Kapitel 28

Evilslyn

Rare-Mob
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Arlando schrak zusammen.
Dann lachte er über sich selbst.
Ein Heulen; An jedem anderen Tag hätte er es kaum wahrgenommen. Immerhin war es nicht ungewöhnlich in Azeroth auf Wölfe zu treffen.
Er schlüpfte ins Bett, und dachte noch einmal über die Geschichte Bregas nach.
Worgen, pah. Er hüllte sich tief in die Decken und schloss die Augen.
Ein erneutes Heulen drang durch die Nacht.
Diesmal deutlich näher.
Arlandos Augen sprangen auf und er lauschte angespannt.
Was, wenn der Wirt doch die Wahrheit gesagt hatte?
War es möglich, dass die Worgen zurück kämen um ihr Werk zu vollenden?
Sein Atem ging flach, die Nacht lag still.
Zu still.

Ein Klapperndes Geräusch vor dem „durstigen Wanderer“ drang an sein Ohr.
Machte sich da etwa jemand an seinem Wagen zu schaffen?
Mit einem Sprung war er aus dem Bett und eilte ans Fenster.
Der nur vom Mondlicht erhellte Platz lag voller Schatten.
Sein beladener Wagen war nur ein dunkler Hügel.
Alles war ruhig.

Seine Augen gewöhnten sich mehr und mehr an die Lichtverhältnisse, und plötzlich glaubte er eine Bewegung hinter dem Wagen auszumachen.
Wenn diese Dörfler glaubten, sie könnten ihn erst ignorieren und nun auch noch bestehlen, hatten sie sich geschnitten.
Immer hin war er Arlando.
Stammte einem alten Händlergeschlecht ab, und war schon mit ganz anderen fertig geworden.
Er riss das Fenster auf.

„Weg da von meinem Wagen!
Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort zusiehst, dass du Land gewinnst, komm ich runter und dann gnade die Elune!“, schrie er so laut er konnte.
Und durch seine Tage als Marktschreier war diese Lautstärke beträchtlich.
Der Schemen zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen, machte jedoch keinerlei Anstallten zu fliehen.
Na wenigstens hatte er offenbar die Aufmerksamkeit des Tunichtguts geweckt.
„Ich kann dich genau sehen! Hau ab du, oder ich…“
Arlando verstummte mitten im Satz als plötzlich ein goldenes Augenpaar in der Nacht aufflackerte.
Ganz so wie er es von Katzen kannte.
Was ihm jedoch Schauder über den Rücken jagte, war die Tatsache, dass diese Katze über zwei Meter groß sein musste.

Halbherzig klatschte er in die Hände.
Hoffte sein Wahrnehmung habe ihm einen Streich gespielt hatte und die „Katze“ auf seinem Wagen säße, und nur daher so groß wirkte.
Dann tauchte das Flackern allerdings nocheinmal auf, im Freiraum zwischen Wagen und Wand.
Näher bei ihm, blieb es jedoch in der gleichen Höhe.
Sein Gefühl der Wut, über den unbefugten Zugriff auf seinen Wagen, schlug um in Beklemmung.
Plötzlich fühlte er sich beobachtet, und wünschte er wäre im Bett geblieben.
Er schlug das Fenster zu und eilte aus dem Zimmer.
Er musste die anderen informieren.
Hilfe holen.

Er stieg die Holztreppe so schnell hinab, dass er bereits den Schankraum erreicht hatte, als er gerade dabei war sein Hemd überzuwerfen, welches er im vorbei eilen vom Stuhl neben seiner Zimmertür aufgeklaubt hatte.
Natürlich war der Schankraum leer.
Brega lag sicher bereits schlafend in seinem Bett.

Arlando eilte die Treppe wieder hinauf und schaute sich um.
Vom Flur, auf dem die Tür zu seinem Zimmer lag, gingen noch vier weitere ab. Die Gästezimmer waren jedoch nicht belegt, und die Türen waren nur angelehnt.
Am Ende des Ganges führte eine Treppe nach oben. Dort mussten Bregas Gemächer liegen.
Kurzerhand eilte Arlando nach oben. Bregas Zimmer war nicht verschlossen.

