MMORPGs... Von Damals bis Heute...

Gumja

Rare-Mob
Mitglied seit
29.09.2008
Beiträge
440
Reaktionspunkte
3
Kommentare
4
Eines gleich vorweg... Das geschriebene bezieht sich NUR auf persönliche Erfahrungen der letzten 10 bis 12 Jahre!
Meridan 59 hab ich nicht gespielt, weiß daher nicht, ob es dort schon Queste gab
wink.gif


Mein erstes MMORPG war Ultima Online... Für heutige Verhältnisse eine Grottenschlechte Grafik, die selbst mit dem 3D Client... oder gerade mit dem 3D Client erst recht beschissen aussah.
Doch damals gab es eben noch nicht die große Auswahl an MMORPGs, geschweige das man schon Flatrates kannte und n paar Stunden Online spielen ganz schön auf den Geldbeutel gedrückt hat. Telefon/Internetkosten um die 500,- DM pro Monat waren keine Seltenheit... Mein persönlicher Rekord lag bei knapp 1200,- DM in einem Monat...

Ich komme eigentlich aus der P&P Ecke und habe ca. 16 Jahre lang P&P gespielt. Davon die meiste Zeit „Das schwarze Auge“. Habe eigene Abenteuer geschrieben, die ich dann als Meister mit meinen Gruppen an vielen Wochenenden durchgespielt habe.
Man was haben wir teilweise gelacht und was hat das für ein Spaß gemacht.
Mehr oder weniger hat mich dann Blizzards Diablo 1 ins Internet gelockt und wer sich daran noch erinnert... auf der Verpackung stand damals Action Rollenspiel...
Das Diablo mit Rollenspiel an sich, soviel am Hut hat wie ein Porsche mit einem Fahrrad, weiß inzwischen wohl jedes Kind... zumindest diejenigen, die irgendwann mal ein „echtes“ Rollenspiel betrieben haben... Trotzdem haben wir es damals versucht, auch wenn’s fast nur über selbstgeschriebene Geschichten in Foren und Webseiten stattfand.
Doch eines hatte Diablo 1 schon damals geweckt... die Sammelwut.
Doch diejenigen unter uns, die eigentlich Rollenspiel betreiben wollten, suchten nach neuen Küsten... und wurden fündig in Ultima Online...
Für mich persönlich war es das erste MMORPG überhaupt und es lies keine Wünsche übrig!
Alles war möglich. Es gab keine Klassen, PvP jederzeit und überall (ausser in Städten), man konnte eigentlich ALLES selber herstellen, an jedem Baum Holz hacken, jedes Tier zähmen, gegen Drachen und Wyrms kämpfen und vor allen Dingen... stundenlang Rollenspiel betreiben!
Doch obwohl Ultima Online so viele Möglichkeiten bot, hatte es viele Dinge, die heutzutage selbstverständlich in MMORPGs sind, eben nicht.
Es gab nur einen say Chat... man konnte zwar noch „rufen“, was dann auch Spieler lesen konnten, die sich etwas weiter entfernt befanden, aber das wars dann schon... Ein Gildenchat, gab es erst Jahre später mit irgendeinem Patch/AddOn...
Das war die Zeit, in der ICQ seinen Boom erlebte, da dies die einzige Möglichkeit war Kontakt innerhalb der Gilden und Allianzen, oder einfach eben nur Freunden, zu halten, die zwar auch Online waren, sich aber an ganz anderen Orten auf der riesigen Welt befanden.
Hatte man genug Kohle zusammen geschaufelt, konnte man sich einen schönen Ort, irgendwo auf der Welt suchen und dort sein Haus bauen... Housing Zonen? Ein Fremdwort....
Wie gesagt... bei Ultima Online konnte man alles machen was man wollte... zumindest in den ersten Jahren... von AddOn zu AddOn wurde es schlimmer... aber darauf will ich nicht weiter eingehen...
Eines gab es in UO jedoch am Anfang nicht: Quests!
Das Spiel bestand eigentlich NUR aus Grinden... und je öfter man eine Fähigkeit benutzte, desto besser wurde man darain... Benutzte man eine Fähigkeit eine Weile nicht mehr... wurde man schlechter darin...
Klar gabs dann recht schnell die Platte tragenden Megamagier, die Dank bester Rüstung kaum Schaden nahmen und einen mega Fernkampf Schaden rauskloppten. Was dann irgendwann zur Einführung der Klassen führte und den Grundstein für eine inzwischen Jahrelange Diskussion über Klassenbalance führte, die mit Sicherheit auch niemals enden wird...
Viele Spieler, die inzwischen auf Diablo 2 warteten (Wir kennen ja alle Schneesturms Verzögerungstaktik bei der Veröffentlichung neuer Spiele), versuchten sich in Ultima Online... Die PKs hielten Einzug in diese Welt... und in relativ kurzer Zeit wurde aus Britania, das bis dahin vom Rollenspiel und dem „Miteinander“ der Spieler existiert hatte, ein blutiges Schlachtfeld, auf dem mehr oder weniger jeder gegen jeden gekämpft hat und vor allen Dingen anschließend den Getöteten dann bis auf das letzte Hemd leer geräumt wurden.
Das damit der Grundstein gelegt wurde in zukünftigen MMORPGs Fraktionen einzuführen, die sich zwar Gegenseitig bekämpfen können, aber nicht untereinander... haben viele heute noch nicht begriffen.
Bei Ultima Online reagierten die Programmierer damit, das sie sogenannte „Paralellwelten“ bauten, in denen PvP gar nicht mehr möglich war und schufen damit mehr oder weniger ihr eigenes Grab und gleichzeitig indirekt die Vorlage für viele neue MMORPGs...

