Kurzgeschichtenprojekt: Hallow's End

Yalda

Rare-Mob
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Heute: Out with it
Nicht beim Essen lesen O.oOut with it
Meine Jungs “feiern” Hallows End. Inspiriert durch das Achievement „Out with it“.

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“Haben Tauren eigentlich auch mehrere Mägen? Sowie Kühe?” In der Stimme des Goblins schwangen Besorgnis und Ekel mit.
„Datt is ne gute Frage, mon“. Sarimir und Yucajin starrten ihren Freund an, der bereits seit mehreren Minuten auf den Knien im Gras hinter dem Gasthaus hockte und den Inhalt von einem Kessel Schlotternachtssüßigkeiten auf den Boden spuckte.
„Denn ich weiß nicht, ob ich das länger mit ansehen kann – es war zu Beginn zwar ganz lustig, ich mein, Kotzendes Rindvieh, unterhaltsam, könnte man Eintritt für verlangen, gute Geschäftsidee, für nächstes Jahr vormerken –Aber hey, langsam wird es ekelig. Warum wendest du nicht eins von deinen Heilungsvoododingern an, bevor wir erfahren, was Yal heute zum Frühstück hatte?“
„Weil er’s sonst nie lernt, mon.“

Davaketh trat aus dem Gasthaus von Brill nach draußen und kam zu ihnen herüber. „Was ist denn hier los?“
Der kleine Goblin blickte auf. Auch mit einem geschnitzten Kürbis auf dem Kopf und einer kleinen Girlande aus Geistern um den Hals jagte ihm Davaketh Angst ein.
„Yo, unsa Großa hat datt mit Süßes oda Saurez etwaz übertrieben.“ Sagte Yucajin beiläufig.

„Du solltest ihm helfen.“ Sagte Davaketh leise, beinahe sanft. Es jagte Sarimir einen schmerzhaften Schauer über den Rücken. Er erinnerte sich daran, als er Davaketh das erste Mal getroffen hatte. „Du solltest den Edelstein wieder zurückpacken, dann verzeihe ich dir vielleicht, dass du versucht hast, mich zu bestehlen.“ Hatte er gesagt. Und dann hatte Sarimir den Fehler gemacht und versucht wegzulaufen. Manchmal, wenn sich das Wetter änderte, spürte Sarimir immernoch die Narben von den Verbrennungen am Rücken. Er rieb sich den Nacken, spürte die Unebenheiten der Haut und ging ein paar Schritte zur Seite. Er wollte nicht dabei sein, wenn Davaketh Yucajin erklärte, wie man sich als ehrenhafter Mann zu verhalten hatte. Genauer gesagt wollte er eigentlich gar nicht in Davakeths Nähe sein. Erhöhte Brandgefahr.

Yucajin war so verdammt starrköpfig und verdammt, die Frisur die er hatte würde sicherlich lange brennen. Er schielte über seine Schulter – vielleicht, wenn er schnell genug war, könnte er den brennenden Troll in dem Trog mit den Schwimmenden Äpfeln löschen. Und dann vielleicht Eintritt dafür nehmen.

Yaldagor stöhnte auf und würgte etwas heraus, was er dann tief verwundert mit den Worten „Wann habe ich denn das gegessen?“ kommentierte.
„Du warst letztes Jahr nicht da, da hat er datt auch schon gemacht, mon. Wenn ich ihm jedezmal helfe, lernt er es nie. Maßloses Rindvieh.“

„Ich sagte: du solltest ihm helfen, Yucajin.“ Dröhnte es aus dem Kürbiskopf. Davaketh baute sich vor dem Troll auf und Yucajin schluckte – er hatte vergessen, dass Davaketh auch in einem Nobelgartenkostüm inklusive Hasenohren eine Vorhut der Allianz in die Flucht geschlagen hatte. Zwei Meter große, Feuerbälle schleudernde Orcs besaßen diese einzigartige Gabe, Furcht und Schrecken zu verbreiten. Auch in Rosa. Glücklicherweise, dachte Sarimir, als er Troll und Orc beobachtete, gab es nicht so viele Orcmagier.