Brega hatte es geräumig.
Circa viermal so groß wie Arlandos Gästezimmer war das seine.
Ein dunkles Bett aus Nussbaumholz dominierte den Raum. Ein ausladender Schrank bedeckte die Hälfte der Wand gegenüber.
An den Wänden hingen Bilder die offenbar Bregas Vorfahren zeigten.
Die Verwandtschaft ließ sich nicht leugnen. In allen Gesichtern prangte die rote Trinkernase.
Den Dielenboden bedeckte ein dicker Teppich.
Überall lagen Dinge herum die Brega wohl von Gästen über die Jahre geschenkt bekommen hatte.
Doch Arlando hatte für all dies keinen Blick.
Er eilte zu Bregas Bett.
Es war leer.
Wo konnte er nur sein?

Arlando verließ das Zimmer, eilte die Treppen wieder hinunter.
Er bog nicht in den Schankraum ab, sondern folgte der Treppe noch eine Etage tiefer.
Der Keller war kühl und roch modrig. Arlando erhaschte im Dämmerlicht einen Blick auf mehrere Weinfässer die dick mit Staub bedeckt waren.
Der Beginn von Bregas Weinkeller. An der linken Wand hing eine kleine Öllampe neben einer Holztür. Das musste das Zimmer des Dienstmädchens sein.

Arlando klopfte.
Nichts.
Er klopfte erneut.
Gerade als er schon wieder nach oben eilen wollte, vernahm er eine verschlafene Stimme.
„Was ist denn? Brega bist du das? Falls ja, geh wieder nach oben und schlaf deinen Rausch aus. Ich habe dir gesagt, ich will das nicht mehr!“
„Ähmm… nein ich bin es. Arlando, der Gast dem sie vorhin den Waschzuber bereiteten.", als eine Antwort ausblieb fuhr er energisch fort: "Machen sie auf! Irgendetwas geht vor dem Haus vor, und ich kann Brega nicht finden!“
Arlando hörte ein leises Stöhnen, gefolgt von nackten Füßen auf Steinboden.
Ein Schlüssel wurde gedreht, und die Tür einen Spalt breit geöffnet.
Das verschlafene Gesicht der Magd wurde im Spalt sichtbar.
Ihr Haar stand wild in alle Richtungen und sie blinzelte müde.
„Der alte Trunkenbold ist sicher seinen Rausch ausschlafen gegangen. Wird wieder schnarchend und stinkend in seinem Zimmer liegen. Da bekommen sie ihn nicht wach. Auch nicht wenn sie die Tür eintreten würden.“, Verachtung lag in ihrer Stimme.
„Nein, nein. Ich war bereits in seinem Zimmer. Es war leer, und auch nicht verschlossen. Ganz so als wäre er gar nicht dort gewesen. Ich hatte etwas an meinem Wagen bemerkt. Irgendetwas … Großes.“, Arlando wollte seine Ängste nicht aussprechen.
Hatte Angst sie würde ihn auslachen.
„Sie meinen…“, er konnte sehen ihrem Gesicht alle Farbe wich.
Sie begann am ganzen Leib zu zittern. „Sie meinen die…“, ihre Augen nahmen den gleichen Ausdruck an, wie die Bregas als er von dem Gräuel berichtet hatte, welchem sie beim Angriff der Worgen ausgesetzt gewesen waren.
Die schiere Panik in ihrem Blick, tilgte die letzten Zweifel die Arlando an Bregas Geschichte geblieben waren.
Irgendwo im Haus ging eine Scheibe klirrend zu Bruch.
Beide erstarrten.

