Kapitel 50

Evilslyn

Rare-Mob
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Äste peitschten Arled entgegen, Gestrüpp schien mit garstigen Klauen nach ihm zu fassen und ihn zu bremsen suchen. Sein Atem ging heftig. Seine Muskeln brannten. Die Laute seiner Verfolger waren noch immer klar zu vernehmen, und spornten ihn an auch das letzte bisschen seiner Kraft zu mobilisieren. Er flog förmlich dahin. Setzte über umgestürzte Baumstämme hinweg ohne langsamer zu werden. Dann erreichte er den Waldsaum, von dem aus nur noch ein, ein Steinwurfbreites freies Feld bis zum Fluss zu überqueren war. Er stürmte über die freie Fläche, drückte sich ab und flog wie ein weißer Pfeil durch die Nachtluft. Sein Schwung katapultierte ihn fast bis in die Mitte des kleinen Flusses, wo er Kopfüber eintauchte. Das Wasser durchdrang seinen Pelz, und Kälte umfing ihn, wie eine eiserne Klaue, die versuchte ihm die Luft abzudrücken. Mit kräftigen Schlägen tauchte er auf und schnappte keuchend nach Luft. Wie tausend Nadeln stach die Kälte des Wassers, doch er hatte keine Zeit zu verlieren, vom Wald her näherten sie die Geräusche seiner Häscher. Er schwamm so schnell er konnte Fluss abwärts. Seine Klauen dienten ihm als hervorragendes Paddel, und er schoss durch die Fluten wie ein Messer durch die warme Butter. Nach kurzer Zeit hörte er Rufe seiner Verfolger, die offenbar am Fluss angekommen waren, was sich bei einem Schulterblick seinerseits bestätigte. Wie sich bewegende Sterne, sah er Fackeln in der Dunkelheit leuchten.
Wutgeheul und die Tatsache, dass sich die Fackeln nicht weiter hinter ihm her bewegten, ließen Arled hoffen sein Plan hatte Erfolg. Er schwamm noch ein Stück weiter bis die Fackeln kaum noch zu sehen waren. Dann strebte er dem Ufer entgegen.
Sein Fell tropfte und hing an seinem Körper herab. Es bot dem Wind, welcher ihn erbarmungslos umwehte keinen Widerstand, und so fröstelte ihn bei jeder Böe. Er musste sich ein Versteck suchen, wo er trocknen und wieder zu Atem kommen konnte.
Gerade als er wieder den Wald betreten hatte, ließ ihn ein Geräusch aufhorchen. Er verharrte in der Bewegung und lauschte in die Nacht. Außer einem Kauz der in mit großen Augen aus einer Astgabel anstarrte regte sich nichts. Arled lauschte noch angestrengter. Er hätte schwören können, dass er das Geräusch gedämpfter Schritte vernommen habe. Doch was immer es war, dass er vernommen hatte, es war weg. Auch sein Geruchssinn wies nicht auf etwas Ungewöhnliches hin. Er wandte sich wieder dem Auffinden einer Unterkunft zu. Er machte drei Schritte, wollte gerade einen dicken Baum umrunden, als einer Keule gleich ein haariger Arm hinter jenem hervor flog, ihn direkt ins Gesicht traf, und ihn von den Beinen riss. Er sprang zurück auf die Füße. Durch sein Blickfeld tanzten farbige Punkte. Er schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden. Vage erkannte er den Worgen dessen Hieb ihn gefällt hatte, als dieser hinter dem Baum hervor trat. Er bleckte die Zähne und ging in Kampfhaltung. So leicht würde er sich nicht ergeben. Ein tiefes Knurren entrollte seiner Kehle.
„Das lass mal schön sein.“, ertönte die Stimme seines Gegenübers. Er machte eine Geste mit seiner Pranke, und über Arled rauschte etwas durch das Blätterdach. Zu beschäftigt sich auf seinen Gegenüber zu konzentrieren und sich auf einen etwaigen Angriff zu wappnen, sowie sein Sichtfeld wieder klar zu blinzeln kam seine Reaktion viel zu spät. Etwas, oder jemand landete auf dem Boden hinter ihm, packte seine Arme, und presste sie auf seinen Rücken. Arled versuchte mit aller Kraft seine Hände wieder zu befreien, doch der Griff der ihn gepackt hielt, war erbarmungslos. Er warf den Kopf zur Seite, und versuchte nach hinten zu schnappen, doch seine Kiefer schlugen ins Leere. Seine Wut stieg und stieg, doch so sehr er auch riss und zerrte, es gab kein Entrinnen. Bald schon würden sie kommen. Dann wären seine Stunden gezählt.
