Nicnak
Rare-Mob
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Kapitel 1: Kein Tag wie jeder andere
Die ersten Sonnenstrahlen schienen schwach durch die Lücken meiner Jalousie, als ich mich gerade ins Wirtshaus von Orgrimmar zürückportete. Ich schritt zum Händler, entleerte noch schnell mein Inventar und verabschiedete mich bei meinen Gildenkollegen, bevor ich mich aus dem „Spiel“ ausloggte und den PC herunterfuhr.
Ich wischte mir den Sand aus meinen fast zufallenden Augen und drückte die restliche Glut, samt Kippe im Aschenbecher aus. „Endlich geschafft, LV 20…dann kann’s ja morgen losgehen“ dacht ich mir, während ich mich fürs Bett fertig machte.
30 Stunden musste ich nun schon vor der Kiste gesessen haben. Der Nacken war verspannt und der Kopf rumorte schon. Ich blickte auf die Uhr…halb 6…Zeit fürs Bett!
Die Lücken konnten das Tageslicht nun nicht mehr zurückhalten, sodass mein Zimmer fast hell war, als meine Schwester herein stürmte, an mein Bett sprang und schrie: „AUFSTEHEN!!!...Es ist Sonntag, und wir wollten heute in den Zoo gehen, zu den Löwen und Bären un…“
„HäH…Was?!?“ murmelte ich noch halb im Tiefschlaf.
„und Elephanten und Giraffen!!!“ plärrte Julia während Sie mir die Bettdecke vom Kopf riss. Ziemlich benommen stieg ich aus dem Bett und meinte: „Kay, Kay schrei nicht so…hmm.. wollte eigentlich nach TB, aber gut, im Brachland muss ich eh noch ne Quest machen, okay treffen wa uns in Crossroads, ich zieh mich nur schnell an und flieg dann rüber.“
„Wie fliegen?!?“ meinte Sie verdutzt, „der Zoo ist nur 5 Minuten von hier entfernt“
„Meine Fresse, dann laufen wa halt. Lass mich nur schnell was essen…“ ich setzte mich auf den Boden und leerte die Pizzaschachtel vor mir. „dann kann’s auch schon losgehen.“
„Gut, ich warte draußen auf dich.“ Sagte Sie und verlies mein Zimmer.
Ich schnallte mir mein Wolfscape um, sowie mein Rucksack, schob meinen Streitkolben zwischen den Gürtel und verließ das Haus. Mit erschrecken musste ich feststellen das mein Briefkasten leer war, und das obwohl ich gestern erst einiges Grünes ins Auktionshaus gestellt hatte.
„Wie siehst du denn aus?!?“ kicherte Sie „egal, lass uns beeilen, sonst verpassen wir die Seelöwen Show.“
„Okay“ dachte ich mir „meine Klamotten passen nicht wirklich zusammen, aber der Server ist noch ziemlich neu, da hat man halt noch kein komple…ach was weiß die den schon, die ist 12 und hat von dem Game keine Ahnung.“ Leicht wütend trottete ich Ihr hinterher.
Als wir durch den Außenposten hindurch wollten, blökte mich ne breite MuhKuh an: „Hier geblieben junger Mann“ Ich drehte mich zu Ihr um. „So geht’s ja nun nicht Freundchen, erstmal bezahlen! 1 Kind, 1 Erwachsener das macht 8 Euro!“
„Wollnse mich jetzt verar…ich mein seit wann muss man denn blechen wenn man ins Brachland will?“ gruntzte ich zurück.
„Jetzt mach hier kein Terz und bezahl die Frau halt“ quengelte Julia „wir verpassen sonst noch die Show“
„Kay schon gut…aber dann will ich wenigstens Rabatt, hab ja nicht umsonst tonnenweise Wolle gespendet für euer Volk“
„Nixda Rabatt! Entweder Sie zahlen jetzt oder Sie verlassen die Schlange.“ Sagte die Taurin verärgert. Ich schmiss Ihr die 8 Silber hin, nahm die 2 Papierschnipzel die Sie mir entgegen streckte und ging sauer davon.
Wir schlenderten weiter Richtung Süden bis wir an einer der vielen Oasen kamen. Eine komplette Raidgroup stand davor, die 2 Jäger beobachteten, die ihre Pets echt gut trainiert hatten. Beide hatten Sie sich Robben gezähmt und ließen sie abwechselnd durch Reifen springen. Wir verfolgten die Show bis zum Schluss und machten uns dann gen Crossroads auf. Angekommen fing meine Schwester auch schon zu nerven an: „Kaufst du mir ein Eis, 2 Kugeln reichen auch schon.“
„Eis? Was willste den damit?“ fragte ich, „Wenn du Hunger hast kann ich schnell n Lagerfeuer machen und dir ne Keule machen die deine Ausdauer und Willenskraft verbessert.“
„HäH...ähm, ne danke ich habe keinen Hunger, ich will nur ein Eis. Am Stand da vorne gibt’s meine Lieblingssorten.“ sagte Sie, packte meine Hand und zerrte mich zum Händler.
Ein gut gelaunter Troll stand am Tresen: „Was darf’s sein?“
„Vanille und Erdbeere bitte“ antwortete Julia. „und für mich 1 Hurtigkeitstrank“ sagte ich.
„Ein was?...achso ein Red Bull…okay das macht dann 4 Euro“ meinte der Troll.
Ich holte eine Armschiene aus meinen Rucksack: „Hier das sollte reichen, der Rest ist für Sie“ Er schaute verwundert: „Ähm…Entschuldigung, aber was soll ich mit dem Schweißband?“ Was für’n Vogel dacht ich mir: „Na tauschen, was’n sonst?“
Seine Laune sank: „Ne danke, Geld wäre mir schon lieber“
Meine Schwester schlug mir in die Rippen: „Was ist denn heute nur los mit dir, du bist den ganzen Tag schon so komisch drauf?!?“
Ich ignorierte Sie und wand mich wieder dem Troll zu: „Na toll, das ham wa jetzt davon das wir euch in Orgrimmar aufgenommen haben, aber egal, hier haste deine 4s du Halsabschneider.“ Ich riss ihm den Trank aus der Hand und verließ Crossroads auf der Stelle.
„Mein Gott, dieses Nest kommt auch immer mehr herunter“ sagte ich zu meiner Schwester als wir weitergingen.
„Jaja, du hast echt gegen alles was“ meinte Sie und schleckte vergnügt an Ihrem Eis.
„Ui schau mal,… da sind Zebras, wie süß“
„Zhevras, wo?... von den brauch ich noch 2“ Ich erblickte Sie, holte meinen Streitkolben raus und sprang über einen Zaun.
„Sag mal spinnst du! Du kannst doch nicht einfach über die Absperrung springen…hey komm sofort zurück“ schrie Sie mir nach. Ich drehte mich lässig um und sagte: „Keine Angst Kleine. Ich bin Imba…Mir passiert schon nix“
Ich pullte das erste und schlug wie wild auf das Viech ein. Zu meinem Erstaunen währte sich das Tier stärker als angenommen. Es rammte mir seinen Schädel in den Bauch, sodass ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging.
„Wie peinlich“ dachte ich mir, „hoffentlich ist keiner meiner Gildenkollegen in der Nähe. Das gäb ein Mords Gelächter im Teamspeak.“
Das Zhevra richtete sich vor mir auf und schlug wild mit seinen Hufen um sich. Ich rollte zur Seite, stand auf, sprang auf seinen Rücken und nahm das Vieh in den Schwitzkasten. Es versuchte nun mich runterzukriegen, indem es Rodeo artig um sich sprang, doch nach etwa einer Minute verlor es die Kraft und viel bewusstlos zu Boden.
„Na was sag ich, kein Problem für nen Shami wie mich“ rief ich verlegen zu meiner Schwester, während Sie die Augen verdrehte und sich die Hand vor die Stirn schlug.
Ich holte meinen Dolch aus dem Rucksack und fing an die Hufe abzutrennen.