„Da ist etwas im Haus.“, sie war ein wimmerndes Häufchen Elend. Tränen blitzten in ihren Augen.
Ihre Angst weckte Arlandos Beschützerinstinkt.
Sie war ein schönes Mädchen.
Ihr volles braunes Haar, war ihm schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen, doch nun gab ihr Nachthemd den Blick auf die sanfte Rundung ihres Busens frei. Makellos und weis war ihre Haut, und schien zart wie ein Pfirsich.
Mit einem Kopfschütteln vertrieb er diese Art von Gedanken.
Es gab gerade wichtigeres.
Vielleicht würde sie ihm ja einen Platz in ihrem Gemach anbieten, wenn er Heldenhaft genug war.
Nein diese Gedanken brachten ihn wirklich nicht weiter.

Er schaute sich um, und entdeckte einen langen Holzprügel, den Brega wohl zum anzapfen der großen Fässer verwendete.
Arlando schnappte ihn sich und schwang ihn einige Male hin und her.
Er lag gut in der Hand.
Kein Schwert, aber immerhin etwas.

Eine knarrende Bodendiele erinnerte sie an den unliebsamen Besucher.
„Wie heißt ihr eigentlich?“, fragte Arlando.
„Marla.“, war die kleinlaute Antwort.

„Hör mir zu Marla. Ich werde auf dich aufpassen. Wir gehen jetzt nach oben und sehen nach was da los ist.“
Marlas Augen wurden groß. Sie wollte zurück in ihr Zimmer schlüpfen.
Arlando packte sie sanft am Arm und hielt sie zurück.
„Wahrscheinlich ist es eh nur Brega der auf der Suche nach einem weiteren Krug durch die Schankstube schlurft. Dann sitzen wir in wenigen Minuten lachend zusammen und amüsieren uns, wie ängstlich wir waren. Aber wir sollten uns jetzt auf keinen Fall trennen.“
Arlando hoffte er würde recht behalten.

Marla dicht hinter sich, den Prügel hoch erhoben, schlich er die Kellertreppe nach oben.
Als sie den Schankraum erreichten war dieser leer.
Wen immer sie gehört hatten, er war offenbar in die Küche weiter gezogen.
Von dort ertönte Geklapper von Töpfen.
Arlandos Hoffnung stieg, dass es wirklich Brega war, der Lust auf einen Mitternachtsimbiss verspürte.
Sein Herz schlug im bis zum Hals.
Marla klammerte sich von hinten in sein Hemd. Ihr Atem ging flach und schnell.
Den Prügel fest mit seinen schweißnassen Händen umklammernd, ging Arlando auf die Tür zur Küche zu.
Wenn Brega nun aus der Küche käme, mit einem Mitternachtsimbiss, und sie so würde stehen sehen, er würde sie wohl Auslachen.

Er hatte allem Anschein nach etwas zu essen gefunden, denn Schmatzgeräusche drangen aus dem Dunkel.
Dem Geräusch nach, aß Brega wie ein Schwein.

Arlando verharrte vor dem Tresen.
„Brega?!“, rief er leise, nicht mehr als ein Flüstern.
Marla krallte sich, ob der unerwarteten Laute, noch fester in sein Hemd.
„Nicht.“, jammerte sie.
„Keine Angst, wer immer es ist, ich trete ihm lieber hier im Licht als da drin in der Dunkelheit gegenüber.“, Arlandos Stimme war nur in Flüstern. Doch versuchte er Zuversicht in sie zu legen.
„Brega!?“, diesmal lauter.
Das Schmatzen verstummte.

Für einen Moment glaubte Arlando ein Aufblitzen in der Finsternis auszumachen.
Doch da war es auch schon wieder verschwunden.
Keine Antwort ertönte.
Arlando packte den Knüppel fester, schlagbereit.
Nur das Knarren von Dielen kündete von Bewegung in der Küche.
Marla kauerte hinter ihm.
Dann schwang die Küchentür zur Seite.
Brega trat in den Schankraum.
Zumindest trug er Bregas Kleidung.

Die lederne Schürze war das einzige Kleidungsstück, das ihm noch halbwegs passte.
Sein Leinenhemd war an den Schultern zerrissen und gab den Blick auf braunes Fell frei.
Seine Hosen waren ihm zu kurz und aus Schuhe, welche Arlando an zerplatzte Bananen erinnerten, ragten Klauen an riesigen Pranken hervor.
Der Kopf war der eines Worgen.
Genau so wie ihn sich Arlando in den Alpträumen seiner Kindheit ausgemalt hatte.