Als Diablo2 erschien hatten die Sammler und „Itemgeilen“ ihr neues Eldorado gefunden und Diablo 2 sog dank inzwischen vorhandener Flatrates viele Spieler in seinen Bann...
Doch kam irgendwann damals auch DAoC raus... in Europa zumindest eines der ersten etwas größeren 3D MMORPGs...

Fast alles, was bei Ultima Online falsch gemacht worden war, gabs bei DAoC gar nicht erst... konnte also auch nicht falsch gemacht werden... Dafür gab es aber auch andere Dinge nicht, die bei UO so selbstverständlich waren...
Doch eines gab es plötzlich bei DAoC... Queste... zwar nur n paar... später dann n paar mehr... aber immerhin hatte man plötzlich Aufgaben, die es zu lösen gab und manche davon erstreckten sich über alle Levelbereiche.
Außerdem waren die reinen PvP Zonen komplett von den PvE Zonen getrennt, wer also kein Bock auf PvP hatte, brauchte keines zu machen.
Auch war es kein „Jeder gegen Jeden“ mehr (Was manchmal sehnlichst herbei gewünscht wurde), sondern ein Reich gegen Reich gegen Reich... (Warum es sich nur RvR nennt und nicht RvRvR frag ich mich manchmal heute noch)
Der Kampf um Burgen und den damit erreichten Vorteilen für das ganze Reich (selbst für die, die nicht ein einziges Mal PvP machen wollten), gab den Spielern das Gefühl von Gemeinsamkeit, selbst wenn sie nicht in einer Gilde oder Allianz waren.
Man freute sich über jedes erreichte Level, da der Tod eines Charakters verdammt teuer werden konnte und man mit viel Pech alles was man in den letzten Tagen erreicht hatte an EXP in wenigen Stunden wieder verlieren konnte.
Um das Endlevel zu erreichen, brauchten die meisten Spieler Monate, wenn nicht sogar n ganzes Jahr (ich persönlich hab trotz damaliger Arbeitslosigkeit 6 Monate nach Release erst einen Char im Endlevel gehabt)
Die reine PvE Welt war riesengroß... im Verhältnis dazu war Britania n Pups. „Porten“ musste man nur dann, wenn man ins Feindesland, bzw. in PvP Zonen (z.B. Darkness Falls, was erst später kam) wollte.
In den 5 bis 6 Jahren die ich seit Release von DAoC gespielt habe, erschienen nach und nach einige neue MMORPGs, die ich zwar fast alle mal angetestet habe (Teilweise während der Betaphasen, teilweise kurz nach Release), aber die boten entweder nix neues, außer bessere Grafik, waren reine Asia Grinder, wo es wichtiger war, dass man den weiblichen Chars untern Rock schauen konnte... oder waren so komplett anders (Eve Online), dass sie mir persönlich keinen Spaß machten.
Hinzu kam, das die meisten davon so total verbugt waren, dass es eigentlich nur noch als Grausam zu bezeichnen war (z.B. Anarchy Online)
Manche dieser Spiele überlebten nicht einmal die Betaphase und wiederum andere wurden kurz nach Release, wegen mangelnder zahlender Spieler einfach wieder abgeschaltet...