Stinksauer sprang ein Taurendruide über den Zaun und schrie mir entgegen: „Ja sind Sie den von allen guten Geistern verlassen. Sie können doch nicht einfach die friedlichen Tiere hier angreifen.“
Ich versenkte grad den ersten abgetrennten Huf in meinem Rucksack und blickte zu ihm hoch: „Friedlich? Das ich nicht lache, da ist ja Ony leichter zu legen. Außerdem was ist eigentlich dein Problem, wende die Quest noch brauchst, wieso haste mich net eingeladen? Ich hät Hilfe gebrauchen können.“
„Der Meinung bin ich auch das Sie Hilfe brauchen…Also sowas ist mir ja noch nie passiert in den 30 Jahren die ich hier arbeite.“ meinte er völlig geschockt.
Ich packte den zweiten Huf ein und sagte: „Kay also ich bin fertig hier, da drüben sind noch welche, aber pass auf, die sind saustark… Bis denne“
Er packte mich am Arm: „So geht’s ja nun nicht, Sie bleiben schön hier bis die Polizei eintrifft. Da bin ich ja mal gespannt was die dazu sagen“
Ich riss mich los und rannte zu meiner Schwester: „Jaja melds den GM’s, für son Kinderkram hab ich keine Zeit“ meinte ich, packte meine Schwester am Arm und lief Richtung Durotar. „Meine Fresse, was für’n Noob“
„Noob?!?...du hast Sie doch nicht mehr alle…mir wird das zu bunt, ich geh Nachhause und erzähl Mami was du wieder für ein Blödsinn treibst“
„Ja mach doch. Ich wollt eh gleich nach HDW, das ist sowieso n bissl hoch für dein level.“,
sagte ich und zerrte Sie weiter Richtung Grenzübergang.
Plötzlich tauchten 2 Allys auf, ein Krieger und ein Jäger samt Pet, und rannten auf mich zu. „Scheiße…schnell lauf weg und versteck dich, ich probier Sie zu den Wachen von Crossroads zu locken“ ich packte den nächst besten Stein und schleuderte ihn den Allys entgegen.
„Siehst du was du wieder angerichtet hast…Mama wird ausrasten wenn du wieder mit der Polizei vor der Tür stehst“ schrie Sie und lief davon.
Der Stein verfehlte den Ally um haaresbreite. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte zurück. Mittlerweile hatte der Jäger sein Pet losgeschickt, das mir nun dicht auf den Fersen war. Ich rammte Erdbind in den Boden, doch es half nichts, der gezähmte Wolf schloss weiter auf. Ich schaffte es nach Crossroads und schrie: „NEED HELP! 2 Allys verfolgen mich“ doch nicht einmal die Wachen schien es zu interessieren.
Stattdessen stellte sich mir sogar noch der Tauren Noop von vorher in den weg, und versuchte mich zu packen. Ich sprang zur Seite und flitze weiter. Das Knurren des Wolfs im Nacken kletterte ich über nen Zaun, fing laut zu Lachen an und machte noch ein paar weiterer unanständiger Gesten zu dem Pet und den 2 heranstürmenden Allys, die jetzt auch probierten den Zaun zu überqueren.
Als ich mich umdrehte, wartete auch schon das nächste Hindernis auf mich. Ein Rudel Hyänen streifte gefährlich nah in meiner Umgebung herum. „Mist, wenn die mich jetzt stunnen ist es aus“ dachte ich mir und machte einen großen Bogen um Sie. Der erste Ally hatte es mittlerweile über den Zaun geschafft.
Ich rannte zum nächsten, kletterte rüber und lief was das Zeug hielt. Zum Glück war ein großer Busch direkt in meiner nähe, also kniete ich mich hin und bettete das die Allys meinen Schriftzug übersahen.
10 geschlagene Minuten hockte ich nun schon im Gestrüpp, und beobachtete die Kiddies wie Sie immer noch nach mir suchten, bis Sie endlich aufgaben und abzogen. Doch ich wollte kein Risiko eingehen und entschloss erstmal ein kleines Nickerchen zu machen.
Kapitel 2: Ahrul Stormfood, Beschützer der Natur
„Feuer. Feuer und Flammen schossen zur linken sowie rechten Seite meines Schildes empor und streiften meine Haut. Unglaubliche Hitze durchflutete meinen Körper, und trübte meine Sicht. Doch ich gab nicht auf, nicht so kurz vorm Ziel. 10 Prozent. Nur noch lächerliche 10 Prozent trennten mich von Ruhm und Epic, und dem alleinigen Sieg über diese Bestie.
Sie spreizte Ihre Flügel und richtete sich vor mir auf.
Schnell pushte ich eine geringe Heilwelle und erlangte neue Kraft. Ich aktivierte „Kochendes Blut“ und raste auf Sie zu, doch es half nix. Der nächste Flammenstoß brach aus Ihrem Maul und riss mich zu Boden, sodass mir Schild samt Dolch aus den Händen glitt. Angstschweiß ran meinem Nacken herunter und Panik betäubte meine Sinne, als Sie Ihren Kopf über meinen Körper streckte und diesen in Schatten hüllte. Doch anstatt mir den Rest zugeben blickte Sie nur zahm zu mir herab, fuhr Ihre gewaltige Zunge aus und schleckte mir mit einem Wisch über das gesamte Gesicht.“
Als ich die Augen wieder öffnete war es gar nicht Ony, sondern nur ein Wolf der vergnügt meine Wangen befeuchtete. Ich sprang auf und spuckte und wischte mir den Sabber aus dem Gesicht. Sein Besitzer kam heran und ich fauchte ihn an: „uähh, ist das eklig…mein Gott kannste nicht aufpassen auf dein Pet…echt... abartig ist das!“
„Oh verzeihen Sie bitte“ sagte Sie, beugte sich zu dem Vieh und tätschelte seinen Kopf „Sie müssen wissen mein Bello ist noch sehr verspielt…“
„Verspielt?!?“ unterbrach Ich sie „Schlecht geskillt würd ich das nennen. Sorg lieber dafür das mir das Viech nicht noch mal übern weg läuft, sonst kann ich führ nix garantieren “ sagte Ich, packte meinen Rucksack und schritt davon.
Ich entschied mich erstmal nach Hause zu porten, doch irgendwie schien mein Ruhestein verbuggt zu sein. Wie ich auch rieb und rubbelte, nix geschah.
Als Test probierte ich Felßbeißer und Blitzschild zu proccen, doch wieder nix.
„Was für’n Scheißtag.“ Dachte ich mir, „Erst Monate lange Laggs und jetzt das. Kriegt Blizz eigentlich garnix mehr auf die Reihe?“
Wütend ging ich weiter. Ich verließ das Brachland und erreichte Durotar. Als ich an meinem Haus ankam konnte ich es kaum fassen. Die beiden Allys von vorher standen vorm Eingang und plauderten mit meiner Mutter. Doch anstatt Sie in die Flucht zu schlagen, bat sie die Beiden auch noch herein.
„Verrat!...jetzt reichts“ dacht ich mir und schleichte mich durchs Gebüsch zur Hinterseite unseres Baus, als mich plötzlich ein Wolf ansprang, mich zu Boden riss und begann mich voll zusabbern.
Das Vieh von vorher schoss mir durch den Kopf und ich packte nach meinem Streitkolben, doch es war nicht das Pet vom Jäger. Nein. Es war Knockles, das Mount von meinem Bruder.
„Was machst du denn hier?!?“ fragte ich vor mich hin, „solltest du nicht auf Krag’Jin sein?“
Das Fenster sprang auf und ohrenbetäubender Lärm hallte zu mir rüber.
„KOMM SOOFOOORT INS HAUS“ schrie meine Mutter und warf mir Ihren Putzlappen um die Ohren. „Beruhigen Sie sich, wir Kümmern uns um den Bengel“ sagte der Nachtelf und schritt zum Hinterausgang“
Ich stieß Knockles von mir runter und rappelte mich auf. „Lauf…komm schon folg mir“ sagte ich zu Ihm und rannte davon.