Gieriger Blick unter buschigen Brauen.
Messerscharfe Zähne in Sabber triefenden Lefzen.
Wache Ohren, die wie bei aggressiven Hunden zurück gelegt waren.
Die Messerscharfen Klauen, die einst seine Hände waren, angriffsbereit.

Hinter Arlando stieß Marla einen Schrei des Entsetzens aus.
Auf ihren Schrei hin passierte alles ganz schnell.
Brega schnellte nach vorne, und setzte mit einem Sprung über den Tresen hinweg.
Arlando, von Marlas Schrei aus der Schreckensstarre erlöst, schwang den Prügel und erwischte Brega, oder was er nun war, direkt am Kopf.
Krachend traf die Holzkeule auf die Seite des Schädels.

Arlando hatte all seine Kraft in den Schlag gelegt.
Die Energie reichte aus Bregas Schwung aufzuheben, und er knallte vor Arlando und Marla auf die Dielen.
Bewusstlos blieb er dort liegen.
Seine Zunge hing ihm aus dem Maul.
Blut rann aus einer Wunde über seinem rechten Auge.

Arlando stand da wie gelähmt und starrte auf den gewaltigen Worgen vor ihm.
Brega hatte also nicht gelogen.
Es gab die Worgen wirklich.
Aber warum hatte Brega ihn gewarnt, wenn er doch offenbar selber einer von ihnen war.
Die wie wild an seinem Hemd reißende Marla holte Arlando zurück in das hier und jetzt.

„Wir müssen hier weg, hier weg…“, Marla flehte.
Gerade als Arlando sich umwante, packte ihn etwas am Fuß.
Er schaute nach unten und entdeckte mit entsetzten, dass Bregas Klaue seine Wade umklammerte.
Er schaute zu dem Worg zurück, dessen Augen wieder offen waren.
Er kam langsam zu sich.

Arlando dachte nicht eine Sekunde nach.
Er holte aus, und hieb in weitem Bogen auf Bregas Kopf.
Dumpf prallte der Prügel auf die Schädeldecke des Worgen. Seine Augen wurden wieder glasig. Der Griff um sein Bein lockerte sich leicht.
Wieder schwang er die Keule.
Wieder und wieder und wieder, verfiel in einen Rausch.
Obwohl schon beim fünften Schlag, die Schädeldecke mit einem widerlichen Krachen nachgab, und Blut aus der Nase, welche einst die von Brega gewesen war schoss, schlug er wieder und wieder zu, bis der Kopf des Worgen kaum noch als ebensolcher zu erkennen war.
Erst dann ließ das Adrenalin in seinen Adern nach, und er bekam wieder etwas von seiner Umwelt mit.

Marla war während seiner Attacke zurück gewichen.
Sie kauerte schreiend und weinend in der Ecke hinter ihm.
Er hatte sie gar nicht gehört.
Als er auf sie zukam, den Prügel an dessen Ende noch Reste von Brega hingen, in der Hand. Wich sie verängstigt zurück.

„Keine Zeit jetzt zu trauern.“, sagte er knapp. „Wir müssen hier weg. Wer weiß ob sich nicht noch mehr von denen hier herum treiben.“ Er packte nach ihrer Hand und zog sie auf die Füße.
„Bleib hinter mir!“, war seine knappe Anweisung als er die Tür öffnete und auf die Veranda vor dem Wirtshaus trat.

Als Arlando seinen Blick über den Platz gleiten ließ, sank sein Herz.
Aus zwei der Gassen die auf den Dorfplatz führten, traten Worgen ins Mondlicht.
„Bleib zurück! Da sind noch mehr dieser Biester!“, zischte er zu Marla und dreht sich um, im Bestreben ins Haus zurück zu kehren.

