Mir ist öde.... Und ich kann nicht schlafen!

Zachrid

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1) Mir ist öde.
2) Ich kann nicht schlafen
3) ...demnach hab ich das Ding weder auf Rechtschreibung, Satzbau, Grammatik, Zeichensetzung oder Logik geprüft.

- Zach'

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"Once Upon A Time In Tanaris"

Wenn man überhaupt mit Goblins Geschäfte machen sollte… dann nur wenn sie etwas hatten, dass kein anderer auf lange Sicht besorgen konnte, wenn es um Leben und Tod ging, es schnell passieren musste und wenn man sehr viel Geld dabei hatte. Letzteres reichte natürlich aus, um bei einem Goblin ‚irgendein’ Geschäft zu machen.
Irritierender Weise machten sie, trotz dass sich jeder der Tatsache ihrer Raffgier bewusst war, einen beeindruckenden Umsatz und schienen in allem was Gewinn versprach einen Fuß in der Tür zu haben. Zumindest konnte man behaupten, dass sie sich an Verträge hielten.
Die meisten jedenfalls.

„…und dann natürlich noch die Benutzungskosten für die Ausrüstung. um die Körpersäfte aus den Insektoiden zu extrahieren…“ der Goblinhändler nahm seine Lesebrille ab, klemmte sie sich von außen an seine Hemdtasche und schaute dann zu dem Mann in der staubigen Lederrüstung auf. „Das macht dann insgesamt zwei Goldstücke.“
„Zwei Goldstücke? Ich gehe alleine in einen riesigen Insektenbau, voller mordlüsterner Riesenarmeisen und dann bekomme ich zwei Goldstücke dafür? Das war nicht unsere Abmachung.“ meinte dieser etwas angefressen, aber betont ruhig.
„Ähm, nein. Da haben wir uns missverstanden. Ich bekomme zwei, lausige Goldstücke – die Ausrüstung ist teuer und wenn ich das richtig sehe, ist da ein Kratzer drauf, der vorher nicht da war.“ der Goblin hob einen grünen Finger und deutete auf die Spitze eines Gerätes, das aussah wie eine gewaltige Spritze und dessen fingerdicke ‚Nadel’ mit einer grünen Kruste übersäht war. Vermutlich war tatsächlich an irgendeiner Stelle zwischen dem ganzen vertrockneten Schleim ein Kratzer zu sehen.
„Das liegt daran, dass ich das Ding einem Käfer, von der Größe eines Pferdes, in der Hintern rammen musste.“ schnauzte der junge Mann in der Rüstung, blieb aber immer noch sehr gelassen bei der Tatsache, wie offensichtlich er gerade übers Leder gezogen wurde. Er schob seinen schwarzen, staubigen Hut zu Recht und verschränkte langsam die Arme vor der Brust.
„Zugegeben ich bin eine spendierfreudige Natur, sagen wir einfach: Wir belassen es so. Ihr könnt mir ja einfach das Geld geben, wenn Ihr es habt. Aber wenn ihr anderer Meinung seid, wir können ja gerne die Stadtwachen mit einbeziehen, ich meine die wären sicher interessiert an…“ das Grinsen in der Stimme des Goblins wurde von einem Knirschen abgebrochen, als sich ein Stiefelabsatz auf dem sandigen Steinboden des Hauses drehte. „Allerdings, wenn noch mal ein Geschäftsmann, jemanden sucht der in einen Silithidenbau eindringt, werde ich euch weiterempfehlen.“ fuhr er grinsend weiter fort.
„Werden wir ja sehen…“ murmelt der Mann ein wenig aus dem Kontext gerissen und schob sich an den beiden Leibwachen vorbei, welche die ganze Zeit hinter ihm gestanden hatten.
„Einen schönen Tag noch, empfehlt mich weiter.“ grinste der Goblin ihm weiter hinterher.
Der junge Mann war schon aus der Tür des Geschäftes hinaus, als ihn diese Worte erreichten. Er hielt kurz inne, rückte den Hut noch mal zurecht und blickte an einigen Häusern entlang auf den riesigen Dom, welcher Gadgetzans Stadtmitte verzierte. Fünf Sekunden später stapfte mit gepressten Lippen und einem Schnaufen auf die Stadtmitte zu.
Er überlegte. Sicher ließ er sich das nicht gefallen. Allerdings kannte er das Spiel nur zu gut: Natürlich rechnete der Goblin damit, dass er sich seine Bezahlung noch heute Abend aus dessen Kasse selbst holen würde. Der grüne Mistkerl würde – nach dem er mit dem Lachen aufgehört hatte - in den nächsten Minuten damit beginnen einige Schläger für heute Nacht zu kaufen und dafür sorgen, dass heute Abend eine schöne Falle auf ihn wartete.
Nun gut, das war doch eine Herausforderung oder nicht?