Mein Bruder hatte sein Mount echt gut erzogen, es gehorchte aufs Wort. Selbst mir. Und so flitzen wir einige kleine Hügel hinunter, Richtung Orgrimmar, die Allys uns dicht auf den Fersen.
Doch auch diesmal schritten die Wachen nicht ein und so rannten wir weiter. Ich schlug ein paar Haken von Hütte zu Hütte, in der Hoffnung sie abzuhängen, da ich die Stadt ja besser kannte als ein paar dahergelaufene Allys, und so erreichten wir die dunkele Gase, mit einigen Metern Vorsprung.
Auf einmal packte mich ein mächtiger Taure am Arm, riss mich in eine dunkle Ecke und presste mir die Hand auf den Mund.
Knockles ging in Kampfstellung und knurrte drauf los, doch mit der anderen Hand besämpftigte er ihn im Handumdrehen.
Der Taure wartete eine Weile, nahm seine Hand von meinem Mund und sagte: „Sie sind weg.“ Ich jappste nach Luft.
Erfreut und gleichzeitig verwirrt über die Situation dankte ich ihm und fragte: „Kannst du mir sagen was hier abgeht auf dem Server? Is echt nicht normal was Blizz hier treibt!“
Er guckte betrübt und sagte nachdenklich: „Merkwürdige Zeiten ziehen durchs Land, mein Freund. Merkwürdige Zeiten…“
Und ich dacht mir nur: „Oh mein Gott…ein RPG`ler“
„Merkwürdige Zeiten nennst du das?!? N`Scheiß. Alles is verbuggt, die Allys marschieren durch unsere Gebiete als gehörten sie Ihnen und die Wachen kümmern sich n Dreck darum!… Selbst meine Mutter steckt schon mit denen unter einer Decke.“
Der Druide blickte weiter betrübt in die Luft, stützte sich auf seinen Stab und sprach: „Du hast Recht mein Sohn, Thrall`s Kraft schwindet, von Tag zu Tag, es ist deutlich spürbar. Und das schlimmste ist, es betrifft nicht nur Kalimdor. Ich war unter Lorderon bei den Verdammten, mein Sohn. Das gleiche Ebenbild… Die Kraft, sie schwindet.“
„Mir Wurst was bei den Lepra Kranken los ist, aber hier in Orgri haben die nix zu suchen.“ rief ich verzweifelt, „Boar, das nervt, ich wollte heute noch Setteile farmen und dann son Dreck“.
„Ruhig Blut mein Sohn, ruhig Blut“, sagte der Taure. „Lasst uns lieber überlegen wie wir das Schicksal wenden können, zu unseren Gunsten, um der Allianz Einhalt zu gebieten.“
„Ooh, Ooh“, sagte ich. „Nee sorry, hab ich etz kein Bock drauf, das “SCHICKSAL“ zu wenden… Lool, lass ma lieber Thrall suchen gehen um ihm ordentlich die Meinung zu geigen.“
Der Druide blickte mich verwundert an, musterte mich von oben nach unten und wieder zurück. Er lächelte leicht und sagte: „Ich glaube nicht das der Häuptling auf einen kleinen Orc wie euch zu hören gedenkt, aber gut. Einen Versuch ist es wert.“
„Pah, wirst schon sehen das der auf mich hört“, ich rollte mit den Augen und schaute in die kleine Gasse ob die Luft rein war. Danach setzten wir uns in Bewegung in Richtung des Tals der Stärke.
Wir kamen vorbei an einigen kleinen Läden in denen sich das gleiche Szenario abspielte. Horde und Allianz, friedlich, Seite an Seite am durchstöbern der Waren.
Früher hätte es ein Massaker gegeben wenn auch nur ein Einziger von Ihnen die Tore dieser Stadt überschritten hätte.
Wir gingen weiter entlang des steinigen Weges bis wir den Eingang seiner Festung erreichten.
Links und rechts davor standen Wachen, mit recht seltsamem Equipment. Komplett in schwarz gekleidet und ohne Waffen oder sonstigem Schutz versperrten sie uns den Weg als wir näher kamen.
„Boar, was soll den das jetzt wieder?!?“ rief ich verärgert. „Könnt ihr mal Platz machen, ich muss zu Thrall.“ Knockles fing schon wieder zu knurren an, während Ahrul sich auf seinen Stab stützte und den Kopf senkte.
„Nix da Freundchen, hier kommt keiner durch ohne Genehmigung“ sagte die Wache kühl, während sie mir die flache Hand entgegen streckte um mich auf Distanz zu halten.
„Ahrul!“ sagte ich, „Wurzel die mal und dann weiter… hab ja nicht ewig Zeit“
Doch der Druide schaute mich nur verdutzt an.
„Es tut mir Leid, aber ich kann nicht. Ich würde nicht einmal im Traum daran denken meine Hand zu erheben, gegen unsere Verbündeten.“
Ich blickte ihn wütend an, „Boar, du sollst ja auch net deine Hand gegen sie erheben, sonder sie nur kurz wurzeln!... Ach egal, mir reichts…“
Ich schubste die rechte Wache um, während Knockles sich auf die andere stürzte und rannte hinein. Ahrul erschrak kurz, entschloss sich dann aber doch mir zu folgen.
Mit entsetzen musste ich feststellen das auch hier nichts mehr wie früher war. Thralls Kammer musste komplett gepatcht worden seien, und ähnelte jetzt eher Ironforge mit langen Gängen in allen Richtungen die dutzende Türen in sich bargen.
Ich entschloss mich für den mittleren Weg und wir rannten durch einige Tore bis wir zu einer großen Holztür kamen. Als ich hindurch schritt begann mein Blut erneut zu brodeln.
Vor uns befand sich ein halbkreisförmiges Colluseum, gefüllt mit gut hundert Hordlern, die ihre Ratssitze mit der Allianz teilten und aufmerksam unserem Häuptling folgten, der in der Mitte von einem Podest zu Ihnen sprach.
„Verrat!... und das in den obersten Reihen…“, schrie ich und rannte auf Thrall los, „…ich werde nicht zulassen das du unser Volk in den Abgrund treibst…“ und zückte meinen Streitkolben, doch schon stellten sich 2 seiner Wachen mir in den Weg und hielten mich fest.
„Herr Bürgermeister, bringen sie sich in Sicherheit!“ rief die eine, während die andere mir den Arm umdrehte und mich zu Boden drückte.
Ahrul schlug die Arme über dem Kopf zusammen und ergab sich kampflos, während ich mich mit aller Kraft zu befreien versuchte. Thrall hingegen hörte auf seine Diener und verschwand,.. geschützt von 3 weiteren Wachen.
„Feigling! komm zurück…“ rief ich ihm hinterher, während sie mich fesselten.
Getuschel und Aufregung verbreitete sich in der Halle.
Ein gutes Duzend weiterer Wachtmänner kamen auf mich und Ahrul zu. Nicht gerade zimperlich zerrten sie uns hinaus aus der Halle, den Gang hindurch.
Sie erblickten Knockles der den Flur entlang tappelte und auf sie zu stürmte als er die Wachleute sah. Doch auch ihn überwältigten sie schnell und so zogen sie uns hinaus und steckten uns in einen großen Goblinwagen.
Ich blickte mich um.
Wir waren von vorne und hinten von Gittern umschlossen. Knockles steckten sie nach hinten zu zwei weiteren Wölfen, während zwei Tauren vorne einstiegen und losfuhren.
Mit gut dreihundertfacher Geschwindigkeit schossen Bäume und Büsche an uns vorbei, sanft, ohne großes ruckeln, wie man es sonst aus den Maschinen der Goblins gewohnt ist. „Eine Schande sich gegen seinen eigenen Häuptling zu erheben“ sagte Ahrul bitter. „Wahrlich eine Schande.“
„Ach sei du bloß leise!“, konterte ich. „Hätteste ma lieber geholfen du Noob!… aber Nein, stattdessen stehste tatenlos rum und siehst zu wie se mich packen. Und außerdem hab ich eh die Schnauze voll von deinem ewigen RPG Gelaber und überhaupt von der ganzen Scheiße die hier passie..“
„RUHE dahinten!“ rief der eine Taure und pochte gegen das Gitter. Ahrul seufzte.