Marla stand da und starrte über seine Schulter.
Ihre Augen hatten einen merkwürdigen Schimmer angenommen.
Arlando folgte ihrem Blick.
Sie beobachtete den Mond.
„Mädchen das ist nicht der richtige Moment!“, fuhr er sie an, gerade als sie sich zusammen krümmte. „Marla, dreh jetzt nicht durch!“, sagte er scharf, packte sie an den Schultern und wollte sie aufrichten.
Da fiel sein Blick auf ihren Nacken.
Wie im Zeitraffer schossen Haare aus ihrer Haut.
Knochen knackten unter ihrer Haut.
Dann krümmte sie sich nach hinten, und legte dabei den Kopf in den Nacken.
Mit aufgerissenen Augen starrt Arlando fassungslos auf ihr ehemals hübsches Gesicht, das sich grotesk verzerrte.
Ihre Eckzähne wuchsen, und ihre Nase verformte sich.

„Oh, mist!“, entfuhr es ihm und er ergriff die Flucht.
Er musste die Stallungen erreichen. Auf seinen eigenen Beinen hatte er keinerlei Chance.
Ein Schulterblick zeigt ihm, dass auch die Worgen, die den Platz betreten hatten, ihn durchaus bemerkt hatten.
Sie kamen.

Er rannte um sein Leben.
Wenn er es schaffte auf ein Pferd zu springen, hatte er eine Chance.
Er war immer ein guter Reiter gewesen. Schon als Kind. Sattel hin oder her.

Er bog um die Ecke des „durstigen Wanderers“ und hielt auf die Ställe zu.
Perfekt die Tür war nicht verschlossen, stand sogar leicht offen.
Ohne anzuhalten rannte er direkt hinein.
Keine Zeit verlieren.
Es mochte an dem durch seine Adern schießenden Blut gelegen haben.
Vielleicht war es auch der Lärm seiner gehetzten Schritte.
Was auch immer es war, er hörte das Schmatzen erst viel zu spät.
Da stand er bereits vor der Boxentür und starrte fassungslos auf den schwarzen Rappen, der in seinem eigenen Blut lag.
Über ihm, an seinem Hals nagend, kauerte ein grauer Worg.
Arlando erkannte an den Resten seiner Kleidung, den Stallburschen wieder, dem er die zwei Silberstücke zugeworfen hatte.
Die ehemals nur dreckige Hose, hing nun in Fetzen von seinen muskulösen Beinen.

Der Worg fuhr zu ihm herum und zeigte seine blutroten Zähne.
Sabber und Blut rannen als zähe Masse durch das Fell an seinem Hals.
Die Augen blitzen in Blutgier.

Arlando wandte sich um und wollte fliehen.
Doch auch am Stalleingang, stand bereits ein Worg.
Ein Worg, in der Keidung Marlas.
Es gab keine Anzeichen, dass sie in ihm noch mehr sah als Nahrung.

Gehetzt schaute er von links nach rechts, suchte einen Ausweg.
Plötzlich erkannte er, dass außer ihm und den zwei Worgen, nichts mehr im Stall am Leben war.
Seine Mulies lagen mit zerfetzten Kehlen in einer der Boxen.
Einem Pferd, fehlte sogar ein Vorderlauf.
Ein Geräusch ließ ihn aufsehen.

Von der Galerie über den Pferdeboxen, wo Heu und Stroh gelagert wurden, blitzten mehrere goldene Augenpaare aus massigen Schatten zu ihm herab.
Arlandos Kehle entwand sich ein sarkastisches Lachen.
Es wuchs an, und hallte durch die Nacht.
Hallte dahin, bis es erstarb.
Dann war nichts mehr zu hören, außer einem leisen Schmatzen. Begleitet von einem Knurren und Kläffen.

Mit Arlando, war auch das letzte menschliche Leben aus Lohenscheit verschwunden.

Flinnegar der von der Palisade aus den Dorf überblickte, stieß ein langgezogenes Heulen aus.
Von überall im Dorf erhielt er Antwort.
Dann sprang er los, und lief in den Wald.
Gamrei würde äußerst zufrieden sein.
 
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