„So beruhige dich doch, bei dem Lärm kannst du ihnen auch gleich in die Arme laufen. So beruhige dich…“, die Stimme des Worgen vor sich, drang nur mühevoll zu seinem Verstand durch. In seiner Wut und Verzweiflung war er fast blind und taub. Arled hielt inne in seiner Bemühung sich zu befreien und blickte seinen Gegenüber bedrohlich an. Im Augenblick gab es eh keine Chance zu entkommen. Er würde sie in Sicherheit wiegen und den richtigen Moment zur Flucht abwarten.
Da sein Sichtfeld sich wieder normalisierte erkannte er nun auch seinen Gegenüber. Es war Ragi. Natürlich. Von allen Worgen die ihn hätten fangen müssen, musste er ausgerechnet Hespas Schosshündchen in die Arme laufen. Innerlich fluchte Arled vor sich hin.
Somit war auch klar wer ihn in seinem eisernen Griff umfangen hielt. Es konnte sich nur um Hun handeln. Tief grollte Arled Ragi an. „Jetzt bekomm dich wieder ein.“, zischte dieser. „Wenn wir dich ausliefern wollten, würden wir dann hier mit dir herum stehen. Es gibt keinen Grund warum dich Hun nicht einfach wie ein Packet huckepack zurück tragen sollte. Also reiß dich zusammen.“ Dringlichkeit und Ungeduld lag in Ragis Stimme, während er sich unruhig umblickte. Arled verstand gar nichts mehr. „Was…?“, war alles was er hervorbrachte. „Das sollst du erfahren, aber nicht hier und nicht jetzt. Sie werden jeden Moment hier sein, und wir sollten dann weg sein. Wenn du eine Chance haben willst, dann folge uns. Hun wird dich gleich loslassen, wenn du es auf eigene Faust versuchen willst, dann lauf nur davon.“ Arleds Verstand raste, was sollte er nur davon halten.
Ragi nickte dem hinter ihm stehenden Hun zu, und Arled merkte wie sich der Griff um seine Arme lockerte. Hastig machte er zwei Schritte und stellte sich so, dass er Hun und Ragi vor sich hatte. Der Anblick Huns beeindruckte ihn erneut. Als er den Worgen zum ersten mal vom Fenster aus gesehen hatte war er relativ weit entfernt, und in der Kirche war er zu beschäftigt um ihn genauer zu mustern. Doch nun stand Hun vor ihm, und seine Ausmaße waren gelinde gesagt gewaltig. Seine Schultern waren fast doppelt so breit wie die Arleds. Sein Nacken war breit, und der darauf thronende Kopf mit den riesigen Kiefern, lies den Ragis winzig wirken. Seine riesige Axt, die Arled erstmals an der Seite seines Pferdes gesehen hatte, hing nun auf seinem Rücken. Sie schien wie für ihn gemacht. Ragi der neben ihm stand, blickte sich nervös nach allen Seiten um. „Kommst du nun mit?“, stieß er ungeduldig hervor.
Arled überdachte seine Lage. Hun und Ragi wären ohne weiteres in der Lage gewesen ihn zu töten. Hätten ihm einfach den Gar aus machen können als er in Huns eiserner Umklammerung gefangen war. Doch sie hatten es nicht getan. Auch wenn er es nicht verstand, so schien es höchst unwahrscheinlich, dass sie ihn am Leben ließen um ihn in eine neue Falle zu locken. Also nickte er Ragi knapp zu, welcher kurz zurück nickte, und mit einem „Gut, dann los!“, davon stob. Hun folgte ihm auf dem Fuß, und Arled folge den beiden.