In dieser ganzen Zeit schaffte es ein Spiel (ich versteh es bis heute nicht) eine riesige Fangemeinde aufzubauen, welche die Millionengrenze längst überschritten hatte: Diablo 2
Und da der MMORPG Markt langsam aber stetig am wachsen war und auch Blizzard mitbekam, dass man mit Spielen nicht nur beim Verkauf etwas verdienen kann, sondern es genügend Spieler zu geben scheint, die bereit sind monatlich dafür zu zahlen, ein Spiel u spielen... entwickelten sie WoW.
Der Hype begann... Ein Hype der bis heute ungeschlagen ist, da Blizzard dank solcher Spiele wie Diablo 1 und 2, Warcraft und Starcraft bereits eine riesige Anzahl an Spielern hatte, die mit diesen Produkten ja zufrieden waren und sie täglich spielten...
Ich verwette bis heute meine Unterhose dafür, das irgendwer bei Blizzard mal im Scherz gesagt haben muss: „Wie wäre es, wenn wir n Diablo3 in 3D rausbringen und das im Warcraft Universum spielen lassen?“
Das Ergebnis dieser mit Sicherheit nicht ernsthaft gestellten Frage war dann WoW.
Auch wenn WoW Classic bei release noch nicht ganz dieses Fastfood war, wie es das heute ist, bot es damals eigentlich alles das, was nicht wenige Spieler gerne auch bei DAoC gehabt hätten... viele viele viele Queste...
Dank der Millionen Spieler, die eh treu zu Blizzard hielten... Vor allen denen, die Diablo2 geliebt haben... Schlug die WoW Bombe in die Spielewelt ein, wie keine andere jemals zuvor und keine andere jemals danach.
So „einfach“ wie WoW, war noch niemals ein MMORPG zuvor gewesen.
Doch obwohl die Macher von WoW bei so vielen anderen Spielen geklaut haben... machten sie auch viele Fehler... Denn sie vergaßen einfach, dass auch viele Spieler gerne mal PvP machen wollen... und zwar DANN, wenn sie es wollen... nicht wenn’s die anderen wollen...
Also klauten sie erneut... Ob nun bei DAoC oder einem anderen Spiel, das inzwischen „Battlegrounds“ anbot, ist dabei egal... Sie nahmen einfach die beliebtesten Ego Shooter Vorbilder und bauten „Capture the Flag“ und ähnliche Varianten als Battlegrounds in WoW ein. Heulten zu viele Spieler, dass son „Battleground“ ja viel zu lange dauert (Ich erinner mich an Alterac Sessions, die 18 Stunden und länger gedauert haben), wurde diese einfach immer weiter abgeschwächt...
Das damit die schon bei Ultima Online entstandene „Klassenbalancing“ Disskussion erst recht neues Feuer bekam, Blizzard auch noch so doof war und auf das lauteste Heulen bestimmter Klassen reagierte... ist zumindest meiner Meinung nach auch nur n Anzeichen dafür, das sie mal lieber bei DAoC genauer hätten hinschauen sollen... die machten den gleichen Fehler nämlich auch schon seit Jahren.

Trotzdem... die Einfachheit des Spieles und dem damit ständigen Zuwachs an Spielern gab Blizzard ja bis heute irgendwie Recht.
Das in jedem anderen Business eigentlich eher „Qualität statt Quantität“ zählt, scheint bei Blizzard niemanden zu interessieren... und die Kundschaft gibt ihnen zum größten Teil ja auch Recht... Denn alle anderen MMORPGs, die nach WoW erschienen und nicht mal halb so einfach wie WoW waren... sind heute (wenn überhaupt) nur noch unter „ferner liefen“ zu finden...
Den „WoW-Killer“ von dem so viele Spieler bei jedem neuen MMORPG reden, wird es niemals geben, solange er nicht aus dem Haus Blizzard kommt und mindestens genauso einfach wie WoW sein wird!

Hinzu kommt, das alle MMORPGs die nach WoW kamen nur sehr sehr sehr selten auch nur ansatzweise mit einer Welt aufwarten konnten, die genauso groß, geschweige größer als die WoW Welt ist und dass dann auch noch OHNE porten und instanzierte Zonen schafft.

Außerdem schaffte es Blizzard auf gekonnte Weise seinen Spielern beizubringen, das sie gerade durch das erledigen von Questen am Leveln sind und ihnen dabei eine Augenbinde dafür zu verpassen, dass sie im Grunde nichts anderes machen als... Grinden!
Queste a la „Bringe mir bitte 5 Wolfspelze“, für die man dann 30 bis 50 Wölfe umkloppen musste, bis dann irgendwann mal 5 Pelze im Bagpack waren, wurden nicht als Grind bezeichnet... man questete ja...
Andere MMORPGs, deren Droprate bei solchen Quests wesentlich höher liegt, teilweise sogar bei 100%... werden dann als Grinder abgestempelt, wenn man sie erledigt hat und feststellt... Nu gibt’s keine Quests mehr, lass mal 45 Wölfe umhaun, gibt ja Exp...