Wir wurden langsamer, bogen in eine Gasse ein, umzäunt von Stacheldraht und kamen zum stehen. Ein Taure stieg aus, öffnete die hintere Tür und zerrte Knockles heraus.
Danach öffnete sich auch unsere Tür und wir wurden hinausgezogen.
Wir standen vor den Toren einer großen kalten Burg, davor zwei Nachtelfen, die Wache standen.
Die Tauren schubsten uns voran, durch die Gemäuer und brachten uns in ein kleines Verlies…
Kapitel 3: Weich wie Wolle
Eine recht kleine Zelle, düster, und gerade mal Platz für einen Tisch und drei Stühle. Die Wände behängt mit vielen Karten und Bannern, sowie einigen Steckbriefen von Allys, die gesucht wurden. Ein kleines Licht warf große Schatten an die Wand mir gegenüber. Ein Taure schubste mich auf einen Stuhl, während Ahrul in einen anderen Raum gebraucht wurde. Von Knockles war nur noch ein dumpfes bellen zu hören. Die beiden Tauren setzten sich.
„Name?“ sprach der eine zu mir, während ein Geruch aus halb verdautem Gras zu mir rüber wehte. „Boar hier stinkst!“, brach es aus mir heraus. „Schon mal was von Mundwasser gehört?“.
„Ok Kleiner…du kannst es auf die leichte Tour haben, oder..“
„ODER was, quälst du mich solange mit deinem Mundgeruch bis ich aussehe, so grün, wie ne Wiese?!“ sagte ich laut, und begann zu lachen. „Hättest du wohl gerne. Ne mal ehrlich Jungs, entspannt euch mal,… wir sind doch im gleichen Team.“
„NAME!!!“ schrie er energisch, während ich noch einen Hauch seines Atems zu schmecken bekam. „Ok, ok.“ sagte ich, und verdrückte mir ein Würgen. „Ich bin Thurok Thumbleweed.“
“Ähm…ok?...“ sagte er überrascht. Hatte wohl nicht gedacht einer Legende gegenüber zu sitzen. „Wohnort!?“
„Orgrimmar“, sagte ich trocken.
Verwirrte Blicke kreuzten sich!
Der andere Tauren Bulle kam von hinten auf mich zu und meinte gutmütig: „Ist schon ok mein Junge, kann verstehen das du Angst hast und verwirrt bist. Aber jetzt sag uns bitte deinen Namen und deine Telefonnummer, und wir rufen deine Mutti an und die kann dich gegen Kaution abholen.“
„Ähm lol?... ner MuhKuh meine IP geben? Nachdem ihr Orgri so verraten habt? Kanns sein das ihr beide ma wieder ordentlich durchgemelkt werden müsst, oder wie kommt ihr auf son Käse?!?
„Man, das hat keinen Sinn Rainer“, sagte das eine Vieh zu seinem Kollegen. „Lass ihn uns erstmal in U-Haft nehmen, und dann sehen wir weiter.“
Sie zerrten mich hoch von meinem Stuhl und schleppten mich durch Gänge wo links und rechts der größte Abschaum Azeroth’s war, den ich je gesehen hatte.
Burningblades schlugen mit den Händen gegen die Gitterstäbe, durchgedrehte Trolle versuchten nach mir zu greifen, und in den hintersten Ecken hörte man leise aber deutlich das Zittern und Wimmern von heruntergekommenen Gnomen.
Der Taure schubste mich in ein Verlies und die Tür knallte zu….
“Schöner Mist“, dacht ich mir „Naja egal, genug gezockt für heute…erstmal schlafen“
Ein quietschendes Geräusch weckte mich am nächsten Morgen. Leise Schritte näherten sich meiner Zelle. Eine recht attraktive Blutelfin reichte mir Essen durch die Lucke am Tor.
Ich dachte mir nur: „Blutelf??..female?? kann nur n Mage sein!“ und sprach sie an.
„Hey du, kannst du mir vielleicht n port machen?“
„Ein was?!“ antwortete sie leicht gereitzt.
„Ein port, nach Orgri oder TB, vollkommen egal, Hauptsache ich komm raus hier…
Oder biste zu low?“
Sie fragte: „Geht es Ihnen gut?...soll ich vielleicht einen Arzt holen?“
„Man ich brauch kein Healer, ich brauch n Port verdammt! Wende zu low bist dann sags, dann such n Hexa und mach ne Group um mich zu ziehen“ kam es sauer aus mir heraus.
„Mir wird das zu blöd, hier hast du dein Essen, guten Appetit“ sagte sie und ging davon.
„Oh mein Gott, du Noob. Wie blöd kann man sein? Kannste mir wenigstens n paar Wasser zaubern?“ schrie ich ihr hinterher, doch es nützte nix mehr, sie verschwand hinter der Ecke. Ich setzte mich hin und begann zu Essen.
„Scheiß Blizz, alles buggy wie sau,… wofür bezahl ich überhaupt.
Knockles ist auch weg und der RPG Fuzzie lässt sich net mal anwhispern…“
Ich legte mich hin, und schlief nach einer Weile grübelnd ein.
Am nächsten Morgen weckte mich wieder das gleiche quietschende Geräusch.
Halbwach rief ich: „Hau bloß ab Mage, und wag es ja net zu fragen wen ma wehr die Aggro ziehen soll, oder du gerezzt werden willst!“
Doch es war nicht die Blutelfin von gestern, es war wieder der Tauren Bulle. Er schleppte mich hindurch die Gänge ins Tal der Stärke, wie es schien. Links und rechts saßen ganze Scharen der Verräterschaft. Orcs, Tauren, Nachtelfen, Zwerge und Trolle so weit das Auge reichte. Ich wurde zu einem Stuhl geführt, mitten im Raum umringt von Hordlern. Ein dürrer Troll saß knapp über mir, die Hauer so ungeputzt wie man es gewohnt war. Er schlug zweimal sachte mit seinem Hammer auf den Tisch und bat um Ruhe.
„Junger Mann sie wissen warum sie hier sind?!“ fragte er mich ruhig.
Ich erwiderte: „Na klar weiß ich das! Die Allianz und die Horde gehen einen Pakt ein, um gemeinsam gegen das Böse vorzugehen, obwohl wir gerade dadurch das Böse direkt in unsere Reihen lassen! Der Noob hat doch keine Ahnung was er seinem Volk damit antut…!“
„Dieser Noob ist ihr Bürgermeister!“ sprach der Troll nun etwas lauter, „Und Sie haben versucht ein Attentat auf Ihn zu verüben.“
Ich schrie: „Ach son Quatsch, der Lumpenhund verkauft uns… und von euch will es wieder mal keiner wissen!!!“
„Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen, oder was erzählen Sie da für einen Stuß?“ fragte er nun verwundert.
„Stuss?! Schauen Sie sich diese Stadt doch nur mal an, Baumlochstopfer und Zwerge wo man nur hinschaut…!“
„Mir reicht es jetzt mir Ihnen!“ schrie der Troll nun energisch, und schlug wie wild geworden mit dem Hammer vor sich ein: „Sie leiden offensichtlich an Realitätsverlust, und da kenn ich nur einen Ort wo die Gemeinde vor Ihnen in Sicherheit ist.
Wachtmeister, fort mit ihm!“
Kaum ausgesprochen stürmten die beiden Tauren auf mich ein, packten mich und zogen mich aus dem Saal. Sie zerrten mich einen langen Gang entlang, öffneten ein Schloss und schmissen mich hinein in einen hellen Raum. Die Wände, so weich wie Wolle und so weiß wie Schnee. „Du wartest hier. Morgen kommt wer und schaut nach dir. Gute Besserung…“ Meinte der eine Taure betrübt, bevor Sie beide gingen.