Sie rannten. Rannten so schnell sie konnten. Arled musste an seine Grenzen gehen um ihnen zu folgen. Auch Huns rasselnder Atem zeugte rege davon, welche Anstrengung es ihn kostete Ragi zu folgen. Ragi schoss dahin wie ein Blitz, und die Leichtigkeit die in seinem Lauf lag, machte Arled klar, dass er für sie extra sein Tempo zurück hielt.
Sie erreichten eine kleine Lichtung, in deren Mitte ein Teich lag, welcher an einem Ende von einem Wasserfall gespeist wurde. Das spärliche Mondlicht, lies die Wasserfläche spärlich schimmern.
„Hier entlang.“, raunte Ragi der nur kurz verharrte um sie aufschließen zu lassen. Dann rannte er auf den Wasserfall zu. Er drückte sich ab, landete auf einem Stein der auf halber Strecke zu dem rauschenden Wasservorhang aus dem See ragte, stob weiter und verschwand mit vollem Tempo in der Wasserwand. Arled hatte keine Zeit groß darüber nachzudenken. Er folge Ragi quasi auf seinen Fersen, musste vertrauen, und sprang vertrauensvoll hinter ihm her.
Das kalte Wasser durchnässte seinen gerade wieder etwas getrockneten Pelz vollständig. Doch Arled hatte kaum Zeit darüber nachzudenken. Er durchstieß die Wasserwand, und fand sich im Eingang einer Höhle wieder. Hun und Ragi, beide genauso durchnässt wie er, standen da und schüttelten ihren Pelz aus. Auf Ragis Gesicht erschien ein schiefes Grinsen, als er Arled überraschte Miene betrachtete.
„Nicht schlecht, was?“, seine Stimme verriet seinen Stolz, „aber warte erst mal bis du das innere der Höhle siehst. Komm mit.“ Ragi wandte sich um und fing an, dem kleinen Weg ins innere der Höhle zu folgen. Nachdem auch Hun, der nur teilnahmslos neben ihm gestanden hatte, folgte, schloss Arled sich ihnen an.
Von der Decke der Höhle hingen gewaltige Stalaktiten herab. Überall hallte das Tropfen hunderter Wassertropfen wieder. Die Höhle war erfüllt von einem schummrigen Licht, das jedoch aus der Tiefe, und nicht von der Decke zu kommen schien. Arled fragte sich was wohl die Quelle davon sein mochte. Der schmale Weg schlängelte sich zwischen Stalagmiten hindurch, die in ihrer Größe den Stalaktiten in nichts nachstanden. Ragi und Hun gingen voran. Ihre Schemen zeichneten sich vor dem aus der Tiefe aufsteigenden Licht ab. Arleds Neugier wuchs mit jedem Schritt. Was mochte ihn nur erwarten?
Dann bogen sie um eine weiter Windung des Ganges, und was sich vor Arleds Augen ausbreitete, raubte ihm den Atem. Eine riesige Höhle breitete sich vor ihnen aus. Der Gang dem sie gefolgt waren, endete auf einem kleinen Sims an der Wand der Höhle, von dem sich, ein kleiner, nur etwa drei Ellen breiter, Weg hinab wand. Von der Decke der Höhle hingen Stalaktiten herab, welche jene im Gang, winzig erscheinen ließen. Doch mehr noch als die Stalaktiten und der schieren Größe der Höhle, wurde Arleds Aufmerksamkeit von der Lichtquelle gebannte, welche für den Schein verantwortlich war, den er die ganze Zeit gesehen hatte. Das Licht ging von riesigen Pilzen aus, die fast bist an die Höhlendecke reichten. Merkwürdige Wesen flogen zwischen ihnen herum. Auf breiten fleischigen Schwingen, schienen sie förmlich durch die Luft zu schweben. Um die Hüte der Pilze kreisten ganze Schwärme goldgelb leuchtender Insekten. Von denen ein ähnliches Leuchten ausging wie von den Pilzen selbst. So etwas hatte Arled noch nie gesehen.
„Mach den Mund zu und folge mir.“, Ragi amüsierte sich sichtlich über Arleds überraschten Gesichtsausdruck. „Und keine Angst. Alles was hier lebt ist in der Regel friedlich. Aber provoziere sie nicht.“
„Ja, nicht provo… nicht ärgern.“, bestätigte Hun, der ernst drein blickte, und bestätigend nickte.