Seit es die ersten automatisch, Scripttechnisch ablaufenden Queste gibt, ähneln diese sich wie ein Ei dem anderen...
Das Problem dabei ist nur... Für Diejenigen, die so was das erste Mal spielen (egal in welchem MMORPG) ist das neu... Aufregend... Spannend...
Diejenigen, die seit Jahren MMORPGs spielen... lesen die Questtexte schon gar nicht mehr und die Folge davon ist, das die Programmierer darauf reagiert haben und auf den Weltkarten die Questgebiete inzwischen markiert sind...nach dem Motto: „Ich nehm dich an die Hand und zeige dir, wo der Mob ist, den du jetzt grinden darfst... es ist aber kein grind, weil du dafür ja n Quest hast...“
Wir erinnern uns... schon bei Ultima Online ham wir wie die Doofen auf Mobs eingekloppt, deren KI einer leeren Coladose glich... hatten aber keine Quests dafür... man hats aus Spaß an der Freude gemacht oder um seine Fertigkeiten zu steigern...
Heute macht man das, weil son NPC sagt „Meine Schwester ist in den Wald gegangen nördlich von irgendwo... such sie bitte“ und nachdem man dann Zig Mobs in der Gegend geklatscht hat (die einem auf der Map auch noch markiert wird), findet man in einem der Mobs n angenagten Schädel und bekommt dafür vom NPC als Belohnung dann n grünes Item, das die Werte verbessert... ist irgendwie kein wirklich großer Unterschied, oder?
Die Diablo Genaration freut sich darüber
wink.gif


Es gibt noch einen Punkt, der „neue“ MMORPGs fast schon vor ihrem release zerstört... Die Firma dahinter, die damit unbedingt Geld verdienen will... Immer die Zahl von Blizzards Flagschiff vor Augen: 11 Millionen zahlende Kunden jeden Monat... (wenn’s denn wirklich so viele sind)
Das die Entwicklung eines MMORPGs verdammt viel Kohle frisst, weiß sicher jeder... Aber dass inzwischen teilweise MMORPGs released werden, die nicht mal halb fertig sind und sich die zahlenden Kunden dann (nicht zu Unrecht) als zahlende Betatester vorkommen... hat nicht nur Age of Conan und Warhammer das Genick gebrochen.
Denn hinzu kommt (und das scheinen die Publisher solcher Spiele einfach nicht begreifen zu wollen), von den Zig Millionen Spielern, die inzwischen Weltweit MMORPGs spielen, viele auf der Suche nach etwas komplett „Neuem“ sind, das ihnen diese „Glücks/Spaßgefühl“ wieder bringt, dass ihnen ihr erstes MMORPG gebracht hat... und ein Großteil davon ist leider diese Diablo2 Generation, die inzwischen WoW spielen...
Sind die neuen Spiele dann total verbuggt, laggen wie Hulle, sind die Freimonatsspieler nach kurzer Zeit zurück zu ihrem Lieblingsspiel. Egal ob das WoW, DAoC, EVE Online oder sonst ein Nischen-MMORPG ist.
Age of Conan und Warhammer waren meiner Meinung nach die ersten MMORPGs in der Geschichte des Internets, die schon nach wenigen Monaten Serverzusammenlegungen und Schließungen hatten und somit ein Großteil einer sich gerade erst entwickelnden Community zerstörten.
Das dies mehr oder weniger eine sich selbst erfüllende Prophezeiung war, die auf Grund schlechter Programmierung kam, stelle ich mal ganz Frech als Fakt dar!

Eigentlich gibt’s im MMORPG Bereich seit fast 10 bis 12 Jahren nicht wirklich etwas komplett Neues.
Es wird nur anders verpackt... in andere Grafik gehüllt, ne andere Geschichte drum herum geschrieben und eigentlich wird immer weniger geboten, als es damals schon in dem ersten wirklich großen MMORPG Ultima Online möglich war... und... die Welten werden nach und nach immer kleiner... weil’s die Normal PCs der meisten Spieler gar nicht gebacken bekommen so riesige Welten in schimmernder bunter Grafik darzustellen... Erst recht nicht, wenn dann Hunderte von Spielern in PvP Kämpfen aufeinander prasseln.

Manche Spiele besinnen sich etwas zurück, auf die „alten“ Spiele... aber die Diablo2 Generation will das gar nicht... denn sie kennen, wenn überhaupt, nur die Einfachheit ihres geliebten WoW und alles was schwerer ist, länger dauert... oder nicht so hübsch einfach verpackt ist... ist erst mal Schlecht, Scheisse... Kurz gesagt n Kackgame, das spätestens nach Ende des Freimonats Heuschreckenschwarmteschnisch wieder verlassen wird.

Was wirklich fehlt im MMORPG Bereich ist etwas komplett Neues, nie Dagewesenes, etwas das die Spieler vergessen lässt, dass sie trotzdem nebenbei nichts anderes machen als das, was sie schon seit Ewigkeiten machen... Grinden... ob in Queste verpackt oder nicht...
Und vor allen Dingen Entwickler und Geldgeber, die an ihr Produkt glauben und nicht nur den Gewinn sehen, der schnellstmöglichst eingefahren werden muss...