„Ich hab das Warten satt.“ raunte eine Stimme leise in die Dunkelheit des Lagerraumes.
„Halts Maul.“ erwiderte leise eine andere, aus einer gänzlich anderen Ecke.
„Und was ist wenn er nicht kommt?“ raunte die erste Stimme zurück.
„Er sagt, ‚er’ kommt. Er sagt, dass ‚er’ sich nicht gerne Prellen lässt. Ehrencodex und so.“ meinte eine dritte.
„Wir sitzen hier schon seit Stunden. Mir schlafen die Beine langsam ein.“ entgegnete die erste wieder leise.
„Halt einfach die Klappe… Psscht, das Zeichen.“ meinte eine vierte Stimme, dann wurde es still. Fünf Augenpaare hoben sich gleichzeitig gen Decke, wo sich eine kleine, viereckige Dachluke sich mit Sternenlicht, matt aus dem Stein schnitt. Hecktisch wedelte dort ein hindurch gestreckter Arm hin und her, deutete auf die Hintertür und verschwand dann wieder. Schritte wurden hörbar, nicht sonderlich auf leise Bewegung bedacht. Ein, zwei Personen vielleicht und sie näherten sich der Hintertür. Lautlos hob sich eine schwere Holzkeule in den Fingern eines Trolls, welcher sich neben der Tür positioniert hatte. Waffen wurden fester gepackt oder aus gefütterten Scheiden gezogen, kaum hörbar knarzte eine Bogensehne um einen vergifteten Pfeil in den Eindringling zu bohren. Schließlich öffnete sich knirschend die Metallene Hintertür, eine Laterne voran tragend trat eine kleine, gedrungene Gestalt in den Raum.
Die Warnung des Bogenschützen, welcher als einziger erkannte wer da durch die Tür trat, kam zu spät. Mit einem Aufschrei rammte der Troll die Keule auf den Hinterkopf eines gerüsteten Goblins. Die Laterne entglitt ihm, als er zu Boden ging, schepperte über den Boden und beleuchtete nacheinander kurz einen Orc, zwei Menschen und einen weiteren Troll, welche sich in den Winkeln des Lagerraumes versteckt hatten. Alle im Raum verloren fast sämtliche Farbe im Gesicht, als der Kollege des am Boden liegenden von außen hineinbrüllte:
„DAS HAUS IST UMSTELLT! IHR HABT KEINE CHANCE!“

Zu den Tönen der einzigen gnomischen Erfindung, die er für akzeptabel hielt, schwenkte seinen goldenen Weinbecher, nippte immer wieder mal daran und las einen -wunderbar kitschigen- Roman eines hoch-elfischen Autoren. Er wartete nur darauf, dass jeden Moment die Schläger an die Tür des Wohnhauses klopften und ihm den, hoffentlich noch lebendigen Leib, des Diebes brachten. Als er ein eine weitere Seite umblättere war es auch schon so weit, es klopfte energisch an der Tür. Er klappte den Roman zu, stellte den Weinbecher auf einem kleinen Tischchen ab, erhob sich aus seinem Ledersessel und zog die Kordel seines Morgenmantels etwas fester. Der Goblin überlegte kurz die Nadel vom Grammophon zu heben, beließ es aber dabei. Es würde dem ganzen noch eine Note mehr Tragik geben, wenn er zu einem Streichquartett im Hintergrund den Kopf dieses unfähigen Taschendiebes mit seinem Fuß zu Boden presste.
Mit einem Nicken deutete er einer der beiden Leibwachen an, welche die Tür flankierten, ihn auf seinem Weg nach unten zu begleiten. Das Klopfen wurde indes immer energischer und lauter – so laut, dass durch die Vibrationen irgendwo im Haus etwas mit einem dumpfen Ton umkippte.