„Ja, hör auf Hun. Er kann dir bei Gelegenheit erzählen was ihm geschah als er sich mit einem dieser Viecher anlegte.“, Ragi lachte.
Huns Gesichtsausdruck verdeutlichte das er sich lieber nicht an diesen Tag zurück erinnerte. Die Angst, die Arled im Gesicht des Riesen von einem Worg sah, legte es ihm Nahe besser nicht gegen Ragis Rat zu verstoßen.
Vorsichtig machten sie sich an den Abstieg.


Miras Nervenkostüm war in den letzten Tagen einer schweren Prüfung unterzogen worden. Die Belastung, welche mit der Organisation des Lagers einherging, lies ihn oft wünschen die Worgen würden einen Angriff wagen. Die Wirren einer Schlacht, hätten für ihn eine Entspannung bedeutet. Wenigstens wusste man da klar worum es ging. Töten oder sterben. Hier im Lager war es ungleich komplizierter. Er musste Mut sähen, Streitigkeiten klären, musste die Versorgung sicherstellen, musste die Arbeiter einteilen, und dass war nur ein Teil seiner Aufgaben. Immer wenn er dachte er habe es geschafft, kam etwas Neues hinzu, womit er nicht im Ansatz gerechnet hatte. Erfreulicher Weise machte wenigstens Ellenoras Heilung gute Fortschritte. Ihre Verletzungen hatten sich als nicht so schlimm herausgestellt wie zuerst befürchtet, und seit dem vergangenen Tag, war sie auch wieder dabei zu beobachten gewesen wie sie durch das Lager humpelte. Ihr Bein hatte einen üblen Schlag abbekommen, als wohl ein Baum auf sie geprallt war, war zum Glück aber nicht gebrochen. Bald schon würde sie es wieder wie gewohnt belasten können. Miras dankte noch immer dem Licht, dass sie ohne größere Verletzungen zu ihm zurück gekehrt war. Die Angst, welche ihn befallen hatte, als er nach dem Zwischenfall nicht wusste ob es ihr gut ging, hatte ihn fast gelähmt. Doch er hatte durchhalten müssen, hatte sich nichts anmerken lassen dürfen. Doch vor jedem der ihn besser kannte, wie zum Beispiel Rumgar, hatte seine Fassade nicht standhalten können. Rumgar hatte ihm in dieser Zeit beigestanden, so wie er es schon immer in schweren Zeiten getan hatte, und Miras fühlte eine tiefe Dankbarkeit für seinen langjährigen Freund. Mit guten Freunden waren die Härten des Lebens einfach leichter zu ertragen. Gut wenn man welche hatte. Ellenora war am Morgen zu ihm gekommen und hatte darum gebeten, einen Rettungstrupp zu Tesius Rettung zusammenstellen zu dürfe. Obwohl Miras ihren Ehrgeiz bewunderte, und es ihn unendlich stolz machte, das Feuer der Hingabe in ihren Augen zu sehen, mit der sie bereit war sich selbst zurück zu stellen, um Tesius zu retten, musste er ihr doch eine klare Absage erteilen. Sie konnte kaum laufen, wie sollte sie dann einen Gefangenen befreien, der noch dazu mitten in einem Worgennest saß. Wutentbrannt war sie davon gehumpelt, nicht ohne manche Beschimpfung auszustoßen die Miras innerlich zusammenfahren ließ. Doch auch dafür liebte er Ellenora. Ein Lächeln huschte beim Gedanken an sie über sein wettergegerbtes Gesicht.


Hespa saß auf einem Schaukelstuhl in einem kleinen Zimmer, und blickte in Gedanken versunken, in die Flammen eines kleinen Feuers, welches nur spärliche Wärme abgab. Der ganze Raum war so ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Die Wände waren karg, die Luft zu kalt, und es lag ein übler, modriger Geruch in der Luft. Missmutig rieb sie ihre Hände aneinander. Wäre sie wenigstens in ihre Worgenform gewesen, hätte ihr Pelz ihr Wärme gegeben, doch es war noch recht früh am Tag, und ihre Verwandlung lag noch in weiter ferne.