Fakt ist, dass es heutzutage so viele verschiedene MMORPGs gibt, das eigentlich jeder Spieler „sein“ Spiel finden könnte, in dem er das findet, weshalb man eigentlich spielt: „Den Spaß“.. denn DEN definiert jeder für sich ganz persönlich...

In diesem Sinne... gebt mir Tiernamen
wink.gif
 
Erst wollt ich dich ja in Grund und Boden flamen... aber dann fand ich, wars doch ne gelungene Retrospektive.
 
@Corrado /sign
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In diesem Sinne... gebt mir Tiernamen
wink.gif

Schmetterling
tongue.gif


Erstmal zu etwas ganz anderem. Da schreibt sich der Autor die Finger wund, die einzigen antworten die Kommen sind ein Kompliment und zwei die das Kompliment bestätigen. Ich währe irgendwie frustriert.
hmmm.gif

Aber egal zurück zum Thema.
Ich gehöre zu dieser Diablo 2 Generation. Obwohl ich Diablo nie wirklich gespielt habe. Mein erstes MMO war WoW. Vorher interessierte ich mich mehr für Echtzeitstrategie und Shooter.
Und ich muss dir recht geben. Eigentlich ist praktisch jedes MMO, dass nach WoW erschienen ist nur ein Abklatsch und nichts neues. Das ist auch der Grund warum ich mir Spiele die Warhammer Online, Age of Conan oder Aion noch nicht mal angeschaut habe. Klar die Spiele unterscheiden sich an der Oberfläche. Aber der Kern bleibt der selbe.
Ich wollte eigentlich schon lange mal Eve Online an testen. Vieles was ich bis jetzt vom Spiel gehört hab zeigt mir, dass es komplett anders aufgebaut ist. Bin leider bis jetzt noch nicht dazu gekommen. (Nein nicht weil ich wow spielen musste)
Alles in allem ein sehr gelungener Beitrag. Kompliment.
 
Ich poste mal ein bischen mehr, als nur ein /sign wie der Rest hier
biggrin.gif


Also, neben der MMO Entwicklung, muss man ja noch einen ganz anderen Aspekt betrachten: Die soziale Entwicklung in Deutschland. Wo ich damals als Jugendlicher mich über Kleinigkeiten gefreut habe, sind doch wohl gemerkt die meisten Jugendlichen heute mehr als verwöhnt. Es entwickelte sich zu einer Generation die immer mehr und mehr und mehr will. Das was man hat reicht heutzutage nicht. Wo ich damals froh über meinen ersten eigenen PC war im alter von 12 Jahren, haben heute 12 Jährige einen Flachbildschirm mit angeschlossener PS3, XBox + co rumstehen mit zigtausend spielen und der Highend PC steht gleich direkt daneben.

Meine Eltern haben mir damals beigebracht, dass wenn ich etwas haben will, soll ich es mir selbst kaufen (Und meine Eltern waren nicht unbedingt das, was man als "arm" bezeichnen könnte). Also habe ich mir halt nen Nebenjob gesucht um mir meine Wünsche erfüllen zu können.

