Wenn deiner Meinung nach jede Bewegung vorherbestimmt ist, warum gibt es dann die Entscheidungsfreiheit? o_O
Das passt doch absolut garnicht zusammen.
Vielleicht gibt es auch eine Art Paradoxon.
Das heißt einerseits sind gewisse Abläufe vorherbestimmt, anderseits hat man Einfluß auf sein Leben und kann gewisse Dinge steuern, weil man eine (Teil-) Bewußtheit hat.
Ich glaube aber nicht, dass wir die "Zufälle" und Schicksal (-sschläge) im Großen und Ganzen beeinflussen können. ^^
...
Ich glaube ebenfalls nicht an einen Puppenspieler, der uns in unserem Denken und Handeln beeinflussen oder gar lenken kann. ...
Hm...
Kann der"Puppenspieler" nicht die Stimme der Vernunft, des Gewissens oder der Intuition sein? ^^
Ich könnte mir auch noch das höhere Selbst vorstellen.
Das heißt es gibt innerlich einen Vorschlag, den wir folgen können, aber nicht müssen.
Ich habe schon erlebt das mein inneres eine Antwort mir gab, aber mein Ego einen anderen Weg gehen wollte und gemacht hat.
War meist nicht zu meinem Vorteil!
Deswegen gehe ich davon aus, dass wir die freie Wahl haben, aber auch die Folgen und Konsequenzen tragen müssen! ^^
Das grosse Problem hier sind doch wieder die Begrifflichkeiten. Der Begriff "Schicksal" bekommt doch erst durch den christlichen Glaube den Touch der goettlichen Vorbestimmung - eigentlich bezeichnet er "nur" eine Art hoehere Macht, die bestimmte Dinge im Leben eines Menschen beeinflusst und (im Gegensatz zur goettlichen Vorbestimmung) sehr wohl beeinfluss- und veraenderbar ist ("Er nahm sein Schicksal selbst in die Hand...").
Wem die Idee, dass da eine hoehere Macht im eigenen Leben rumfuscht trotzdem nicht passt, der mag den Begriff vielleicht durch Karma ersetzen. Das Konzept des Karma bedeutet im Grunde nur, dass jede Handlung Folgen (in diesem oder einem anderen Leben - ist ein hinduistisches Konzept) hat. Demnach ist man also fuer jede Fuegung des Karmas selbst verantwortlich.
Wem das dann noch immer zu mystisch ist, der nennt das eben Zufall.
Letztlich ist die Wahl des Begriffs eigentlich auch unwichtig - denn alle drei Begriffe beschreiben etwas, das ohne eigenes Zutun passiert, aber Auswirkungen auf das eigene Leben hat. Und wenn das so ist, dann macht es wenig Sinn die Ursache zu ergruenden, da man sie ja doch nicht beeinflussen kann (zumindest nicht unmittelbar - entsprechend der Karma-Idee kann man freilich versuchen Bonuspunkte fuer zukuenftige "Zufaelle" zu sammeln). Besser waere zu reagieren und sich anzupassen, sich auf eventuelle Zufaelle vorzubereiten. Wenn es anfaengt zu regnen versuche ich auch nicht zu ergruenden warum, sondern ich spanne den Schirm auf. Und wenn ich keinen dabei habe, versuche ich beim naechsten Mal daran zu denken...
Guter Beitrag mit tollen Erläuterungen und Erklärungen!
Ich glaube nicht an das Schicksal und vorherbestimmung, wenn doch, würde ich mir ernste Sorgen machen! Im Mai lag ich mit Hirnhautentzündung im Krankenhaus (Meningitis) und die Überlebenschancen bei mir hingen wirklich von einer Stunde mehr oder weniger ab. Letzten Monat lag ich mit Schweinegrippe im Krankenhaus, relativ harmlos, aber ich war weder im Urlaub noch sonst mit Leuten im engen Kontakt die im Urlaub waren.
Wenn ich an das Schicksal glauben würde, hätten diese beiden Fälle 2 Möglichkeiten.
1: Es ist vorherbestimmt, dass ich sterben soll, ich bin nur mit nem blauen Auge davon gekommen, oder
2: Es ist vorherbestimmt, dass ich leben soll, weil ich eine ziemlich Tödliche Krankheit (30% in Deutschland Überlebensrate) relativ unbeschadet überstanden habe.
Schicksal ist aber auch ein Thema des Glaubens!
Wenn ich fest an das Schicksal glaube, dann kann ich sogar den Tod eines geliebten Menschen verkraften, weil dieser ja durch das Schicksal gestorben ist. Eventuell wurde dieser ja für seine Vergangenen Taten, oder für Dinge, die er jetzt nicht mehr tun kann bestraft.
Ich tue das nicht, Schicksal gibt es nicht, es ist alles eine aneinander Kettung von Zufällen, die mal was gutes (Geretettes Kind hier, eine geheilte Krankheit dort), aber auch mal was schlechtes Hervorbringen (Thema Hungertod, Kriege und Arbeitslosigkeit)
Grüße Tymion
PS: So richtig Diskutieren kann man ja nicht, weil es eher ein aufeinander prallen von zwei verschiedenen Meinungen ist^^ Es ist eher ein Kundtun seiner Stellung/seines Glaubens
Hm,
Du hast beides überlebt, das würde ich selbst in Deiner Lage als sehr positiv werten!
^^
Die Frage ist warum bekommst Du die Krankheiten und kein Anderer in dem Maße?