Bei Gedanken an Worgen, erschien vor ihrem Inneren Auge unweigerlich das Bild von Arled, wie er sich in der Kirche verwandelt hatte. Es beileibe nicht die erste Verwandlung in einen Worgen die Hespa zu Gesicht bekommen hatte. Doch zum einen schien diese Verwandlung willkürlich herbei geführt, und sie hatte keine Ahnung wie er das angestellt hatte. Zum anderen war da die Sache mit Sonne und Mond auf seiner Haut. Schon als die Male urplötzlich in seiner Haut erschienen waren, hatte sie gewusst, dass mehr hinter diesem Jungen steckte, als das bloße Auge erkennen ließ. Doch spätestens zeit seiner Verwandlung war aus der Ahnung Gewissheit geworden.
In ihrer Erinnerung sah sie, wie der Junge zwischen seinen beiden Trägern gehangen hatte. Wie plötzlich ein Leuchten, unter seiner Kleidung seinen Ausgang genommen hatte, und dann als er in der Verwandlung den Kopf zurück geworfen hatte, konnte sie sehen, dass es von den Malen aus gegangen war. Und dann dieses Fell. Makellos weiß, wie schnell war es, so wie sie es bei keinem Worgen zuvor gesehen hatte. Nur nicht an der Stelle der Male, dort war das sprießende Fell schwarz gewesen wie die Nacht. Sie musste dem Geheimnis hinter diesem Jungen auf den Grund gehen. Sie hasste es, wenn sich etwas ihrem Wissen entzog.
Während sie noch ins Grübeln versunken war, schwang unvermittelt die Tür auf, und ein Schwall Luft schwappte in den Raum, der den Geruch nach Moder und Verfall, wie den Duft einer Rose scheinen lies. Rötlicher Dunst, wehte in dicken Schwaden herein, als Knacker mit wehendem Kittel, und seinem Raben, Corie, auf der Schulter in den Raum rauschte. Wie immer schien er äußerst gestresst. „Hespa, was gibt es denn so wichtiges? Ich befinde mich mitten in meinen Studien. Wenn ihr wollt, dass auch in künftigen Nächten genügend Serum zur Verfügung steht, solltet ihr mich nicht unterbrechen.“ Knacker war der mit abstand ungeduldigste Untote den Hespa je getroffen hatte. Gut, sie kannte außer Knacker, keinen anderen Untoten. Dennoch ging sie davon aus, dass nicht jeder, der die Endlichkeit seines Lebens hinter sich gelassen hatte, noch solch eine Hektik an den Tag legte. „Ich bin mir sicher, dass ich mir, angesichts eurer ausgeprägten Kenntnisse der Alchemie, um die Fertigstellung des Elixiers keine Sorgen machen muss.“, das selbstgefällige Grinsen auf Knackers Gesicht, zeigte ihr, dass ihre Worte ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. „Die Angelegenheit mit der ich heute zu euch komme, ist aber mindestens genauso wichtig. Da ich mich stets auf eure Unterstützung verlassen konnte, glaube ich auch diesmal, dass ihr eure Weisheit mit mir teilen werdet.“
An der Haltung des Untoten erkannte sie, sowohl er sich mühe gab es zu verbergen, dass er es kaum erwarten konnte ihre Frage zu hören. Er liebte es, wenn er Informationen hatte, um die andere in baten, und sich dann in ihrer Bewunderung zu sonnen. Besonders dann, wenn sie es war die ihm das Gefühl gab bewundert zu werden.
Sie zögerte noch einen Augenblick, als wisse sie nicht, ob sie nicht lieber jemand anderen zu Rate ziehen sollte.
„Nur zu gerne will ich euch helfen? Was beschäftigt euch?“, fing Knacker an zu hinterfragen. Jetzt hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte. Also setzte Hespa an, ihre zuvor wohl überlegten Fragen zu stellen. Wie geplant begann sie folgender Maßen:
„Meine Fragen betreffen nicht direkt Dämmerungszuflucht. Wenn dem so wäre hätte ich sicher schon viele der Fragen selbst beantworten können. Meine Fragen beziehen sich auf die Zeit bevor ihr nach Gilneas kamt.“, wachsendes Interesse trat auf die Züge Knackers. „Auf die Zeit vor dem Mauerschluss. Als ihr noch in den Diensten Baron Silberleins standet.“

…to be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
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