Die ersten Sonnenstrahlen schienen schwach durch die Lücken meiner Jalousie, als ich mich gerade ins Wirtshaus von Orgrimmar zürückportete. Ich schritt zum Händler, entleerte noch schnell mein Inventar und verabschiedete mich bei meinen Gildenkollegen, bevor ich mich aus dem „Spiel“ ausloggte und den PC herunterfuhr.
Ich wischte mir den Sand aus meinen fast zufallenden Augen und drückte die restliche Glut, samt Kippe im Aschenbecher aus. „Endlich geschafft, LV 20…dann kann’s ja morgen losgehen“ dacht ich mir, während ich mich fürs Bett fertig machte.
30 Stunden musste ich nun schon vor der Kiste gesessen haben. Der Nacken war verspannt und der Kopf rumorte schon. Ich blickte auf die Uhr…halb 6…Zeit fürs Bett!
Die Lücken konnten das Tageslicht nun nicht mehr zurückhalten, sodass mein Zimmer fast hell war, als meine Schwester herein stürmte, an mein Bett sprang und schrie: „AUFSTEHEN!!!...Es ist Sonntag, und wir wollten heute in den Zoo gehen, zu den Löwen und Bären un…“
„HäH…Was?!?“ murmelte ich noch halb im Tiefschlaf.
„und Elephanten und Giraffen!!!“ plärrte Julia während Sie mir die Bettdecke vom Kopf riss. Ziemlich benommen stieg ich aus dem Bett und meinte: „Kay, Kay schrei nicht so…hmm.. wollte eigentlich nach TB, aber gut, im Brachland muss ich eh noch ne Quest machen, okay treffen wa uns in Crossroads, ich zieh mich nur schnell an und flieg dann rüber.“
„Wie fliegen?!?“ meinte Sie verdutzt, „der Zoo ist nur 5 Minuten von hier entfernt“
„Meine Fresse, dann laufen wa halt. Lass mich nur schnell was essen…“ ich setzte mich auf den Boden und leerte die Pizzaschachtel vor mir. „dann kann’s auch schon losgehen.“
„Gut, ich warte draußen auf dich.“ Sagte Sie und verlies mein Zimmer.
Ich schnallte mir mein Wolfscape um, sowie mein Rucksack, schob meinen Streitkolben zwischen den Gürtel und verließ das Haus. Mit erschrecken musste ich feststellen das mein Briefkasten leer war, und das obwohl ich gestern erst einiges Grünes ins Auktionshaus gestellt hatte.
„Wie siehst du denn aus?!?“ kicherte Sie „egal, lass uns beeilen, sonst verpassen wir die Seelöwen Show.“
„Okay“ dachte ich mir „meine Klamotten passen nicht wirklich zusammen, aber der Server ist noch ziemlich neu, da hat man halt noch kein komple…ach was weiß die den schon, die ist 12 und hat von dem Game keine Ahnung.“ Leicht wütend trottete ich Ihr hinterher.
Als wir durch den Außenposten hindurch wollten, blökte mich ne breite MuhKuh an: „Hier geblieben junger Mann“ Ich drehte mich zu Ihr um. „So geht’s ja nun nicht Freundchen, erstmal bezahlen! 1 Kind, 1 Erwachsener das macht 8 Euro!“
„Wollnse mich jetzt verar…ich mein seit wann muss man denn blechen wenn man ins Brachland will?“ gruntzte ich zurück.
„Jetzt mach hier kein Terz und bezahl die Frau halt“ quengelte Julia „wir verpassen sonst noch die Show“
„Kay schon gut…aber dann will ich wenigstens Rabatt, hab ja nicht umsonst tonnenweise Wolle gespendet für euer Volk“
„Nixda Rabatt! Entweder Sie zahlen jetzt oder Sie verlassen die Schlange.“ Sagte die Taurin verärgert. Ich schmiss Ihr die 8 Silber hin, nahm die 2 Papierschnipzel die Sie mir entgegen streckte und ging sauer davon.
Wir schlenderten weiter Richtung Süden bis wir an einer der vielen Oasen kamen. Eine komplette Raidgroup stand davor, die 2 Jäger beobachteten, die ihre Pets echt gut trainiert hatten. Beide hatten Sie sich Robben gezähmt und ließen sie abwechselnd durch Reifen springen. Wir verfolgten die Show bis zum Schluss und machten uns dann gen Crossroads auf. Angekommen fing meine Schwester auch schon zu nerven an: „Kaufst du mir ein Eis, 2 Kugeln reichen auch schon.“
„Eis? Was willste den damit?“ fragte ich, „Wenn du Hunger hast kann ich schnell n Lagerfeuer machen und dir ne Keule machen die deine Ausdauer und Willenskraft verbessert.“
„HäH...ähm, ne danke ich habe keinen Hunger, ich will nur ein Eis. Am Stand da vorne gibt’s meine Lieblingssorten.“ sagte Sie, packte meine Hand und zerrte mich zum Händler.
Ein gut gelaunter Troll stand am Tresen: „Was darf’s sein?“
„Vanille und Erdbeere bitte“ antwortete Julia. „und für mich 1 Hurtigkeitstrank“ sagte ich.
„Ein was?...achso ein Red Bull…okay das macht dann 4 Euro“ meinte der Troll.
Ich holte eine Armschiene aus meinen Rucksack: „Hier das sollte reichen, der Rest ist für Sie“ Er schaute verwundert: „Ähm…Entschuldigung, aber was soll ich mit dem Schweißband?“ Was für’n Vogel dacht ich mir: „Na tauschen, was’n sonst?“
Seine Laune sank: „Ne danke, Geld wäre mir schon lieber“
Meine Schwester schlug mir in die Rippen: „Was ist denn heute nur los mit dir, du bist den ganzen Tag schon so komisch drauf?!?“
Ich ignorierte Sie und wand mich wieder dem Troll zu: „Na toll, das ham wa jetzt davon das wir euch in Orgrimmar aufgenommen haben, aber egal, hier haste deine 4s du Halsabschneider.“ Ich riss ihm den Trank aus der Hand und verließ Crossroads auf der Stelle.
„Mein Gott, dieses Nest kommt auch immer mehr herunter“ sagte ich zu meiner Schwester als wir weitergingen.
„Jaja, du hast echt gegen alles was“ meinte Sie und schleckte vergnügt an Ihrem Eis.
„Ui schau mal,… da sind Zebras, wie süß“
„Zhevras, wo?... von den brauch ich noch 2“ Ich erblickte Sie, holte meinen Streitkolben raus und sprang über einen Zaun.
„Sag mal spinnst du! Du kannst doch nicht einfach über die Absperrung springen…hey komm sofort zurück“ schrie Sie mir nach. Ich drehte mich lässig um und sagte: „Keine Angst Kleine. Ich bin Imba…Mir passiert schon nix“
Ich pullte das erste und schlug wie wild auf das Viech ein. Zu meinem Erstaunen währte sich das Tier stärker als angenommen. Es rammte mir seinen Schädel in den Bauch, sodass ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging.
„Wie peinlich“ dachte ich mir, „hoffentlich ist keiner meiner Gildenkollegen in der Nähe. Das gäb ein Mords Gelächter im Teamspeak.“
Das Zhevra richtete sich vor mir auf und schlug wild mit seinen Hufen um sich. Ich rollte zur Seite, stand auf, sprang auf seinen Rücken und nahm das Vieh in den Schwitzkasten. Es versuchte nun mich runterzukriegen, indem es Rodeo artig um sich sprang, doch nach etwa einer Minute verlor es die Kraft und viel bewusstlos zu Boden.
„Na was sag ich, kein Problem für nen Shami wie mich“ rief ich verlegen zu meiner Schwester, während Sie die Augen verdrehte und sich die Hand vor die Stirn schlug.
Ich holte meinen Dolch aus dem Rucksack und fing an die Hufe abzutrennen.