Yucajin gab glücklicherweise heute mal nach und beugte sich zum Tauren herunter. „Yo, Yal.“ Sagte er.
„Ich sterbe.“ Jammerte der Tauren und würgte etwas hervor, was wie ein halbangefressenes GNERDS aussah.
„Yo mon, du stirbst jedez Jahr, ey. Iz langsam nicht mehr auszuhalten die ganze Sterberei und so. Zieht uns alle voll runter und riecht auch nicht besonders gut.“

„Tschuldigung. Ohhh Erdenmutter.“ Die letzte Silbe von Erdenmutter ging in einem Würgen unter.
„Ich mein, mon, bloß weil du eine Hand Süßigkeiten pro Kessel mitnehmen darfst, solltezt du nicht alles fressen. Zumindezt nicht, wenn du die Gastwirte in halb Azeroth besuchst und auf diesem wabbeligen Shatari Rochen herumfliegst, mon. Ich könnte manchmal schon kotzen, wenn ich dem Ding nur beim Herumwabbeln zusehe.“

„Yucajin!“ knurrte Davaketh hinter ihm „Du solltest ihm JETZT helfen.“
„Iz ja gut mon.“ Er legte dem Tauren eine Hand auf die Stirn und wirkte einen Zauber. „Orcse sind solche Spaßbremsen.“ Murmelte er.
„Yucajin, „Orcse“ haben auch sehr gute Ohren.“ Der Kürbis auf Davakeths Kopf wackelte wütend, doch bevor er etwas Weiteres sagen konnte, stand Yal ächzend auf, ein Arm um Davakeths Schulter geschlungen, den anderen um Yucas.
„Oooh danke meine Freunde.“
Der Tauren verschwand dann hastig im inneren des Gasthauses, um sich umzuziehen und zu waschen.
„Er iz wie n Kind.“ Brummte Yucajin. „Wie n Riesenrinderkind. Keine Selbstbeherrschung und total Wugga im Kopf, ey.“
Eines Tages, dachte Sarimir, würde er Yuca nach dem vollen Bedeutungsspektrum des Wortes "Wugga" fragen. Eines Tages. Und er würde es bitter bereuen.

"Ich meine, mon, so unvernünftig."
„Und.“ Sagte Davaketh, wieder unglaublich sanft und gefasst „Er hat dir, mir und unserem kleinen, geizigen, gierigen Freund hier schon unzählige Male den Hintern gerettet. Da können wir ihm doch einmal im Jahr das Leben retten, nicht wahr?“
"Watt? Ja, ich meine. Das ist doch gar nicht der Punkt, der Punkt ist...was machen wir jetzt mit drei Eimern Taurenkotze?"

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Eine halbe Stunde später saß Yal im Zimmer auf dem Boden und schlürfte Goldrindentee, während seine drei Freunde die Reste von seiner Süßigkeitenjagd verzehrten.
„Die sehen so gut aus.“ Brummte er, ein bisschen gekränkt. „Ihr könntet mir welche für Morgen überlassen. Oder für später, ich fühle mich schon fast wieder in der Lage, etwas zu essen. Äh...ihr könnter mir ein Zimtbällchen reichen“
"Nein." sagten die drei gleichzeitig.
"Oooh menno."
„Daz iz nur zu deinem eigenen Schutz, mon. Lebendig bist du wertvoller als tot und es existiert kein Markt für Taurenkotze, nichtmal in Undercity. Wir haben gefragt.“
„Das ist….gut?“

"Ugh." sagte Davaketh plötzlich und Sarimir fand, dass er etwas grüner aussah als sonst.
„Watt?“
„Zuviel…Zimtbällchen.“ Japste er, sprang auf, rannte aus dem Zimmer und kurz darauf war in der Ferne ein Würgen zu hören.
Yucajin und Sarimir sahen sich einander an, beide mit dem gleichen, genervten Gesichtsausdruck.
„Yo mon, ich weiß. Zags einfach.“
Yaldagor blickte sie über die Teetasse hinweg an und brummte verwundert. Manchmal hatten die beiden so eine Geheimsprache, die er nicht verstand.
„Die Schlotternächte“ verkündete Sarimir „Sind echt zum Kotzen.“

Yaldagor erhob sich, nahm die Kanne mit dem Tee mit und folgte Davaketh nach draußen.
Er schlenderte zu seinem Freund herüber und klopfte ihm sanft auf den Rücken.
„Ich hasse die Schlotternächte.“ Jammerte Davaketh.
"Ich weiß. Das tun wir alle. Und jetzt immer schön raus damit. Immer schön raus damit."
 
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