Heute ist das anders. Wenn Mama und Papa mal wieder nicht nein sagen können, bekommt junior halt das was er will.
Und genau da liegt das Problem: Es sind alle zu verwöhnt. Wenn Papa Blizzard sieht, dass Junior unzufrieden ist, tut er halt alles um Junior bei Laune zu halten, denn immerhin Finanziert Junior später Papa Blizzards rente.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir das heute Morgen durchgelesen und dachte: Stimmt, der Kerl hat recht!
Aber: im Text werden Grinder kurz angeschnitten. Diablo 2 war ein klassischer Grinder. Mephisto hab ich vermutlich häufiger gekillt als sämtliche Bossgegner in sämtlichen Spielen, die ich je gespielt hab, insgesamt zusammengerechnet. Aber der Reiz an nem puren Grinder-Spiel ist genau das: Du holst Dir alles was Du kannst aus Deinen Fähigkeiten, in dem Du Teile sammelst, die da noch ein Stück besser sind und dort noch Stat-Pünktchchen dazu geben. Warum tust Du das? Damit Dein Char irgendwann auf dem Max-Lvl (oder in der Nähe) ist und Du mit Deinem nächsten Char in der Hälfte der Zeit nochmals auf die selbe Stufe kommst.
In den Grindern ist normalerweise der Weg zum Ziel wesentlich interessanter als das Ziel selbst. Das stundenlange Gekloppe auf verschiedenste Monsterarten und -gruppen ist DER Zweck des Spiels.
In den derzeitigen Standard-MMORPGs hingegen sind die Ziele oft so gelegt, das Max-Lvl zu erreichen, dann das Max-Equip zu erhalten und den härtesten Boss zu killen. Hat man das geschafft, schaut man blöd aus der Wäsche, weil man nicht mehr weiss, was man jetzt noch tun soll. Bei den Grindern hingegen spielts gar keine Rolle: super, bin auf der Max-Stufe angekommen und hab für meinen Char hier das Max-Equip bekommen, jetzt kann ich mir das Max-Equip für nen andern Char zusammenfarmen oder ich kann mir gleich den andern Char hochspielen.
An der Anzahl Max-Charaktere erkennt man übrigens auch oft, um was für ne Art Spieler es sich handelt. Bei WoW hab ichs eigentlich immer so gehandhabt: Wenn mir eine Klasse gefiel, hab ich ihn aufs Maximum gelevelt. Das Leveln selbst fand ich super. War der Char auf dem Maximum hab ich ihn bis zum nächsten Addon links liegen gelassen. Ich selbst bin immer nur mit dem Main in Instanzen und Raids gegangen. Ich frag mich bis heute, was daran interessant sein soll, all seine 80er Chars (oder damals 70er oder 60er) in die Raids mitzuschleppen. Raids sah ich immer als Herausforderung und wenn man Herausforderung will, nimmt man das Beste, das man aufzubieten hat.
Dann gibts eben auch die Spieler, die nur einen einzigen Char hochspielen, für die das Leveln an und für sich schon ne Art Quahl ist und die es lieben, danach ne Milliarde Mal die selben Instanzen und Raids abzugrasen und die selbe Daily zum hundertsten Mal zu machen. Der einzige wirkliche Unterschied liegt darin, dass sie das Leveln nicht mögen und am liebsten gleich von Anfang an auf der Maximalstufe einsteigen würden, um dann direkt im Highlvl-Bereich die selben Dinge zweitausend Mal in der Woche zu wiederholen.

Da ich mir teilweise selbst schon fast widerspreche, lass ich den Text hier jetzt einfach mal so stehen und komm zum eigentlichen Kern meiner Aussage:

Will ich nen Grinder spielen, so spiel ich nen Grinder. D1 war super, D2 war super, Ragnarok Online war super und was es sonst noch so alles Tolle gegeben hat war auf seine Art sicher auch gut. Aber will ich ein MMORPG spielen, dann will ich halt ein Rundumpaket. Da gehören das Leveln, Equip sammeln, Berufe skillen, Handeln, Questen, Gruppenspiel, Tauschaktionen, Serverevents und von mir aus auch solche Dinge wie PvP, Housing, etc irgendwie einfach dazu. Insofern ist es kaum möglich, das Rad komplett neu zu erfinden. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass das Blizzard mit Blizzard-MMO 2.0 scheinbar gelingen wird, bin ja auch nichts anderes von Blizzard gewöhnt ^^
Aber den anderen Spieleschmieden geb ich derzeit nicht viele Chancen.
Und zu Eve-Online...ich hatte mir immer gedacht, das ginge in ne Richtung wie Mankind (falls das jemand kennt) und war daher begeistert, als ich gehört hatte, dass sich da Vieles um Ressourcen, Aufbau und Handel dreht. Aber mir persönlich hat das Spielprinzip gar nicht zugesagt. Das heisst sicher nicht, dass es schlecht ist, aber ich glaube kaum, dass es möglich mit ner Wirtschafts-Kriegsimulation in Konkurrenz zu nem MMORPG zu stehen. Ein MMORPG zeichnet sich oft damit aus, dass es für jeden leicht erlernbar und spielbar ist. Wer sich dann darin vertiefen und das Letzte aus seinem Char holen will kann das tun. Dennoch ist man überhaupt nicht dazu gezwungen. Bei Wirtschafts-Simulationen hingegen führt der, der sich mit der Materie auskennt und genug Zeit investiert. Die grössten und stärksten Bündnisse gewinnen und was Spieler, der sich eher weniger mit der Spielmaterie auseinandersetzen will ist man gezwungen, sich einer Grossmacht anzuschliessen oder aber im Spiel unterzugehn.
Daher: wenn jemand an den Erfolg von WoW anknüpfen möchte, so müsste er auch ein Spiel entwickeln, das leicht erlernbar ist und auch im späteren Spiel weiterhin zwar gewisse kleine Vorteile bringen kann, wenn man sich mit Theorycrafting auseinander setzt, aber diese eben nicht spielgravierend sind.


So, ich hoffe ich konnte meine chaotischen Gedanken leserlich ordnen und darstellen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Doch obwohl Ultima Online so viele Möglichkeiten bot, hatte es viele Dinge, die heutzutage selbstverständlich in MMORPGs sind, eben nicht.
Es gab nur einen say Chat... man konnte zwar noch „rufen“, was dann auch Spieler lesen konnten, die sich etwas weiter entfernt befanden, aber das wars dann schon... Ein Gildenchat, gab es erst Jahre später mit irgendeinem Patch/AddOn...
Gildenchat gab es nie - Du meist wohl einen Gruppenchat.
Über beliebig große Entfernungen konnte man dagegen schon immer über die Kommunikationskristalle chatten - allerdings hat die kaum jemand genutzt.