„Ich komme ja schon… ich komme ja schon.“ meinte der Goblin, öffnete die Haustür und ... blickte auf Augenhöhe in die Augen eines weiteren Goblins. Dieser führte an einer Kette einen zerschunden wirkenden und an den Händen gefesselten Troll hinter sich her, welcher von zwei weiteren Goblins mit Bardichen in Schach gehalten wurde.
„Entschuldigen’Se de Störung, ’bin Wache Steamvault.“ murmelte der Goblin in der Stadtwachen-Rüstung vor sich hin. „Diesa stadtbekannte Schläger, meint dassa und fünf annere für’de Bewachung Ihr’s Ladens angeheuert wurden. Issas so richtig?“
Einen Moment lang herrschte Stille, nur das Streichquartett im oberen Stock begleitete die Szene unbeeindruckt.
„Ja… das ist richtig.“ meinte der Händler nach dem er sich etwas gefasst hatte und mit einem deutlichen Räuspern.
„Ihn’ war abba schon bekannt, das’de fast alle bei uns ‚ne Akte ham?“
„Wirklich? Haben sie?“ so die Antwort gepaart mit einem schiefen Grinsen.
„Ja. Sagen’se wenn’sen Einbruch erwarten, warrum infomiän se uns dann nicht?“ meinte die Stadtwache etwas demotiviert.
„Ich wollte ihnen keinen Ärger machen. Ich dachte es würde gern gesehen werden, wenn man sich selbst um…“ begann Goblinhändler zu Lamentieren, wurde aber von der Stadtwache mit dem gleichen demotivierten Tonfall abgewürgt:
„Is’ egal. Eina unserer Leute, hat ‚ne schwere Kopfverletzung davongetragen… sagnenwas mal direkt, is spät: “ er blickte sich kurz nach links und rechts um. „…zwanzich Gold und er macht keine Anzeige, die Ihr’n Ruf schäddigt, issas nen Angebot?“

Das Grammophon war bereits verstummt, als das Verhandeln um die Höhe der Summe sich dem Ende neigte. Die Wache zeigte sich recht stur was das anging, welches daran lag, dass Bestechungsgelder in Gadgetzan feste Sätze hatten. Schließlich schnürte der Händler seinen Goldbeutel wieder zu und wünschte der Stadtwache mit einem bissigen Unterton eine…
„Gute Nacht“
„Ach eine Sache is’da noch.“ meinte die Stadtwache, welche gerade im Gehen begriffen war und als hätte sie ein Glasauge: „Wennse schon so Spinna angajiern um’nen Dieb zu fang’, solltn’se sichastell’n das’der Späha’ auffem Dach auch nich’ pennt.“
„Ja-ja… was auch immer!“ meinte der Händler pampig, knallte die Türe zu und verpasste so, das: „Wie? Der hat gepennt, mon?“
Seine Leibwache im Schlepptau, stapfte er mies gelaunt wieder die Treppe hinauf.
Zwanzig Gold? Pah, Trinkgeld. Allein das Grammophon, dass er sich diese Woche ‚mal eben nebenbei’ geleistet hatte, hatte Zweitausend gekostet. Doch der Dieb hatte ihn so leicht vorführen können, das war die größte Schande. Er nahm sich vor, den Rest der Weinflasche auf diesen Abend zu leeren, noch die andere Seite der Schallplatte zu hören und dabei zuzusehen wie der bescheuerte Roman in seinem Kamin verbrannte. Seinen Gedanken hinterher brütend betrat er erneut das Wohnzimmer, griff ohne hinzusehen nach dem Grammophon, welches direkt neben der Tür auf einem kleinen Tischchen stand und … fasste ins Leere. Er tastete noch mal, ein drittes Mal und starrte dann mit einem recht entrückten Blick auf die Leibwache, die irgendwer bewusstlos und kopfüber in seinen Sessel gelegt hatte… der vor dem Portrait von ihm selbst stand, welches nun – eben so wie die Wache - einen dicke Clownsnase hatte.
 
Die Geschichte ist alles in allem nicht schlecht, doch merkt man deutlich, dass ihr Autor nicht genügend Schlaf erhalten hatte. Viele Beschreibungen und Details hätten man noch mühelos einfließen lassen können, um dem Ganzen einen schöneren Eindruck zu verleihen.
Das mit dem Hochelfen-Autor ist zwar lustig, kommt mir aber irgendwie doch ein wenig sehr ungewöhnlich vor... ich glaube einfach nicht, dass sich damals jemand hingesetzt hat, nur um einen 'billigen' und unnützen Roman zu schreiben.
wink.gif


Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern.

Greets
 
Ich finds gut, nur fehlt mir die Information, was für eine Art der Mann ist. Bei 'Mann' muss es sich ja nicht unbedingt um einen Menschen handeln, oder? Naja wie auch immer, sehr gut geschrieben, vor allem der Goblin hat einen lustigen Zug von jemanden mit zu viel Geld

sehr gut wie ich finde
 
Najoh... ich wollte es erstmal kurz halten, nicht mit unwichtigen Details überladen und zum anderen sind gewisse Dinge beabsichtigt.
wink.gif
 
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