Stinksauer sprang ein Taurendruide über den Zaun und schrie mir entgegen: „Ja sind Sie den von allen guten Geistern verlassen. Sie können doch nicht einfach die friedlichen Tiere hier angreifen.“
Ich versenkte grad den ersten abgetrennten Huf in meinem Rucksack und blickte zu ihm hoch: „Friedlich? Das ich nicht lache, da ist ja Ony leichter zu legen. Außerdem was ist eigentlich dein Problem, wende die Quest noch brauchst, wieso haste mich net eingeladen? Ich hät Hilfe gebrauchen können.“
„Der Meinung bin ich auch das Sie Hilfe brauchen…Also sowas ist mir ja noch nie passiert in den 30 Jahren die ich hier arbeite.“ meinte er völlig geschockt.
Ich packte den zweiten Huf ein und sagte: „Kay also ich bin fertig hier, da drüben sind noch welche, aber pass auf, die sind saustark… Bis denne“
Er packte mich am Arm: „So geht’s ja nun nicht, Sie bleiben schön hier bis die Polizei eintrifft. Da bin ich ja mal gespannt was die dazu sagen“
Ich riss mich los und rannte zu meiner Schwester: „Jaja melds den GM’s, für son Kinderkram hab ich keine Zeit“ meinte ich, packte meine Schwester am Arm und lief Richtung Durotar. „Meine Fresse, was für’n Noob“
„Noob?!?...du hast Sie doch nicht mehr alle…mir wird das zu bunt, ich geh Nachhause und erzähl Mami was du wieder für ein Blödsinn treibst“
„Ja mach doch. Ich wollt eh gleich nach HDW, das ist sowieso n bissl hoch für dein level.“,
sagte ich und zerrte Sie weiter Richtung Grenzübergang.
Plötzlich tauchten 2 Allys auf, ein Krieger und ein Jäger samt Pet, und rannten auf mich zu. „Scheiße…schnell lauf weg und versteck dich, ich probier Sie zu den Wachen von Crossroads zu locken“ ich packte den nächst besten Stein und schleuderte ihn den Allys entgegen.
„Siehst du was du wieder angerichtet hast…Mama wird ausrasten wenn du wieder mit der Polizei vor der Tür stehst“ schrie Sie und lief davon.
Der Stein verfehlte den Ally um haaresbreite. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte zurück. Mittlerweile hatte der Jäger sein Pet losgeschickt, das mir nun dicht auf den Fersen war. Ich rammte Erdbind in den Boden, doch es half nichts, der gezähmte Wolf schloss weiter auf. Ich schaffte es nach Crossroads und schrie: „NEED HELP! 2 Allys verfolgen mich“ doch nicht einmal die Wachen schien es zu interessieren.
Stattdessen stellte sich mir sogar noch der Tauren Noop von vorher in den weg, und versuchte mich zu packen. Ich sprang zur Seite und flitze weiter. Das Knurren des Wolfs im Nacken kletterte ich über nen Zaun, fing laut zu Lachen an und machte noch ein paar weiterer unanständiger Gesten zu dem Pet und den 2 heranstürmenden Allys, die jetzt auch probierten den Zaun zu überqueren.
Als ich mich umdrehte, wartete auch schon das nächste Hindernis auf mich. Ein Rudel Hyänen streifte gefährlich nah in meiner Umgebung herum. „Mist, wenn die mich jetzt stunnen ist es aus“ dachte ich mir und machte einen großen Bogen um Sie. Der erste Ally hatte es mittlerweile über den Zaun geschafft.
Ich rannte zum nächsten, kletterte rüber und lief was das Zeug hielt. Zum Glück war ein großer Busch direkt in meiner nähe, also kniete ich mich hin und bettete das die Allys meinen Schriftzug übersahen.
10 geschlagene Minuten hockte ich nun schon im Gestrüpp, und beobachtete die Kiddies wie Sie immer noch nach mir suchten, bis Sie endlich aufgaben und abzogen. Doch ich wollte kein Risiko eingehen und entschloss erstmal ein kleines Nickerchen zu machen.
Kapitel 2: Ahrul Stormfood, Beschützer der Natur
„Feuer. Feuer und Flammen schossen zur linken sowie rechten Seite meines Schildes empor und streiften meine Haut. Unglaubliche Hitze durchflutete meinen Körper, und trübte meine Sicht. Doch ich gab nicht auf, nicht so kurz vorm Ziel. 10 Prozent. Nur noch lächerliche 10 Prozent trennten mich von Ruhm und Epic, und dem alleinigen Sieg über diese Bestie.
Sie spreizte Ihre Flügel und richtete sich vor mir auf.
Schnell pushte ich eine geringe Heilwelle und erlangte neue Kraft. Ich aktivierte „Kochendes Blut“ und raste auf Sie zu, doch es half nix. Der nächste Flammenstoß brach aus Ihrem Maul und riss mich zu Boden, sodass mir Schild samt Dolch aus den Händen glitt. Angstschweiß ran meinem Nacken herunter und Panik betäubte meine Sinne, als Sie Ihren Kopf über meinen Körper streckte und diesen in Schatten hüllte. Doch anstatt mir den Rest zugeben blickte Sie nur zahm zu mir herab, fuhr Ihre gewaltige Zunge aus und schleckte mir mit einem Wisch über das gesamte Gesicht.“
Als ich die Augen wieder öffnete war es gar nicht Ony, sondern nur ein Wolf der vergnügt meine Wangen befeuchtete. Ich sprang auf und spuckte und wischte mir den Sabber aus dem Gesicht. Sein Besitzer kam heran und ich fauchte ihn an: „uähh, ist das eklig…mein Gott kannste nicht aufpassen auf dein Pet…echt... abartig ist das!“
„Oh verzeihen Sie bitte“ sagte Sie, beugte sich zu dem Vieh und tätschelte seinen Kopf „Sie müssen wissen mein Bello ist noch sehr verspielt…“
„Verspielt?!?“ unterbrach Ich sie „Schlecht geskillt würd ich das nennen. Sorg lieber dafür das mir das Viech nicht noch mal übern weg läuft, sonst kann ich führ nix garantieren “ sagte Ich, packte meinen Rucksack und schritt davon.
Ich entschied mich erstmal nach Hause zu porten, doch irgendwie schien mein Ruhestein verbuggt zu sein. Wie ich auch rieb und rubbelte, nix geschah.
Als Test probierte ich Felßbeißer und Blitzschild zu proccen, doch wieder nix.
„Was für’n Scheißtag.“ Dachte ich mir, „Erst Monate lange Laggs und jetzt das. Kriegt Blizz eigentlich garnix mehr auf die Reihe?“
Wütend ging ich weiter. Ich verließ das Brachland und erreichte Durotar. Als ich an meinem Haus ankam konnte ich es kaum fassen. Die beiden Allys von vorher standen vorm Eingang und plauderten mit meiner Mutter. Doch anstatt Sie in die Flucht zu schlagen, bat sie die Beiden auch noch herein.
„Verrat!...jetzt reichts“ dacht ich mir und schleichte mich durchs Gebüsch zur Hinterseite unseres Baus, als mich plötzlich ein Wolf ansprang, mich zu Boden riss und begann mich voll zusabbern.
Das Vieh von vorher schoss mir durch den Kopf und ich packte nach meinem Streitkolben, doch es war nicht das Pet vom Jäger. Nein. Es war Knockles, das Mount von meinem Bruder.
„Was machst du denn hier?!?“ fragte ich vor mich hin, „solltest du nicht auf Krag’Jin sein?“
Das Fenster sprang auf und ohrenbetäubender Lärm hallte zu mir rüber.
„KOMM SOOFOOORT INS HAUS“ schrie meine Mutter und warf mir Ihren Putzlappen um die Ohren. „Beruhigen Sie sich, wir Kümmern uns um den Bengel“ sagte der Nachtelf und schritt zum Hinterausgang“
Ich stieß Knockles von mir runter und rappelte mich auf. „Lauf…komm schon folg mir“ sagte ich zu Ihm und rannte davon.
