiele selber gerne und viel zockten und der Komerz einen anderen Stellenwert hatte als er es heute hat. Mitlerweile ist aber aus dem MMO Markt ein dicke Kuh geworden die jeder melken will. Und das scheint über sogenannte F2P Titel am besten zu klappen. Kein Wunder denn auf den ersten Blick scheinen diese ja erstmal kostenlos zu sein. Das sie das aber nicht wirklich sind und sich zu horenden Geldfressern entwickeln können, merken viele erst in einem Stadium wo sie schon "emotional" an ihren Char und das Spiel gebunden sind. Das machen sich die Betreiber natürlich schlauer Weise zu nutze. Aus der Sicht eines Unternehmens ist das F2P Model extrem effizient und garantiert eigendlich Erfolg. Das setz natürlich vorraus das das Spiel auch eine gewisse Qualität hat. Nicht umsonst kommen beinahe wöchentlich neue F2P Titel auf den Markt. Jeder will was abhaben vom Kuchen.
Ich sehe mit Bedenken in die Zukunft des MMO Marktes und muss feststellen das mir persönlich auf Grund dieser F2P Entwicklung der Spass am eigendlich Spielen immer mehr verlohren geht. Warum, nun wenn ich mich in ein Spiel einlogge will ich zusammen mit anderen Spielen spielen, aber unter der Vorraussetzung das alle mit dem selben "Fundament" los legen. Denn nur so macht es auch Spass sich im Spiel zu messen, gemeinsam Erfolge zu erarbeiten oder etwas auf zu bauen (Gilden ect). Für mich sind da Spiele mit Itemshop genau das was mich anwiedert. Hier ist der, mit der dicksten Brieftasche schnell im Vorteil. Was auch oft auf sein soziales Verhalten im Spiel abfärbt. So ist es leider oft so das genau jene die sich viel im Shop kaufen , das auch pralerisch zeigen und anderen gegenüber meist unsozial oder gar beleidigend verhalten. Unter dem Motto "kommt und seht was ich mir leisten kann und ihr nicht". Eben wie im wahrem Leben. Aber halt....moment mal...spielen wir eigendlich nicht alle um eben mal vom wahrem Leben ab zu schalten und in eine Fantasiefigur zu schlüpfen?! So aber machen wir doch im Spiel quasi nur da weiter wo wir im RL aufgehört haben.
Ich habe eben die Auffassung das ein MMO in aller erster Linie dazu da sein sollte um Fans eines Genres zusammen zu führen. Um zu ermöglichen das sie gemeinsam sich in einer virtuellen Welt tummeln können in der jeder unter den gleichen Vorraussetzungen anfängt. Eine gute Community kann meiner Meinung nach nur dann entstehen wenn letzlich alle die neu dazu kommen dort anfangen wo alle einmal angefangen haben und sich im Spiel dann das "erarbeiten" was sich jeder erarbeiten kann. Items aus dem Shop sind für mich dann wir externe Eingriffe die ich an anderer Stelle warscheinlich sogar als "legal finanziertes cheaten" bezeichnen würde. Also etwas das im Grunde völlig contraproduktiv ist was das Thema Gemeinschaft und Zusammenhalt angeht.
Vieleicht liegt meine Sicht der Dinge daran das ich mitlerweile 34 Jahre alt bin und aus einer Spielergeneration stamme die bei den "ersten Stunden" dabei war. Damals war eben alles anders schon allein weil wenig nach aussen Drang (Medien ect) und man somit in einem kleinerem Kreise zu Hause war als es heute ist. Die MMO Welt war damals eine völlig andere. Die unter euch die mein Alter oder höher haben werden verstehen und wissen was ich meine. Viele von Euch sind sicherlich deutlich jünger und spielen erst 1-2 Jahre oder 3 im Netz MMO`s. Kennen also die "Welt von früher" nicht wirklich. Aber dennoch müsst ja auch ihr ne Meinung zum Thema P2P VS F2P haben.
Also, wie seht ihr das? Macht ihr Euch angesichts der Entwicklung Sorgen? Seit ihr evtl. sogar Fans von F2P Spielen und nutz rege die Itemshops?
Eure Meinung interessiert mich.
Also...lassen wir die Diskusion mal anlaufen. Aber bitte denkt drann: Der Ton macht die Musik und Mißtöne will keiner hören.
Uktawa