..
Eines gab es in UO jedoch am Anfang nicht: Quests!
Das Spiel bestand eigentlich NUR aus Grinden... und je öfter man eine Fähigkeit benutzte, desto besser wurde man darain... Benutzte man eine Fähigkeit eine Weile nicht mehr... wurde man schlechter darin...
Klar gabs dann recht schnell die Platte tragenden Megamagier, die Dank bester Rüstung kaum Schaden nahmen und einen mega Fernkampf Schaden rauskloppten. Was dann irgendwann zur Einführung der Klassen führte und den Grundstein für eine inzwischen Jahrelange Diskussion über Klassenbalance führte, die mit Sicherheit auch niemals enden wird...
Klassen gibt es in UO keine, ausser auf einigen Freeshards
wink.gif

Quests gab es schon, die hat man aber als Spieler selbst veranstaltet.
Und das "grinden" war einfach das Nachgehen des Berufs. So stand der Schmied in der Mine oder an der Schmiede, der Holzfäller war im Wald unterwegs und Abwechslung gab es massenweise allein durch die Begegnungen mit anderen Spielern.
Quests der marke Wow sind zu 90% eben auch nur anders verpackter Grind.

Auch war es kein „Jeder gegen Jeden“ mehr (Was manchmal sehnlichst herbei gewünscht wurde), sondern ein Reich gegen Reich gegen Reich... (Warum es sich nur RvR nennt und nicht RvRvR frag ich mich manchmal heute noch)
Wenn sich 4 Spieler kloppen nennt man es ja auch nicht PvPvPvP
smile.gif


Der Kampf um Burgen und den damit erreichten Vorteilen für das ganze Reich (selbst für die, die nicht ein einziges Mal PvP machen wollten), gab den Spielern das Gefühl von Gemeinsamkeit, selbst wenn sie nicht in einer Gilde oder Allianz waren.
Das anfängliche Zusammengehörigkeitsgefühl hat sich aber auch nach einer Weile verflüchtigt und am Ende zählten nur noch die gemachten RP.

Fakt ist, dass es heutzutage so viele verschiedene MMORPGs gibt, das eigentlich jeder Spieler „sein“ Spiel finden könnte, in dem er das findet, weshalb man eigentlich spielt: „Den Spaß“.. denn DEN definiert jeder für sich ganz persönlich...
Jein, denn die meisten Spiele folgen leider dem EQ Style wodurch es weniger Unterschiede gibt als man denken sollte.

Was wirklich fehlt im MMORPG Bereich ist etwas komplett Neues, nie Dagewesenes, etwas das die Spieler vergessen lässt, dass sie trotzdem nebenbei nichts anderes machen als das, was sie schon seit Ewigkeiten machen... Grinden... ob in Queste verpackt oder nicht...
Und vor allen Dingen Entwickler und Geldgeber, die an ihr Produkt glauben und nicht nur den Gewinn sehen, der schnellstmöglichst eingefahren werden muss...

Jemals DDO gespielt? Bei diesem Spiel hatte ich nie den Eindruck zu grinden.
Die "Quests" sind immer in Form eines zu erforschenden Dungeons (bzw. Oberweltszenarios) und mit fiesen Fallen gespickt.

Nachteil: Es hat nur die Dungeons zur Beschäftigung und man sollte eine gruppe haben die nicht schon alles auswendig kennt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, neben der MMO Entwicklung, muss man ja noch einen ganz anderen Aspekt betrachten: Die soziale Entwicklung in Deutschland. Wo ich damals als Jugendlicher mich über Kleinigkeiten gefreut habe, sind doch wohl gemerkt die meisten Jugendlichen heute mehr als verwöhnt. Es entwickelte sich zu einer Generation die immer mehr und mehr und mehr will. Das was man hat reicht heutzutage nicht. Wo ich damals froh über meinen ersten eigenen PC war im alter von 12 Jahren, haben heute 12 Jährige einen Flachbildschirm mit angeschlossener PS3, XBox + co rumstehen mit zigtausend spielen und der Highend PC steht gleich direkt daneben.

Meine Eltern haben mir damals beigebracht, dass wenn ich etwas haben will, soll ich es mir selbst kaufen (Und meine Eltern waren nicht unbedingt das, was man als "arm" bezeichnen könnte). Also habe ich mir halt nen Nebenjob gesucht um mir meine Wünsche erfüllen zu können.