Ich würde Dir mal vorschlagen, dass Du versuchst Dir den Spiegel vorzuhalten und Dich in 2. und 3. Gedanken zu üben. ^^
Überprüfe bitte, ob Deine Gefühls- und Gedankenwelt aus einer objektiven Sichtweise überwiegend negativ getrübt ist.
Krankheiten sind meistens Schreie der Seele, die sich über dem Körper zeigen!
(s. "Krankheit mals Weg" Rüdiger Dahlkke/Thorwlad Detlefsen!)
Eine Weise Schildkröte (aus dem Film "Kung Fu Panda") sagte einmal (eigentlich sogar 3 mal!): "Es gibt keine Zufälle!"
Ist eigentlich auch meine Meinung, ich selbst glaube eher an die Bestimmung und an das Schiksal...
Jede einzelne Bewegung ist vorherbestimmt, jede Wendung im Leben ect...
Wer das alles "Bestimmt" weiß ich selbst nicht, bin eigentlich nicht gläubig
Ich mag die Schildkröte mittlerweile immer mehr und versuche Ihren Weg der Langsamkeit in meinem Leben zu integrieren und habe sie als mein Wappentier ausgerufen!
...allerdings wird er sagen, daß Du überhaupt keine Wahl hast, wie Du mit der Geldbörse umgehst, weil Du durch Dinge wie Erziehung, genetische Veranlagung als auch soziales Umfeld vorgeprägt bist und deshalb überhaupt nicht frei entscheiden kannst.
Meiner persönlichen Ansicht nach ist in so einer Situation nur wichtig, daß man die Verantwortung für sein Handeln übernimmt: Für die hypothetische Katze kannst Du nichts, weil Du einfach nicht genügend Informationen hast. Auch auf die "Vorprägung" hast Du keinen Einfluß. Der eigentliche "freie Wille" liegt eventuell nur darin, daß man sich die Konsequenzen seines Handelns vorstellt, seine Entscheidung kritisch hinterfragt - und letztlich ohne Ausflüchte hinter dieser Entscheidung steht...
Das ist doch mal ein guter Ansatz!
Ich denke 99,999% der Entscheidungen die wir treffen haben recht wenig Einfluss auf irgendwas. Gut, der Mann der die Geldbörse verloren hat hat am Abend vielleicht ein bisl mehr Stress weil er seine Karten sperren läßt etc., aber in den meisten Fällen haben solche kleinen Ereignisse doch keinen großen Einfluss auf das Leben des Mannes... auch wenn ich es "romantischer" (mir fällt kein passender Begriff ein) fände, wenn der Mann weil er zurück geht um seine Brieftasche zu suchen nicht von dem grade kurz eingenickten Busfahrer überfahren wird und deswegen nicht stirbt... so bedeutungsvoll ist das Schicksal aber meist nicht.
Zumindest wissen wir es nicht, weil man solche Zusammenhänge in den wenigsten Fällen ableiten kann und es sicherlich auch nicht immer zutreffend wäre, zumindest in diesem Ausmaße. ^^
Ich weis nicht, ob es schon gesagt wurde, da ich ausser den Eröffnungspost nicht alles gelesen habe, aber die Gesamtheit dessen, was einem widerfährt ist immer ein Mix aus Charakter- und Persönlichkeitsmerkmalen, genetischen Dispositionen und natürlich der sozialen Umwelt. Und bei allem spielt natürlich der berühmte: "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort" - Faktor auch immer eine Rolle. Man könnte es auch Zufall nennen.
Aber die beiden wichtigsten Punkte, die Einfluss auf den Verlauf eines Lebens nehmen sind die eigenen Dispositionen und die soziale Umwelt.
Hört sich nachvollziehbar an!
Der Zufall kann aber auch einen anderen Hintergrund haben, als eine mathematische und statistische Wahrscheinlichkeit. ^^
Noch zum Thema "Freier Wille": Sowas gibt es, imho, nur SEHR eingeschränkt, da wir nur insofern frei entscheiden können, wie es unser Hirn zulässt. So hätten wir Zwar Prinzipiel die Kapazität im Gehirn so Rechnungen wie sie Modernen Computern vorkommen, auszurechnen, aber wir sind dazu nicht in der Lage, weil unser Hirn halt eben nicht auf 20Seitige Integralrechnungen ausgelegt ist^^
Gut zu wissen! ^^
Habe Dank für die Info!
Die alten Chinesen glaubten, wenn man jemandem das Leben rettet ist man ab diesem Zeitpunkt für ihn verantwortlich. Denn die Götter wollten, dass er stirbt und wenn dies verhindert wurde, kümmerten sie sich nicht mehr um ihn. Angeblich führte das dazu, dass Menschen in gefährlichen Situationen nicht geholfen wurde, weil man ja damit in deren Schicksal eingreifen würde. Das ist eine interessante Sicht der Dinge.
Hammer! ^^
Das geht mir dann doch etwas zu weit!
Die Frage nach dem ganzen beläuft sich ja eigentlich auf: "gibt es Zufall", das heisst, ist es möglich, dass sich irgendwas auf kleinster Ebene zufällig "entscheidet"?
Bei vielen Dingen ist der Ausgang vorherbestimmt - durch die Physik und die Naturgesetze (wie der Lauf einer angestossenen Billardkugel (wenn mans kann *hust*))
Gibt es einen Zufall? Die Heisenbergsche Unschärfe bzw. der ganze Quantenkram spricht ja schon für den Zufall... (Chaos)
wenn es Zufall gibt, gibt es eine Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen. Gibt es keinen Zufall, ist alles den Naturgesetzen unterworfen und geschieht, weil es eben geschieht. Weil eine chemische Reaktion die nächste auslöst etc.
Interessanter Beitrag und gut begründet!