Mein Bruder hatte sein Mount echt gut erzogen, es gehorchte aufs Wort. Selbst mir. Und so flitzen wir einige kleine Hügel hinunter, Richtung Orgrimmar, die Allys uns dicht auf den Fersen.
Doch auch diesmal schritten die Wachen nicht ein und so rannten wir weiter. Ich schlug ein paar Haken von Hütte zu Hütte, in der Hoffnung sie abzuhängen, da ich die Stadt ja besser kannte als ein paar dahergelaufene Allys, und so erreichten wir die dunkele Gase, mit einigen Metern Vorsprung.
Auf einmal packte mich ein mächtiger Taure am Arm, riss mich in eine dunkle Ecke und presste mir die Hand auf den Mund.
Knockles ging in Kampfstellung und knurrte drauf los, doch mit der anderen Hand besämpftigte er ihn im Handumdrehen.
Der Taure wartete eine Weile, nahm seine Hand von meinem Mund und sagte: „Sie sind weg.“ Ich jappste nach Luft.
Erfreut und gleichzeitig verwirrt über die Situation dankte ich ihm und fragte: „Kannst du mir sagen was hier abgeht auf dem Server? Is echt nicht normal was Blizz hier treibt!“
Er guckte betrübt und sagte nachdenklich: „Merkwürdige Zeiten ziehen durchs Land, mein Freund. Merkwürdige Zeiten…“
Und ich dacht mir nur: „Oh mein Gott…ein RPG`ler“
„Merkwürdige Zeiten nennst du das?!? N`Scheiß. Alles is verbuggt, die Allys marschieren durch unsere Gebiete als gehörten sie Ihnen und die Wachen kümmern sich n Dreck darum!… Selbst meine Mutter steckt schon mit denen unter einer Decke.“
Der Druide blickte weiter betrübt in die Luft, stützte sich auf seinen Stab und sprach: „Du hast Recht mein Sohn, Thrall`s Kraft schwindet, von Tag zu Tag, es ist deutlich spürbar. Und das schlimmste ist, es betrifft nicht nur Kalimdor. Ich war unter Lorderon bei den Verdammten, mein Sohn. Das gleiche Ebenbild… Die Kraft, sie schwindet.“
„Mir Wurst was bei den Lepra Kranken los ist, aber hier in Orgri haben die nix zu suchen.“ rief ich verzweifelt, „Boar, das nervt, ich wollte heute noch Setteile farmen und dann son Dreck“.
„Ruhig Blut mein Sohn, ruhig Blut“, sagte der Taure. „Lasst uns lieber überlegen wie wir das Schicksal wenden können, zu unseren Gunsten, um der Allianz Einhalt zu gebieten.“
„Ooh, Ooh“, sagte ich. „Nee sorry, hab ich etz kein Bock drauf, das “SCHICKSAL“ zu wenden… Lool, lass ma lieber Thrall suchen gehen um ihm ordentlich die Meinung zu geigen.“
Der Druide blickte mich verwundert an, musterte mich von oben nach unten und wieder zurück. Er lächelte leicht und sagte: „Ich glaube nicht das der Häuptling auf einen kleinen Orc wie euch zu hören gedenkt, aber gut. Einen Versuch ist es wert.“
„Pah, wirst schon sehen das der auf mich hört“, ich rollte mit den Augen und schaute in die kleine Gasse ob die Luft rein war. Danach setzten wir uns in Bewegung in Richtung des Tals der Stärke.
Wir kamen vorbei an einigen kleinen Läden in denen sich das gleiche Szenario abspielte. Horde und Allianz, friedlich, Seite an Seite am durchstöbern der Waren.
Früher hätte es ein Massaker gegeben wenn auch nur ein Einziger von Ihnen die Tore dieser Stadt überschritten hätte.
Wir gingen weiter entlang des steinigen Weges bis wir den Eingang seiner Festung erreichten.
Links und rechts davor standen Wachen, mit recht seltsamem Equipment. Komplett in schwarz gekleidet und ohne Waffen oder sonstigem Schutz versperrten sie uns den Weg als wir näher kamen.
„Boar, was soll den das jetzt wieder?!?“ rief ich verärgert. „Könnt ihr mal Platz machen, ich muss zu Thrall.“ Knockles fing schon wieder zu knurren an, während Ahrul sich auf seinen Stab stützte und den Kopf senkte.
„Nix da Freundchen, hier kommt keiner durch ohne Genehmigung“ sagte die Wache kühl, während sie mir die flache Hand entgegen streckte um mich auf Distanz zu halten.
„Ahrul!“ sagte ich, „Wurzel die mal und dann weiter… hab ja nicht ewig Zeit“
Doch der Druide schaute mich nur verdutzt an.
„Es tut mir Leid, aber ich kann nicht. Ich würde nicht einmal im Traum daran denken meine Hand zu erheben, gegen unsere Verbündeten.“
Ich blickte ihn wütend an, „Boar, du sollst ja auch net deine Hand gegen sie erheben, sonder sie nur kurz wurzeln!... Ach egal, mir reichts…“
Ich schubste die rechte Wache um, während Knockles sich auf die andere stürzte und rannte hinein. Ahrul erschrak kurz, entschloss sich dann aber doch mir zu folgen.
Mit entsetzen musste ich feststellen das auch hier nichts mehr wie früher war. Thralls Kammer musste komplett gepatcht worden seien, und ähnelte jetzt eher Ironforge mit langen Gängen in allen Richtungen die dutzende Türen in sich bargen.
Ich entschloss mich für den mittleren Weg und wir rannten durch einige Tore bis wir zu einer großen Holztür kamen. Als ich hindurch schritt begann mein Blut erneut zu brodeln.
Vor uns befand sich ein halbkreisförmiges Colluseum, gefüllt mit gut hundert Hordlern, die ihre Ratssitze mit der Allianz teilten und aufmerksam unserem Häuptling folgten, der in der Mitte von einem Podest zu Ihnen sprach.
„Verrat!... und das in den obersten Reihen…“, schrie ich und rannte auf Thrall los, „…ich werde nicht zulassen das du unser Volk in den Abgrund treibst…“ und zückte meinen Streitkolben, doch schon stellten sich 2 seiner Wachen mir in den Weg und hielten mich fest.
„Herr Bürgermeister, bringen sie sich in Sicherheit!“ rief die eine, während die andere mir den Arm umdrehte und mich zu Boden drückte.
Ahrul schlug die Arme über dem Kopf zusammen und ergab sich kampflos, während ich mich mit aller Kraft zu befreien versuchte. Thrall hingegen hörte auf seine Diener und verschwand,.. geschützt von 3 weiteren Wachen.
„Feigling! komm zurück…“ rief ich ihm hinterher, während sie mich fesselten.
Getuschel und Aufregung verbreitete sich in der Halle.
Ein gutes Duzend weiterer Wachtmänner kamen auf mich und Ahrul zu. Nicht gerade zimperlich zerrten sie uns hinaus aus der Halle, den Gang hindurch.
Sie erblickten Knockles der den Flur entlang tappelte und auf sie zu stürmte als er die Wachleute sah. Doch auch ihn überwältigten sie schnell und so zogen sie uns hinaus und steckten uns in einen großen Goblinwagen.
Ich blickte mich um.
Wir waren von vorne und hinten von Gittern umschlossen. Knockles steckten sie nach hinten zu zwei weiteren Wölfen, während zwei Tauren vorne einstiegen und losfuhren.
Mit gut dreihundertfacher Geschwindigkeit schossen Bäume und Büsche an uns vorbei, sanft, ohne großes ruckeln, wie man es sonst aus den Maschinen der Goblins gewohnt ist. „Eine Schande sich gegen seinen eigenen Häuptling zu erheben“ sagte Ahrul bitter. „Wahrlich eine Schande.“
„Ach sei du bloß leise!“, konterte ich. „Hätteste ma lieber geholfen du Noob!… aber Nein, stattdessen stehste tatenlos rum und siehst zu wie se mich packen. Und außerdem hab ich eh die Schnauze voll von deinem ewigen RPG Gelaber und überhaupt von der ganzen Scheiße die hier passie..“
„RUHE dahinten!“ rief der eine Taure und pochte gegen das Gitter. Ahrul seufzte.