Heute ist das anders. Wenn Mama und Papa mal wieder nicht nein sagen können, bekommt junior halt das was er will.
Und genau da liegt das Problem: Es sind alle zu verwöhnt. Wenn Papa Blizzard sieht, dass Junior unzufrieden ist, tut er halt alles um Junior bei Laune zu halten, denn immerhin Finanziert Junior später Papa Blizzards rente.
Diese Argumentation ist sehr weit verbreitet und hört sich genauso an wie das, was meine Eltern über meine Generation sagen und das, was meine Großeltern über die Generation meiner Eltern sagen. Früher war nicht unbedingt alles besser, es war nur anders. Es ist doch ein völlig normaler Prozess, dass die Ausstattung eines Kinderzimmers sich verändert. Ich hatte einen P133, den meine Eltern sicher noch nicht hatten. Meine Kinder werden natürlich keinen P133 im Zimmer haben, sondern etwas entsprechendes.
Und ich bin ziemlich sicher, dass Du Dich über Deinen PC wirklich gefreut hast, als das tolle neue Spiel mit der unglaublich großartigen Grafik rauskam aber trotzdem einen neueren und schnelleren haben wolltest. So war das zumindest bei mir.
Die Jugend von heute ist nicht anders als die Jugend von damals... wir beide sind jetzt nur auf der anderen Seite.
 
Sehr interessant geschrieben - eine Telefonrechnung von 1200 DM kann man wohl mit Fug und Recht als "episch" bezeichnen.


Wusste übrigens gar nicht, dass man Diablo 1 schon online spielen konnte, dachte das wäre erst nachträglich eingeführt worden. Diablo 2 klar, auch wenn ich das nur einzeln oder im LAN gespielt habe (damals gabs in meiner Region noch kein DSL). Wobei ich auch bei Diablo 2 nicht den Vorteil sehe das online zu spielen, mit Leuten die man gar nicht kennt... egal
unsure.gif


Der "Einfluss" den Diablo auf World of Warcraft hat lässt sich sicher nicht wegdiskutieren - das Spielprinzip ist im Grunde das gleiche nur um die Massive-Multiplayer-Komponente erweitert und noch ein paar Gimmicks dazu. Trotzdem würde ich nicht unbedingt von der "Diablo-Generation" reden oder ihr gar die Schuld an allem Übel geben. Ich habe gern Diablo gespielt aber auch richtige Rollenspiele wie Baldur's Gate oder auch das Schwarze Auge Pen & Paper zunmal viele der heutigen WoW Spieler zu Diablo-Zeiten wohl noch in die Grundschule gegangen sind...

Ich stimme zu, dass es mal etwas neues im Genre geben sollte. Ich hätte jedenfalls nichts einzuwenden gegen ein MMORPG das nicht so kampf- und sammelzentriert ist aber trotzdem gut gemacht. Darf auch gerne wieder Fantasy sein.
 
Diablo 2 klar, auch wenn ich das nur einzeln oder im LAN gespielt habe (damals gabs in meiner Region noch kein DSL). Wobei ich auch bei Diablo 2 nicht den Vorteil sehe das online zu spielen, mit Leuten die man gar nicht kennt... egal
unsure.gif
Stark erhöhtes XP-Wachstum dank 7 Mitspielern und eine gewaltig erhöhte Dropchance auf gute Gegenstände sind zwei recht grosse Vorteile vom Multiplayer
wink.gif
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stark erhöhtes XP-Wachstum dank 7 Mitspielern und eine gewaltig erhöhte Dropchance auf gute Gegenstände sind zwei recht grosse Vorteile vom Multiplayer
wink.gif

Wie war der Konsolenbefehl dafür nochmal? "/players 8"? Multiplayer brauchte man dafür also nicht wirklich. Das ist sogar eine höchst offiziell im Spiel vorhandene Funktion und kein Cheat, etc. So kommt man sogar nochmal wieder ins Schwitzen, selbst als geübter Monster-Totklick-Veteran.
wink.gif
 
Ersten das und zweitens - was bringt mir erhöhtes XP Wachstum und bessere Gegenstände? Ist ja nicht so, dass ich schnell auf Max-Level kommen muss um raiden zu können und wer mit der Beute nicht zu frieden war, konnte ja einen Trainer (z.B. Jamella) benutzen
victory.gif


Ich fands cool mit Freunden gemeinsam zu zocken aber Battlenet hat mich nie gereizt, obwohl ich zu der Zeit schon oft Starcarft online gespielt habe.
 
Jemandem das Interessante am Leveln und Equipment sammeln zeigen zu können ist nicht wirklich möglich, wenn ers selbst so als langweilig empfindet
wink.gif

Aber ich hatte erst auch nicht wirklich Interesse am Battle.Net und musste mich zuerst von Freunden dafür anstecken lassen.
 
Zurück