Ich bin sehr großer Fallout 1 + 2 Fan, und bin vom dritten Teil etwas enttäuscht. Ich fühle mich zu oft einfach an Oblivion erinnert. Die Grafik mag stimmig sein, aber ich war noch nie so ein großer Fan der Engine und das ändert sich auch mit Fallout 3 nicht. Einige Sounds habe ich in Oblivion auch schon mal gehört. Für die gezeigte Qualität kommt mir alles auch ziemlich Hardwarehungrig vor (Ich hab einen e8400 mit 2 GB ram und ner 8800gt, trotzdem brechen die Framerates mit ausgeschaltetem AA und AF ab und zu ein).
Zum Spiel:
Der Anfang ist super, ein so gutes Tutorial hat es lange nicht mehr gegeben. Bis zur ersten Siedlung, Megaton, spielt sich alles ganz gut. Dort geht die Hauptquest weiter und man bekommt die ersten kleineren Nebenquests. Auch der erste Begleiter schließt sich bei negativem Ruf an. Darüber kann ich leider nichts schreiben, da mein Ruf für ihn zu gut war. Mir hat es in Fallout 2 einen Heidenspaß bereitet, die Begleiter auszurüsten und mitzuleveln, bei der derzeitigen KI habe ich etwas Angst, dass der Begleiter nur Kanonenfutter ist. Es gibt glaub ich noch 3-4 weitere Personen, allerdings weiß ich nicht, wie viele man parallel haben kann (Auskunft willkommen).
Nach den ersten kleinen Quests hab ich mich etwas allein gelassen gefühlt. Die Hauptquest konnte ich nicht weitermachen, da ich mangels Austrüstung und Erfahrung regelmäßig über den Haufen geschossen wurde. Da half nur: Auf eigene Faust erkunden. Leider sind die allermeisten Ziele auf der Karte feindliche Siedlungen, was mit gekoppelter Munitionsknappheit auf Dauer anstrengend wird und mir etwas die Lust am Erforschen nahm. Nachdem man so mühsam ein paar Waffen und Rüstungen eingesammelt hat, kann man auch weitermachen.
Die Aufgaben an sich sind aber durchdacht und machen durchaus Spaß. Auch hat Bethesda viele Gimmicks eingebaut. Wenn man durch einen dunklen Kanal läuft, hinter einer Tür ein Kratzen hört, diese mit gezogener Waffe öffnet und dann von einem Wissenschaftler angesprungen wird, der auch noch behauptet, man solle ihn nicht so erschrecken, dann muss man schon mal lachen.
Weniger erfreulich ist aus meiner Sicht das Interface. Es ist zwar nicht mehr so chaotisch wie bei Oblivion, aber die Menüs sind trotzdem sehr verschachtelt und schlecht unterteilt (z.b. beim Verkauf beim NPC).
Zu den Fragen.
1. Bugs: Sind mir nur wenige aufgefallen. Eigentlich spinnen nur die Begleiter ab und zu rum, sind nach einer Reise nicht da oder kommen erst viel später an. Die KI der Gegner ist bis jetzt eher schlecht. Menschen versuchen sich wenigstens ab und zu zu verstecken, Tiere sind Kanonenfutter.
2. Der Erste Eindruck war durchaus positiv, aber mittlerweile kommt etwas Ernüchterung auf. Ich habe das Spiel noch nicht durch, aber das ist halt mein jetziger subjektiver (!) Eindruck
3. Die deutsche Version ist gekürzt, Abhilfe gibt es aber im Internet.
Fazit: Wenn man eine 1:1 Fortsetzung zu den Vorgängern sucht, wird man enttäuscht. Wer an Oblivion seinen Spaß hatte und auf Endzeitszenarien steht, wird auch hiermit seine Freude haben.
Pluspunkte:
+ Endzeitszenario stimmungsvoll umgesetzt
+ Passende Musik und gute Sprachausgabe
+ Einfallsreiche Quests
+ Schöne, aber nicht perfekte Grafik
+ Tutorial
+ Absolut frei begehbare Welt
Minuspunkte:
- Schlechte KI
- z.T. unausgewogener Schwierigkeitsgrad
- Keine Fortbewegungsmittel (nervt so lange, bis man alles erkundet hat. Dann kann man sich von Ort zu Ort teleportieren)
- Keine ausrüstbare Gruppe mehr
- kleinere Bugs
Ich würde dem Spiel atm so um die 82% geben. Falls sich das nach dem Durchspielen noch ändert, werd ich es hier reinschreiben