Wir wurden langsamer, bogen in eine Gasse ein, umzäunt von Stacheldraht und kamen zum stehen. Ein Taure stieg aus, öffnete die hintere Tür und zerrte Knockles heraus.
Danach öffnete sich auch unsere Tür und wir wurden hinausgezogen.
Wir standen vor den Toren einer großen kalten Burg, davor zwei Nachtelfen, die Wache standen.
Die Tauren schubsten uns voran, durch die Gemäuer und brachten uns in ein kleines Verlies…
Kapitel 3: Weich wie Wolle
Eine recht kleine Zelle, düster, und gerade mal Platz für einen Tisch und drei Stühle. Die Wände behängt mit vielen Karten und Bannern, sowie einigen Steckbriefen von Allys, die gesucht wurden. Ein kleines Licht warf große Schatten an die Wand mir gegenüber. Ein Taure schubste mich auf einen Stuhl, während Ahrul in einen anderen Raum gebraucht wurde. Von Knockles war nur noch ein dumpfes bellen zu hören. Die beiden Tauren setzten sich.
„Name?“ sprach der eine zu mir, während ein Geruch aus halb verdautem Gras zu mir rüber wehte. „Boar hier stinkst!“, brach es aus mir heraus. „Schon mal was von Mundwasser gehört?“.
„Ok Kleiner…du kannst es auf die leichte Tour haben, oder..“
„ODER was, quälst du mich solange mit deinem Mundgeruch bis ich aussehe, so grün, wie ne Wiese?!“ sagte ich laut, und begann zu lachen. „Hättest du wohl gerne. Ne mal ehrlich Jungs, entspannt euch mal,… wir sind doch im gleichen Team.“
„NAME!!!“ schrie er energisch, während ich noch einen Hauch seines Atems zu schmecken bekam. „Ok, ok.“ sagte ich, und verdrückte mir ein Würgen. „Ich bin Thurok Thumbleweed.“
“Ähm…ok?...“ sagte er überrascht. Hatte wohl nicht gedacht einer Legende gegenüber zu sitzen. „Wohnort!?“
„Orgrimmar“, sagte ich trocken.
Verwirrte Blicke kreuzten sich!
Der andere Tauren Bulle kam von hinten auf mich zu und meinte gutmütig: „Ist schon ok mein Junge, kann verstehen das du Angst hast und verwirrt bist. Aber jetzt sag uns bitte deinen Namen und deine Telefonnummer, und wir rufen deine Mutti an und die kann dich gegen Kaution abholen.“
„Ähm lol?... ner MuhKuh meine IP geben? Nachdem ihr Orgri so verraten habt? Kanns sein das ihr beide ma wieder ordentlich durchgemelkt werden müsst, oder wie kommt ihr auf son Käse?!?
„Man, das hat keinen Sinn Rainer“, sagte das eine Vieh zu seinem Kollegen. „Lass ihn uns erstmal in U-Haft nehmen, und dann sehen wir weiter.“
Sie zerrten mich hoch von meinem Stuhl und schleppten mich durch Gänge wo links und rechts der größte Abschaum Azeroth’s war, den ich je gesehen hatte.
Burningblades schlugen mit den Händen gegen die Gitterstäbe, durchgedrehte Trolle versuchten nach mir zu greifen, und in den hintersten Ecken hörte man leise aber deutlich das Zittern und Wimmern von heruntergekommenen Gnomen.
Der Taure schubste mich in ein Verlies und die Tür knallte zu….
“Schöner Mist“, dacht ich mir „Naja egal, genug gezockt für heute…erstmal schlafen“
Ein quietschendes Geräusch weckte mich am nächsten Morgen. Leise Schritte näherten sich meiner Zelle. Eine recht attraktive Blutelfin reichte mir Essen durch die Lucke am Tor.
Ich dachte mir nur: „Blutelf??..female?? kann nur n Mage sein!“ und sprach sie an.
„Hey du, kannst du mir vielleicht n port machen?“
„Ein was?!“ antwortete sie leicht gereitzt.
„Ein port, nach Orgri oder TB, vollkommen egal, Hauptsache ich komm raus hier…
Oder biste zu low?“
Sie fragte: „Geht es Ihnen gut?...soll ich vielleicht einen Arzt holen?“
„Man ich brauch kein Healer, ich brauch n Port verdammt! Wende zu low bist dann sags, dann such n Hexa und mach ne Group um mich zu ziehen“ kam es sauer aus mir heraus.
„Mir wird das zu blöd, hier hast du dein Essen, guten Appetit“ sagte sie und ging davon.
„Oh mein Gott, du Noob. Wie blöd kann man sein? Kannste mir wenigstens n paar Wasser zaubern?“ schrie ich ihr hinterher, doch es nützte nix mehr, sie verschwand hinter der Ecke. Ich setzte mich hin und begann zu Essen.
„Scheiß Blizz, alles buggy wie sau,… wofür bezahl ich überhaupt.
Knockles ist auch weg und der RPG Fuzzie lässt sich net mal anwhispern…“
Ich legte mich hin, und schlief nach einer Weile grübelnd ein.
Am nächsten Morgen weckte mich wieder das gleiche quietschende Geräusch.
Halbwach rief ich: „Hau bloß ab Mage, und wag es ja net zu fragen wen ma wehr die Aggro ziehen soll, oder du gerezzt werden willst!“
Doch es war nicht die Blutelfin von gestern, es war wieder der Tauren Bulle. Er schleppte mich hindurch die Gänge ins Tal der Stärke, wie es schien. Links und rechts saßen ganze Scharen der Verräterschaft. Orcs, Tauren, Nachtelfen, Zwerge und Trolle so weit das Auge reichte. Ich wurde zu einem Stuhl geführt, mitten im Raum umringt von Hordlern. Ein dürrer Troll saß knapp über mir, die Hauer so ungeputzt wie man es gewohnt war. Er schlug zweimal sachte mit seinem Hammer auf den Tisch und bat um Ruhe.
„Junger Mann sie wissen warum sie hier sind?!“ fragte er mich ruhig.
Ich erwiderte: „Na klar weiß ich das! Die Allianz und die Horde gehen einen Pakt ein, um gemeinsam gegen das Böse vorzugehen, obwohl wir gerade dadurch das Böse direkt in unsere Reihen lassen! Der Noob hat doch keine Ahnung was er seinem Volk damit antut…!“
„Dieser Noob ist ihr Bürgermeister!“ sprach der Troll nun etwas lauter, „Und Sie haben versucht ein Attentat auf Ihn zu verüben.“
Ich schrie: „Ach son Quatsch, der Lumpenhund verkauft uns… und von euch will es wieder mal keiner wissen!!!“
„Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen, oder was erzählen Sie da für einen Stuß?“ fragte er nun verwundert.
„Stuss?! Schauen Sie sich diese Stadt doch nur mal an, Baumlochstopfer und Zwerge wo man nur hinschaut…!“
„Mir reicht es jetzt mir Ihnen!“ schrie der Troll nun energisch, und schlug wie wild geworden mit dem Hammer vor sich ein: „Sie leiden offensichtlich an Realitätsverlust, und da kenn ich nur einen Ort wo die Gemeinde vor Ihnen in Sicherheit ist.
Wachtmeister, fort mit ihm!“
Kaum ausgesprochen stürmten die beiden Tauren auf mich ein, packten mich und zogen mich aus dem Saal. Sie zerrten mich einen langen Gang entlang, öffneten ein Schloss und schmissen mich hinein in einen hellen Raum. Die Wände, so weich wie Wolle und so weiß wie Schnee. „Du wartest hier. Morgen kommt wer und schaut nach dir. Gute Besserung…“ Meinte der eine Taure betrübt, bevor Sie beide gingen.
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